Kindergeburtstag
Verfasst: Mo 25. Okt 2010, 00:32
Was mir wieder passiert ist, das ist kaum an Dreistigkeit zu überbieten!
A. war auf einem Kindergeburtstag eingeladen und zwar von einem Jungen, mit dem sie im Kindergarten recht häufig spielt (meine kleine "Autistin"). Es war eine Verkleidungsparty und es wäre dann das erste Mal gewesen, dass sie ganz ohne Begleitung dableiben sollte. Beim letzten Kindergeburtstag wurde ich ja von den Eltern als Helferlein mit eingespannt. Dieser Geburtstag war im Übrigen eine Katastrofe, weil sie sich da auch mal wieder ausgeklinkt hat.
Ich habe ihr dann ein fantastisches Kostüm gekauft, von dem sie es kaum erwarten konnte, dass sie es endlich tragen darf. Wir sind dann auch schön pünktlich hingefahren. Es war alles ein wenig chaotisch vorher und das Haus war auch nicht gerade leicht zu finden. Außerdem hatte ich L. (16 Monate) auch noch dabei. Jedenfalls kamen wir da und es waren 10 Kinder eingeladen, ein Gewusel sondergleichen. Die Jungs waren irgendwie auch noch alle gleich verkleidet, alle als Fledermaus, Dracula usw. Es wuselte nur so vor schwarzen Umhängen. Und die Mädchen alle, wie sollte es anders sein, als Hexen. Eine andere Mutter war auch noch da, ihre kleine Bibi Blocksberg weinte aber. Sie war wohl ein wenig überfordert mit den ganzen schwarzen Umhängen und der Deko. Die Mutter hatte aber auch noch ein Baby dabei.
Wir standen also im Flur, ich musste die wilde L. festhalten, die sich am liebsten sofort ins Getümmel gestürzt hätte. A. war paralysiert und ich konnte mit meiner Stimme nicht zu ihr durchdringen. Sie starrte den Kindern hinterher und versteinerte augenblicklich und versperrte den anderen Ankömmlingen den Weg. Hinter uns bildete sich ein Stau im Flur.
Ich war selbst total nervös, weil es beim letzten Kindergeburtstag nicht so toll lief, und ich hatte etwas Bedenken, ob ich sie dort alleine lassen kann. Ich habe mir dann auch die Mutter geschnappt und gemeint, dass ich erstmal ein paar Minuten bleibe, bis A. angekommen ist und dann sehen wir ja, ob ich es wagen kann. Ich hatte ihr meine Nummer nochmal dagelassen, aber sie war da ganz optimistisch.
Und dann taucht meine "Freundin" mit ihrem Sohn auf.
Sie arbeitet zur Zeit stundenweise als Aushilfe im Kindergarten mit und ist somit ab und zu auch mal in unserer Gruppe dabei. Erstmal meinte sie, mir erzählen zu müssen, dass A. immer komischer wird, weil sie ihrem Sohn im Kindergarten ohne Grund voll ins Gesicht geschlagen hätte. Ich meinte dann nur, naja, du weißt ja nicht, was zwischen den beiden vorher gelaufen ist. Irgendwas wird da schon gewesen sein. Ich kenne ja ihren Sohn und daher weiß ich, dass er solche Anwandlungen hat, dass er ganz gerne mal in frustrierenden Situationen erst auf die anderen Kinder losgeht und dann aber immer sofort anfängt zu heulen, was seine Mutter stets damit quittiert, dass sie ihn auf den Arm nimmt und tröstet (ihr Sohn ist fünf!). Immer! Ich habe auch noch nie gehört, dass sie ein Wort verloren hat, dass er um sich schlägt, oder verlangt, dass er sich entschuldigen soll. Die Kinder sagen über ihn schon immer:"Ach, jetzt heult der wieder. Aber der heult ja eigentlich immer!"
So, sie hat mich dann völlig laut und undezent darauf aufmerksam gemacht, dass sie jetzt ja im Kindergarten arbeitet und sie viel Zeit mit den Kindern verbringen würde und die beiden lange Zeit am Stück beobachten konnte. Ergo: Da war nichts zwischen den beiden, A. hat einfach ohne Grund zugeschlagen.
Aber es wurde noch besser... Des weiteren hat sie mich gefragt, ob A. zuhause auch immer in Babysprache sprechen würde. Ich sagte, naja, manchmal, seitdem ihre kleine Schwester geboren wurde.
(Meine Freundin kennt dieses Phänomen nicht, denn sie hat ja bisher nur ein Kind.) Und da baute sie sich auf und dozierte vor den anderen Müttern, Gastgebern und den Kindern, dass A.s Verhalten auf einen versteckten sexuellen Missbrauch hindeuten würde. Sie hätte da gerade ein Buch darüber gelesen und A. würde typische Anzeichen dafür zeigen.
Ich hatte Klein-L. auf dem Arm und konnte daher nochmal die Kurve kriegen und sagte ihr jovial:"Ach, du weißt ja, wir sind ja bereits seit bald einem Dreivierteljahr mit diversen Psychologen im Gespräch und die haben alle gesagt, das sei völlig normal nach der Geburt eines Geschwisterkindes." Und sie ließ nicht locker und meinte, nein, das könnte sie auf Grund ihrer beruflichen Erfahrung nicht bestätigen. (Sie hat vor der Geburt ihres Sohnes, also vor mehr als 5 Jahren, die Kinderbetreuung in einem Hort für Grundschüler gemacht.) So wie A. sich verhalten würde, wären das die klassischen Anzeichen.
In dem Moment kam A. dann an und griff nach meiner Hand und fragt mich, ob ich mit ihr ins Wohnzimmer gehen würde, weil sie sich nicht alleine traut. Sie sagte dann, dass sie Angst hätte, weil sie sich in dieser Wohnung gar nicht auskennen würde. Ich habe dann gesagt, dann frage mal R., die kennt sich hier offensichtlich gut aus. Die zeigt dir bestimmt gerne alles. Und schwupps! - schnappte sich R. die A. und von da an war A. mit dem anderen Mädchen in den Katakomben verschwunden. Nach ein paar Minuten packte ich dann meine 7 Sachen, verabschiedete mich und A. winkte mir und widmete sich wieder ihrem Spiel. Und ich war froh, dass ich draußen war.
Was soll ich sagen.. Mein Mann hat A. abends abgeholt und die Gastgeber-Mutter sagte, A. hätte alles mitgemacht und super Spaß gehabt.
Aber ich war so fertig mit den Nerven. Ich habe die ganze Zeit nur gedacht, irgendwie muss ich meiner Freundin mal das Maul stopfen. Ich meine, dass sie mir schon immer in meine Erziehung reinquasselt, während ihr Sohn immer alles ganz toll und richtig macht, damit habe ich mich ja schon abgefunden. Aber dass sie nun auch noch einen auf Hobbypsychologin und Expertin für Kleinkinderziehung macht, das geht mir dann schon ein bisschen zu weit. Und dass sie ihre Position im Kindergarten ausnutzt, um ihre eingebildete Erziehungskompetenz zu untermauern und ihren Sohn noch sinnloserweise zu verteidigen, obwohl der bereits 5 Jahre alt ist, das zerreißt meinen Geduldsfaden. Zudem, das muss man leider noch erwähnen, ist sie jetzt seit diesem Jahr auch noch Elternsprecherin, da kein anderer mehr diesen Job übernehmen wollte. Sie hat sich jetzt ja zwei Jahre erfolglos aufgedrängt und nun hat es endlich geklappt.
Ich denke, ich werde den direkten Weg zur Kindergartenleiterin gehen und darum bitten, dass sie nicht mehr in der Gruppe arbeiten darf, in der auch ihr Sohn ist. Sie hat anscheinend Probleme mit der Neutralität. Und da sie ja Zugang zu A.s Akten und den ganzen Aufzeichnungen der Elterngespräche hat, fallen ja solche Diagnose-Gespräche wohl eher unter die Schweigepflicht. Aber es sieht mir so aus, als ob sie Job und Privatleben nicht besonders gut trennen kann. Des weiteren steht ja jetzt die Hospitation der Ergotherapeutin an und ich werde auch darum bitten, dass sie als Aushilfe nicht bei dem Auswertungsgespräch dabei sein darf. Ich kenne sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie diese Chance nutzen wird, ganz blumig zu erzählen, wie verhaltensgestört A. denn auch außerhalb des Kindergartens ist. Vermutlich wird sie dann auch gleich den Grund dafür nennen. Sowas wie posttraumatische Belastungsstörung verursacht durch den Wohnortwechsel. Kennt man ja...
A. war auf einem Kindergeburtstag eingeladen und zwar von einem Jungen, mit dem sie im Kindergarten recht häufig spielt (meine kleine "Autistin"). Es war eine Verkleidungsparty und es wäre dann das erste Mal gewesen, dass sie ganz ohne Begleitung dableiben sollte. Beim letzten Kindergeburtstag wurde ich ja von den Eltern als Helferlein mit eingespannt. Dieser Geburtstag war im Übrigen eine Katastrofe, weil sie sich da auch mal wieder ausgeklinkt hat.

Ich habe ihr dann ein fantastisches Kostüm gekauft, von dem sie es kaum erwarten konnte, dass sie es endlich tragen darf. Wir sind dann auch schön pünktlich hingefahren. Es war alles ein wenig chaotisch vorher und das Haus war auch nicht gerade leicht zu finden. Außerdem hatte ich L. (16 Monate) auch noch dabei. Jedenfalls kamen wir da und es waren 10 Kinder eingeladen, ein Gewusel sondergleichen. Die Jungs waren irgendwie auch noch alle gleich verkleidet, alle als Fledermaus, Dracula usw. Es wuselte nur so vor schwarzen Umhängen. Und die Mädchen alle, wie sollte es anders sein, als Hexen. Eine andere Mutter war auch noch da, ihre kleine Bibi Blocksberg weinte aber. Sie war wohl ein wenig überfordert mit den ganzen schwarzen Umhängen und der Deko. Die Mutter hatte aber auch noch ein Baby dabei.
Wir standen also im Flur, ich musste die wilde L. festhalten, die sich am liebsten sofort ins Getümmel gestürzt hätte. A. war paralysiert und ich konnte mit meiner Stimme nicht zu ihr durchdringen. Sie starrte den Kindern hinterher und versteinerte augenblicklich und versperrte den anderen Ankömmlingen den Weg. Hinter uns bildete sich ein Stau im Flur.
Ich war selbst total nervös, weil es beim letzten Kindergeburtstag nicht so toll lief, und ich hatte etwas Bedenken, ob ich sie dort alleine lassen kann. Ich habe mir dann auch die Mutter geschnappt und gemeint, dass ich erstmal ein paar Minuten bleibe, bis A. angekommen ist und dann sehen wir ja, ob ich es wagen kann. Ich hatte ihr meine Nummer nochmal dagelassen, aber sie war da ganz optimistisch.
Und dann taucht meine "Freundin" mit ihrem Sohn auf.

So, sie hat mich dann völlig laut und undezent darauf aufmerksam gemacht, dass sie jetzt ja im Kindergarten arbeitet und sie viel Zeit mit den Kindern verbringen würde und die beiden lange Zeit am Stück beobachten konnte. Ergo: Da war nichts zwischen den beiden, A. hat einfach ohne Grund zugeschlagen.

Aber es wurde noch besser... Des weiteren hat sie mich gefragt, ob A. zuhause auch immer in Babysprache sprechen würde. Ich sagte, naja, manchmal, seitdem ihre kleine Schwester geboren wurde.




Ich hatte Klein-L. auf dem Arm und konnte daher nochmal die Kurve kriegen und sagte ihr jovial:"Ach, du weißt ja, wir sind ja bereits seit bald einem Dreivierteljahr mit diversen Psychologen im Gespräch und die haben alle gesagt, das sei völlig normal nach der Geburt eines Geschwisterkindes." Und sie ließ nicht locker und meinte, nein, das könnte sie auf Grund ihrer beruflichen Erfahrung nicht bestätigen. (Sie hat vor der Geburt ihres Sohnes, also vor mehr als 5 Jahren, die Kinderbetreuung in einem Hort für Grundschüler gemacht.) So wie A. sich verhalten würde, wären das die klassischen Anzeichen.

In dem Moment kam A. dann an und griff nach meiner Hand und fragt mich, ob ich mit ihr ins Wohnzimmer gehen würde, weil sie sich nicht alleine traut. Sie sagte dann, dass sie Angst hätte, weil sie sich in dieser Wohnung gar nicht auskennen würde. Ich habe dann gesagt, dann frage mal R., die kennt sich hier offensichtlich gut aus. Die zeigt dir bestimmt gerne alles. Und schwupps! - schnappte sich R. die A. und von da an war A. mit dem anderen Mädchen in den Katakomben verschwunden. Nach ein paar Minuten packte ich dann meine 7 Sachen, verabschiedete mich und A. winkte mir und widmete sich wieder ihrem Spiel. Und ich war froh, dass ich draußen war.

Was soll ich sagen.. Mein Mann hat A. abends abgeholt und die Gastgeber-Mutter sagte, A. hätte alles mitgemacht und super Spaß gehabt.

Aber ich war so fertig mit den Nerven. Ich habe die ganze Zeit nur gedacht, irgendwie muss ich meiner Freundin mal das Maul stopfen. Ich meine, dass sie mir schon immer in meine Erziehung reinquasselt, während ihr Sohn immer alles ganz toll und richtig macht, damit habe ich mich ja schon abgefunden. Aber dass sie nun auch noch einen auf Hobbypsychologin und Expertin für Kleinkinderziehung macht, das geht mir dann schon ein bisschen zu weit. Und dass sie ihre Position im Kindergarten ausnutzt, um ihre eingebildete Erziehungskompetenz zu untermauern und ihren Sohn noch sinnloserweise zu verteidigen, obwohl der bereits 5 Jahre alt ist, das zerreißt meinen Geduldsfaden. Zudem, das muss man leider noch erwähnen, ist sie jetzt seit diesem Jahr auch noch Elternsprecherin, da kein anderer mehr diesen Job übernehmen wollte. Sie hat sich jetzt ja zwei Jahre erfolglos aufgedrängt und nun hat es endlich geklappt.
Ich denke, ich werde den direkten Weg zur Kindergartenleiterin gehen und darum bitten, dass sie nicht mehr in der Gruppe arbeiten darf, in der auch ihr Sohn ist. Sie hat anscheinend Probleme mit der Neutralität. Und da sie ja Zugang zu A.s Akten und den ganzen Aufzeichnungen der Elterngespräche hat, fallen ja solche Diagnose-Gespräche wohl eher unter die Schweigepflicht. Aber es sieht mir so aus, als ob sie Job und Privatleben nicht besonders gut trennen kann. Des weiteren steht ja jetzt die Hospitation der Ergotherapeutin an und ich werde auch darum bitten, dass sie als Aushilfe nicht bei dem Auswertungsgespräch dabei sein darf. Ich kenne sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie diese Chance nutzen wird, ganz blumig zu erzählen, wie verhaltensgestört A. denn auch außerhalb des Kindergartens ist. Vermutlich wird sie dann auch gleich den Grund dafür nennen. Sowas wie posttraumatische Belastungsstörung verursacht durch den Wohnortwechsel. Kennt man ja...
