Klug, aber sehr kindlich
Verfasst: So 8. Dez 2013, 22:24
ist mein "Grosser", der im März 4 Jahre alt wird. Er dürfte (so wie ich) hochbegabt sein, was zwar noch nicht ausgetestet ist, worauf aber sehr viel hinweist.
Er ist gerade dabei, sich selbst sinnerfassendes lesen beizubringen. Schreiben kann er schon länger wenn man ihm die Buchstaben diktiert, seit einigen Wochen schreibt er aber schon komplett frei, das heisst er schreibt Worte, die er noch nie gesehen oder gelesen hat mit den Buchstaben, die er dafür für passend findet. Das Ergebnis ist natürlich von der Rechtschreibung her meistens nicht korrekt, aber sinngemäss verständlich.
Rechnen kann er im Kopf bis 10 (plus und minus) und beim zählen ist er jenseits der 200. Außerdem hat er meine eigene Ausnahmebegabung zum Auswendig-lernen offenbar "geerbt" und kann etwa 30 Bücher und über 50 Kinderlieder komplett auswendig (sowie etliche Passagen aus weiteren Büchern und einzelne Strophen aus weiteren Liedern).
So viel mal zu seinen Talenten.
Die andere Seite ist die, dass er einfach in ganz vielen Dingen noch ein Kleinkind ist. Nicht weiter schlimm, nur macht es die Entscheidung, ob eine vorzeitige Einschulung Sinn macht, deutlich schwieriger. So sind wir jetzt endlich nach langem hin und her so weit, dass er seinen Schnuller nur noch in der Nacht bekommt. Tagsüber sauber war er schon einmal für 3 Monate, aber seitdem ist ihm die Sache wieder ziemlich egal (dass es keine organischen Ursachen für das ständige Einnässen gibt, ist mittlerweile geklärt). Da es gerade im Winter, wenn man mit 2 kleinen Kindern unterwegs ist, sehr mühsam ist, eines immer wieder komplett umzuziehen, weil die Hose nass ist, trägt er jetzt meistens wieder Höschenwindeln - mit dem Ergebnis, dass alle Hemmungen weg sind und er auch wieder in die Windel gackt, weil "Ich habe ja eh eine Windel an....!"
Fast immer mit muss sein Lieblings-Kuscheltier, ein ehemals weisser Eisbär, der mittlerweile schon ziemlich vom Leben mit meinem "Grossen" gezeichnet ist. In den meisten Dingen ist mein Sohn mutig, so traut er sich etwa auf hohe Klettergerüste zu klettern und "wilde" Tiere zu halten (z.B. Riesenschlagen oder - mit dem Falknerhandschuh - einen Falken), dafür wirft ihn allein das erscheinen des Nikolaus im Kindergarten komplett aus der Bahn und ich muss die ganze Zeit, während die anderen Kindern ihre Sackerl abholen, ein zitterndes, schluchzendes Kind trösten, das mir dabei zuflüstert "Danke Mama, dass Du für mich da bist!".
Da ich selbst als hochbegabtes Kind ganz normal mit 6 Jahren eingeschult worden bin beginne ich mich langsam zu fragen ob das bei meinem Sohn auch Sinn macht oder ob es doch vielleicht früher sein soll. Einerseits ist er immer noch sehr kindlich und beharrt auch auf seinen "Kinder"-Rechten, andererseits kann ich mir nicht vorstellen dass es bei einem normalen Schuleintritt (dann ist er 61/2) noch viele Dinge gibt, die ihm in der Schule noch beigebracht werden müssten.
Ein weiterer Punkt, der in der Schule zum Problem werden kann, ist das stillsitzen. Das kann mein Sohn nämlich so überhaupt nicht, der zappelt ständig rum und schafft es sogar, sich im Kindergarten während des Sesselkreises selbst zu verletzten, weil er eben überhaupt nicht stillsitzen kann und dann eben schon mal die Sessel umfallen...
Es ist wohl so ähnlich wie es bei mir selbst war: die Intelligenz und die (soziale) Reife klaffen einfach sehr weit auseinander. Hat wer Erfahrung mit so einer Situation?
Bei mir selbst war es rückblicken so, dass in meinen ersten Schuljahren vom Intellekt her stark unterfordert war und nicht gelernt habe, selbstständig zu lernen, weil mir der Schulstoff ohnehin so leicht vorgekommen ist. Nach der Volksschule kam ich wegen "fehlender sozialer Reife" trotz Vorzugszeugnis in kein Gymnasium sondern in eine Hauptschule, wo es ebenfalls nicht notwendig war, zu lernen. Als ich dann mit 14 Jahren in eine höhere Schule gewechselt bin war ich mit dem Lernstoff total überfordert, nicht etwa, weil dieser so viel oder so schwierig gewesen wäre, sondern vor allem, weil ich mich bis dahin in der Schule noch nie hatte anststrenden müssen und es als eine Zumutung empfunden habe, ausserhalb der Schulzeit mehr als eine halbe Stunde täglich für Hausaufgaben und lernen aufzuwenden.
Ich weiss schon, ich muss nicht jetzt für das ganze Leben meines Kindes entscheiden. Aber das sind so die Gedanken, die mir momentan durch den Kopf gehen. Kennt das wer
Er ist gerade dabei, sich selbst sinnerfassendes lesen beizubringen. Schreiben kann er schon länger wenn man ihm die Buchstaben diktiert, seit einigen Wochen schreibt er aber schon komplett frei, das heisst er schreibt Worte, die er noch nie gesehen oder gelesen hat mit den Buchstaben, die er dafür für passend findet. Das Ergebnis ist natürlich von der Rechtschreibung her meistens nicht korrekt, aber sinngemäss verständlich.
Rechnen kann er im Kopf bis 10 (plus und minus) und beim zählen ist er jenseits der 200. Außerdem hat er meine eigene Ausnahmebegabung zum Auswendig-lernen offenbar "geerbt" und kann etwa 30 Bücher und über 50 Kinderlieder komplett auswendig (sowie etliche Passagen aus weiteren Büchern und einzelne Strophen aus weiteren Liedern).
So viel mal zu seinen Talenten.
Die andere Seite ist die, dass er einfach in ganz vielen Dingen noch ein Kleinkind ist. Nicht weiter schlimm, nur macht es die Entscheidung, ob eine vorzeitige Einschulung Sinn macht, deutlich schwieriger. So sind wir jetzt endlich nach langem hin und her so weit, dass er seinen Schnuller nur noch in der Nacht bekommt. Tagsüber sauber war er schon einmal für 3 Monate, aber seitdem ist ihm die Sache wieder ziemlich egal (dass es keine organischen Ursachen für das ständige Einnässen gibt, ist mittlerweile geklärt). Da es gerade im Winter, wenn man mit 2 kleinen Kindern unterwegs ist, sehr mühsam ist, eines immer wieder komplett umzuziehen, weil die Hose nass ist, trägt er jetzt meistens wieder Höschenwindeln - mit dem Ergebnis, dass alle Hemmungen weg sind und er auch wieder in die Windel gackt, weil "Ich habe ja eh eine Windel an....!"
Fast immer mit muss sein Lieblings-Kuscheltier, ein ehemals weisser Eisbär, der mittlerweile schon ziemlich vom Leben mit meinem "Grossen" gezeichnet ist. In den meisten Dingen ist mein Sohn mutig, so traut er sich etwa auf hohe Klettergerüste zu klettern und "wilde" Tiere zu halten (z.B. Riesenschlagen oder - mit dem Falknerhandschuh - einen Falken), dafür wirft ihn allein das erscheinen des Nikolaus im Kindergarten komplett aus der Bahn und ich muss die ganze Zeit, während die anderen Kindern ihre Sackerl abholen, ein zitterndes, schluchzendes Kind trösten, das mir dabei zuflüstert "Danke Mama, dass Du für mich da bist!".
Da ich selbst als hochbegabtes Kind ganz normal mit 6 Jahren eingeschult worden bin beginne ich mich langsam zu fragen ob das bei meinem Sohn auch Sinn macht oder ob es doch vielleicht früher sein soll. Einerseits ist er immer noch sehr kindlich und beharrt auch auf seinen "Kinder"-Rechten, andererseits kann ich mir nicht vorstellen dass es bei einem normalen Schuleintritt (dann ist er 61/2) noch viele Dinge gibt, die ihm in der Schule noch beigebracht werden müssten.
Ein weiterer Punkt, der in der Schule zum Problem werden kann, ist das stillsitzen. Das kann mein Sohn nämlich so überhaupt nicht, der zappelt ständig rum und schafft es sogar, sich im Kindergarten während des Sesselkreises selbst zu verletzten, weil er eben überhaupt nicht stillsitzen kann und dann eben schon mal die Sessel umfallen...
Es ist wohl so ähnlich wie es bei mir selbst war: die Intelligenz und die (soziale) Reife klaffen einfach sehr weit auseinander. Hat wer Erfahrung mit so einer Situation?
Bei mir selbst war es rückblicken so, dass in meinen ersten Schuljahren vom Intellekt her stark unterfordert war und nicht gelernt habe, selbstständig zu lernen, weil mir der Schulstoff ohnehin so leicht vorgekommen ist. Nach der Volksschule kam ich wegen "fehlender sozialer Reife" trotz Vorzugszeugnis in kein Gymnasium sondern in eine Hauptschule, wo es ebenfalls nicht notwendig war, zu lernen. Als ich dann mit 14 Jahren in eine höhere Schule gewechselt bin war ich mit dem Lernstoff total überfordert, nicht etwa, weil dieser so viel oder so schwierig gewesen wäre, sondern vor allem, weil ich mich bis dahin in der Schule noch nie hatte anststrenden müssen und es als eine Zumutung empfunden habe, ausserhalb der Schulzeit mehr als eine halbe Stunde täglich für Hausaufgaben und lernen aufzuwenden.
Ich weiss schon, ich muss nicht jetzt für das ganze Leben meines Kindes entscheiden. Aber das sind so die Gedanken, die mir momentan durch den Kopf gehen. Kennt das wer