Huhu,
bei uns ist die erste Woche nach den Ferien Fernunterricht und danach Wechselunterricht und besonders meine Mittlere war bitter enttäuscht und hat sogar geweint. Sie ist ja so ein soziales Kind und ihr fehlt einfach wahnsinnig das lernen und spielen in der Klassengemeinschaft.
DAher haben wir mit ihrer Busenfreundin nun eine Lerngemeinschaft gebildet. Zweimal in der Woche lernen die beiden Mädchen zusammen, einmal bei uns zu Hause, den anderen Tag bei der Freundin. Das bringt auch ein wenig Entlastung für uns Eltern.
Schulisch ist sie richtig stark. Im Halbjahresgespräch wurde sie nur gelobt. Sie hat wohl die schönste Schrift in der Klasse und ist sehr fit. Sie schreibt wirklich wunderschön UND schnell und meist auch schon mit korrekter Rechtschreibung und Beachtung der Groß- und Kleinschreibung, das bekommt sie alles durch den Bruder grade mit.
Lesen strengt sie noch ein wenig an, wenn die Schrift zu klein ist, Erstleserbücher findet sie aber langweilig. Diese Phase hatten wir beim Großen ja aber auch, war dann aber schnell überwunden. Da sie leicht schielt (mit einem Auge nach außen) und sich das Buch auch immer sehr nah ranholt, gehen wir jetzt am Freitag zum Augenarzt. Immerhin hat der Papa auch in der Grundschule seine erste Brille gehabt und ist stark kurzsichtig. Mal sehen, ob sie eine Brille braucht und sich deswegen so ein wenig ums lesen drückt (für mich sehr ungewohnt, da unser Großer ja eine extreme Leseratte ist). Laut Lehrerin ist sie aber auch beim lesen ganz oben im Leistungsfeld anzusiedeln.
In Mathe ist sie extrem schnell und fehlerlos. Die Mathelehrerin äußerte mir gegenüber, dass sie sehr intelligent ist
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
, da sie von selbst Strategien anwendet, die erst in der 2. Klasse gelernt werden. Allerdings ist sie manchmal dann mit den Zwischenschritten überfordert und versteht den Sinn dahinter nicht, aber das kennen wir ja auch vom Großen. Sie kann definitiv mehr als verlangt, aber weigert sich ebenfalls (wie bei dir Koala), vorzugreifen (mündlich rechnet sie schon weiter, auch kleine Malaufgaben etc. aber auf Anton oder so will sie davon nichts wissen), jammert aber gleichzeitig, dass die vielen Wiederholungen langweilig sind und ist oft verwirrt, weil es zu leicht ist und sie was schwereres hinter den Aufgaben vermutet. Dadurch wirkt sie oft etwas umständlich, dabei ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall. Sozial ist sie wohl sehr kameradschaftlich und beliebt in der Klasse, da habe ich aber auch nichts anderes erwartet.
Der Sohn berappelt sich grade extrem gut mit der Schrift. Sein Schriftbild, als auch die Schriftgeschwindigkeit haben sich enorm verbessert, auch ohne Ergo. Mathe macht ihm wieder mehr Spaß, weil endlich das leidige Plus- und Minusrechnen rum ist (zuletzt konnte er das garnicht mehr und hat einen Flüchtigkeitsfehler nach dem anderen reingehauen) und das 1x1 dran ist. Das kann er zwar auch schon sehr sicher, aber es ist dennoch eine Abwechslung nach einem halben Jahr (für ihn sinnloser) Wiederholerei und das geht grade recht schnell von der Hand.
Ich kann mich daher mit dem Homeschooling grade nicht beklagen. In der Regel sind beide Kinder mit allem nach 2-3 Stunden fertig ( die Kleine eher, aber mache wegen dem Großen eine große Pause zwischen den Fächern, weil die Konzentration halt schnell dahin ist) und dann haben sie den restlichen Tag für Schönes frei.
Leider nehmen seine Konzentrationsprobleme enorm zu. Wenn es nur beim Schulstoff wäre, wäre ich geneigt zu sagen, es liegt an der Unterforderung. Aber es zieht sich durch alle Bereiche des Lebens (auch so Dinge wie Essen oder sich die Händewaschen kann mitunter sich sehr in die Länge ziehen, weil er sich mit allem ablenken lässt). Mein Mann ist auch nicht mehr SO abgeneigt Medis zu versuchen, aber dieses Schuljahr wird er sich wohl noch nicht überwinden können dem Versuch zuzustimmen, zumal wir ja auch immer noch keine gesicherte Diagnose von der KJP haben, immer nur mündliche Zusagen, dass es "recht sicher" ADHS ist... Zumindest geht es in die richtige Richtung und da wir grade durch das Homeschooling wenig Druck von außen haben bezüglich seiner Konzentrationsschwäche und Regulationsprobleme ist das auch gut machbar. Wir sehen uns aber jetzt dann noch nach einem Autismuszentrum für die Diagnostik um und müssen dafür wahrscheinlich ambulant an die Kinder- und Jugendpsychiatrie oder hoffen, dass wir in Freiburg oder Tübingen in naher Zukunft einen Termin bekommen. Bei uns gibt es sonst keine Anlaufstelle und allein das zu ermitteln, hat trotz Unterstützung durch den Kinderarzt und dann auch die KJP länger gedauert.
Was die Maskenpflicht und das Testen an den Schulen angeht: meine Tochter geht (sofern die Maßnahmen zulassen) mit Maske in die Schule, auch wenn sie die Masken ziemlich stören. Aber bei ihr überwiegt einfach das Leid der Isolation gegenüber dem Leid des Maskentragens im Unterricht.
Bei meinem sozial eher unangepassten und unabhängigen Sohn verhält es sich so, dass er nicht mit Maske in die Schule will (wenn er sie während des Unterrichts tragen muss). Er sagt :" Mama, ich bin eh durch alles abgelenkt. Wenn ich jetzt auch noch die ganze Zeit die Maske tragen muss, schaffe ich es garnicht mehr mich zu konzentrieren..." Leider ist er auch eines der Kinder, das dann unentwegt an der Maske rumfummelt und er ist wirklich sichtlich abgelenkt, wenn er Maske trägt. Es ist also keine Ausrede sondern leider Tatsache und daher bleibt er erst einmal zu Hause, auch wenn es für ihn sozial betrachtet sicherlich auch besser wäre mit Maske in die Schule zu gehen.
![Weinend oder sehr traurig :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
. Daher sorgen wir in der Freizeit dafür, dass er seinen Freund weiterhin sehen kann. Diese Situation trägt sicherlich nicht dazu bei, dass er "lernt" sich angepasster in sozialen Gruppenkonstellationen zu verhalten, aber letztendlich haben wir alle nichts davon, wenn er komplett abgelenkt durch die Maske den Unterricht stört und dadurch die Kinder und die Lehrerin noch mehr "von ihm genervt" sind. Über die Videokonferenzen stelle ich fest, dass er mit seinen Mitschülern aber einen freundschaftlichen und netten Umgang hat und somit noch nicht komplett "raus" aus der Gemeinschaft ist.
Wir haben auch über ein Attest für ihn nachgedacht, da er ja wirklich andere Probleme damit hat als Kinder, die kein ADHS haben und es somit auch gerechtfertgit wäre. Aber wir als Eltern finden das dann wiederum unsozial den anderen in der Klasse gegenüber. Wir sind da immer noch am abwägen, was nun das kleinere Übel ist.
Alles in allem sind wir sehr coronamüde und die Kinder leiden immer mehr unter der ganzen Situation. Ich hoffe sehr, dass der Sommer ein wenig Erleichterung bringt, befürchte aber, dass dem nicht so ist. Bei uns sind die Inzidenzen derzeit immer noch recht hoch.
Das mal von uns.
Viele Grüße
Meine3