Kluge Kinder Forum

Hallo,

unsere Tochter (6) wurde vor 2 Jahren getestet (ich glaube HAWK irgendwas...).
Der Kinderpsychologe meinte, sie sei überdurchschn. intelligent und aufgrund ihres Alters könne man
derzeit nicht mehr sagen.
Das fand ich gut!
Wir haben weiter nichts unternommmen, nicht speziell gefördert. Wenn sie etwas machen wollte (schreiben, rechnen etc.),
haben wir sie machen lassen, es ihr gezeigt. Sonst waren wir froh, wenn sie "normal" gespielt hat.

Die Jahre vergingen und es kehrte Ruhe ein. Sprich: Sie war zwar immer weiter, als die anderen, aber mehr auch nicht.
Jetzt ist sie seit September in der Schule und verhält sich wie ein Schwamm!

Sie saugt die Dinge nur so auf! Steht um 6.00h auf, setzt sich in die Küche und rechnet und liest.
Sie kommt nach Hause, macht Hausaufgaben, macht eine Pause und dann geht es weiter.
Deutsch ist mittlerweile langweilig. Sport mag sie nicht, weil sie da nichts richtiges lernt (sie macht in der Freizeit viel und gern Sport).
Mathe ist noch ok.
Zuhause rechnet ist schon Aufgaben, die erst in ein paar Monaten dran kommen werden.
Sie kann Gedichte auswendig, die sie in der Schule durchgesprochen haben. Sie liebt Bücher über alles.
Das Antolin Programm (wer es kennt) soll sie lt. Lehrerin erst einmal nicht weitermachen, weil sie schon so viel gemacht.

Ihre Klassenlehrerin sagte "XY ist unsere kleine Lehrerin, weil sie immer alles weiß"
Meine Tochter war natürlich stolz wie Oskar!

Was soll ich tun?
Nächste Woche ist der erste Elternsprechtag.
Ich habe nie über dieses Thema gesprochen.Nur mit meinem Mann und meinen Eltern.
Was meint ihr, wie sollte ich mich am Elternsprechtag verhalten?
Ich möchte erst einmal gar nichts sagen, oder?

Habt ihr Tipps wie ich mich auch meiner Tochter gegenüber verhalten soll?
Soll ich ihr mehr "Futter" geben?
Ich habe immer gehofft, dass sich das "Ergebnis" des Tests verwächst und
dass sie einfach intelligent ist.

Ich weiss nicht weiter....

Danke für jede Antwort!
Gruß,
Purzel

Huhu!
Warte erst mal ab, was die Lehrerin meint!
Wenn sie deine Tochter so wahrnimmt, wie du es tust, wird sie dich ansprechen.
Im Notfall mit der Sprache herausrücken, dass sie vor einiger Zeit getestet wurde!
Alles Gute für dich!
Basket

Ach ja, wenn du ihr zusätzliches Futter geben möchtest, dann vielleicht etwas, dass nicht mit dem Schulstoff zusammenhängt (Fremdsprache die nicht in der Schule unterrichtet wird, Musikinstrument, Kreativ- oder Forscherkurs)
Lg Basket

Hallo,

gestern war nun Elternsprechtag und es war sehr ernüchternd.
Die Klassenlehrerin meinte, dass unsere Tochter in kürzester Zeit an die Spitze der Klasse geprescht sei.
Ich sagte ihr, dass sie sich manchmal langweilt, mehr Hausaufgaben möchte, mehr Buchstaben, mehr Lesen etc.
Sie habe noch gar nicht gemerkt, dass unsere Tochter sich langweilt.
Sie wisse immer alles, aber so ein Kind i.d. Klasse habe man gern.
Andere Aufgaben oder mehr Buchstaben, das ginge nicht. Die anderen Kinder wären noch nicht so weit.
Sie hat das Tempo am Anfang angezogen und wird es jetzt drosseln (na super, noch langsamer .... )

Der Tipp der Lehrerin: Unsere Tochter soll zuhause nicht so viel lesen, aber wenn sie extra was machen möchte, könne sie ja für die anderen Kinder "Lesefutter" für das
"Lesekrokodil" basteln.
So viel dazu!

Dann war ich noch bei der Mathe Lehrerin. Eigentlich das ganze in Grün:
Sie: Ihre Tocher ist die beste i.d. Klasse.
Ich: Sie möchte mehr Rechnen, mehr Aufgaben.Malen ist für sie kein Mathe.
Sie: Ja,das habe ich auch schon gemerkt, aber andere Aufgaben, das geht nicht. Die anderen Kinder sind noch nicht so weit.

Ich habe ihr erzählt, was und wie oft unsere Tochter rechnet. Dann stutzte sie.
Aber das wäre nicht so schlimm.Gedanken müsse man sich erst machen, wenn das in anderen Fächern auch so wäre.
Ich erzählte ihr vom Deutsch Unterricht und vielleicht bekommt unsere Tochter nun doch andere Aufgaben. Sie will mal überlegen. Aber eigentlich nicht.
Weil sie dann ja wieder weiter wäre und und und
Wenn, dann müsse sie halt eine Klasse überspringen. Da habe ich ihr gleich gesagt, dass das für uns nicht in Frage kommt.

Der Tipp von der Mathe Lehrerin: Wir sollen das Rechnen zuhause nicht forcieren
Und man könne unsere Tochter toll als Helferin einsetzen. Sie soll dann neben einem Kind sitzen, was
nicht so gut ist und unsere Tochter soll dem Kind dann helfen.

Ich habe noch nicht gesagt, dass unsere Tochter mal getestet und sie
damals als überdurchschn. intelligent eingestuft wurde. Ich traue mich nicht.
Wir wissen ja gar nicht, wie schlau sie wirklich ist. Ich möchte nicht als "Eislaufmutter" gelten.
Möchte nicht, dass unsere Tochter dadurch Nachteile hat.
Aber ich will auch nicht, dass sie sich langweilt.
Ich möchte das ganz erst einmal beobachten.

Was meint Ihr?
Danke und Gruß,
Purzel

Tja, warum nicht?!
Ich denke, das sie sozial noch nicht so weit ist.
Dann denke ich wieder, vielleicht ist alles gar nicht so. Vielleicht hat sie nur jetzt
diesen Vorsprung. Ich möchte keine Lawine los treten und unsere Tochter auch
nicht überfordern.
Ich bin gerade überfordert und manchmal würde ich gern alles einfach so laufen lassen.

Purzelbaum1978 hat geschrieben:Tja, warum nicht?!
Ich denke, das sie sozial noch nicht so weit ist.
Dann denke ich wieder, vielleicht ist alles gar nicht so. Vielleicht hat sie nur jetzt
diesen Vorsprung. Ich möchte keine Lawine los treten und unsere Tochter auch
nicht überfordern.
Ich bin gerade überfordert und manchmal würde ich gern alles einfach so laufen lassen.

Purzelbaum1978 hat geschrieben:Tja, warum nicht?!
Ich denke, das sie sozial noch nicht so weit ist.
Dann denke ich wieder, vielleicht ist alles gar nicht so. Vielleicht hat sie nur jetzt
diesen Vorsprung. Ich möchte keine Lawine los treten und unsere Tochter auch
nicht überfordern.
Ich bin gerade überfordert und manchmal würde ich gern alles einfach so laufen lassen.

Hallo Du,

ich muss Dir jetzt einfach auf Dein Post antworten, denn mir gefällt, was Du sagst. Du berechnest alles mit ein: Kind vielleicht sozial noch nicht so weit; keine Nachteile für das Kind wegen übermotivierter Mama und gleichzeitig versuchst Du Deinem Kind die Schule angenehm zu machen, in dem du mit den Lehrern sprichst. Ich glaube auch, ein bisschen kannst Du ruhig noch abwarten: alle Eindrücke sammeln und dann "aus dem Bauch heraus" entscheiden, ob sie springen soll. Das musst Du nicht überstürzen. So sehe ich das jedenfalls.

Andererseits möchte ich folgendes zu bedenken geben. Ich sollte damals auch unbedingt springen. Meine Mama wollte das aus ähnlichen Gründen wie Du auch nicht. Aber ich habe dann auch niemals mehr in der Schule irgendwelche Anstrengungen unternommen. Es lief ja auch so alles Bestens. Das hat mich dann im Studium eingeholt. Als es plötzlich weniger auf Verständnis als auf den puren Fleiß ankam, stand ich da wie der Ochs vorm Berg: mehrere Stunden am Schreibtisch zu sitzen hatte ich einfach nie gelernt. Ich möchte dich damit bloß auf die Kehrseite der Medaille aufmerksam machen, darauf, was passieren kann, wenn man nicht mehr besonders gefordert ist.

Gleichzeitig ärgert mich die Haltung der Lehrer maßlos, wenngleich sie Ausdruck des Systems ist. Im Großen und Ganzen ist die Schule nur auf das Durchschnittskind zugeschnitten. Bloß nicht zu gut oder zu schlecht, dann sind alle überfordert. Traurig.

Fazit: möchte Dich in Deiner Haltung bestärken. Deine Abwägungen sind wirklich zum Besten Deiner Tochter und spiegeln keinesfalls eine "Eislaufmutter".

-gelöscht-

Huhu Shaja!
Wird dein Sohn denn nun vorzeitig eingeschult? Hat die Schulleitung eingewilligt?
Was du schreibst hört sich ja sehr positiv an!
Lg Basket

-gelöscht-

zum thema "klasse überspringen und dann emotional überfordert sein"

unser psychologin hat uns das so erklärt:
ein hb kind ist immer emotional "jünger" als es intelligent ist.
sprich, eine sechsjährige hb ist vom emotionalen entwicklungsstand sechs, aber von der intelligenz 2 bis 3 (wie viele auch immer) jahre "älter".
die schere zwischen emotion und intellekt ist also immer gleich gross, egal in welcher klasse sie sind, aber das frustpotential sinkt, je mehr sie intellektmässig gefordert sind.
sie meinte auch die dritte vs ist die schwierigste klasse, davor oder danach kann gut übersprungen werden.

ps: mir selbst ging es übrigens auch so, dass ich in der vs und unterstufe nie gelernt habe zu lernen, weil ich es nicht musst.
irgendwann hat es mich dann "gebröselt" und ich musste ganz schön knabbern um das aufzuholen.