luisa07 hat geschrieben: Ich finde nur das sie mehr lernen könnte als sie es tut. Sie macht nur das nötigste, könnte aber mehr.
Ich habe einfach Angst das sie nicht das Beste aus der Schule herausholt. (War bei mir so, deshalb wohl meine Angst)
Vielleicht liegt hier ein (leider häufiger) falscher Gedankengang vor: das Kind "könnte" in einem gewissen Bereich, der IHM nicht so wichtig ist, den Eltern aber um so mehr, MEHR leisten, als es tut. Vor allem wenn es für diesen Bereich (in dem Fall "lernen" oder "sich Wissen aneingenen") gute Voraussetzungen, also einen hohen IQ mitbringt, soll das vorhandene Potential ja ausgeschöpft werden.
Nur wird dabei leider oft übersehen, dass die meisten hochbegabten Kinder auch in anderen Bereichen herausragende Fähigkeiten haben - und IHRE EIGENEN Prioritäten, die sich aus der Freude am Tun ergeben, natürlich nicht mit den angstgesteuerten Prioritäten der Eltern übereinstimmen.
Aber nur weil ein Kind klug ist hat es nicht automtisch die größte Freude daran, sich vorgegebenen Lernstoff anzueignen.
Ebenso wie ein sehr sportliches Kind nicht automatisch große Freude daran hat, für bestimmte, vorgegebene Wettkämpfe zu trainieren. Ein sehr musikalisches Kind wird nicht unbedingt das Instrument und die Stücke toll finden, die von anderen als "geeignet" angesehen werden. Kurz - an den Prioritäten eines Menschen wird eine veränderte Umgebung (in dem Fall eine andere Schule) nichts ändern.
Dass Deine Tochter - laut deiner eigenen Aussage - IM GEGENSATZ ZU FRÜHER ausgeglichen und zufrieden ist, zeigt doch, dass die Schulwahlt richtig war

. Du hast Dir ja sicher auch etwas gedacht als Du Dich für genau DIESE Schule entschieden hast.
Ich finde es schade wenn die Entscheidungsgrundlage von Eltern ihre Ängste sind. Davon weiß ich aus eigener Erfahrung, nur war es bei mir "umgekehrt". Nach glücklicher Volksschulzeit, in der ich (HB) nur das Nötigste gemacht hatte

standen meine Eltern vor der Entscheidung: Hauptschule oder Gymnasium (Mittelschule u.ä. gab´s damals nicht). Mein Zeugnis war zwar gut, aber durch aus Faulheit nicht-mitgeschriebene Schul- und Hausübungen hatte ich in Deutsch und Mathe einen Zweier. Von meiner VS-Lehrerin kam eine uneingeschränkte Gymnasium-Empfehlung. Von der Schulpsychologin kam eine Hauptschulempfehlung wegen "fehlender sozialer Reife".
Meine Mutter hat dann entschieden, mich in die Hauptschule zu geben. Warum? Weil sie selbst mit einem ähnlichen VS-Zeugnis im Gymnasium begonnen hatte, aber dann mit dem Lerntempo dort nicht mithalten konnte und in die Hauptschule zurückgestuft wurde. Das hat sie als Kind sehr belastet, vor allem weil sie die Erwartungshaltung ihrer Eltern damit nicht erfüllen hatte können und sich selbst als "blondes Dummchen" (dem Klischee entsprechend) sah.
Meine Mutter wollte mir das ersparen - darum kam ich in die Hauptschule. Rückblickend glaube ich, dass das Gymnasium die bessere Option gewesen wäre. Dort hätte ich nicht mit nichtstun schlechtestenfalls einen Dreier im Zeugnis bekommen sondern wäre echt gefordert gewesen. Vielleicht wäre ich daran gescheitert, aber ich finde schade dass ich nicht mal die Chance bekommen hatte, es zu versuchen.
Trotzdem habe ich meinen (Berufs-) Weg gemacht und arbeite jetzt in einem Bereich, wo ich sowohl meine intellektuellen als auch meine sozialen Fähigkeiten voll ausnutzen kann (technischer Verkauf). Mein Einkommen ist übrigens auch nicht schlechter als das der meisten ehemaligen MitschülerInnen, die damals - im Gegensatz zu mir - maturiert und teilweise auch studiert haben.
Was ich damit sagen will: angstgesteuerte Entscheidungen sind selten gut für das Kind! Es liegt an uns als Eltern, die eigenen Ängste auszublenden und nicht mehr zu glauben, eine mögliche "falsche" Entscheidung würde das Leben unserer Kinder völlig aus den Bahnen werfen.
Das Kind ist SIEBEN Jahre alt! Ob es jetzt Schule wechselt kann maßgeblich sein Glück oder Unglück in der nächsten Zeit bestimmen, auf den gesamten Lebensweg hat es aber wenig Einfluß.
Das Kind DARF jetzt Kind sein und Dinge tun, die ihm Spaß machen und sein Leben bereichern! Es WIRD - wenn es so weit ist - imstande sein, die EIGENEN Prioritäten zu setzen und einen Lebensweg zu finden auf dem es glücklich sein kann. Und was wünscht man sich als Eltern mehr für sein Kind als das?