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Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 11:50
Hallo, Ihr alle,
zu Erinnerung nochmal kurz: Ich habe zu Hause zwei HB-Jungs, 13 und knapp 11 und ein HB-Mädel, bald 8. Unsere Tochter haben wir wegen "schulischen Unglücks" vor einem dreiviertel Jahr getestet. Sie hatte ziemlich viel Pech mit ihrer Klassensituation. Sie ist ist auf der selben kleinen, privaten Grundschule, auf der auch ihre Brüder waren, die sich dort weitgehend sehr wohl gefühlt haben: kleine Klassen, wertschätzender Umgang...
Mit der Klasse meiner Tochter war es vorbei mit den kleinen Klassen (ich weiß, im Regelschulvergleich sind 25 nicht viel, im Vergleich zu vorher max. 18 allerdings schon), sie ist eins von 6 Mädchen. Von zwei Klassenlehrereinnen ist die eine, heißgeliebte, nach 8 Wochen dauerkrank geworden. Danach gab es ein dreiviertel Jahr lang eine kaum engangierte Vertretungslehrerin. Pünktlich zum 2. Schuljahr ein Lichtblick, der alte Klassenlehrer meines Sohnes kam als 2.Klassenlehrer dazu. Zu diesem Zeitpunkt lag meine Tochter täglich mit Bauchschmerzen und Übelkeit auf der Krankenliege. Sie war kaum im Unterricht. Darauf haben wir sie testen lassen und ein Gespräch mit dem neuen Team gehabt. Es dauerte keine zwei Wochen und unsere Tochter ging gerne zu Schule. Kurz darauf traf den neuen Klassenlehrer im ersten Halbjahr dieses Schuljahrs ein persönlicher Schicksalschlag und er zog weg.
Da kam ein neuer Vertretungsklassenlehrer. Dieser Vertretungslehrer schreibt gerne Mathe-Tests in der zweiten Klasse. 6 Minuten Zeit, mach so viele Aufgaben wie Du kannst. Auf dem Blatt sind 90 Aufgaben. Meine Tochter löst vielleicht ein Drittel. Alle richtig. Der einzige Kommentar unter dem Test: Mangelhaft!
Bisher war ich (und sie) es gewohnt, dass die Lehrer dieser Schule auf das gucken, was die Kinder schon können und sie motivieren, das andere zu üben oder zu lernen.
Nach weiteren Tests habe ich dem Lehrer einen freundlichen Brief geschrieben... und ihm beschrieben, was wir seit Jahren von der Schule kennen (Stempel und Smileys und immer ein aufmunterndes Wort). Ich habe mich um einen wertschätzenden Ton bemüht und ihm keinerlei Vorwürfe gemacht...
Meine Tochter zeigt schulisch keinerlei Ambitionen, Lesen und Schreiben interessieren sie bisher kaum, rechnen bis vor einem halben Jahr schon... allerdings hat keins meiner Kinder Ehrgeiz und Zeitdruck mögen sie alle überhaupt nicht. Die Schulleiterin sprach mich schon darauf an, dass man ja von Idas Intelligenz in der Schule gar nichts merkt... wie ich diese Fokussierung auf Schulleistung hasse!!! Auf jeden Fall leidet meine Tochter. Sie hat inzwischen Angst vor Mathe, fühlt sich unfähig und hat Angst, in der dritten Klasse sitzen zu bleiben (der Lehrer schreibt zwar nicht mehr drunter, wie grottig ihre Tests sind, dafür sagt er ihr: "In der 3. wäre das eine 6!"). Gerade habe ich erfahren, dass - ich vermute dank des Lehrermangels - dieser Lehrer weiter als "Ersatzklassenlehrer" im Team bleibt. Die zweite Klassenlehrerin ist inzwischen auch seit 5 Wochen krank, soll aber - hoffentlich!!!- nach den Ferien wieder da sein.
Da wir eine Familie von "Spätzündern" sind, jedenfalls einige von uns, mache ich mir keine Gedanken darüber, dass unsere Tochter das Lesen, Schreiben und Rechnen in der Grundschulzeit angemessen lernt. Irgendwann in der 3. oder spätestens 4. startet wahrscheinlich der Turbo und dann ist plötzlich alles da, was nötig ist (außer dem Ehrgeiz, mit dem rechne ich nicht... das wäre eine Mutation;-). Allerdings mache ich mir Sorgen, dass sie solche Ängste entwickelt, dass sie komplett blockiert... sie fühlt sich sowieso nie so richtig zugehörig in der Klasse, das war schon im Kindergarten so, obwohl sie beliebt ist. Sie nimmt sich selber offenbar als "anders" wahr.
Wir werden uns jetzt noch vor der Ferien mit dem Lehrer zusammen setzen und ihm einfach mal schildern, wie es unserem Mädel so geht und von unserem Sorgen berichten... aber ehrlich gesagt... der Mann ist seit 20 Jahren Lehrer... und ich bin doch unsicher, ob er eine wertschätzende Haltung noch lernen will/kann... aber wir werden sehen...
Gleichzeitig geht uns schon durch den Kopf: vielleicht doch ein Schulwechsel...? Aber ob es ihr da besser ginge? Ob es da mehr Konstanz gäbe? ...
Fällt Euch dazu etwas ein? Ich bin sicher, die Meinungen gehen weit auseinander. Ich bin neugierig.
Ich danke Euch im Voraus
zu Erinnerung nochmal kurz: Ich habe zu Hause zwei HB-Jungs, 13 und knapp 11 und ein HB-Mädel, bald 8. Unsere Tochter haben wir wegen "schulischen Unglücks" vor einem dreiviertel Jahr getestet. Sie hatte ziemlich viel Pech mit ihrer Klassensituation. Sie ist ist auf der selben kleinen, privaten Grundschule, auf der auch ihre Brüder waren, die sich dort weitgehend sehr wohl gefühlt haben: kleine Klassen, wertschätzender Umgang...
Mit der Klasse meiner Tochter war es vorbei mit den kleinen Klassen (ich weiß, im Regelschulvergleich sind 25 nicht viel, im Vergleich zu vorher max. 18 allerdings schon), sie ist eins von 6 Mädchen. Von zwei Klassenlehrereinnen ist die eine, heißgeliebte, nach 8 Wochen dauerkrank geworden. Danach gab es ein dreiviertel Jahr lang eine kaum engangierte Vertretungslehrerin. Pünktlich zum 2. Schuljahr ein Lichtblick, der alte Klassenlehrer meines Sohnes kam als 2.Klassenlehrer dazu. Zu diesem Zeitpunkt lag meine Tochter täglich mit Bauchschmerzen und Übelkeit auf der Krankenliege. Sie war kaum im Unterricht. Darauf haben wir sie testen lassen und ein Gespräch mit dem neuen Team gehabt. Es dauerte keine zwei Wochen und unsere Tochter ging gerne zu Schule. Kurz darauf traf den neuen Klassenlehrer im ersten Halbjahr dieses Schuljahrs ein persönlicher Schicksalschlag und er zog weg.
Da kam ein neuer Vertretungsklassenlehrer. Dieser Vertretungslehrer schreibt gerne Mathe-Tests in der zweiten Klasse. 6 Minuten Zeit, mach so viele Aufgaben wie Du kannst. Auf dem Blatt sind 90 Aufgaben. Meine Tochter löst vielleicht ein Drittel. Alle richtig. Der einzige Kommentar unter dem Test: Mangelhaft!
Bisher war ich (und sie) es gewohnt, dass die Lehrer dieser Schule auf das gucken, was die Kinder schon können und sie motivieren, das andere zu üben oder zu lernen.
Nach weiteren Tests habe ich dem Lehrer einen freundlichen Brief geschrieben... und ihm beschrieben, was wir seit Jahren von der Schule kennen (Stempel und Smileys und immer ein aufmunterndes Wort). Ich habe mich um einen wertschätzenden Ton bemüht und ihm keinerlei Vorwürfe gemacht...
Meine Tochter zeigt schulisch keinerlei Ambitionen, Lesen und Schreiben interessieren sie bisher kaum, rechnen bis vor einem halben Jahr schon... allerdings hat keins meiner Kinder Ehrgeiz und Zeitdruck mögen sie alle überhaupt nicht. Die Schulleiterin sprach mich schon darauf an, dass man ja von Idas Intelligenz in der Schule gar nichts merkt... wie ich diese Fokussierung auf Schulleistung hasse!!! Auf jeden Fall leidet meine Tochter. Sie hat inzwischen Angst vor Mathe, fühlt sich unfähig und hat Angst, in der dritten Klasse sitzen zu bleiben (der Lehrer schreibt zwar nicht mehr drunter, wie grottig ihre Tests sind, dafür sagt er ihr: "In der 3. wäre das eine 6!"). Gerade habe ich erfahren, dass - ich vermute dank des Lehrermangels - dieser Lehrer weiter als "Ersatzklassenlehrer" im Team bleibt. Die zweite Klassenlehrerin ist inzwischen auch seit 5 Wochen krank, soll aber - hoffentlich!!!- nach den Ferien wieder da sein.
Da wir eine Familie von "Spätzündern" sind, jedenfalls einige von uns, mache ich mir keine Gedanken darüber, dass unsere Tochter das Lesen, Schreiben und Rechnen in der Grundschulzeit angemessen lernt. Irgendwann in der 3. oder spätestens 4. startet wahrscheinlich der Turbo und dann ist plötzlich alles da, was nötig ist (außer dem Ehrgeiz, mit dem rechne ich nicht... das wäre eine Mutation;-). Allerdings mache ich mir Sorgen, dass sie solche Ängste entwickelt, dass sie komplett blockiert... sie fühlt sich sowieso nie so richtig zugehörig in der Klasse, das war schon im Kindergarten so, obwohl sie beliebt ist. Sie nimmt sich selber offenbar als "anders" wahr.
Wir werden uns jetzt noch vor der Ferien mit dem Lehrer zusammen setzen und ihm einfach mal schildern, wie es unserem Mädel so geht und von unserem Sorgen berichten... aber ehrlich gesagt... der Mann ist seit 20 Jahren Lehrer... und ich bin doch unsicher, ob er eine wertschätzende Haltung noch lernen will/kann... aber wir werden sehen...
Gleichzeitig geht uns schon durch den Kopf: vielleicht doch ein Schulwechsel...? Aber ob es ihr da besser ginge? Ob es da mehr Konstanz gäbe? ...
Fällt Euch dazu etwas ein? Ich bin sicher, die Meinungen gehen weit auseinander. Ich bin neugierig.
Ich danke Euch im Voraus