IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
Teufelchen
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Registriert: Mi 25. Mär 2009, 17:37

IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Teufelchen »

Hallo Ihr,
bin neu hier.
Wir sind gerade in der Diagnostik, da es bei Kind 2 ein paar Auffälligkeiten gibt, z.B. Schulbauchweh. laut Lehrerin benimmt er sich manchmal wie ein kleiner Erwachsener und dann wieder wie ein Kleinkind....

Viele Leute, die mit Kind 2 zu tun haben/hatten (Kindergartenerzieher, Lehrer, Ergotherapeutin ...) waren der Meinung, dass er unheimlich fitt ist. Nun bekamen wir kurz am Rand einer weiteren Teststunde das Ergebnis des IQ-Tests (Kaufmann-ABC): 111, kein Untertest über 130 (höchster wohl 119) Ich war darüber doch etwas erstaunt, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet.
Die offizelle große Auswertung ist erst später, Zeit zum Fragen war nicht.

Wir haben schon ein Kind, das hochbegabt ist. Ich arbeite mit Kindern und habe mich inzwischen mit HB befasst, kenne einge hb und fast HB Kinder. Ich verfüge also über eine gewisse Erfahrung und dachte, dass ich einschätzen kann, dass auch Kind 2 doch im deutlich "überdurchschnittlichem IQ-Bereich" liegt.
Nicht, dass sich jetzt etwas an seinem Nachmittagsprogramm ändern würde, ala: "Du bist nicht hb, also keine Museen und kein Instrumentalunterricht." Und er ist mir auch genauso lieb wie vorher (Nur manchmal zu anstrengend ;-))
Ich bin nur ziemlich erstaunt.

Hat schon mal jemand erlebt, dass einem die Gefühle für das Testergbnis verlassen? Und dass sich auch alle anderen dahingehend ein wenig verschätzt haben, finde ich erstaunlich. Aber der Test lügt ja nicht und es war auch nicht die Rede davon, dass er nicht ordentlich mitgemacht hätte oder so.
Tschüßi sagt Teufelchen
keshali
Dauergast
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Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von keshali »

3 Sachen fallen mir ein...


1. Nach unten ist immer möglich, je nach Tagesverfassung (kann ja ein nicht ganz offensichtlicher schlechter Tag gewesen sein)
2. Ein guter Hochleister bringt ja auch gute Ergebnisse im Alltag (und hat vielleicht die Probs nicht, die HB'ler haben)
3.Und Test lügen vielleicht nicht, haben aber auch nur ein eingeschränktes Potential an Möglichkeiten


Und er ist ja im deutlich überdurchschnittlichen Bereich, dass mit den einzelnen Pünktchen würde ich nicht so streng nehmen. (Findet wer die Faustregel für Tagesverfassungen?)


Willkommen hier.

Keshali
Teufelchen
Beiträge: 4
Registriert: Mi 25. Mär 2009, 17:37

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Teufelchen »

Hallo Kershali,

also der Psychiater war der felsenfesten Meinung, dass das Kind nicht hochbegabt ist und mit 111 ist es auch gerade am unteren Rand der Überduchschnittlichkeit.
Also wenn der IQ stimmt, muss es auf jeden Fall Hochleister sein, denn die Leistungen sind mehr als i.O. Es ist meist Klassenbester.
Das schlimme ist ja nur, dass es auf mich (und andere) den Eindruck eines HB machte, aber wir jetzt nicht entsprechende Förderung anbieten und nicht damit argumentieren können. Mein großes Kind besucht einen Kurs des ortsansäßigen HB-Vereins. Die nehmen nur Kids mit "Zertifikat".
Außerdem hat es schon die entsprechenden Probleme eines HB: Unterforderung, Unverständnis von anderen ...
Wenigstens hat es eine super Lehrerin, die bestimmt nicht die Förderung abstellt, nur weil da jetzt nicht hb draufsteht.
Aber zum Ende des Schuljahres gibt es einen Lehrerwechsel. Was dann kommt, wissen wir noch nicht.
Teufelchen
Laska0808
Beiträge: 20
Registriert: Do 29. Mär 2007, 23:58

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Laska0808 »

Hallo Teufelchen!

Wie alt ist Dein Kind?
Der K-ABC ist nicht unbedingt geeignet um eine HB zu diagnostizieren und wird meist bei jungen Kindern angewendet, da es dort nicht viele Möglichkeiten gibt. Er gibt einen guten Überblick über Stärken, Schwächen.
Auch sind Tests von so vielen Sachen abhängig, Tagesform des Kindes, Sympathie zwischen Kind und Tester/in, Motivation des Kindes....
Zu tiefe Resultate kann es immer geben. Bei meinem Sohn wurde mit 5,5 ein K-ABC gemacht, Gesamt IQ 108. Er fand die Aufgaben ziemlich langweilig, da ich ihm gesagt hatte, dass er zu einer Frau darf, wo er interessante Aufgaben lösen darf, war er ziemlich frustriert und die Motivation liess rasch nach.

Jetzt mit 7 Jahren wurde er mit dem HawikIIII getestet, von einer Psychologin, die Erfahrung mit HB-Kindern hat, das Resultat sieht da schon ganz anders aus. Seine Stärken liegen ganz klar im sprachlichen Bereich, was mit dem K-ABC z.B. gar nicht erfasst wurde.

Alleine in meinem engeren Bekanntenkreis sind mir 4 Kinder bekannt, die im K-ABC durchschnittlich oder leicht überdurchschnittlich abgeschnitten haben und später mit dem Havik eine HB oder sehr hohe Intelligenz festgestellt wurde.

Also, verlass Dich auf Deinen mütterlichen Instinkt. Wenn Du schon ein älteres Kind in einem HB-Verein hast, dann sprich einfach mit denen, oft sind den Leitern dort die Problematiken ja auch bekannt. Die Lehrerin scheint aufgeschlossen und das Potenzial Deines Kindes erkannt zu haben, dazu braucht sie keinen Test.

Beste Grüsse, Dalia
keshali
Dauergast
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Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von keshali »

Stimme Laska hier sehr gut zu..

und jetzt ist mir gerade auch eingefallen, es gehört vom Psychologen auch wirklich viel Einfühlungsvermögen dazu.

Beim Schultest den meine Tochter gerade gemacht hat gab es einen Teil der klappte nicht besonders gut. Die Ärztin saß meiner Tochter gegenüber und hatte sie direkt im Blickfeld.

Sie sah meine Tochter an und meinte: "Na, da hast du dich jetzt aber nicht angestrengt, dass hat dich wohl nicht gefreut".

Bestätigte meine Tochter umgehend.


Ich finde das schwer zu erkennen und noch viel schwerer von wirklichen Unvermögen eines Kindes zu unterscheiden.


Keshali
alibaba

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von alibaba »

Hallo,

ich stimme auch hier meinen vorschreibern zu.

Auch bei uns ergab der K-ABC Ausreißer im Bereich von 130, aber azch normaler Schnitt mit 108. Gesamt 115. U.a. waren zwei bereiche dabei, da kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum er die nicht oder "schlecht" gemacht hat. Grundsätzlich stimme ich aber dem Test zu. Ich denke nicht, auch wenn Ansätze vorhanden sind, das mein Kind hb ist. Zwar verblüfft er mich immer wieder, manche würden das wohl einem hbler zuordnen, aber er kann eben nicht bis 100 rechnen und auch beim lesen legt er eher ein gemütliches Tempo vor. Ich bin grundsätzlich mal davon überzeugt, das er ein guter Schüler sein wird. Und wenn er dann noch den nötigen Ehrgeiz entwickelt, im Moment steht sein Dickkopf ihm im Weg, dann wird er sich wohl hoffentlich ganz gut entwickeln.

Acuh wir haben das mit der förderung zu hören bekommen, kein hb, keine förderung. Aber für Forder- und förderung bin ich zuständig und keine Behörde. Er hat gutes Potential, das wude schon vpon mehreren Seiten bestätigt, ich sehe meine Aufgabe eigentlich darin, ihn zu bestätigen und zu festigen, damit er gut durchs Leben kommt, egal welcher IQ.

Mir ist es auch egal ob ein weiterer Test mehr erbringen würde, das sagt man ja mithin. Ich weiß, das ich einen pfiffigen Kopf habe und so wird er gefördert und behandelt nach seinem Tun und Wollen und nicht nach seinem gemessenen IQ.

Also, 111 ist besser als der Durchschnitt, freu Dich und macht weiter wie bisher.

LG
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
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Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von keshali »

Morgen Alibaba,

Wer hat dir den denn Floh ins Ohr gesetzt, dass bei HB 4jährige automatisch im 100er Bereich rechnen können müssen?

Ich laufe einem Test auch nicht nach, und mir ist es egal ob 115 oder 130, aber HB lässt sich wohl nicht an Fertigkeiten wie Rechnen und Lesen festmachen.

Schönen Tag

Keshali
Teufelchen
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Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Teufelchen »

Hallo,
das Kind war zum Zeitpunkt des Tests knapp 8.
Bin ja mal gespannt, wie es weitergeht. Wir haben nächste Woche noch das große Auswertungsgespräch. Da einige Sachen im Argen liegen, könnte uns der Psychiater vielleicht ein paar Tipps geben, z.B. überhohe Anforderungen an sich selbst und andere, niedrige Frustrationstoleranz, Vermeidungshaltung, Zapplichkeit ...
Ist es eigentlich üblich, dass nur ein Test gemacht wird? Unser großes Kind wurde mit AID2 und CFT getestet, so dass wir 3 IQ-Werte haben und dies doch eine ziemliche Sicherheit der Richtigkeit boten, denn alle 3 Werte lagen nur 8 Punkte auseinander (129-137).
Teufelchen
Teufelchen
Beiträge: 4
Registriert: Mi 25. Mär 2009, 17:37

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Teufelchen »

Hallo Heike,
das ist eine große Praxis mit Psychiater, Pädagogen und Psychologen.
Getestet hat eine Pädagogin/Lehrerin mit Spezialisierung auf Testung, weiß nicht, ob sie zusätzlich eine psychologische Ausbildung hat.
Das Gespräch und weitere Tests gestern machte der Leiter der Praxis, der Psychiater ist.

Übrigens habe ich inzwischen mit der Leitern des HB-Vereins telefoniert.
Sie hält von diesem Mann und seinen Testungen nicht viel. Sie empfiehlt einen weiteren Test in einigen Monaten.

Aber ist warte erst mal das Gespräch nächste Woche ab und werde mir die genauen testergebnisse inkl. Untertest geben lassen. Vielleicht ergibt sich ja auch daraus etwas.
Außerdem war ja nicht der IQ-Test der Anlass sondern nur ein Nebenprodukt. Vielleicht hilft er uns ja trotzdem bei den anderen Problemen weiter.

LG
Teufelchen
Laska0808
Beiträge: 20
Registriert: Do 29. Mär 2007, 23:58

Re: IQ-Test-Ergebnis anders als erwartet

Beitrag von Laska0808 »

Teufelchen hat geschrieben: Ist es eigentlich üblich, dass nur ein Test gemacht wird? Unser großes Kind wurde mit AID2 und CFT getestet, so dass wir 3 IQ-Werte haben und dies doch eine ziemliche Sicherheit der Richtigkeit boten, denn alle 3 Werte lagen nur 8 Punkte auseinander (129-137).
Teufelchen
Wann welcher und wieviele Tests gemacht werden, hängt stark davon ab, wo das Problem liegt und wie die Fragestellung an den Tester formuliert wird. Bei der ersten Testung meines Sohnes erbrachte der Test den Verdacht einer visuell-motorischen Wahrnehmungsstörung, also wurde noch ein 2. Test gemacht, um dies zu prüfen.

@Heike, wieso sollte ein Psychiater keine Tests machen? Der verschreibt doch nicht nur Medikamente!?

@Alibaba, hast Du Kinder im Schulalter? Förderung Zuhause ist super. Die Kinder sind aber ca. 6 Std. am Tag in der Schule, eine lange Zeit, wenn einem oft langweilig ist. Wenn es dann die Möglichkeit gibt, dass ein Kind dann ein Teil der Schulzeit in einer Förderklasse, Kinderuni o.ä. verbringen kann, weil eben der Test einen Wert über 130 ergeben hat, ist es für dieses Kind klasse und oft der bessere Weg, als eine Klasse zu überspringen.
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