Neu in der Runde

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Rabaukenmama
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

Weiberhaushalt hat geschrieben: Also, am meisten Sorgen macht mir eigentlich, wenn man anderen was sagt über sein Kind, was nicht der "Norm" entspricht, dass manche Leute dann erst Recht dieses Kind auf dem Kieker haben und nur darauf warten, das es etwas falsch macht um sagen zu können: ist ja wohl doch nicht schlau, oder eher noch, dass dem Kind Abneigung entgegenschlägt, obwohl es denen Leuten gar nichts getan hat. Das find ich für die Kinder schade.
Hast du schon konkret Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht, die ein bestimmtes Kind "auf dem Kiecker" hatten, weil dessen Eltern zu viel oder was "falsches" gesagt haben? I

Ich war selbst als Kind viele Jahre Mobbingopfer, aber rückblickend wurden diese Probleme von meinen sozialen Defiziten ausgelöst ohne dass irgendein Erwachsener seinen Senf dazugegeben hätte. Andere kindliche Mobbingopfer habe ich persönlich gekannt oder als Erwachsene kennengelernt. Dabei war KEINER EINZIGER Fall, wo das Mobbing (durch andere Kinder) auf irgendein Verhalten oder irgendwelche Aussagen der Eltern zurückgeführt werden konnte.

Ganz im Gegenteil, in den Fällen, wo Eltern ihren Kinder verwehrt haben, nicht mit einem bestimmten anderen Kind zu spielen oder Kontakt zu haben, wurde genau DIESES Kind plötzlich als Spielkamerad oder Freund interessant ;) . Offensichtlich lassen sind Kinder bei der Auswahl ihrer sozialen Kontakte längst nicht so leicht beeinflussen wie häufig befürchtet (Gsd!) :) .

Ich finde schade, wenn Eltern glauben, sich verbiegen oder was "normgerecht" reden zu müssen weil sie sonst gleich in die Angst verfallen, ihrerseits ihren Kindern zu schaden.
Weiberhaushalt hat geschrieben:
Und ich kann stolz verkünden, meine Kleine hat heute morgen ihre neue Lieblingsindianerhose und ein Oberteil mit ÄRMELN angezogen. Ohne großes Theater! Manchmal sind die kleinen Schritte die größten! Morgen müssten wir Schuhe kaufen......
lg, Weiberhaushalt
Ja, das sind die kleinen Glücksmomente im Leben einer Mama :D . Erinnert mich ein bißchen daran, als bei meinem Kleinen zum ersten Mal Zähne putzen ohne Nahkampf möglich war :mrgreen: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elboku
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von elboku »

Rabaukenmama hat geschrieben:
elboku hat geschrieben: Wenn es nur mich betrifft, ist es mir auch egal was andere von mir denken.

Da hier aber auch meine Tochter mitdrinhängt, ist es für mich etwas anderes. Ich will nicht, dass ihr Freundschaften und schöne Momente vermiest oder verwehrt werden, nur weil ich auf meine Wortwahl nicht achte.
Die Kinder gehen ja meist ganz normal miteiander um, und erst die Eltern verkomplizieren dann alles...

LG, Lisa
Ist das so zu verstehen dass du befürchtest die Eltern könnten ihre Kinder beeinflussen sich deiner Tochter gegenüber anders zu verhalten, nur weil das, was du (ehrlich) von deiner Tochter sagst, vielleicht nicht in ihr Weltbild passt?

Ich will ja nicht bestreiten dass es ganz vereinzelt solche Eltern gibt, aber aus Furcht davor auf Fragen (z.B. "Warum vorzeitige Einschulung?") nicht bzw. ausweichend zu antworten, kommt mir doch etwas übertrieben vor.

Dabei habe ich das Gefühl dass die meisten anderen Eltern in erster Linie (gedanklich) mit ihren eigenen Kindern beschäftigt sind und ihnen meine exakte Wortwahl in Gesprächen nicht so wichtig ist, dass sie deren Leben oder gar das Leben ihrer Kinder bzw. meines Kindes beeinflussen könnte.

Hast Du schon öfter schlechte Erfahrungen in der Hinsicht gemacht dass deine Bedenken da so groß sind?

Ich stelle mir mal wertfrei vor dass in der zukünftigen ersten Klasse meines Sohnes ein Kind mit 5,5 Jahren eingeschult wird und ich mit dessen Eltern über die Beweggründe plaudere. Da käme MIR z.B. eher befremdlich vor wenn die Eltern gar nicht richtig sagen können (bzw. wollen) warum sie sich für diesen Schritt entschieden haben. Ein klares "mir wurde von mehreren Seiten bestätigt dass er/sie schon so weit ist" oder auch ein "weil er/sie sich im Kindergarten unterfordert fühlt und langweilt" bringt es da mMn viel eher auf den Punkt.

Ins Detail würde ich aber auch nicht erzählen was mein Kind alles schon kann und wo genau es Gleichaltrigen voraus ist (es sei denn es wird ausdrücklich danach gefragt).
2x hab ich diese Erfahrung gemacht.

1x betrifft es eine Freundin meines Mannes, die 3 Kinder hat, und 2 von ihr im selben Alter wie unsere. Beim letzten Treffen haben wir über die vorzeitige Einschulung gesprochen, da Tochter davon erzählt hat.
Zuerst war da Unverständnis, dann kam das genaue Nachfragen "wieso, weshalb, warum?", was die Psychologin getestet hat usw. Seit dem ist Funkstille. Keine Einladung ihrerseits, wenn wir nachfragen, haben sie nie Zeit. Kann natürlich blöder Zufall sein, aber anhand der Reaktionen von damals, glaub ich das nicht.

Beim 2. Mal geht es um eine Freundin meiner Tochter, sie ist genau gleich alt. Ich hab mir immer etwas mit ihrem Vater ausgemacht, damit die Mädls sich treffen können. Auch hier hat Tochter natürlich voller Vorfreude über die Schule geredet. Wieder Nachfragen, warum sie schon eingeschult wird, wie das überhaupt geht in Österreich usw. Der Vater war dann auch sichtlich enttäuscht und hat gemeint, dass er leider nicht so eine schlaue Tochter hat, und hofft, dass sie zumindest den Hauptschulabschluss schafft (dabei finde ich, dass seine Tochter völlig normal entwickelt ist...).
Auch hier herrscht nun Funkstille.

Aber ehrlichweise haben wir auch genug positive Erlebnisse :)

LG, Lisa
Rabaukenmama
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

elboku hat geschrieben: 2x hab ich diese Erfahrung gemacht.

1x betrifft es eine Freundin meines Mannes, die 3 Kinder hat, und 2 von ihr im selben Alter wie unsere. Beim letzten Treffen haben wir über die vorzeitige Einschulung gesprochen, da Tochter davon erzählt hat.
Zuerst war da Unverständnis, dann kam das genaue Nachfragen "wieso, weshalb, warum?", was die Psychologin getestet hat usw. Seit dem ist Funkstille. Keine Einladung ihrerseits, wenn wir nachfragen, haben sie nie Zeit. Kann natürlich blöder Zufall sein, aber anhand der Reaktionen von damals, glaub ich das nicht.

Beim 2. Mal geht es um eine Freundin meiner Tochter, sie ist genau gleich alt. Ich hab mir immer etwas mit ihrem Vater ausgemacht, damit die Mädls sich treffen können. Auch hier hat Tochter natürlich voller Vorfreude über die Schule geredet. Wieder Nachfragen, warum sie schon eingeschult wird, wie das überhaupt geht in Österreich usw. Der Vater war dann auch sichtlich enttäuscht und hat gemeint, dass er leider nicht so eine schlaue Tochter hat, und hofft, dass sie zumindest den Hauptschulabschluss schafft (dabei finde ich, dass seine Tochter völlig normal entwickelt ist...).
Auch hier herrscht nun Funkstille.

Aber ehrlichweise haben wir auch genug positive Erlebnisse :)

LG, Lisa
Hallo Lisa,

so, wie du das beschreibst, handelt es sich um Menschen, die mit "anders-sein" generell nicht gut zurechtkommen. Diese Sorte kenne ich auch, einige "Freundschaften" sind allein dadurch auf der Strecke geblieben weil mein Kleiner gehörlos geboren wurde. Aber beim genaueren Hinsehen waren es doch eher nur oberflächliche Bekannte, keine wirklichen Freundinnen.

Meine Frage hat sich eher darauf bezogen ob deine Tochter darunter leiden musste, gemobbt zu werden, weil du etwas gesagt oder entschieden hast (z.B. die vorzeitige Einschulung). Wenn ich es richtig verstanden habe war das nicht der Fall.

Was den zweiten Fall betrifft so frage ich mich, wie intensiv die Freundschaft deiner Tochter mit diesem Mädchen war. Denn wenn es eine wirklich intensive Freundschaft ist dann verstehe ich nicht, dass die Mädchen sich die plötzliche Funkstille einfach so gefallen lassen.

Ich hatte in meiner Kindergartenzeit eine wirklich gute Freundin (danach leider viele Jahre nicht mehr:( ), aber da hätte mich nichts und niemand davon abhalten können, sie zu besuchen oder zu treffen und umgekehrt war es genauso. Leider ist sie dann vor Schulbeginn mit ihren Eltern weit weg gezogen (nach Deutschland) und da ist der Kontakt dann abgerissen. Eigentlich wurden wir überrumpelt :evil: , denn zumindest MIR hat niemand gesagt dass die Isabella (so hieß meine Freundin) nach den Ferien NICHT mit mir gemeinsam in die Volksschule kommen sollte. Dabei hatten wir fix ausgemacht, nebeneinander zu sitzen...

Meine Frage lautet daher: ist es eine wirklich intensive Freundschaft? Dann, finde ich, dass die Mädchen die Chance bekommen sollten, sich weiter zu treffen. War es nur eine von vielen Freundinnen und gilt das Motto "aus den Augen aus dem Sinn" so ist nicht viel schlimmes geschehen. Kontakte werden nur mal geknüpft und reißen wieder ab - bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen :) .
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:@Rabaukenmama

ja, mein Sohn hatte in der Schule einige Mütter kennengelernt, die es nicht wollten, dass er mit ihren Söhnen spielt, damit er sie in ihrer Entwicklung nicht hindert. "Kinder sollen mit gleichaltrigen spielen". Nicht mal unsere erfahrerene Lehrerin hat es geschafft, die Eltern von diesem Standpunkt abzubringen. Die Eltern waren eine studierte Politologin und eine Ärztin. Ich will gar nicht wissen, wie sie reagriern würden, wenn sie erfahren hätten, dass meine KInder jetzt eine Klasse über ihren Söhnen sind.
Ja, Koschka, du hast schon einmal davon geschreiben, da habe ich auch gedacht: :gruebel: :?: :gruebel: . Die lassen ihr Kind sicher auch nicht mit einem gehörlosen Kind spielen sonst verliert es auch sein Gehör und wenn es sich zu viel mit einem kleinwüchsigen Kind abgibt schrumpft es vielleicht noch :P .

Mit ging´s aber nicht um abstruse Ansichten von Einzelkind-Eltern (müssen sie ja sein, wenn schon ein jüngerer Spielkamerad das Kind an der Entwicklung hindert, wie sehr dann erst ein kleines Geschwisterl :P ) sondern darum, wo tatsächlich einem KIND geschadet wurde weil die Eltern offen mit seiner Hochbegabung umgegangen sind. Wobei man "Schaden" unterschiedliche verstehen kann - ich finde eher dass Eltern mit so seltsamen Anforderungen den eigenen Kindern, die um etliche (vielleicht schöne) Erfahrungen mit anderen beschnitten werden, schaden.

Diese persönlichen Erlebnisse von uns (dir, mir, elbuko) sind aber nicht aufgrund irgendeines Fehlverhaltens VON UNSERER SEITE so gekommen sondern offensichtlich weil ANDERE abstruse Ansichten vertreten. Und daran werden wir nichts ändern wenn wir die Begabungen (und auch Schwächen) unserer Kinder zu verheimlichen versuchen.
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Edainwen »

Koschka hat geschrieben:@Rabaukenmana

ich habe in einem kleinen Dorf zwei Kinder mit 4 Jahren eingeschult. Ich wollte in den ersten paar Wochen nicht posaunen wie alt die Kinder tatsächlich sind und habe mit der Schulleitung und den Lehrern gesprochen. Ergebnis: das Geburtsdatum jedes Kindes aus der Klasse, das Jahr inklusive, stand am 1. Schultag an dem Garderobehacken. So viel zum verheimlichen...
Bei uns stand das schon im Kindergarten über den Garderobenhaken und jeder Geburtstag wird ausgiebigst in der Einrichtung - auch noch in der Grundschule - gefeiert. Also mit Verheimlichen ist da nix. Ich kennen sämtliche Geburtstage und -jahre der Kinder aus dem Dorf von Jahrgang 2004 bis 2011. Wenn man die Daten tagtäglich sieht, sind sie irgendwann im Kopf, ob man sie ankuckt oder nicht :schwitz:
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

@Koschka und Edainwen: Es ging mir nicht ums verheimlichen des Geburtsdatum eines (vorzeitig eingeschulten) Kindes sondern um das verheimlichen oder kleinreden von offensichtlichen Fähigkeiten und Stärken.

In Fall von Koschkas Sohn ist das z.B. die mathematische Begabung, in Fall meines Sohnes das frühe lesen und schreiben.

Die Entscheidung zur vorzeitigen Einschulung wird ja erst getroffen, NACHDEM man die Entwicklung des eigenen Kindes betrachtet und verglichen und die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander abgwägt hat. Sprich: die anderen Eltern sehen nur das Ergebnis (da kommt ein 4- oder 5jähriges Kind in dieselbe Schulklasse wie meines), nicht den vorangegangenen Prozess. Sie können nicht wissen ob die Situation im Kindergarten so belastend war oder was sonst die Beweggründe für die Entscheidung waren.

IN SOLCHEN GESPRÄCHEN halte ich Ehrlichkeit für sehr wichtig, um anderen Eltern überhaupt zu ERMÖGLICHEN unsere Beweggründe zu verstehen (ob sie´s dann tun oder eine Schublade für uns aufmachen ist eine andere Sache).
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:hallo Rabaukenmama,

der Konkurenzdruck ist in der Grundschulzeit sehr hoch. Wenn ich im Dorf darüber spreche, dass mein Sohn im Mathekänguru für die Klassen 3-4. ersten Preis gewonnen hat, obwohl ihm 2 Jahre "fehlen", dann habe ich bald gar keinen zum Sprechen. Eine andere Mutter hat erzählt, dass ihr gleichaltriger Sohn ein Teil der Aufgaben gar nicht verstanden hat.
Für mich heißt "jemanden zum sprechen haben" nicht zwangsläufig dass mein Gesprächspartner mit seinen Kindern ähnliche Erfahrungen macht wie ich mit meinem. Man tauscht sich im Gespräch einfach aus. Wenn mir eine Mutter eines zweijährigen Kindes stolz erzählt, ihr Kind wäre schon Tag und Nacht windelfrei dann bin ich mit meinen Kindern sicher auch nicht der "gleichwertige" Ansprechpartner.

Beim Kleinen wäre es dann fast unmöglich jemanden zum reden zu finden. Abgesehen davon, dass nur eines von 10.000 Kindern komplett gehörlos ist, gibt es sicher noch viel weniger, die mit 3 Jahren das Alphabet kennen und stundenlang an neuen, noch komplizierteren Kugelbahn-Strecken tüfteln.

Daher quatsche ich einfach mit jedem, von dem ich das Gefühl habe, dass es ihm/ihr nicht unangenehm ist, über die Themen, die mich hinsichtlich meiner Kinder bewegen ;) . Da es bei einem offensichtlich "behinderten" Kind besonders auffällt, wenn es in Gebärdensprache z.B. Hinweistafeln buchstabiert, werde ich auch öfter angesprochen. In diesem Zusammenhang gehe ich immer offen mit den Stärken UND Schwächen meiner Kinder um, denn dafür, dass jeder Mensch von beidem etwas hat, braucht sich keiner zu schämen.
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Momo »

Koschka, was Du schreibst ist traurig aber leider wahr. Aus meiner Sicht unterscheiden sich diesbezüglich die Menschen nicht sehr von den Tieren- wir sind immer noch sehr instinktgesteuert, das hat mit Vernunft nicht viel zu tun, oder?

Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
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Re: Neu in der Runde

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:@Rabaukenmama

Jede Mutter eines gesundes Kindes weiß, das auch ihr Kind irgendwann die Windeln nicht mehr braucht, und in diser Hinsicht wird zwischen ihrem Kind, das es villeicht sehr spät gelernt hat, und dem Kind, das mit 1,5 schon sauber war, kein Unterschied bestehen bleiben.
Abgesehen davon, dass ich mir längst nicht sicher bin ob mein Sohn irgendwann NICHT mehr einnässen wird (ich tröste mich mit dem Gedanken an Windeln für Erwachsene) wird ja auch jedes Kind lesen lernen und trotzdem gibt es Menschen, die glauben zu wissen, wann und wie das zu geschen hat. Daher ist auch bei so scheinbar selbstverständlichen Dingen nicht JEDER mein Ansprechpartner, sondern nur Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie grundsätzlich offen und wohlwollend sind. Und im Moment sind das gar nicht so wenige :) .
Koschka hat geschrieben: Wenn ein Kind mit 5/6 so viel Mathe kann wie die besten 10-jährigen weiß man schnell, dass das eigene Kind so ein Niveau nie erreichen wird. Das ist der Unterschied. Dann kommt man auch zu schnell auf die Idee, dass so ein begabtes Kind bessere Chancen im Leben hat. Ob damit andere Dinge gekoppelt sind, das interessiert schon keinen mehr so wirklich. Es geht um Erfolgschancen, und dann wird es sehr schnell (vor allem in Gedanken) sehr eng.

Wenn du einen 100 Meter Lauf gewinnst, bist du ein Held. Man weiß, dass die Sportler kein beneidenwertes Lebenslauf haben. Keiner will so wirklich mit 30 schon mit Berufsleben abschließen. Gewinnst du einen akademischen Wettbewerb, bist du ein gefährlicher Konkurent auf die Lebenszeit.
Wie eng oder weit der Horizont anderer ist kümmert mich nicht sonderlich. Klar gibt´s Menschen, die damit nicht zurechtkommen wenn sie sehen dass ein anderes Kind wo deutlich "besser" ist als das eigene. Aber zumindest in meinem Umfeld ist das nicht die Überzahl. Es kommt ja auch darauf an, was man sich als Eltern für sein Kind "im Leben" mal wünscht. Muß es nur zufrieden mit seinem Beruf oder Einkommen sein oder soll es schon was machen, worauf man als Eltern stolz sein kann? Welches andere Kind wird von UNS (als Eltern) als Konkurrent gesehen, welches als Weggefährte?

Vielleicht denke ich in einigen Jahren ähnlich wie du, Koschka, aber im Moment lebe ich in der Vorstellung dass von meiner eigenen Einstellung (was die Zukunft MEINES Kindes betrifft) mehr abhängt, als von der Einstellung anderer Eltern.
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