Kluge Kinder Forum

Hallo- Ich heisse Christine, habe zwei Töchter- Anna- Lena mit fünf Jahren und Emily mit drei Jahren.
Meine Töchter sind beide irrsinnig selbstständig und auch beide sehr wissbegierig und schlau- denkt ja jeder von seinen Kindern.
Durch ein Gespräch mit der Kindergärtnerin von Emily bin ich erst auf die Idee gekommen, dass mit ihr etwas nicht so ganz stimmen könnte: sie ist schon ganz lange Kindergärtnerin und hat so etwas auch noch nie erlebt.
Emily schreibt Wörter (allerine), zieht sich die Buchstaben zusammen, kann einzelne Buchstaben heraushören und liest einzelne Wörter. Sie hat unlängst zu meinem Mann gesagt: Papa, warum stimmt denn unsere Uhr nicht? Da fehlt die 6- Bei unserer Uhr ist tatsächlich anstelle der 6 eine Schraube.
Sie macht ständig Aktionen, bei denen ich das Gefühl habe, sie vergisst, dass sie erst drei Jahre alt ist- beispielsweise macht sie Schulblätter der Schulanfängerkinder mit und wenn sie ihr zu langweilig sind (logische Reihe z.B.) erfindet sie neue Zeilen dazu.sch
Bei uns ist das Ganze jetzt schon ein Problem, da meine Ältere Tochter, die ohnehin sehr viel Bestätigung braucht und auch ihrem Alter sicher voraus ist, bemerkt, dass sie von ihrer kleinen Schwester überholt wird.
Ich selbst kann mich noch erinnern, dass ich mit vier Jahren lesen und mit fünf Jahren vollständige Sätze schreiben konnte. Mir war dermassen langweilig in der Schule und es war irrsinnig deprimierend.
Falls es soweit kommen sollte, dass Emily einmal (da haben wir ja gottseidank noch Zeit) die erste Klasse überspringen sollte, wäre das ein riesiges Desaster-sie sagt jetzt schon über Gleichaltrige, dass sie Babies sind, will nur mit Grosse zu tun haben und hält es gar nicht aus, selbst die Kleine, das "Baby" zu sein.
Schlimme Sache und ich bin erst mit diesem Thema seit ca. einem Monat konfrontiert.
Was kann man da tun? Würde mich sehr über Kommentare freuen!!!
Lg Chrisi

Hallo,

na da scheint deine Kleine ja richtig weit zu sein. Interessant ist die Frage, wann sie geboren ist und mit welchem Alter sie eingeschult wird. Allerdings würde mich jetzt noch nicht die Frage eines Überspringens rumtreiben, Differenzierung kann man auch anders machen und wer weiß, vielleicht kann sich deine Kleine gut integrieren, so das sie gar nicht aus ihrem Klassenverband will. Die Mehrzahl der begabten Kinder kann sich wunderbar integrieren ohne größere Probleme.

Ich habe die selbe Kombination (5+3) und auch ich muss aufpassen nicht zu viel Geschwisterrivalität aufkommen zu lassen, da die Kleine in einigen Bereich ganz klar den Großen bereits überholt hat. Aber Gott sei Dank sind bei uns die Domänen ganz klassisch getrennt. Der Große im mathematischen Bereich, die Kleine im sprachlichen. Die Kleine macht das selbe wie deine Kleine, aber nur, wenn sie Lust und Laune hat. Ich musste ihr, auf ihren eigenen Wunsch, ein schwieriges Vorschulheft kaufen (Ja, da gibt es tatsächlich Unterschiede), alles andere sei zu leicht. Wobei lesen auf die Großbuchstaben beschränkt ist dto. schreiben. Hier "druckt" sie. Ich bin allerdings immer etwas vorsichtig mit dem " das ist etwas besonderes" weil die Kleine eindeutig vom Großen mitgezogen wird. Was der Große von mir lernt, lernt die Kleine einmal von mir und zweimal vom Großen. Ich ziehe daher tatsächlich eine frühzeitige Einschulung für die Kleine, mit 5, in Betracht. Denn, wenn Junior ab Sept. an den Hausis sitzen wird, wird eine Konfrontation der Kleinen damit unumgänglich werden. In einem Jahr wird ein Schuljahr hinter mir (uns) liegen, dann kann ich aber das alles besser beurteilen und mir dann Gedanken machen. Das solltest Du auch.

Und grundsätzlich mal freuen, das man mit fitten Kindern gesegnet ist. Denn nicht immer ist das so furchtbar schlimm.

VLG

Danke- hab auch nicht direkt so den Stress vor der Schule in erster Linie, da hab ich ja auch noch Zeit. Meine Emily ist im Juli 2006 zur Welt gekommen, wäre also ohnehin ein sehr junger Schulanfänger. Bei mir ist eigentlich eher das Problem: stimmt es, dass die Kleine nicht ganz "normal" ist, was heisst das alles für uns, was kommt da auf uns zu.... welche Institutionen gibt es, wohin kann man sich wenden- wo kriegt man Unterstützung- wer hilft bei Entscheidungen, wie der Einschulung?
Eher mehr die praktischen Probleme.
Mit meiner Grossen ist es so, dass sie selbst total unter Zugzwang steht- sie will vieles können, was die Kleine kann, aber nicht aus Interesse, sondern nur, weil sie es kann und bei vielen Dingen versucht sie es gar nicht, der Kleinen nachzukommen.
Da es zwei Mädels sind, sind die Domänen auch ähnlich- schwierig, da zu vermitteln und richtig zu unterstützen.

Hallo,

Unterstützung? Tja, keine Ahnung, wo man die herbekommt. Unser Kinderarzt schlug mir vor mich an die DGHK zu wenden. Ich weiß nicht, davor drücke ich mich ehrlich gesagt.

Da Begabung ja keine Krankheit ist, wirst Du auch kein Förderrezept erhalten. Wenn Du einen aufmerksamen Kiga hast der dazu noch zugängliches Personal hat, dann kann man hier versuchen einen Weg zu finden. Ich hatte erst so ein Gespräch, eben wegen der Kleinen. auf Grund ihrer zurückhaltenden Art wird sie total unterschätzt, was jetzt auch dem Kiga bewusste geworden ist. Vor so einem Gespräch wird ja das Kind diversen Tests unterzogen, dabei waren sie absolut verblüfft und mussten die immer schwereren Spiel rantragen. Sie verweigert sich sogar bei Aufgaben für ihr Alter. Gott sei Dank sind sie dann auf den Trichter gekommen, es mal andersherum zu probieren.

Ich mache das wozu meine Kinder mir ihr Interesse signalisieren. Aber das bedeutet, aktiv zu sein, überall Augen und Ohren offen zu halten und dran zubleiben. Förderung ist sehr anstrengend - finde ich. Und mich über Altersvorgaben nicht irre machen zu lassen, sondern aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Das bekommt gerade meiner Kleinen sehr gut.

VLG