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Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 01:55
von kirschen
Hallo im Forum!
Wir sind die Neuen und völlig erstaunt, wie unterschiedlich sich Hochbegabung zeigt. Zum anderen gefällt es uns prima, wie offen hier alle erzählen, da wir uns lange an dieses Thema nicht heran gewagt haben. Denn wenn man von Hochbegabung bei den Kindern spricht, meine viele Eltern, man würde sich ganz schön was einbilden, auf sein/-e Kind/-er. Wenn sich dann noch herausstellt, dem wäre nicht so, wie wäre dann erst das gerede.
Wir haben drei Kinder (Carlotta 6J., Etienne Bartholomäus 4J. und Merle 1J.) und es geht hier um unsere Carlotta. Uns war schon bewusst, dass sie manche Dinge anders lernt, macht oder auch begreift, doch wir haben es nur als das gesehen: "Jedes Kind ist anders". Im Kindergarten (von der Leiterin) wurden wir das erste Mal darauf angesprochen, dass wir doch mal einen Test, für Hochbegabte, machen sollte. Wir haben dem aber noch nicht so ein großes Gewicht gegeben und es at Akta gelegt. Letztes Jahr sind wir nun umgezogen und nachdem wir einige kennengelernt haben, wurden wir, unabhängig voneinander, von zwei weiteren Personen auf dieses Thema angesprochen. Mein Vater hat uns nun gut zugeredet, dass wir uns doch mal im Internet erkundigen sollten und vielleicht einen Test machen sollten, bevor sie in die Schule kommt.
Nun sind wir bei euch gelandet und haben auf der Seite die möglichen Anzeichen für Hochbegabung gelesen. Viele dieser Punkte treffen hier zu, doch trotzdem kann ich nicht von Hochbegabung bei unserer Tochter sprechen. Denn wie ich bei vielen von Euch gelesen habe, können Eure Kinder schon lesen, dies kann Carlotta nicht.
Wir sind mit diesen vielen Informationen zur Zeit noch etwas überfordert, doch der Entschluss steht fest, dass wir sie testen lassen. Egal was raus kommt und was andere sagen. Wobei, bis jetzt haben wir es noch niemanden gewagt zu erzählen.
Jetzt steht nur noch die Frage, wo finden wir jemanden, der diesen Test gut durchführt und zwar in Berlin. Hier in Hennigsdorf haben wir niemanden gefunden.
Wir würden uns freuen, wenn wir ein paar nette Worte von Euch da draußen hören würden.

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 09:45
von alibaba
Hallo Du da aus Berlin,

ich stelle mal die ganz allgemeine Frage, die man immer so stellt: Warum wollt ihr denn testen? Die nächste Frage wäre, dein Kind ist 6, warum ist es noch nicht in der Schule? Gerade in Berlin kann man doch so "günstig" (je nach Sichtweise ;) ) einschulen.
Desweiteren ist es so, was wollt irh mit diesem Test bezwecken? Zum Klassenlehrer laufen oder es bei der Schulanmeldung dem Rektor überreichen? :mrgreen: Was für einen Sinn soll der Test erfüllen?

Und lass dich warnen. Tests welche nicht von einem Schulpsychologen gemacht werden, werde oft nicht anerkannt. Ihr könntet Euch also schon einmal 300 € abzweigen und in die Tonne werfen.

Man testet nur, wenn es Probleme gibt und oder Fragen abgeklärt werden müssen. Zum Beispiel im Vorfeld für eine frühzeitige Einschulung. Oder es wird ein Test gemacht, wenn es Probleme in der Schule gibt. Oder, das passiert aber schon häufig im frühen Alter, wenn da Kind solche außerordentlichen Fähigkeiten hat, das einem jemand mit der Nase darauf stubst. aber auch das nicht, damit man eine Zahl hat, sondern weil dann eben eine zeitige Einschulung verfolgt wird.

Im Übrigen kannst du gerne etwas mehr darüber schreiben, warum Du denkst, das deine Große hb sein könnte. Und lesen vor der Schule muss nicht jedes hb-Kind können, nur es können eben viele. Ein Indikator, das man es aber können muss, ist das nicht. Also meiner fällt nicht durch gutes lesen auf. :mrgreen: Meine kleine Tochter (4,6) fängt gerade an zu lesen, (Silben zusammen ziehen kann sie schon sehr gut) aber sie ist nur überdurchschnittlich begabt und im Wortschatz ist sie ganz normaler Durchschnitt -laut Test. ;)

Ein Test kann helfen, aber ein Allerheilmittel ist er nicht. Ob ihr jetzt testen lassen sollt, ich habe da so meine Zweifel. VLG

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 10:22
von PippiL.
Auch ein Herzliches Willkommen von mir!

Manchmal ist so ein Test auch sinnvoll, wenn die Eltern sich einfach unsicher sind. Das ist bei uns so. Deshalb lassen wir Mitte März testen. Es geht bei uns auch darum, ob wir eine vorzeitige Einschulung anstreben müssen oder nicht. Auch damit wir etwas in der Hand haben und für unsere Tochter besser eintreten können. (Falls es denn überhaupt so ist)

Schau doch mal auf die Seite von der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind. Da findest Du Regionalvereine und Ansprechpartner. Die können Dir sicher einen Tipp für eine Testung geben und ob diese auch sinnvoll ist. Zum Thema Schulpsychologen - hier gibt es wohl einen, der ist für 30.000 Kinder zuständig. So schnell kommt man da nicht zu einem Test. Aus den Beratungsabenden weiß ich, dass die Schulen natürlich lieber einen Test vom Schulpsychologen hätten.

LG
PippiL.

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 10:43
von alibaba
PippiL. hat geschrieben: So schnell kommt man da nicht zu einem Test.
Hallo Pippi,

aus meiner Sicht ist ein Schulpsychologe auch nicht dazu da, mal ein Kind zu testen, sondern an der Lösung von Problemen aktiv eine Fachmeinung zu äußern und/oder Schwiergkeiten zu klären. Dazu muss nicht ein Test notwendig sein. Wir hatten erst bei der 3.Sitzung dann doch einen Testermin. Mal so eben war das also nicht. Und wir haben keine 5 Monate auf ein Gespräch gewartet, sondern innerhalb von 3 Wochen einen ersten Termin bekommen.

Wenn man als Eltern den IQ des Kindes wissen will, dann muss man selber in die Tasche greifen. Selbst wenn es darum geht frühzeitig einzuschulen, bekommt man nicht zwangsläufig einene Test verschrieben, sofern es keine offensichtlichen Probleme gibt. Der IQ meiner beiden Kinder liegt auf dem Papier gleich (auch wenn unterscheidlich gewichtet). Den einen habe ich für umsonst bekommen, weil Auffälligkeiten, den anderen musste ich selber zahlen. Da Tochterkind wesentlich angepasster durch die Gegend marschiert. Rein theoretisch notwendig wäre also der Test bei Tochterkind nicht gewesen, da es a) nichts im Kiga ändert und b) auch nicht unbedingt etwas über die frühzeitige Einschulung etwas aussagt. Aber das steht hier ja nicht mehr zur Auswahl. Hier geht es darum ein Kind kurz vor Schule testen zu wollen, was ich für "sinnlos" empfinde und für rausgeschmissenes Geld.

Aus meiner Sicht sollte nur getestet werden, wenn eine Situation geändert werden muss oder man eine Änderung anstrebt. Selbst wenn jetzt eine hb bestätigt würde, was soll denn dann passieren. DIe Einschulung gleich in Klasse 2? :gruebel:

Ich habe nichts gegen testen. Aber ich denke mir, man sollte das sinnvoll einsetzen und nicht sinnlos. Der momentane Zeitpunkt bei kirschen scheint mir ungünstig.

LG

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 11:47
von PippiL.
Aber manchmal ist so ein Test einfach gut für die Eltern. Wenn große Unsicherheiten bestehen! Und das ihr so schnell einen Termin bei einem Schulpsychologen bekommen habt, freut mich. Ich kenne das von hier etwas anders. Ich kenne es allerdings auch nur vom Hören-Sagen. Und klar, wir zahlen unseren Test selbst, da wir auch so ein angepasstes Mädel haben ;)

Also nochmal von mir ein herzliches Willkommen und den Tipp, sich mal an die DGHK zu wenden. Man muss dort auch nicht Mitglied sein, um beraten zu werden.

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 12:20
von alibaba
PippiL. hat geschrieben:Aber manchmal ist so ein Test einfach gut für die Eltern.
Ja, es ist zu verlockend zu wissen, wie denn das eigene Kind nun ausgestattet ist, gell. Ich gebe zu, ein wenig ruhiger lässt es mich schlafen. ;)

:fahne:

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 22:01
von kirschen
Vielen, vielen, vielen, lieben Dank, für diese Flut an Atworten. Damit hätte ich nicht gerechnet, dass so viele und so schnell auch noch geantwortet wird. Danke für die Tips, Ratschläge und es tut gut, endlich mal mit jemanden darüber reden zu können.
Hier hat sich ein kleiner Irrtum eingeschlichen. Wir wohnen in Hennigsdorf und da es hier niemanden gibt, der scheinbar Tests durchführt, wäre Berlin für uns das nächste. Wir sind aber Berliner. Letztes Jahr im Februar sind wir erst hier hergezogen, da wir in Pankow einfach keine Wohnung bekommen haben. Entweder waren ihnen drei Kinder zu viel, die Selbständigkeit war ihnen zu unsicher oder bei manchen auch beides zusammen. Leider! Ein großes Problem stellte sich dann dar, dass Carlotta hier nicht mit 5 Jahren eingeschult werden konnte. Unsere alte Kita hatte sich Carlotta sehr angenommen und sie an vielen Projekten, der großen Kinder, mit teilnehmen lassen. Den Rest haben wir am Wochenende, mit Mamitagen und ihren zusätzlichen Aktivitäten (von Kita aus: Englischunterricht u. Schlittschuhlaufen, von uns: Musikschule) aufgefangen. Dies ging immer noch, denn wie schon geschrieben, haben wir noch zwei Kinder, wobei Etienne ebenfalls zur Musikschule ging. In der neuen Kita ist sie völlig unterfordert und langweilt sich. Es dauert jeden Morgen 15 Minuten und eine Menge Überzeugungskraft, bis sie in die Gruppe reingeht. Um dem entgegen zu wirken, habe ich noch mehr Mamitage eingerichtet, natürlich fordert unser Sohn das gleiche, was ja auch verständlich ist. Ich mache es gerne, aber es geht auch an die Substanz, denn meine Arbeit verlege ich dadurch in die Nacht. Die Musikschule konnten wir hier wieder aufnehmen, was sich aber am Anfang nicht so einfach dargestellt hat. Denn ein Musikinstrument kann man hier erst in der ersten bzw. in der zweiten Klasse erlernen. Ich habe aber gekämpft und es geschafft, dass sie mit Cello weitermachen konnte. Carlotta hatte sich darüber natürlich riesig gefreut. Auch den Englischunterricht in der Kita hat sie. Nachteil ist, dass es nur ein Anfängerkurs ist und Carlotta hatte schon zwei Jahre Englisch. Doch es gefällt ihr trotzdem, da es anders aufgemacht ist. Was uns natürlich freut, denn Auffrischung hat noch niemanden geschadet und es ist gut, wenn sie bis zur Schule in der Thematik drin bleibt.
Wie schon geschrieben, hatten uns einige auf Carlotta angesprochen. Wir sind dann einfach als Info mal ins Internet gegangen und bei euch gelandet. Wir haben dann vieles, vieles gelesen und erschreckend viele Sachen bei uns wieder erkannt. Wäre dem nicht so gewesen, hätten wir Carlotta nicht testen lassen. Jetzt sind wir schon beunruhigt und möchten Klarheit. Wenn dem so sein sollte, dann können wir ihr besser helfen und für uns vielleicht eine bessere Möglichkeit finden.
Welche Möglichkeiten wir sehen?- eine bessere Förderung oder auch speziellere/ - eine andere Schule, die dies aufgreift, denn wenn sie erstmal eingeschult ist, finde ich es blöd, wenn sie aus dem Klassenverband wieder rausgerissen wird.

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Do 17. Feb 2011, 09:30
von alibaba
kirschen hat geschrieben:....Welche Möglichkeiten wir sehen?- eine bessere Förderung oder auch speziellere/ - eine andere Schule, die dies aufgreift.....
Echt? Ich kenne hier keine GS die eine Hb-Klasse hätte. Auf der weiterführenden Schule ist das auch nicht so einfach, allerdings gäbe es hier zumindest mal eine in der nächsten Stadt. Ob ich allerdings dann dazu bereit bin meine Kinder dahin zu fahren und/oder Sie den langen Weg selber in Kauf nehmen möchten, weiß ich natürlich noch nicht. Hinzu kommt, um bei der GS zu bleiben, wie haben hier Sprengeleinschulungsbezirke. Und eine Hb mit Testnachweis reicht hier nicht um auf eine andere staatliche Schule zu gehen. Wir haben hier im ländlichen Umkreis GS mit Begabtenförderung, auf die darf mein Sohn jetzt auch gehen. Nicht auf die Schule, aber zur Förderung. Eine private Schule haben wir hier nicht, selbt wenn ich bereit wäre zu fahren.

Wie das alles bei Euch ist, das weiß ich nicht. Aber bei uns würde so erste einmal kein noch so tolles Testergebnis weiterhelfen.

LG

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Do 17. Feb 2011, 22:07
von kirschen
Vielen Dank, an alibaba und koschka! Leider überschlagen sich jetzt die Fragen in mir. Wenn diese Test Carlotta nichts bringen und die einzigste Möglichkeit für sie ist, eine Klasse zu überspringen, was dann? Wie kann ich ihr dann helfen? Reicht man angagemant aus, um ihren wissensdurst zu stillen und um sie glücklich zu machen? Wenn sie eine Gabe oder auch Talent haben sollte, sollte man dies nicht auch fördern und sie darin auch bestärken? Warum muss man warten, bis es Auffälligkeiten gibt, warum nicht schon vorher, bevor das Kind Probleme hat oder sich Probleme daraus ergeben? Jetzt weiß ich gar nichts mehr.

Re: Neu, erstaunt, begeistert u. erfreut

Verfasst: Fr 18. Feb 2011, 09:18
von alibaba
Nein kirschen. Man fördert und unterstützt doch sein Kind nicht nach seinem IQ sondern nach seinen Möglichkeiten. Die wären erst einmal vom Geld abhängig und vom persönlichen Einsatz. Ich kann den ganzen Nachmittga mit meinem Kind vorm TV hocken oder Mama chattet :D Kind hockt vorm TV. Oder aber Du gehst auf den Spielplatz, fahrt Fahrrad, spielst mit ihr zu Hause und antwortest auf Fragen. Das hat gar nichts mit dem IQ zu tun. Ich weiß, meine lieben Experimente. Also schaue ich in VHS oder anderen Einrichtungen hier im Umkreis, ob solche Kurse angeboten werden. Wir gehen in die Bibliothek und besuchen sehr häufig die kostenlosen Kurse im Museum. Da gibt es also jede Menge was man anbieten und unterstützen kann. Wenn mein Sohn sich für Themengebiete interessiert hat, habe ich versucht hier gezielt einzugehen. Wir haben alle Dinomuseen in dieser Zeit abgeklappert -außer Berlin. ;)
Meine Tochter mal sehr gerne. Also habe ich überproportional viele Stifte, Pinsel, Farben........ganz IQ-unabhängig.

Nicht jedes Kind muss, egal ob begabt oder weniger, automatisch Probleme bekommen. Mädchen, so musste ich auch schon oft lesen und mir auch sagen lassen, sind da auch etwas pflegeleichter. Im Gegenteil sehr viele Kinder kommen doch sehr gut durch die Kiga- und Schulzeit. Sich also vorher über das Wenn und aber Gedanken zu machen - das ist vollkommen unnötig. Laß dich mal von deinem Kind leiten - Meine äußern sich immer irgendwie. ;)

VG