Wir sind neu hier und suchen Kontakt
Verfasst: Mo 19. Sep 2011, 10:35
Hallo zusammen,
ich lese jetzt schon eine Weile hier mit und möchte uns endlich mal vorstellen. Ich (*1967) lebe die meiste Zeit mit meiner Kleinen (*10/2005) und meinen Eltern (über 80) allein - Papa arbeitet auswärts.
Meine Maus fällt im Kiga dadurch auf, dass sie bei Routineaufgaben gelangweilt ist und nicht mitmacht. Ständig tanzt sie aus der Reihe, trödelt usw. Sie kann nur sehr schwer Autoritäten und Regeln akzeptieren, provoziert oft die Erzieherin. Bis vor kurzem spielte sie auch nicht mit den anderen Kindern, sondern hing nur den Erwachsenen auf der Pelle. Erst jetzt erkennt sie nach und nach, dass sie mit Gleichaltrigen jede Menge Spaß haben kann, und dass es nicht schlimm ist, wenn sie mit ihnen manche Themen eben noch nicht besprechen kann.
Nachdem die Erzieherin den Verdacht geäußert hatte, dass die Kleine hb sein könnte (damals war sie 3 J. - Erzieherin: "Sie denkt ganz anders!"), bot mir die Kiga-Leitung an, dass sie mal von einer Psychologin beobachtet wird. Ich stimmte zu und hatte dann ein nettes Gespräch mit der Dame. Sie meinte, rybenka hätte einen "kognitiven Entwicklungsvorsprung" von etwa 2 Jahren, und wir sollten wegen der Defizite in anderen Bereichen gelassen bleiben.
Seitdem haben wir einige Krisen gemeistert, doch nach dem 5. Geb. eskalierte die Situation immer mehr. Sie war nur noch unzufrieden und zog im Kiga wie auch zu Hause um jeden Preis die Aufmerksamkeit auf sich. Ich war am Ende mit meinen Kräften, schaff es seitdem nicht mehr richtig zu arbeiten. Wenn sich jemand mit der Kleinen beschäftigt, ist sie so was von goldig, aber wehe wenn nicht... Inzwischen ist es etwas besser geworden, eben weil ich in den letzten Monaten wieder mehr auf ihre Stärken eingegangen bin.
Auf Empfehlung der Kiga-Fachberaterin habe ich Mausi testen lassen. Aber das hätte ich mir sparen können. Der ganze Test hat eine gute Stunde gedauert, dann wurde mir unterstellt, ich wäre nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen - nur weil ich Beratung gesucht habe wegen evtl. vorzeitiger Einschulung. Mir wurde gesagt, das Kind ist nicht hb, aber wenn ich wollte, sollte ich es ruhig einschulen. Die Voraussetzungen wären da - trotz Aufmerksamkeitsstörung.
Wenn ich nicht zufällig eine 129 auf einem Zettel gesehen hätte, hätte ich nicht mal irgendein Ergebnis bekommen. Der IQ lag übrigens im Bereich meiner Erwartungen. Im Brief an unsere Kinderärztin stand dann, dass sie uns das Ergebnis gar nicht mitteilen darf. Da bin ich nun 120 km einfache Strecke gefahren und habe nichts in der Hand! Nun hat mir der Schulpsychologe noch mal einen Termin angeboten, den ich auch wahrnehmen möchte.
Durch ihn und durch die super nette Schulleiterin und Beratungslehrerin an unserer Grundschule bekamen wir die Möglichkeit, 3 Tage probeweise am Unterricht teilzunehmen. Das war sehr wichtig für uns beide, denn die Kleine hat gesehen, dass es in der Schule schön ist, dass sie schon ganz viel kann, aber auch noch ein paar Dinge lernen muss, bevor sie reif für die Schule ist. Und ich habe mich von der tollen Arbeit der Schule überzeugen können (von anderen Eltern hört man ja meist nur die Probleme).
Also ist sie noch ein Jahr im Kiga, denn ihr Verstand (bzw. das Verhalten) kann leider bei weitem nicht mit dem Geist Schritt halten. Unter dieser Diskrepanz leidet sie selber am meisten. Sie ist einfach auch noch nicht selbstständig genug. Leider will sie sich auch oft nicht anstrengen, wenn es schwer für sie wird, macht sie einfach nicht mehr weiter und fängt was Neues an. Das geht in der Schule wohl nicht.
Zum Glück ist sie in einer ganz tollen Gruppe im Kiga, die Kinder sind alle sehr weit entwickelt und nett zu ihr. Sie fühlt sich in der Regel noch wohl im Kiga.
Das geistige "Futter" muss nun allerdings ich zu Hause liefern. Ich versuche auch am Problem der kurzen Konzentrationsspanne und der geringen Frustrationstoleranz zu arbeiten.Das kostet mich sehr viel Zeit, Energie und oft auch Geld. Hinzu kommen bei uns ein paar gesundheitliche Probleme, auf die ich aber hier nicht eingehen möchte. Vielleicht hat jemand von Euch Tipps für mich, z.B. Bücher, Spiele usw.
Bis jetzt machen wir viele Sprach-, Rechen- und Denkspiele (Galgenraten, Wörterketten, Lesedomino, Name-Stadt-Land, Schach, Dame, Vier gewinnt, Sudoku...). Wir malen oft Mandalas aus, hören alle Arten von Musik, lesen Bücher von Bibel bis Astronomielexikon, gehen in die Natur und bestimmen Tiere und Pflanzen, arbeiten im Garten, kochen, backen, wandern und fahren Rad. Die Kleine genießt das sehr, aber sie ist auch unersättlich. Das Einzige, das sie mal allein macht, ist im Internet surfen (mit einer Auswahl von Seiten in der Favoritenleiste).
Im Rechnen ist sie jetzt ca. Mitte Klasse 2, Lesen geht noch sehr langsam, Schreiben nur Großbuchstaben. Aber im Allgemeinwissen steckt sie oft ihre Erzieherin im Kiga in die Tasche. Seit sie 2 Jahre alt ist, sagt sie jeden Tag, dass sie mal Ingenieurin werden will. Autos haben es ihr besonders angetan.
Was uns am meisten fehlt, ist der Kontakt zu Kindern mit ähnlichen Interessen, also zu älteren oder hb Kindern. Ich war selbst so ein Kind wie meine Kleine, aber ich hatte jede Menge Cousinen, Cousins und ältere Nachbarkinder und war (außer in der Grundschule) sehr zufrieden. Meine arme Maus hat das alles nicht, weil sie ein Nachzügler ist und weil es einfach so wenig Kinder bei uns im Ort gibt.
Ich würde mich sehr freuen, im Laufe der Zeit mal jemand von Euch kennenzulernen, so dass man z.B. mailt, telefoniert oder sich gelegentlich am WE trifft. Für uns kommen vor allem die PLZ-Gebiete D-99*, 37*, 36* und eventuell Berlin in Frage (nicht Bedingung).
ich lese jetzt schon eine Weile hier mit und möchte uns endlich mal vorstellen. Ich (*1967) lebe die meiste Zeit mit meiner Kleinen (*10/2005) und meinen Eltern (über 80) allein - Papa arbeitet auswärts.
Meine Maus fällt im Kiga dadurch auf, dass sie bei Routineaufgaben gelangweilt ist und nicht mitmacht. Ständig tanzt sie aus der Reihe, trödelt usw. Sie kann nur sehr schwer Autoritäten und Regeln akzeptieren, provoziert oft die Erzieherin. Bis vor kurzem spielte sie auch nicht mit den anderen Kindern, sondern hing nur den Erwachsenen auf der Pelle. Erst jetzt erkennt sie nach und nach, dass sie mit Gleichaltrigen jede Menge Spaß haben kann, und dass es nicht schlimm ist, wenn sie mit ihnen manche Themen eben noch nicht besprechen kann.
Nachdem die Erzieherin den Verdacht geäußert hatte, dass die Kleine hb sein könnte (damals war sie 3 J. - Erzieherin: "Sie denkt ganz anders!"), bot mir die Kiga-Leitung an, dass sie mal von einer Psychologin beobachtet wird. Ich stimmte zu und hatte dann ein nettes Gespräch mit der Dame. Sie meinte, rybenka hätte einen "kognitiven Entwicklungsvorsprung" von etwa 2 Jahren, und wir sollten wegen der Defizite in anderen Bereichen gelassen bleiben.
Seitdem haben wir einige Krisen gemeistert, doch nach dem 5. Geb. eskalierte die Situation immer mehr. Sie war nur noch unzufrieden und zog im Kiga wie auch zu Hause um jeden Preis die Aufmerksamkeit auf sich. Ich war am Ende mit meinen Kräften, schaff es seitdem nicht mehr richtig zu arbeiten. Wenn sich jemand mit der Kleinen beschäftigt, ist sie so was von goldig, aber wehe wenn nicht... Inzwischen ist es etwas besser geworden, eben weil ich in den letzten Monaten wieder mehr auf ihre Stärken eingegangen bin.
Auf Empfehlung der Kiga-Fachberaterin habe ich Mausi testen lassen. Aber das hätte ich mir sparen können. Der ganze Test hat eine gute Stunde gedauert, dann wurde mir unterstellt, ich wäre nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen - nur weil ich Beratung gesucht habe wegen evtl. vorzeitiger Einschulung. Mir wurde gesagt, das Kind ist nicht hb, aber wenn ich wollte, sollte ich es ruhig einschulen. Die Voraussetzungen wären da - trotz Aufmerksamkeitsstörung.
Wenn ich nicht zufällig eine 129 auf einem Zettel gesehen hätte, hätte ich nicht mal irgendein Ergebnis bekommen. Der IQ lag übrigens im Bereich meiner Erwartungen. Im Brief an unsere Kinderärztin stand dann, dass sie uns das Ergebnis gar nicht mitteilen darf. Da bin ich nun 120 km einfache Strecke gefahren und habe nichts in der Hand! Nun hat mir der Schulpsychologe noch mal einen Termin angeboten, den ich auch wahrnehmen möchte.
Durch ihn und durch die super nette Schulleiterin und Beratungslehrerin an unserer Grundschule bekamen wir die Möglichkeit, 3 Tage probeweise am Unterricht teilzunehmen. Das war sehr wichtig für uns beide, denn die Kleine hat gesehen, dass es in der Schule schön ist, dass sie schon ganz viel kann, aber auch noch ein paar Dinge lernen muss, bevor sie reif für die Schule ist. Und ich habe mich von der tollen Arbeit der Schule überzeugen können (von anderen Eltern hört man ja meist nur die Probleme).
Also ist sie noch ein Jahr im Kiga, denn ihr Verstand (bzw. das Verhalten) kann leider bei weitem nicht mit dem Geist Schritt halten. Unter dieser Diskrepanz leidet sie selber am meisten. Sie ist einfach auch noch nicht selbstständig genug. Leider will sie sich auch oft nicht anstrengen, wenn es schwer für sie wird, macht sie einfach nicht mehr weiter und fängt was Neues an. Das geht in der Schule wohl nicht.
Zum Glück ist sie in einer ganz tollen Gruppe im Kiga, die Kinder sind alle sehr weit entwickelt und nett zu ihr. Sie fühlt sich in der Regel noch wohl im Kiga.
Das geistige "Futter" muss nun allerdings ich zu Hause liefern. Ich versuche auch am Problem der kurzen Konzentrationsspanne und der geringen Frustrationstoleranz zu arbeiten.Das kostet mich sehr viel Zeit, Energie und oft auch Geld. Hinzu kommen bei uns ein paar gesundheitliche Probleme, auf die ich aber hier nicht eingehen möchte. Vielleicht hat jemand von Euch Tipps für mich, z.B. Bücher, Spiele usw.
Bis jetzt machen wir viele Sprach-, Rechen- und Denkspiele (Galgenraten, Wörterketten, Lesedomino, Name-Stadt-Land, Schach, Dame, Vier gewinnt, Sudoku...). Wir malen oft Mandalas aus, hören alle Arten von Musik, lesen Bücher von Bibel bis Astronomielexikon, gehen in die Natur und bestimmen Tiere und Pflanzen, arbeiten im Garten, kochen, backen, wandern und fahren Rad. Die Kleine genießt das sehr, aber sie ist auch unersättlich. Das Einzige, das sie mal allein macht, ist im Internet surfen (mit einer Auswahl von Seiten in der Favoritenleiste).
Im Rechnen ist sie jetzt ca. Mitte Klasse 2, Lesen geht noch sehr langsam, Schreiben nur Großbuchstaben. Aber im Allgemeinwissen steckt sie oft ihre Erzieherin im Kiga in die Tasche. Seit sie 2 Jahre alt ist, sagt sie jeden Tag, dass sie mal Ingenieurin werden will. Autos haben es ihr besonders angetan.
Was uns am meisten fehlt, ist der Kontakt zu Kindern mit ähnlichen Interessen, also zu älteren oder hb Kindern. Ich war selbst so ein Kind wie meine Kleine, aber ich hatte jede Menge Cousinen, Cousins und ältere Nachbarkinder und war (außer in der Grundschule) sehr zufrieden. Meine arme Maus hat das alles nicht, weil sie ein Nachzügler ist und weil es einfach so wenig Kinder bei uns im Ort gibt.
Ich würde mich sehr freuen, im Laufe der Zeit mal jemand von Euch kennenzulernen, so dass man z.B. mailt, telefoniert oder sich gelegentlich am WE trifft. Für uns kommen vor allem die PLZ-Gebiete D-99*, 37*, 36* und eventuell Berlin in Frage (nicht Bedingung).