Kluge Kinder Forum

-gelöscht-

shaja hat geschrieben: Ich als Lehrerin fände es übrigens schön, wenn sich alle Eltern nur halb so viele Gedanken um den Lebensweg ihrer Kinder machen würden wie die, die hier im Forum zu finden sind...

Hallo Shaja,

Erstmal vielen Dank für Deine Vorstellung und auch DAFÜR! Normalerweise hat man eher den Eindruck, dass man sich zu viele Gedanken macht

Aber jetzt hätte ich doch mal eine Frage an Dich, einfach deshalb, weil Du Lehrerin bist:

Unsere Tochter wurde (vor 4 Tagen) dieses Jahr ganz regulär als junges Muss-Kind eingeschult. Ein paar Tage zuvor gab es den Elternnachmittag, an dem auch grob erzählt wurde, was so die Ziele der ersten Klasse sind (rechnen im Zahlenraum bis 20, einfache Wörter und Texte lesen, schreiben, gegen Ende des Schuljahres Schreibschrift) und ich bin, obwohl ich mir eigentlich keine großen Illusionen gemacht habe, ziemlich erschrocken, denn diese Dinge kann meine Tochter (bis auf die Schreibschrift) schon seit einiger Zeit. (Ich mache mir jetzt allerdings keine Sorgen deswegen, da sie eher der gemütliche Typ ist und auch bei der 765. Wiederholung noch nicht verzweifelt). ABER ich wundere mich einfach. Ich fand meine Tochter immer ziemlich normal (angemeldet hier bin ich wegen meinem Sohn, der jetzt auch 3 Jahre alt ist und wohl so ähnlich wie Deiner ist). Ich meine ihre Freundinnen können dasselbe wie sie auch - ok, die Jungs sind zum Teil doch noch etwas langsamer , aber so langsam, wie man jetzt in der Schule anfängt (erstmal die Zahlen 1-6 kennenlernen, 10 Mal am Tag das Wort "Tüte" zu lesen ...), irgendwie kann ich mir gar nciht vorstellen, dass auch nur irgendein Kind das noch nciht könnte - Daher wollte ich gerne mal Deine Einschätzung hören: gibt es tatsächlich Schulanfänger, die das noch nicht können? Wie hoch ist denn deren Anteil ungefähr? Oder fängt man absichtlich mit total leichten Sachen an, um die neuen Schüler erstmal an die Schule zu gewöhnen und nicht abzuschrecken?

LG
Edainwen

Koschka,

das heißt also vermutlich, dass die Kinder das also tatsächlich in der Schule lernen sollen, oder? - In dem Fall sollte ich meinen Sohn wohl auch deutlich früher einschulen, denn er ist nicht so geduldig wie die Große

Bei uns war die Einschulung auch letzte Woche.
Gestern haben sie dann wenigstens mal mit der Zahl 1 angefangen.
Noch zieht Töchterchen es ins Lächerliche, spätestens bei der 9 wird sie´s wohl aber nicht mehr so lustig finden ihre Zeit abzusitzen dafür.
Das ist aber nur mein Bauchgefühl. Und sie ist eigentlich relativ geduldig.
Nach den erledigten Hausaufgaben (wenn sie halt früh fertig ist) fängt sie jetzt bereits an, Mist zu machen.
Glücklicherweise wechselt sie in einen anderen Hort mit hoffentlich besserer Aufsicht.
Bin jedenfalls froh dass sie nicht noch 1 Jahr später eingeschult worden ist.
Die Lehrerin hat allerdings zu Beginn der Woche die Kids mal "drauflos" schreiben lassen, Buchstaben, Zahlen, Wörter... Jedes Kind durfte schreiben was es konnte und wollte.
Hoffe mal dass diese Kenntnisstandserhebung auch irgendwelche Differenzierungen nach sich zieht.

-gelöscht-

Ja, du sprichst mir sehr aus dem Herzen. Es ist sehr schwer für Grundschullehrer in großen Klassen zu differenzieren, denn dafür sind viel zu wenig Lehrerstunden in den Klassen vorhanden.
Bei uns an der Förderschule ist es oft schon schwer den einzelnen Schülern gerecht zu werden, obwohl wir in kleineren Klassen doch besser besetzt sind.
"Lesen durch Schreiben" ist für fitte Kinder ganz toll, doch es gibt in jedem Jahrgang viele Kinder, die mit dieser Methode nicht gut lernen können.
Wir arbeiten daher mit dem ABC der Tiere und die Schüler haben tolle Erfolge.
Mein Sohn ist jetzt zur Schule gekommen als spätes Muss Kind und ist am Sonntag 6 geworden. Er konnte schon ein wenig rechen und schreiben, jedoch nicht lesen. Unser Kiga macht im Vorschulbereich keine Buchstaben und Zahlen, was ich persönlich gut finde. Es wurde ein anderer Schwerpunkt gelegt (emotional/sozial).
Der Große langweilt sich ein wenig, da er endlich lesen können möchte und mit den Zahlen begonnen wurde. Heute gab es dann Schwungübungen, die er trotz feinmotorischer Problemen gut gemacht. Sein Sitznachbar kann schon lesen und schreiben, hat aber in den USA gelebt und war schon in der Schule. Trotzdem ist der Große eifersüchtig.
Vieles in deiner Beschreibung passt auch sehr auf meinen Sohn! Nur, dass er noch nicht lesen und schreiben kann. Aber er hat viele andere Stärken und Begabungen die eine HB vermuten lässt.
Er ist nicht getestet.
Wenn dein Sohn glücklich im Kiga ist (meiner war es, da auf ihn eingegangen wurde und ihm Verantwortung übertragen wurde), dann würde ich ihn im Kiga lassen und nicht Quereinschulen. Wie du weist ist Schule dann doch ganz anders als der beschützende Kindergarten und wenn es mit eurer Wunschschule klappt wäre das doch ideal.
Dein Kommentar zu dein Eltern und den Gedanken über den Lebensweg kann ich nur unterschreiben!
Lg Basket

-gelöscht-

basket: das abc der tiere hat glaube ich unsere lehrerin auch vorgestellt. ist das diese silbenlernmethode?
da meine tochter bereits liest und (lautgetreu) schreibt, finde ich das für sie irgendwie ungünstig. plötzlich sind die wörter zweifarbig, sie muss zweifarbig schreiben, das ist schon umständlich, wenn jemand vorher bereits relativ "normal" schreiben und lesen durfte und konnte.
oder seh ich das nur so schwarz? die lehrerin meinte selbst, es sei eine methode auch für schwächere, langsamere schüler.
klar werd ich erstmal abwarten was töchterchen so drüber erzählt und mich schwer hüten, meine bedenken vor ihr zu äußern, aber mich würde das irre machen, wenn ich plötzlich silbenweise die farbe ändern müsste beim schreiben.

Huhu!
Genau! Das ABC der Tiere arbeitet nach der Silbenmethode. Es ist für "schwächere Kinder" (wobei ich das einen nicht richtigen Ausdruck finde), da es in jeder Klasse Kinder gibt, sich sehr schwer tun mit der Anlautmethode zu lernen. Im Hinblick auf die "Inklusion" ist die Silbenmethode besser, da halt "schwächere Kinder" meistens Probleme haben
Erschienen ist es beim Mildenberger Verlag. Unsere Kinder im Sprachheilbereich arbeiten sehr erfolgreich damit, auch wenn es am Anfang etwas umständlich ist.
Mein kleiner Neffe hat auch diesem Leselehrgang an der Grundschule und kommt gut zurecht.

Die Stärken meines Sohnes. Er spricht seit er 3 Jahre ist wie ein Erwachsener, hat ein Gedächtnis, wie ein Elefant, spielt am liebsten mit älteren Kindern (in der Betreuung zur Zeit mit Kindern aus Klasse 2 und 3). Er zeigt nun hohe soziale Kompetenzen. Der Große ist sehr feinfühlig, interessiert sich für alle Sachthemen und saugt alles wie ein Schwamm auf. Im mathematisch/logischen Bereich ist er deutlich weiter. Er baut seit einem Jahr Lego in verschiedenen Variante. Zur Zeit vor allem Lego Technik. Er hat eine hohe Auffassungsgabe, ist in vielen Dingen sehr selbstständig.
Als Baby hat er nur wenig geschlafen und war schon sehr früh sehr aufmerksam. Das sind so Punkte die mir ganz spontan einfallen.

Zu kämpfen haben wir seit frühster Kindheit mit schweren Wutanfällen, die wir durch die Mithilfe der Erziehungsberatung gut kompensiert haben.
Im Kindergarten hatten wir zwischenzeitig auch schwere Zeiten, die wir aber mit den kompetenten Erzieherinnen (und das ist nicht ironisch gemeint) gut in den Griff bekommen haben.
Er war im motorischen immer hinterher. Wir hatten 1 1/2 Jahre Ergo und 1/2 Jahr bei der Physiotherapie. Wir haben in der Zeit viel über unser Kind gelernt, wissen das er hypoton ist und ihm daher einiges sehr schwer fällt. Er ist sehr perfektionistisch veranlagt.
Die Kinderärztinnen äußerte ihren ersten Verdacht bereits mit 2 Jahren. Zur U8 war sie sich sehr sicher, das der Große deutlich weiter ist, als seine Alterngenossen. Auch im Kiga kam nach 14 Tagen die Rückmeldung: Frau .... so ein Kind wie ihren Sohn hatten wir hier noch nie!"

Wissen sie im Kiga/ Schule von der HB?
Es wäre dann vielleicht ein Argument ihm im nächsten Sommer einzuschulen. Vielleicht kannst du im Elterngespräch herausfinden, wie die Erzieher es sehen.
Da ich deinen Sohn nicht persönlich kenne kann ich dir natürlich keine Empfehlung geben.
Wir leben in NRW und dort ist ja der Stichtag eingefroren worden im letzten Jahr. Mein Kind ist so ein Musskind geblieben, der beste Kumpel meines Sohnes nach langem hin und her im Kiga geblieben (Okt. Kind).
Ich hätte mein Kind wohl vorzeitig eingeschult wenn er im Okt./Nov. geboren worden wäre, da bin ich mir schon recht sicher.
Schönes Wochenende
Basket

danke basket (und sorry an shaja dass ich ihren faden zerfleddere mit meinen zwischenfragen ).
ich finde die methode eben nur enorm stressig wenn der vorgang des lesen- und schreibenlernens vom grundprinzip her eig. schon abgeschlossen ist.
na mal gucken...