Die erste Woche ging noch gut, aber ab der zweiten Woche war es nur noch eine Katastrophe. Er wollte abends nicht mehr ins Bett, da er ja sonst wieder zur Schule müsste. Das Erste, was er morgens sagte war, dass er nicht in die Schule möchte. Dies steigerte sich dann mit weinen bis hin zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall in der Früh. Er kam von der Schule nachhause mit einem Zettel, den er selbst geschrieben hatte: Manchmal bin ich in der Schule traurig, weil ich dich so vermisse (Mit weinenden Gesichtern drauf). Wir haben jeden Abend im Bett Gespräche geführt, warum es ihm nicht gefallen würde. Er meinte, es wäre langweilig und es gäbe 2 Jungs in der Klasse, die ihn ärgern würden und er würde mich vermissen. Danach haben wir Kontakt mit dem Rektor aufgenommen. Er hat sich erst mit unserem Sohn unterhalten und dann auch die 2 Jungs zur Brust genommen. Seit dem ist es etwas besser. Er weint nicht mehr und hat auch keine Beschwerden mehr. Trotzdem will er nicht zur Schule. Ein Junge würde ihn noch ärgern. Aber ich finde, was er erzählt, ist nicht so schlimm. Er müsste sich nur mal etwas wehren. Es wird ihm (Gott sei Dank) nicht weh getan. Ich will es aber auch nicht zu sehr runterspielen, da es vielleicht für Kinder schlimmer ist als ich es mir vorstelle. Möchte aber auch nicht die überempfindliche Mutter sein, die bei jeder Kleinigkeit beim Lehrer steht. Was und wie soll ich mich verhalten. Wir reden unserem Sohn gut zu und versuchen ihn zu ermutigen, dass er sich wehren soll und vor keinem Kind Angst haben braucht.
Noch etwas zu seiner Person. Er hat sich sehr früh schon für Zahlen interessiert. Zählte mit 1,5 Jahren bis 10. Mit 4 Jahren hat er nur Zahlen geschrieben. Kannte alle Zahlen schon bis 1000. Mit 5 fing er an zu rechnen und zu lesen. Er rechnet gern und viel. Seine Hauptbeschäftigung ist zählen. Er zählt immer und alles. Unserer Meinung nach etwas zu extrem. Umso höher die Zahl umso interessanter für ihn. Er rechnet das kleine Einmaleins und kann mittlerweile Wurzel ziehen. Sein Lieblingsspielzeug ist neben Lego Technik (ab 11 Jahren) sein Taschenrechner. Rechnet aber ohne Taschenrechner. Manchmal hat man das Gefühl er macht sich noch verrückt mit seinen Zahlen. Bilder, die er vom Kindergarten und jetzt vom Hort mit nach Hause bringt sind nur mit Zahlen bemalt. Er selbst sagt, er würde die Zahlen lieben.
Er hätte in der Schule Mathe in der 2. Klasse mitmachen dürfen. Er verneinte es, weil er es eh schon kann und deshalb langweilig wäre. In der zweiten Schulwoche wurden wir wegen Überspringen von der Klassenlehrerin angesprochen. Aber haben es nicht in bedracht gezogen, weil er der Kleinste und Jüngste in seiner Klasse ist. Auch die Zwei Jungs, mit denen er nicht zurecht kommt sind in der 2. Klasse. Und unser Sohn möchte auch nicht unbedingt springen, weil er selbst sagt, dass er der Kleinste ist und nicht zu diesen Jungs möchte. Ich finde auch, auch wenn er alles lesen kann, muss er trotzdem noch die Kleinbuchstaben lernen zu schreiben.
Wie könnte man ihm noch unterstützen. Sollen wir das Rechnen fördern? Kann man sich damit irgendwann verrückt machen? Er kann sich da so reinsteigern, dass er manchmal so richtig austickt.
LG und Danke fürs Zuhören
