Hallo,
Verfasst: Mi 18. Sep 2019, 00:56
Hallo,
ich befasse mich schon länger immer mal wieder mit dem Thema Hochbegabung und bin momentan ziemlich durcheinander.
Ob wir die Kinder testen sollen, was das dann bringt, uvm.
Aber erst mal auf Anfang:
Mein Mann ist Hochbegabt. Evt. Höchstbegabt. Er hat als 13Jähriger einen Test gemacht. Ohne IQ Ergebnis. Dafür mit einer Skala…ganz links der durchschnittliche Hauptschüler, dann nach rechts die immer höheren Bildungsgrade, ganz rechts der Uni Professor….und laut Prüfer war mein Mann mit seinem Ergebnis rechts außerhalb der Skala.
Er hatte starke Probleme mit der HB während gesamter Schulzeit.
Bei mir besteht der starke Verdacht auf HB. Auch wenn ich es noch nicht richtig glauben kann.
Außerdem glaube ich auch, dass ich Hochsensibel sein könnte.
Von meiner Kindheit erinnere ich nur Aussagen wie: Träumer, Langsam, leicht ablenkbar, nicht gut genug, unsportlich, ungeschickt, zu ängstlich. Hatte in der Grundschulzeit sogar Ergotherapie. Wurde mit 10Jahren positiv auf Legasthenie getestet.
Ab der 5Klasse wurden meine schulischen Leistungen dann sehr viel besser. Habe Schule aber immer als langweiligen Zeitvertreib betrachtet. Ohne Hausaufgaben oder lernen kam ich mit einem guten Realschulzeugnis davon. Es folgten Ausbildung, Fachhochschule in Abendform. Ein ungeliebtes Studium (in dem ich das Lernen lernen musste), dass ich nach ungefähr der Hälfte wegen Privater Probleme abgebrochen habe.
Irgendwie klingt das doch nicht nach Hochbegabung, aber in einigen Büchern die ich kürzlich wegen der Kinder las, hab ich mich dann doch oft wiedererkannt. Dinge die ich meinem sehr schlechten und unstabilem Elternhaus und der Tatsache zuschrieb, dass ich einfach schnell Erwachsen werden musste, stehen plötzlich in einem anderen Licht.
Wir haben uns gewünscht dass unsere Kinder keine HB haben, weil es nicht in unsere Gesellschaft passt. Wir haben schließlich selbst erlebt wie schwierig es ist, so anders zu sein, anders zu denken.
Aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt
Kind 1. ist fast 6 1/2, hat schon immer starke Anzeichen für Hochbegabung gezeigt.
Mit einem Jahr wurde ich das erste mal gefragt ob sie vll HB ist. Sie rannte schon durch die Gegend, wo die anderen gerade mit den ersten Schritten begannen. Motorisch war sie lange 1-2Jahre vorraus. Gesprochen hat sie erst mit 2 Jahren, dafür innerhalb von 2 Wochen mit 4 Wortsätzen.
Mit einem Buchstabenputzzel lernte sie mit 2-2 1/2 das Alphabet und legte spontan einfach Wörter nach, die ich tags zuvor für sie aufgeschrieben hatte. Oma, Opa..."Mama geht nicht weil ich nur 1 M und 1 A habe"
Da bekam ich das erste mal PANIK, zu viel zu früh....Was soll blos in der Schule kommen, wo mein Mann und ich schon so viele Probleme hatten ohne so irre früh solche Sachen zu machen?
Ich denke sie hat es bemerkt und die Buchstaben dann ignoriert. Dann kam Mathe. Intensives Malen 3-4 Stunden am Stück. Aber nur ausmalen. Eigene Bilder haben nicht ihrem Anspruch genügt. Allgemein immer wieder verschiedene Beschäftigungen, Stundenlange monotone Sachen (Bügelperlen, Kneten, Basteln, Malen, Puzzeln)
Ich glaube mittlerweile macht sie das auch zur Entspannung.
Sie war ab 3Jahren im Naturkindergarten. Die ersten 1-2 Jahre waren ganz gut. Das komplette letzte Jahr war pure Langeweile. Sie hatte auch keine Freunde. Passte nicht rein. Sie ist sehr Regeltreu, fing mit ca. 5Jahren langsam an zu verstehen warum andere ärgern, Regeln brechen, flunkern.
Sie mag zum Glück Sport. Spielt Fußball. Ballett seit einem Jahr, was ihr aber auch langweilig, zu anspruchslos geworden ist. In die Stunde für die älterem Kinder darf sie nicht.
Nun hat im August die erste Klasse angefangen. Mathe rechnet sie +/- im 100Bereich. Leichte Multiplikation. Im Sommer fing Sie an zu lesen. Sie hatte mir gezeigt das Sie so ziehmlich alles Buchstabieren kann und dann zeigte ich ihr endlich die kleinen Buchstaben. Die hatte ich ihr verweigert damit sie eben noch nicht anfängt zu lesen. und dann tja, nachdem sie eins dieser Vorschulhefte für 1.Klasse durchgearbeitet hatte fing sie einfach an zu lesen.
Sie meint Schule wird langsam spaßig. Was mich wundert, weil sie das alles kann. Da wird dieses Jahr nichts neues kommen, außer das schreiben üben. Die kompletten Arbeitshefte der 1.Klasse könnte sie in ihrem Tempo zu Hause wahrscheinlich in 1-2Wochen durcharbeiten.
Aber sie hat eine Freundin gefunden und vll ist das langweilen in der Schule vergleichbar mit dem stundenlangem Malen? Und wirklich OK für sie?
Ab wann sollte man da was machen, Klasse Überspringen? Lehrer darauf ansprechen? Oder lieber nicht?
Kind 2. ist 4 1/2.
Er hat als Baby auch sämtliche Punkte der Hochbegabten Checkliste erfüllt. Hat vom ersten Tag an wach geguckt, versucht den Kopf zu drehen um Bewegungen zu verfolgen. Hat sogar Tagsüber die Milchflasche verweigert, weil er nur im abgedunkelten Schlafzimmer getrunken hat. Also sämtliche Ablenkung musste weg. Ging mit ner knapp 2jährigen Schwester tagsüber schlecht. Schlafprobleme vom Anfang (Nachts alle 1-2Stunden Milch) bis Heute (unruhiger Schlaf, Alpträume, Wiederholen von tagsüber erlebten Wutanfällen).
Frühes Krabbeln, frühes stabiles Stehen, frühes Sprechen. Laufen mit 12Monaten ohne einmal hinzufallen weil er so vorsichtig war. Sobald es wackelte blieb er einfach stehen.
Er ist sehr vorsichtig/ängstlich, konnte zum Beispiel schon mit 3Jahren Fahrrad fahren. aber weil ich nicht immer neben ihm herjoggen konnte (da war gerade Kind 3 geboren) um ihn aufzufangen falls er fällt, ist er erst mit 4 regelmäßig Fahrrad gefahren, weil er zu groß für das Laufrad geworden war.
Er ist bessessen von Fußball, (bzw allen Ballsportarten) und Rittern, Cow Boys….Waffen. Da geht dann auch das alleine Anziehen ohne Geschrei.
Er war ein quasi immer lächelnder kleiner Sonnenschein bis ca. 21Monate. Da stellte sich ein Schalter um und es begannen mit der Trotzphase, unglaublich anstrengende 2-3Stunden dauernde Wutanfälle. Täglich 1-2mal, die nachts geträumt und in etwas weniges Zeit wiederholt wurden. Er schrie dabei schon 3Wortsätze, daher weiß ich warum er nachts wieder schrie.
Dabei war er völlig wie von Sinnen, nicht ansprechbar, Gewalttätig, ich konnte nur gucken dass er sich nicht selbst verletzt. Ihn in sicherer Umgebung ablegen und Toben lassen. Konnte das Zeitmäßig und Emotional nicht komplett begleiten. Bin dann alle paar Minuten zu im hingegangen und hab gefragt ob ich ihn Kuscheln soll, ob wir drüber reden wollen, uns Vertragen.
Irgendwann mit ca. 3 ½ Jahren wurden die Wutanfälle seltener, kürzer. Er schlägt nicht mehr um sich. Die Auslöser: Ortswechsel, morgens sich Anziehen, nicht weiterspielen können (trotz Vorankündigung). Wenn er etwas baut/bastelt/buddelt und es nicht gleich funktioniert. Wenn ich nicht sofort Zeit habe, wenn er etwas will. Wenn die große Schwester abends dran ist mit Gute Nacht Buch (geht mittlerweile meistens)aussuchen und sicher noch einiges andere.
Wenn ich sage: leg das Spielzeug weg (jeder Gegenstand wird bei seiner riesigen Phantasie zum Spielzeug), beende das Spiel weil wir Zähneputzen wollen, weil wir essen wollen, weil wir uns anziehen müssen…
Mittlerweile gibt es gute und schlechte Phasen. In den Schlechten ist er den ganzen Tag wie eine tickende Zeitbombe, man merkt dass es gleich losgeht, aber man kann es einfach nicht verhindern. Da steht er manchmal morgens auf und fängt schon an zu quengeln/meckern/schreien weil ich sage er solle auf die Toilette gehen und die Windel ausziehen. Beliebt sind dann „Mir ist kalt…ich hab Hunger…ich will nicht in den Kiga… ich zieh mich nicht an, ich will das du die Sachen anders hinlegst. (Die sind runtergefallen und ich sollte sie wieder zusammenlegen und an den Platz legen wo ich sie abends immer stationiere). Da fragte er mich tatsächlich ob ich zu blöd wäre die Sachen nochmal anständig zusammenzulegen. Oder er sitzt auf der Couch und bekommt es nicht hin zum Esstich zu gehen und zu essen weil er schreien muss wie hungrig er doch ist.
Das kann dann manchmal mit kleinen Unterbrechungen 1-2Stunden gehen. Bis wir beim KiGa sind.
Dabei ist egal dass er z.B. friert, weil er sich nicht anzieht. Das ich ihm sogar helfen würde, wenn er anständig fragen würde anstatt mich anzuschreien. Das ich ihm das auch jedes Mal sage. Manchmal tröste ich ihn bis zu 20Min. denke, nun hat er es erst mal verstanden und dann kaum ist er von meinem Schoß geklettert, geht das gleiche Thema wieder von vorne los. Wie eine Schallplatte mit Sprung. Z.B. der KiGa. Er hat da viele Freunde, die Erzieherinnen sind toll, er hat da Spaß und erzählt Mittags immer wie schön es war. Morgens will er trotzdem nie hin. Fast täglich die gleichen diskussionen. Mein Verdacht? Er darf sich da nicht als Fußballer verkleiden (Seine Standartkleidung aus Kurze Hose, T-Shirt und Kniestrümpfe) oder sein Ritter Schwert mitnehmen. Ist ein Natur KiGa und dafür gibt’s Outdoorkleidung. Da gibt es auch genug Stöcker die er sich ständig zu Messern, Schwertern, Pistolen werkelt. Aber er kann halt nicht ganz so frei spielen, sich verkleiden wie es zu Hause meistens möglich ist.
Im Kiga soll er übrigens ein positives Musterbeispiel sein. Und auch zu Hause kann er an den guten Tagen ganz wunderbar alleine (oder mit den Schwestern, Freunden)spielen, hat eine gute Frustrationstolleranz. Kann schon Brett und Kartenspiele für ältere Kinder. Hat kein Problem mit verlieren. Baut unglaubliche Murmelbahnen mit Engelsgeduld. Kann 1-2Stunden mit Schnitzen, kneten, bauen oder basteln verbringen. Kümmert sich um die kleine Schwester.
Sind die Wutanfälle nun meine schlechte Erziehung? Bin ich nicht streng genug? Oder zu Streng? Unterforderung? Selektive ADHS? Konzentrieren kann er sich ja, wenn er will. Wobei er beim Buch angucken oder spiele Spielen auch viel Zappelt. Bewegung braucht er auch sehr viel. Dann ist er ausgeglichener. Zucker macht es auch meistens schlimmer mit ihm.
Kind 3. Ist ein Mädchen, 1 ½ Jahre alt und relativ weit für ihr Alter. Mit 5 Monaten gekrabbelt wie die anderen beiden. Mit knapp 9Monaten frei gelaufen. Mit 8 Monaten die ersten Wörter, wobei das dann mit dem Laufen wieder für eine Weile einschlief. Jetzt sind wir bei zwei Wort Sätzen. Wenn wir die Zeit finden auch gerne mal 10 Bücher hintereinander angucken. 1 Stunde alleine Kneten, während ich daneben in der Küche hantiere. Also lange aufmerksamkeitsspanne. Für uns aber alles normal. Auffällig für uns ist eher das sie genau wie die anderen beiden damals teilweise auf 3Jahre geschätzt wird. Das liegt auch daran das sie sehr groß ist und schon lange Haare hat, aber auch motorisch so weit ist und einfach wacher, anwesender als gleichaltrige wirkt. Kann es nicht anders beschreiben. Und wenn ich befreundeten Müttern freudig berichte " hey sie mag kneten und langweilt sich nicht mehr so arg, wärend ich Koche, Aufräume" Dann ernte ich meist merkwürdige Blicke. Mal sehen was da noch kommt.
Das war echt viel. Sorry. Aber wer sich da durchgekämpft hat: Ich hoffe es war alles verständlich beschrieben. Vielleicht habt ihr eine Idee? Spontane Einfälle, Erfahrungen zu den Situationen von Kind 1 und Kind2 ?
ich befasse mich schon länger immer mal wieder mit dem Thema Hochbegabung und bin momentan ziemlich durcheinander.
Ob wir die Kinder testen sollen, was das dann bringt, uvm.
Aber erst mal auf Anfang:
Mein Mann ist Hochbegabt. Evt. Höchstbegabt. Er hat als 13Jähriger einen Test gemacht. Ohne IQ Ergebnis. Dafür mit einer Skala…ganz links der durchschnittliche Hauptschüler, dann nach rechts die immer höheren Bildungsgrade, ganz rechts der Uni Professor….und laut Prüfer war mein Mann mit seinem Ergebnis rechts außerhalb der Skala.
Er hatte starke Probleme mit der HB während gesamter Schulzeit.
Bei mir besteht der starke Verdacht auf HB. Auch wenn ich es noch nicht richtig glauben kann.
Außerdem glaube ich auch, dass ich Hochsensibel sein könnte.
Von meiner Kindheit erinnere ich nur Aussagen wie: Träumer, Langsam, leicht ablenkbar, nicht gut genug, unsportlich, ungeschickt, zu ängstlich. Hatte in der Grundschulzeit sogar Ergotherapie. Wurde mit 10Jahren positiv auf Legasthenie getestet.
Ab der 5Klasse wurden meine schulischen Leistungen dann sehr viel besser. Habe Schule aber immer als langweiligen Zeitvertreib betrachtet. Ohne Hausaufgaben oder lernen kam ich mit einem guten Realschulzeugnis davon. Es folgten Ausbildung, Fachhochschule in Abendform. Ein ungeliebtes Studium (in dem ich das Lernen lernen musste), dass ich nach ungefähr der Hälfte wegen Privater Probleme abgebrochen habe.
Irgendwie klingt das doch nicht nach Hochbegabung, aber in einigen Büchern die ich kürzlich wegen der Kinder las, hab ich mich dann doch oft wiedererkannt. Dinge die ich meinem sehr schlechten und unstabilem Elternhaus und der Tatsache zuschrieb, dass ich einfach schnell Erwachsen werden musste, stehen plötzlich in einem anderen Licht.
Wir haben uns gewünscht dass unsere Kinder keine HB haben, weil es nicht in unsere Gesellschaft passt. Wir haben schließlich selbst erlebt wie schwierig es ist, so anders zu sein, anders zu denken.
Aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt
Kind 1. ist fast 6 1/2, hat schon immer starke Anzeichen für Hochbegabung gezeigt.
Mit einem Jahr wurde ich das erste mal gefragt ob sie vll HB ist. Sie rannte schon durch die Gegend, wo die anderen gerade mit den ersten Schritten begannen. Motorisch war sie lange 1-2Jahre vorraus. Gesprochen hat sie erst mit 2 Jahren, dafür innerhalb von 2 Wochen mit 4 Wortsätzen.
Mit einem Buchstabenputzzel lernte sie mit 2-2 1/2 das Alphabet und legte spontan einfach Wörter nach, die ich tags zuvor für sie aufgeschrieben hatte. Oma, Opa..."Mama geht nicht weil ich nur 1 M und 1 A habe"
Da bekam ich das erste mal PANIK, zu viel zu früh....Was soll blos in der Schule kommen, wo mein Mann und ich schon so viele Probleme hatten ohne so irre früh solche Sachen zu machen?
Ich denke sie hat es bemerkt und die Buchstaben dann ignoriert. Dann kam Mathe. Intensives Malen 3-4 Stunden am Stück. Aber nur ausmalen. Eigene Bilder haben nicht ihrem Anspruch genügt. Allgemein immer wieder verschiedene Beschäftigungen, Stundenlange monotone Sachen (Bügelperlen, Kneten, Basteln, Malen, Puzzeln)
Ich glaube mittlerweile macht sie das auch zur Entspannung.
Sie war ab 3Jahren im Naturkindergarten. Die ersten 1-2 Jahre waren ganz gut. Das komplette letzte Jahr war pure Langeweile. Sie hatte auch keine Freunde. Passte nicht rein. Sie ist sehr Regeltreu, fing mit ca. 5Jahren langsam an zu verstehen warum andere ärgern, Regeln brechen, flunkern.
Sie mag zum Glück Sport. Spielt Fußball. Ballett seit einem Jahr, was ihr aber auch langweilig, zu anspruchslos geworden ist. In die Stunde für die älterem Kinder darf sie nicht.
Nun hat im August die erste Klasse angefangen. Mathe rechnet sie +/- im 100Bereich. Leichte Multiplikation. Im Sommer fing Sie an zu lesen. Sie hatte mir gezeigt das Sie so ziehmlich alles Buchstabieren kann und dann zeigte ich ihr endlich die kleinen Buchstaben. Die hatte ich ihr verweigert damit sie eben noch nicht anfängt zu lesen. und dann tja, nachdem sie eins dieser Vorschulhefte für 1.Klasse durchgearbeitet hatte fing sie einfach an zu lesen.
Sie meint Schule wird langsam spaßig. Was mich wundert, weil sie das alles kann. Da wird dieses Jahr nichts neues kommen, außer das schreiben üben. Die kompletten Arbeitshefte der 1.Klasse könnte sie in ihrem Tempo zu Hause wahrscheinlich in 1-2Wochen durcharbeiten.
Aber sie hat eine Freundin gefunden und vll ist das langweilen in der Schule vergleichbar mit dem stundenlangem Malen? Und wirklich OK für sie?
Ab wann sollte man da was machen, Klasse Überspringen? Lehrer darauf ansprechen? Oder lieber nicht?
Kind 2. ist 4 1/2.
Er hat als Baby auch sämtliche Punkte der Hochbegabten Checkliste erfüllt. Hat vom ersten Tag an wach geguckt, versucht den Kopf zu drehen um Bewegungen zu verfolgen. Hat sogar Tagsüber die Milchflasche verweigert, weil er nur im abgedunkelten Schlafzimmer getrunken hat. Also sämtliche Ablenkung musste weg. Ging mit ner knapp 2jährigen Schwester tagsüber schlecht. Schlafprobleme vom Anfang (Nachts alle 1-2Stunden Milch) bis Heute (unruhiger Schlaf, Alpträume, Wiederholen von tagsüber erlebten Wutanfällen).
Frühes Krabbeln, frühes stabiles Stehen, frühes Sprechen. Laufen mit 12Monaten ohne einmal hinzufallen weil er so vorsichtig war. Sobald es wackelte blieb er einfach stehen.
Er ist sehr vorsichtig/ängstlich, konnte zum Beispiel schon mit 3Jahren Fahrrad fahren. aber weil ich nicht immer neben ihm herjoggen konnte (da war gerade Kind 3 geboren) um ihn aufzufangen falls er fällt, ist er erst mit 4 regelmäßig Fahrrad gefahren, weil er zu groß für das Laufrad geworden war.
Er ist bessessen von Fußball, (bzw allen Ballsportarten) und Rittern, Cow Boys….Waffen. Da geht dann auch das alleine Anziehen ohne Geschrei.
Er war ein quasi immer lächelnder kleiner Sonnenschein bis ca. 21Monate. Da stellte sich ein Schalter um und es begannen mit der Trotzphase, unglaublich anstrengende 2-3Stunden dauernde Wutanfälle. Täglich 1-2mal, die nachts geträumt und in etwas weniges Zeit wiederholt wurden. Er schrie dabei schon 3Wortsätze, daher weiß ich warum er nachts wieder schrie.
Dabei war er völlig wie von Sinnen, nicht ansprechbar, Gewalttätig, ich konnte nur gucken dass er sich nicht selbst verletzt. Ihn in sicherer Umgebung ablegen und Toben lassen. Konnte das Zeitmäßig und Emotional nicht komplett begleiten. Bin dann alle paar Minuten zu im hingegangen und hab gefragt ob ich ihn Kuscheln soll, ob wir drüber reden wollen, uns Vertragen.
Irgendwann mit ca. 3 ½ Jahren wurden die Wutanfälle seltener, kürzer. Er schlägt nicht mehr um sich. Die Auslöser: Ortswechsel, morgens sich Anziehen, nicht weiterspielen können (trotz Vorankündigung). Wenn er etwas baut/bastelt/buddelt und es nicht gleich funktioniert. Wenn ich nicht sofort Zeit habe, wenn er etwas will. Wenn die große Schwester abends dran ist mit Gute Nacht Buch (geht mittlerweile meistens)aussuchen und sicher noch einiges andere.
Wenn ich sage: leg das Spielzeug weg (jeder Gegenstand wird bei seiner riesigen Phantasie zum Spielzeug), beende das Spiel weil wir Zähneputzen wollen, weil wir essen wollen, weil wir uns anziehen müssen…
Mittlerweile gibt es gute und schlechte Phasen. In den Schlechten ist er den ganzen Tag wie eine tickende Zeitbombe, man merkt dass es gleich losgeht, aber man kann es einfach nicht verhindern. Da steht er manchmal morgens auf und fängt schon an zu quengeln/meckern/schreien weil ich sage er solle auf die Toilette gehen und die Windel ausziehen. Beliebt sind dann „Mir ist kalt…ich hab Hunger…ich will nicht in den Kiga… ich zieh mich nicht an, ich will das du die Sachen anders hinlegst. (Die sind runtergefallen und ich sollte sie wieder zusammenlegen und an den Platz legen wo ich sie abends immer stationiere). Da fragte er mich tatsächlich ob ich zu blöd wäre die Sachen nochmal anständig zusammenzulegen. Oder er sitzt auf der Couch und bekommt es nicht hin zum Esstich zu gehen und zu essen weil er schreien muss wie hungrig er doch ist.
Das kann dann manchmal mit kleinen Unterbrechungen 1-2Stunden gehen. Bis wir beim KiGa sind.
Dabei ist egal dass er z.B. friert, weil er sich nicht anzieht. Das ich ihm sogar helfen würde, wenn er anständig fragen würde anstatt mich anzuschreien. Das ich ihm das auch jedes Mal sage. Manchmal tröste ich ihn bis zu 20Min. denke, nun hat er es erst mal verstanden und dann kaum ist er von meinem Schoß geklettert, geht das gleiche Thema wieder von vorne los. Wie eine Schallplatte mit Sprung. Z.B. der KiGa. Er hat da viele Freunde, die Erzieherinnen sind toll, er hat da Spaß und erzählt Mittags immer wie schön es war. Morgens will er trotzdem nie hin. Fast täglich die gleichen diskussionen. Mein Verdacht? Er darf sich da nicht als Fußballer verkleiden (Seine Standartkleidung aus Kurze Hose, T-Shirt und Kniestrümpfe) oder sein Ritter Schwert mitnehmen. Ist ein Natur KiGa und dafür gibt’s Outdoorkleidung. Da gibt es auch genug Stöcker die er sich ständig zu Messern, Schwertern, Pistolen werkelt. Aber er kann halt nicht ganz so frei spielen, sich verkleiden wie es zu Hause meistens möglich ist.
Im Kiga soll er übrigens ein positives Musterbeispiel sein. Und auch zu Hause kann er an den guten Tagen ganz wunderbar alleine (oder mit den Schwestern, Freunden)spielen, hat eine gute Frustrationstolleranz. Kann schon Brett und Kartenspiele für ältere Kinder. Hat kein Problem mit verlieren. Baut unglaubliche Murmelbahnen mit Engelsgeduld. Kann 1-2Stunden mit Schnitzen, kneten, bauen oder basteln verbringen. Kümmert sich um die kleine Schwester.
Sind die Wutanfälle nun meine schlechte Erziehung? Bin ich nicht streng genug? Oder zu Streng? Unterforderung? Selektive ADHS? Konzentrieren kann er sich ja, wenn er will. Wobei er beim Buch angucken oder spiele Spielen auch viel Zappelt. Bewegung braucht er auch sehr viel. Dann ist er ausgeglichener. Zucker macht es auch meistens schlimmer mit ihm.
Kind 3. Ist ein Mädchen, 1 ½ Jahre alt und relativ weit für ihr Alter. Mit 5 Monaten gekrabbelt wie die anderen beiden. Mit knapp 9Monaten frei gelaufen. Mit 8 Monaten die ersten Wörter, wobei das dann mit dem Laufen wieder für eine Weile einschlief. Jetzt sind wir bei zwei Wort Sätzen. Wenn wir die Zeit finden auch gerne mal 10 Bücher hintereinander angucken. 1 Stunde alleine Kneten, während ich daneben in der Küche hantiere. Also lange aufmerksamkeitsspanne. Für uns aber alles normal. Auffällig für uns ist eher das sie genau wie die anderen beiden damals teilweise auf 3Jahre geschätzt wird. Das liegt auch daran das sie sehr groß ist und schon lange Haare hat, aber auch motorisch so weit ist und einfach wacher, anwesender als gleichaltrige wirkt. Kann es nicht anders beschreiben. Und wenn ich befreundeten Müttern freudig berichte " hey sie mag kneten und langweilt sich nicht mehr so arg, wärend ich Koche, Aufräume" Dann ernte ich meist merkwürdige Blicke. Mal sehen was da noch kommt.
Das war echt viel. Sorry. Aber wer sich da durchgekämpft hat: Ich hoffe es war alles verständlich beschrieben. Vielleicht habt ihr eine Idee? Spontane Einfälle, Erfahrungen zu den Situationen von Kind 1 und Kind2 ?