Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von Winnie »

heinerprahm hat geschrieben:Hallo Nine09 ... erstmal herzlich willkommen …

Ich denke Du brauchst dringend Informationen und zwar nicht in Richtung Hochbegabung, dass ist hier das kleinste Problem, sondern in Richtung Verständnis für Dein Kind.

Dein Sohn spiegelt als Kind seines Alter mit 4,6 Jahren einfach ziemlich ungefiltert in seinem Verhalten das wieder, was von außen auf ihn einwirkt. Da ist zum einen sein familiäres Umfeld, das wie Du selbst sagst, ihn nicht versteht und nicht so richtig mit ihm umzugehen weiß und ihn als Auslöser auch vieler eigener Probleme sieht und da ist das gesellschaftliche Umfeld, das ihn ebenfalls problematisiert, bis hin zur Ausgrenzung. Schlimmer noch er wird verantwortlich gemacht, eine Verantwortung die er nicht hat und die er auch nicht tragen kann…

Jetzt ist er im Grunde verzweifelt, kaut an den Nägeln, nässt ein, schreit nach Hilfe und was bekommt er ?... Nichts ! … rein gar nichts ! … an seiner Situation ändert sich nichts, also versucht er verzweifelt mit den Mitteln, die ein kleines Kind hat irgendwie Veränderungen herbeizuführen, die ihm die negativen Gefühle nehmen, das gelingt ihm aber nicht, weil sein Umfeld die Signale nicht verstehen kann und auch nicht will (da es viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist) und er selbst einfach noch nicht in der Lage zur Selbstreflexion ist.

Ich denke Du solltest Dich vielleicht einmal mit der Psychologie von Kleinkindern beschäftigen und welche Wechselwirkungen dort vorkommen und Dich mehr mit Deiner Person und Deiner Verantwortung auseinandersetzen und dabei nicht auf Kinderpsychologen, Kinderärzte oder gar Kindergärtnerinnen vertrauen, die haben für sowas keine Zeit und denen fehlt wie Dir in den meisten Fällen ebenfalls einfach das notwendige Wissen …

Daher fang Doch einfach mal klein an und lese Dich einfach mal kritisch durch Fach- und andere Literatur, damit Du ein besseres Bild eurer Lebenssituation bekommst… um das nicht zu kompliziert zu machen, hier zwei Links für Deinen Einstieg.

http://www.kindergartenpaedagogik.de/1722.html
http://www.kinder-respektvoll-erziehen. ... php?mid=12#

Ich wünsche Dir und Deinem Sohn viel Glück und Dir viel Kraft auf einem vielleicht neuem Weg.

Liebe Grüße
Heiner
Heiner, ich finde diese Antwort wie so oft sehr respektlos und ich finde, das steht dir nicht zu. Ich denke, du hast genug damit zu tun, dein eigenes Kind zu verstehen, denn dir fehlt wie immer auch hier die Einsicht in die Mutter-Kind-Beziehung. Dir fehlt das notwendige Wissen, auch wenn du dich selbst für grandios hältst, aber bei dir bedeutet anscheinend "Fachliteratur kritisch zu lesen" nur die Literatur wahrzunehmen, die auch in dein Weltbild passt. Für jemanden, der die Trotzphase und Kindergartenzeit seines Kindes noch vor sich hat, solltest du immer darauf hinweisen, dass sich dein "Wissen" lediglich auf die Theorie bezieht und du aber keinerlei praktische Erfahrungen damit vorweisen kannst. Ich denke, das würde vieles einfacher machen, dann kann man sich gleich überlegen, ob man sich deine Beiträge zu Herzen nehmen möchte.

Einer Mutter vorzuwerfen, dass sie Nichts ! … rein gar nichts ! tut, um ihrem Sohn zu helfen, das finde ich frech. Wenn ich als Neuling so eine Antwort bekommen würde, würde ich mich ganz schnell wieder aus diesem Forum verkrümeln. :x Und überhaupt finde ich es anmaßend von dir zu behaupten, dass du ein besseres Bild von ihrem Sohn hast als sie selbst. Du kennst doch weder sie noch ihren Sohn!!

Was muss eigentlich bei dir noch alles passieren, damit du mal umdenkst??!
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von alibaba »

Nana winnie, immer Vorsicht mit den Anschuldigungen. Immer vor der eigenen Haustüre zuerst kehren, gell. :mrgreen:
Ich habe Heiner sehr wohl verstanden, vor allem das was er sagen will. Eigentlich hat er sich recht deutlich ausgedrückt, aber ich gebe zu, für einen Neuling vielleicht etwas verwirrend, in dem Sinne, dass das was Heiner sagen will, etwas "umständlich" ausgedrückt ist. aber das ist eben Heiner, so wie ich ich bin. Vielleicht liegt es daran, das Heiner selber hb ist, ich schreib hier eher nach Schnauze mit Rechtschreibfehlern. Auch die Dramatik in seinen Worten ist Heiner, der eben einfach so schreibt. Aber auch er möchte den Theradverfasser für das Thema sensibilisieren, ihn warnen, aufmerksam machen.

In dem Sinne :fahne:
Nine09
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Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von Nine09 »

Na ich denke, ich habe Heiner auch ausdrücklich verstanden. Und ich sage trotzdem: er hat nicht recht!!!!
Ganz genau Winnie, er kennt uns nicht, er kann sich kein Bild von uns machen!!! Hb hin oder her, das sagt noch lange nicht dass man immer alles besser weiß!
Danke Winnie für deine Rückendeckung und ich stimme dir in allem voll und ganz zu!!!

Nine09
heinerprahm
Dauergast
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Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben: ich habe auch einen widerstandskämpfer (4 jahre) und aus eigener (zum teil schmerzhafter) erfahrung, kann ich sagen, dass man bei solchen kindern nur mit positiven maßnahmen was erreichen kann. geht man zu negativen maßnahmen, zu den strafen und drohungen - eskaliert die situation immer mehr. das kind antworten auf druck nur mit gegendruck und hat viel mehr mitteln zum kriegführen als ein erwachsene. in so einem kriegt gewinnt immer das kind. der gewiner steht mitten im trümmelfeld und weiß nicht wohin weiter.

LG
Koschka
@ Koschka

Gut erklärt, denn genau das ist der springende Punkt, auch ich war mal ein 4 jähriges Kindergartenkind, das Lesen, Schreiben, Rechnen konnte und dessen Fähigkeiten, aber vor allem auch intellektuellen und nicht zuletzt seelischen Bedürfnissen von familiären und außerfamiliären Umfeld (Eltern, Kindergarten, später Schule) weitestgehend ignoriert wurden.

… ich habe es schon mal geschrieben, ich habe als Kleinkind, Schulkind, Jugendlicher und junger Student (und so erging es vielen anderen auch, wie ich aus vielen Gesprächen mit anderen hochbegabten Männern weiß), bis hin zum Hauptstudium an der Uni unzählige, aufreibende, zeitraubende, nervtötende, verletzende, sinnlose etc. Klein- und Großkriege geführt und führen müssen, die letztlich auch Spuren in der Seele hinterlassen … und auch wenn es mir persönlich letztlich dann später doch gelungen ist, durch radikale Selbstauswahl meiner Peers zurückzufinden zum 'persönlichen Glück', so hätte ich doch gerne auf die oft sehr negativen Erfahrungen, welche ich in den ersten mehr als 20 Lebensjahren gemacht habe und welche kausal im Grunde alleine auf dem Fehlverhalten und der Desinformation der für mich verantwortlichen Personen zurückzuführen ist, doch auch sehr gerne verzichtet! Denn diese Erfahrungen sind zu nichts nütze, sie führen lediglich dazu, dass man, gerade als Junge, wie bei mir zeitweise (bei anderen dauerhaft) völlig das Vertrauen in andere Menschen verliert und auch erheblich mit dem eigenen Selbstvertrauen zu kämpfen hat und welche schwerwiegenden Auswirkungen solche Vertrauensverluste haben können, kann "man" sich ja vielleicht vorstellen.

Letztlich sind für die Beseitigung eines solcher Missstandes zu allererst die Eltern verantwortlich, wenn diese jedoch, wie z.B. in meinem Fall (aus welchen Gründen auch immer) daran kein "Interesse" haben, dann bleibt einem kleinem Kind (das eben noch nicht solche komplexen Sachverhalte überblicken kann) einfach nichts anderes übrig, als sich entweder (wie es oft HB – Mädchen machen) sinnfrei anzupassen, an eine Umgebung, in die man nicht passt, um hinterher als Erwachsene dann mit massiven Problemen zu kämpfen, weil man nicht weiß wo man hingehört, oder eben (wie es oft bei HB-Jungen zu beobachten ist) massiv mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zu rebellieren, oder sich anders Gehör zu verschaffen, um (meist erfolglos) irgendwie aus dem Teufelskreis des dauerhaft negativen Erlebens und Daseins herauszukommen.

Wenn sich Eltern von HB-Kindern dessen nicht bewusst sind, die Mechanismen nicht kennen, die Signale nicht deuten können und einfach fest davon überzeugt sind, alles "eigentlich" richtig zu machen, weil sie z.B. ein HB Kind "normal" erziehen wollen, dann leiden diese Kinder.

Aber wie gesagt, um das alles verstehen zu können, bedarf es vor allem eines und das ist der Willen zum Umdenken, den haben von den Betroffenen leider oft nur wenige, das ist ja auch ein Bestandteil der Gesamtproblematik.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von alibaba »

Naja @Heiner, ich gebe zu, ein wenig hast du Dir das Missverstehen selber zuzuschreiben. ;)

Den Link über eine "richtige Erziehung" finde ich sehr unpassend und wenn man betrachtet, das es sich um einen Neuling handelt, der von nichts eine Ahnung hat, wäre es tatsächlich angebrachter einfach verständlicher zu schreiben. 8-) Ich weiß, was Du mit deinem Beitrag sagen wolltest und habe ihn nicht als persönlichen Angriff gewertet, aber vielleicht hättest Du dein letztes Posting einfach als Erstes verfasst. Das wäre mit hoher Sicherheit erklärender gewesen, für Einen oder Eine, Die Dich, deine Erfahurng, deine Motivation, deine Hintergürnde, eben nicht kennt.

:fahne: ;)
calimero
Dauergast
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Registriert: Mo 1. Nov 2010, 12:49

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von calimero »

Hallo!

Ich les ja so gern mit!
Na ja, Umdenken wird dann doch eher durch Provokation erzielt, find ich. Auch wenn Heiner vielleicht nicht provozieren wollte, sind deutliche Worte einfach oft hilfreicher. Und wenn wir diese deutlichen Worte in diesem geschützten Rahmen auch nicht mehr finden, na wo denn dann.
Kritik ist ja nicht per se negativ, kommt halt drauf an, was man daraus macht.

Lieben Gruß
calimero
Paulina
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Registriert: Di 22. Feb 2011, 12:18

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von Paulina »

Hallo Nine,

dein Beitrag erinnert mich sehr daran, was ich mit meiner Tochter 2,8 erlebe. Man kann die Beiden durch ihren Altersunterschied nicht direkt vergleichen, dennoch ähneln sie sich in ihrem Verhalten sehr. Diese "Phasen" wie du sie beschreibst kenne ich nur zu gut und auch ich glaube, dass es immer mit einem Entwicklungssprung zusammenhängt. Früher war es das Schreien, heute ist es Widerstand, teilweise "Aggresivität", "Hysterie" oder ein Kind was nicht glücklicher/ od trauriger sein könnte. Damit umzugehen ist sehr schwer! Für dich aber auch für das Kind selbst. Wenn meine Kleine in so einer "Phase" steckt, möchte ich nur helfen, aber WIE?
Noch habe ich leider keine konkreten Hilfestellungen bekommen wie ich genau in solch einer "Phase" mit meinem Kind umgehen soll. Was hilft sind klipp und klare Anweisungen, ein geregelter Tagesablauf (welcher manchmal gar nicht einzuhalten ist, weil sie z.B. mal wieder die halbe Nacht wach lag)
Ich weiß nicht wie es für dich machbar ist, aber in der Schwersten Zeit habe ich sie von der Kita zuhause gelassen. Was mich natürlich persönlich bei meinem Studium zeittechnisch weit nach hinten wirft, aber ich glaube meiner Tochter tut es gut. Denn genau in der Zeit wo sie auf dem Höhepunkt ihres Entwicklungsschubes steckt ist sie total verunsichert und klammert nur an Mama. Manchmal darf nichteinmal Papa sie mehr anfassen.
Vor kurzem hatten wir auch eine extreme Phase die etw 3 Mo andauerte. Sie hat nur geweint, geklammert, kaum geschlafen und am Schluß hat sie angefangen zu beißen. Jetzt wird es wieder besser und sie geht auch wieder in die Kita. Gleich am Anfang als sie wieder in die Kita ging, hatte ich eine Elterngespräch. D.H. ich war nur in einem anderem Zimmer aber für meine Tochter ist die Welt zusammen gebrochen, weil ich nicht mit ihr in einem Raum war. Bei diesem Gespräch bemühten sich die Erzieher sehr und boten mir an einen "Fahrplan" für C. aufzustellen. D.h. sie wird jeden Tag von ein und der gleichen Person Empfangen, sie bekommt sozusagen eine extra Bezugsperson. Und auch ich sollte mir ein bestimmtes Ritual ausdenken, was wir jeden morgen vollziehen, damit sich die kleine wieder sicher fühlt. Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit euch ein bestimmtes Ritual auszudenken. Vielleicht könnt ihr euch ja auf Geheimsprache verabschieden, dann habt ihr beide was ganz besonderes.

...so jetzt habe ich ewig gequatscht, aber auf den Punkt bin ich noch nicht gekommen :oops:
Hast du mal darüber nachgedacht, dass dies alles auch damit zusammenhängen könnte, weil dein Sohn sehr sensibel ist? Meine Tochter würde ich als hochsensibel beschreiben. Was ihr sehr schwer fällt sind Abschiede (sie weint, od wird sehr still, manchmal vielleicht sogar aggresiv), od neue für sie spannende Dinge (bei Ihrem ersten Besuch im Zoo hat sie sich z.B. die ersten 5 Min nur hinter mir versteckt, aber dann war sie kaum noch zu bremsen :D )
Der Umzug od die zeitweilige Trennung von Papa sind für deinen Sohn sicherlich schwer zu ertragen. Vielleicht kannst du dich auch mal in Richtung "Sensible Kinder" schlaumachen. Ich habe bei Einträgen über dieses Thema meine Tochter oft wiedererkannt und bin garade dabei mich über Literatur weiter zu informieren.

Am Schluß habe ich noch eine Bitte an Heiner. Vielleicht könntest du einmal ein konkretes Bsp. nennen wie ich mit meiner Tochter umgehen soll, bevor sich wieder eine anstrengende Phase zum Extrem (beißen od Fingernägel abknibbeln) steigert. Was hättest du dir als Kind in manchen Situationen anders gewünscht ? (Meine Tochter leidet manchmal unter Atemnot und als mir ein Astmatiker schilderte wie es für ihn als Kind war, konnt ich so manches besser verstehen.)
Ob meine Tochter HB ist, kann man ja definitv noch nicht sagen, aber für einen guten Ratschlag wäre ich dir sehr dankbar. Wenn du jedoch dazu keine Stellung nehmen möchtest ist das selbstverständlich auch ok.

LG, Paulina
Nine09
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Registriert: Do 7. Apr 2011, 23:42

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von Nine09 »

@paulina: ja, ich denke auch das mein Kind sehr sensibel ist. Er bekommt alle zwischenmenschlichen Stimmungen mit (das ist ja glaube ich mit einer von vielen Gründen warum er nicht gerne in den KiGa geht. Würde auf mich jemand genervt reagieren, alleine nur weil ich anwesend bin, würde ich dort auch nicht gerne hingehen und versuchen zurück zu meinem sicheren Hafen zurückzukommen). Danke für den Tip mit der Literatur.
Alles andere was in der Theorie so gut funktionieren soll, ist bei uns alles gegeben. Ich bin selber sehr sensibel und einfühlsam, dadurch kann viel Mitgefühl für mein Kind auch in schweren Zeiten empfinden (ich denke überings auch dass diese Phasen mit den Entwicklungsschüben zusammenhängen), wir haben einen geregelten Tagesablauf, feste Regeln, an die sich alle halten müssen, Regeln sind ihm zum Beispiel sehr, sehr wichtig. Aber ich weiß auch dass er erst den Sinn eienr Regel verstehen muss um diese auch zu befolgen. Deshalb erkläre ich warum eine Regel wichtig ist. Es werden keine Strafen vollzogen die einfach nur eine Macht darstellen sollen und in keinem Zusammenhang stehen. Manchmal hat er eine innere Neugierde, die ihn so stark antreibt dass er in diesem Moment nicht auf mich hören KANN. Wenn ich sehe, dass das in diesem Moment gerade ist, lasse ich ihn (wenn es nicht eine Situation ist, die wirklich lebensgefährlich ist, wenn man aber mit sich selber ist, ist das selten der Fall). Wir schreien ihn nicht an, wir gehen sehr respektvoll mit ihm um, denn ich denke dass alle Lebenswesen unseren Respekt erwarten dürfen, nicht nur Erwachsene. Schlagen ist bei uns eh nicht drin...
Nein, bei uns zu Hause ist soweit alles gut. Wir erziehen konsequent, aber sehr liebevoll und gehen auf die Bedürfnisse unseres Kindes ein.
Aber es gibt eben auch die unschönen Umstände, dass wir halt sogar schon zweimal mit ihm umziehen mussten (und er somit schon zweimal seine Freunde verlassen musste. Auch wenn wir bis heute Kontakt miteinander haben), dass Papa für ein halbes Jahr nur am Wochenende da war (auch wenn Papa L. jeden Tag angerufen hat), dass alle anderen Verwandten weiter weg wohnen (und bei jedem Besuch merkt man, wie wichtig ihm die sind). Das alles ist nicht schön auch nicht schön zu reden, aber leider nicht beeinflussbar. Wir versuchen das Beste daraus zu machen und die positiven Dinge daraus zu sehen.
Im KiGa haben wir auch ein Ritual. Und gegen seine Traurigkeit habe ich ihm ein Herz auf seinen Unteram gemalt, dass er sich immer anschauen kann wenn er mich vermisst. Dann kann er sich daran erinnern, dass ich auch an ihn denke und ihn ganz doll lieb habe. Fand er ganz toll. Außerdem bringe ich ihn jetzt nur zu den absoluten Kernzeiten.

@koschka: das habe ich ja selber auch schon erkannt und und gehe nicht mit Drohungen und Strafen auf ihn ein (obwohl in einer Situation schon: wenn er mich beißt oder sich in einer Situation hineinsteigert, dann hilft nur noch Abstand nehmen, er kann sich abreagieren und danch kann ich wieder in Ruhe auf ihn zugehen).
Überings ist er zu Hause wieder so ruhig wie früher. Dafür weint er im Kiga wieder, was mir aber lieber ist, denn so lässt er seine negativen Gefühle direkt an Ort und Stelle raus ohne sie zu unterdrücken und dann in geballter ladung auszulassen. (Ich hatte ihn direkt gefragt ob er sich nicht traut im KiGa zu weinen [weil die EZ so negativ darauf reagieren, hatte ich diese Vermutung]. Er meinte ja,und dann hatte ich ihm erklärt, dass er das ruhig dürfe, dass das gut tut, denn mit den Tränen geht auch ein bischen Wut und Traurigkeit aus dem Bauch heraus. Danach fühlt man sich besser). Trotzdem hatte ich auch noch den Eindruck, dass er mit der agressiven Art irgendwie sauer oder entäuscht von mir war, weil ich mit dem Gespräch mit der Ez nichts erreicht hatte... So ganz wird man wohl nie erfahren was in den Köpfen der Kinder vor sich geht.. Oder?

@alibaba: danke noch mal für deine Mühe mich über Heiner aufzuklären. Auch wenn ich dazu eigentlich nichts mehr schreiben wollte, muss ich jetzt doch noch was dazu sagen:

@heiner: mit deinem letzten Eintrag kann ich viel mehr anfangen. Deine Denkweise vielmehr nachvollziehen...
Und ja, ich habe mich angegriffen gefühlt, weil du mir mit schwarzer Pädagogik, Unverständis gegenüber meinem Kind und letzden Endes Desintersse gekommen bist. Was bei uns eben NICHT der Fall ist! Wir geben uns sehr viel Mühe mit unserem Kind, wir gehen unseren eigenen Weg mit ihm, der stets liebevoll und voller Respekt ist!
Das kann man uns wirklich nicht vorwerfen. Aber du warst (bist) sehr verbissen in deiner Mienung, was ich nicht nachvollziehen kann... (Muss ich ja auch nicht) :friedlich:

Liebe Grüße an Alle :fahne:
heinerprahm
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Beiträge: 536
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Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von heinerprahm »

quote="Nine09"]

@heiner: mit deinem letzten Eintrag kann ich viel mehr anfangen. Deine Denkweise vielmehr nachvollziehen...
Und ja, ich habe mich angegriffen gefühlt, weil du mir mit schwarzer Pädagogik, Unverständis gegenüber meinem Kind und letzden Endes Desintersse gekommen bist. Was bei uns eben NICHT der Fall ist! Wir geben uns sehr viel Mühe mit unserem Kind, wir gehen unseren eigenen Weg mit ihm, der stets liebevoll und voller Respekt ist!
Das kann man uns wirklich nicht vorwerfen. Aber du warst (bist) sehr verbissen in deiner Mienung, was ich nicht nachvollziehen kann... (Muss ich ja auch nicht) :friedlich:
Liebe Grüße an Alle :fahne:[/quote]

@ Nine09

Also meine Eltern „wollten“ nur das beste für mich, sie haben aus ihrer Sicht „Alles“ getan was möglich ist, um mir einen perfekten Start ins Leben zugeben … DAS WAR ALLES MÜLL … weil sie einfach nicht mit einem Kind umgehen konnte das denkt und fühlt wie ich (und wie es vielleicht auch derzeit und in Zukunft Deinem Sohn ergeht) … Du bist natürlich keine ignorante Mutter (sonst wärst Du nicht hier), aber ich kann Dir versichern, dass Du Deinem vermeintlichem Wissen und Deinen Gefühlen in diesem Fall einfach nicht trauen kannst, Du musst (solltest) .. also ich würde mir das sehr wünschen … im Interesse Deines Sohnes anfangen umzulernen …

...das was Du dort geschrieben hast ist genau das, was mir meine Eltern, als ich dann schon älter was ständig erzählt haben „WIR VERSTEHEN DICH NICHT“ … das war in den 10 Jahren davor auch nicht anders und es musste erst ein Professor antreten der meinem Vater vor den Kopf geworfen hat „Ihr Sohn ist hochbegabt, für seine Problem die er derzeit hat sind Sie verantwortlich“ … gut es hat sich hinterher nicht wirklich viel geändert, aber ich war zumindest den familiären Druck los, weil man mich lassen ließ … aber genau dieser Druck baut sich bei euch derzeit auch … Du verstehst Dein Kind einfach nicht und ich denke es wäre fair, wenn Du als Mutter zumindest versuchst, dort eine Basis zu finden… auch wenn das schwer ist und ich weiß wie schwer das ist, den meine Frau hat IQ130 ich IQ138 (das sind die Messwerte, wie das wirklich ist, weiß niemand) … aber sie kann mir nur bedingt folgen, sie versteht nicht das Denken in 25x Ebenen und die Betrachtung dieser ebenen aus X Betrachtungswinkeln und welche Konsequenzen das hat …

Ich würde mir daher sehr wünschen, das Du so stark und kämpferisch bleibst wie Du bist, aber vielleicht im Interesse Deines Sohnes, einfach mal , unverbindlich und ohne Zwang schaust, ob es auch noch „Anderes“ gibt, als Die eigene Wahrheit.

Liebe Grüße

Heiner
Dream332004
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Registriert: So 23. Jan 2011, 16:45

Re: Guten Abend - oder besser gute Nacht ;-) (Sehr lang)

Beitrag von Dream332004 »

Hallo Heiner,
gehört zwar eigentlich nicht hier hin, aber witzigerweise ist es bei mir und meinem Mann genau umgedreht. Er hat einen gemessenen IQ von 145, (da er bis jetzt jeden Test in der hälfte der Zeit gedeckelt hat, wird er ca 160 geschätzt) und ich bin "Nur" Hochbegabt. Trotzdem geht es mir so, dass ich alles auf allen möglichen Ebenen analysieren will und immer versuche herauszufinden was die Konsequenzen sein könnten, aber mein Mann kann meine Überlegungen nur schwer verstehen. Wenn es um mathematische Dinge geht kann er das auf allen möglichen Ebenen, nur leider nicht wenn es um zwischenmenschliche Dinge geht. Aber es tut uns beiden unglaublich gut über Dinge reden zu können, die andere gar nicht interessieren oder auch nur nachvollziehen können. Man sieht uns schon mal mit einem Mathebuch oder so auf der Parkbank und keiner Versteht, dass wir einfach spaß daran haben. :D Seine Kindheit war leider auch von Ignoranz geprägt. Keiner verstand ihn , auch heute noch nicht. Damals gab es dann bloß Strafen und Schläge. Aber glücklicherweise ist er ja nicht dumm, aber auch er musste lernen, dass man eben ein Kind anderes erziehen kann, als er es damals erfahren hat. Das schöne ist, dass unsere Tochter diese ganze Scheiße niemals kennenlernen muss. Sie hat immer unseren Respekt und Verständnis, egal um was es geht. Sie ist ein fröhliches ausgeglichenes Kind.
LG
PS: Ich glaube es hängt nicht so sehr vom IQ ab, ob man jemanden in seiner ganzen Person wahrnehmen kann und verständnis aufbringen kann. Das hat auch viel mit emotionalem Feingefühl zu tun. Das hat man entweder oder man muss es mit Hilfe versuchen zu erlernen.
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