Ein leicht verunsichertes Hallo...

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
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Máthair
Beiträge: 6
Registriert: Fr 25. Jan 2013, 11:33

Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von Máthair »

Hallo ins Forum!

Ich möchte mich kurz vorstellen:

Ich bin 30 Jahre alt, habe 2 Kinder (6 + 2), bin verheiratet und lebe südlich von Wien.

Bei meinem Großen wurde immer schon eine Hochbegabung vermutet. Nach etlichen Gesprächen mit Kindergartenbetreuerinnen und anderen qualifizierten Personen wurde er früher eingeschult, da er erst Ende September 6 Jahre alt wurde und somit 2012 noch nicht schulpflichtig war. Auf Anraten der (gottseidank sehr lieben, einfühlsamen und bemühten) Lehrerin wurde er jetzt offiziell getestet. Naja, was soll ich sagen... er hat einen IQ von mindestens 133, genau konnte dieser von der Psychologin nicht ermittelt werden, da mein Sohn in 2 Teilbereichen alle Normen für sein Alter sprengte und sie somit nur den Höchstwert annehmen konnte.

Gottseidank ist er auch in seiner Sozialkompetenz sehr weit und somit nicht wirklich auffällig. Fordernd, anstrengend und seeeehhhr eigensinnig ja, aber eben nicht im negativen Sinn. Seine Lehrerin bat uns, ihn testen zu lassen, weil er sich nicht konzentrieren kann (will), irrsinnig langsam und verträumt ist und durch sein ständiges Mitteilungsbedürfnis leider auch schon die anderen Kinder stört. Dabei betonte sie jedoch, dass er ein liebes, nettes Kind ist, nicht aggressiv oder so und sich auch gut in die Klassengemeinschaft integriert.

Ich bin jetzt allerdings total verunsichert... Ja, sicher, er ist ein kluges Kind, er spricht fließend seit er 18 Monate alt ist (und das andauernd ;) ), kann flüssig lesen, rechnet gerne und leicht usw., aber wenn ich mir die Geschichten mancher Kinder so durchlese (freiwillig lesen mit 3 - 4, rechnen bis was-weiß-ich-wohin, usw.), erkenne ich ihn eben nicht. Im Gegenteil, ich komme mir ein bisschen vor wie eine Hochstaplerin.

So, und was mache ich jetzt mit meinem wundervollen, dauerquatschenden, intelligenten und soooo anstrengenden Kind? Ich hänge grade so ein bisschen in der Luft und hoffe, hier jemanden zu finden, der das Gefühl vielleicht versteht und mir eventuell sogar weiterhelfen kann...

Liebe Grüße,
Barbara
LiLaLaunebär
Dauergast
Beiträge: 158
Registriert: Mi 24. Okt 2012, 14:35

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von LiLaLaunebär »

Hallo von einem ebenfalls Neuling :-)

Ich kann dich beruhigen - mein Sohn zeigt auch kein Interesse am frühen Lesen oder sonstiges. Er erfüllt keins der Klischees, die ich so über HB hatte!!
Máthair
Beiträge: 6
Registriert: Fr 25. Jan 2013, 11:33

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von Máthair »

Hallo ihr Beiden

und danke für eure raschen Antworten!

Ich weiß, dass er in erster Linie ein KIND ist, vor allem eines, das mit dem Spagat zwischen geistiger und körperlicher Entwicklung so seine Problemchen hat. Mir gruselt nur jetzt schon vor den Kommentaren unserer Umwelt, wenn er mal scheitert (und das wird er, das liegt auf der Hand). Das werden dann so Dinge sein wie "Ach ja, wohl doch nicht so klug!" oder ähnlich.

Ich weiß einfach nicht, wie ich das Thema "Hochbegabung" meiner Familie erklären soll. Die haben damit nichts am Hut. Anderes Beispiel: Mein Kleiner hat eine (vom Kinderarzt stark vermutete) Laktoseintoleranz. Da das aber nur "neumodischer Quatsch" ist, bekommt er ständig heimlich Milch und Milchprodukte und alle fühlen sich auch noch bestätigt, weil er sich nicht unmittelbar in Krämpfen windet.

Hmm, man merkt, ich habe ein Problem mit meiner Umwelt ;) .

Naja, mal sehen, wie es so weiterläuft.

Danke jedenfalls für die nette Aufnahme hier im Forum!

LG,
Barbara

Ach Mist, vor lauter Lesen und Schreiben ist mir jetzt das Essen angebrannt :oops:
LiLaLaunebär
Dauergast
Beiträge: 158
Registriert: Mi 24. Okt 2012, 14:35

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von LiLaLaunebär »

Krass... Mein MIttelkind hat auch eine Laktoseintolleranz und leider bekommt der Kiga das auch nicht hin.. Gott sei Dank passt er selber so gut auf und weiss mittlerweile wo Milch drin ist und wo nicht...

Lass die anderen Reden - auch wenn es schwer fällt. Idioten gibt es überall. Hauptsache deinem Kind geht es gut!
Máthair
Beiträge: 6
Registriert: Fr 25. Jan 2013, 11:33

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von Máthair »

Hallo Urmelis!

Glaub mir, ich habe SEHR deutlich gemacht, dass das bitteschön nicht nochmal vorzukommen hat... Es wurde zwar mit Augenrollen quittiert, aber ich denke, jetzt halten sich alle dran :) .

tja, das mit dem "Dorf" zu Erziehung stimmt 1:1. Ich habe eine große Familie, wir sind alle ziemlich eng verbandelt (treffen uns auch alle - mit sämtlichen Tanten, Onkel, Cousins + deren Kindern - mind. 1x pro Woche). Ich möchte das auch nicht missen, aber manchmal ist es echt anstrengend ;) .

LG
basket
Dauergast
Beiträge: 138
Registriert: Fr 23. Jul 2010, 21:26

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von basket »

Huhu!
In der Beschreibung von deinem Kind sehe ich unseren Großen!
Er ist auch im Sep. 6 geworden und im letzten Sommer regulär eingeschult worden.
Er konnte zu Schulbeginn ein wenig rechnen, einige Wörter schreiben und nicht lesen!
Jetzt klappt das Schreiben ganz gut (er schreibt viele Wörter schon richtig, aber das Schreiben selbst fällt ihm schwer) und er ließt, wenn er sich konzentriert fließend und sinnentnehmend!

Wünsche dir einen guten Austausch hier!
Lg Basket
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
nikolatesla
Beiträge: 24
Registriert: Fr 23. Nov 2012, 20:30

Re: Ein leicht verunsichertes Hallo...

Beitrag von nikolatesla »

Auch von mir hallo :-)
Schön zu sehen, dass es überall so besondere Kinder gibt. Ja, es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass kluge Kinder oder hochgebagte Kinder es spielend in der Schule schaffen und alles freiwillig lernen (die gibt es natürlich, sind aber nicht die Mehrheit). Ich sehe das bei meinem klugen "Problembärchen" so, dass wir für die Intelligenz an anderer Stelle einen Preis zahlen, in unserem Fall im Sozialverhalten. Überall spitze ist vermutlich nicht schaffbar. Ich habe für mich ein recht gutes Buch entdeckt, dass auch über die Schule spricht: Hochbegabung: Tipps für den Umgang mit fast normalen Kindern von
Christiane Alvarez. Am Anfang viel Theorie, aber auch viel Erhellendes für Eltern. Und da ist ein Kapitel den "Underachievern" gewidmet - klugen Kindern, die unter ihren Fähigkeiten bleiben, weil sie nie gelernt haben zu lernen, weil sie gelangweilt und/oder unmotiviert sind. Jedes Kind, egal wie intelligent, muss demnach lernen lernen. Routineübungen sind für unsere Leuchterchen eine Qual, aber gerade beim Schreiben einfach nötig. Da brauchen Mama und Papa alle Tricks, um zu motivieren. Von der Schule darf man das nicht erwarten. Erschreckenderweise denken gerade viele Lehrer, ein Hochintelligenter muss sich doch spielen. Tut er es nicht, fühlen sie sich vielleicht sogar noch auf den Arm genommen! Ich finde, da müssten die Lehrer geschult werden. Mit Integrationskindern kennen sich heute mehr Lehrer aus, als mit der anderen Seite der Skala...das dürfte eigentlich nicth sein. Ich möchte nur wissen, wie viele unentdeckte kluge Kinder es gibt! Alles Liebe für Euch, vielleicht schaut Ihr mal in den Buchtipp, mir hat es stellenweise geholfen und ich bestehe jetzt drauf, dass mein kleiner Verweigerer brav seine Schreibübungen macht (für seine "Sauklaue")´:-)))
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