Schon wieder wer...

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
mipa191007
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von mipa191007 »

Soviel ich weiß hat ja Hb nicht unbedingt was mit früh lesen oder schreiben zu tun.

Wenn meine Tochter zum Kindergeburtstag eingeladen wird, sitzt sie lieber mit den Erwachsenen am Tisch.
Für uns ist das ja normal, aber für andere ist das oft recht befremdlich.
Linasina
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Linasina »

Ja ich kenne das auch. Sie unterhält sich gerne mit Erwachsenen und älteren Schulkindern. Schlief deine Tochter auch schlecht? Meine kann abends nicht abschalten und schläft meist erst nach 22 Uhr ein.
Momo
Dauergast
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Momo »

Linasina, interessanter Weise kenne ich einen Jungen, bei dem kurz vor Schuleintritt ein IQ von 145 festgestellt wurde, zu diesem Zeitpunkt konnte er weder schreiben noch lesen. Welche Bereiche sich besonders schnell entwickeln hängt doch vor Allem von den Interessen der Kinder ab. So hat z.B. ein sportlich oder künstlerisch begabtes Kind vielleicht erstmal kein großes Interesse an Zahlen oder Buchstaben.
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Räubertochter
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Räubertochter »

Man könnte meinen du schreibst von unserem Sohn...
Es passt tatsächlich alles auch genau so auf ihn...
Nun ist er 5, er liest erstleserbücher, schreibt alles was er möchte nach gehör, rechnet, hat ein verdammt gutes allgemeinwissen, merkt sich alles usw. usf.

wir haben ihn nun auf HB testen lassen da er auch einige verhaltensaufälligkeiten hat... das ergebnis haben wir noch nicht bekommen, warten noch darauf...
mipa191007
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von mipa191007 »

@Linasina
Bei uns ist es eher das Gegenteil mit dem Schlafen. In der Nacht schläft meine Tochter 12 Std. durch und trotzdem schläft sie untertags auch immer wieder ein ( beim Autofahren, oder auf der Couch).

@Räubertochter
Wo hast du deinen Sohn denn testen lassen? Wie lange dauert denn sowas?
Sag uns bitte Bescheid, wenn ihr das Ergebnis habt. Bin schon gespannt :-)

Bin echt sehr froh darüber dieses Forum gefunden zu haben um sich etwas auszutauschen.
Das ständige, "die kann ja nicht mit Kindern spielen" oder "verhält sich wie ein kleiner Erwachsener" nervt mich echt schon.
Andere finden meine Tochter und ihr Verhalten leider oft merkwürdig und anstrengend.
Linasina
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Linasina »

Da hast du ja ein liebes Kind wenn es viel schläft. Ich habe das Glück bei der Kleinen. Ist dein kind gekrabbelt. Wie war die Motorik bei ihr?
Räubertochter
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Räubertochter »

bei einem psychologen vor ort der darauf spezialisiert ist...

wir hatten einen kennenlerntermin und danach 2 termine für die diagnostik (lag eine woche dazwischen). ging ca. 3 Stunden jeweils.
melde mich dann natürlich gerne mit dem ergebnis, hoffe es dauert nicht mehr ewig.

heute morgen hat mir mein sohn erläutert auf welchem planeten wir theoretisch wohnen könnten und warum auf manchen anderen nicht ;) wir haben über dieses thema noch kein buch gelesen oder sonst irgendetwas darüber gehört, muss er wieder wo aufgeschnappt haben, tippe mal auf den kindergarten :geek:
Linasina
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Linasina »

Da könntest du recht haben Koschka. Ich denke auch das meine große eher Kontakt mit Erwachsenen hat ist weil Sie Angst hat von den Kindern aus geschlossen zu werden. Sie ist immer sehr traurig wenn sie bei den Spielen mal nicht mit spielen darf. Bei den Erwachsenen ist sie sich sicher dass sie nicht zurück gewiesen wird. Wenn sie dann aber mal mit spielen durfte dann hat es ihr auch viel Spaß gemacht. Die Erzieherin begründete dieses Verhalten mit sozialer Unreife.
sinus
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Re: Schon wieder wer...

Beitrag von sinus »

...da schließe ich mich Koschkas Meinung an!
Andere Kinder sind für die sensiblen/schlauen oft zu unberechenbar und verhalten sich anders, als die "klugen Kinder" es gern hätten - es geht weniger gerecht zu, als sie es z.B. mögen, es wird weniger ver- als gehandelt, die Reaktionen der anderen Kinder sind spontaner und körperlicher und weniger überlegt.

Darum gehen viele dieser Kinder solchen Situationen wohl lieber aus dem Weg.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht ganz treffend, da von "mangelnder sozialen Reife" zu reden, denn sie suchen sich auf diese Weise ja bewusst einen für sie in dem Moment besser aushaltbaren Weg... Das finde ich nicht "unreif", sondern klug. :D
Klar ist es aber wünschenswert, dass sie auch irgendwie lernen, damit anders klarzukommen. Ich denke aber, das tun sie auch, wenn sie genug Gelegenheit und Zeit haben zu beobachten, Erfahrungen zu sammeln und natürlich vor allem auch die Motivation, mitzumischen bzw sich anzupassen.
Ich würde darum maximal sagen, es "fehlt an sozialer Erfahrung".

Meine Tochter kommt in 1:1 Situationen gut mit anderen Kindern aus und auch mit denen, die sie sehr lange kennt.
Größere Gruppen und gleichaltrige unbekannte Kinder mag sie nicht so gern.
Unter älteren Kinder bewegt sie sich dagegen oft recht selbstbewusst.

Aber da wachsen die Kinder auch rein, wenn sie die Möglichkeiten bekommen, sich darin "zu üben".
Also hier ist das jetzt mit 5 eigentlich kaum noch ein Problem... Sie ist halt im Kiga mitunter noch etwas einzelgängerisch,
aber das wird zunehmend weniger. Sie kennt die Gruppe ja nun auch schon 2 Jahre.
Wie schon an anderer Stelle mal geschrieben, sagte sie mir in der Anfangszeit im Kiga z.B. mal: "Ich geh immer schaukeln, damit mich die anderen in Ruhe lassen". Inzwischen (seit ca. einem halben Jahr) ist sie aber oft auch mit anderen Kindern im Garten unterwegs, meist in Rollenspielen. (Drinnen findet man sie meist vertieft am Maltisch.)
Mit 2, 3 bis Anfang 4 hatte sie regelrecht Angst vor jüngeren Kindern. Mögen tut sie kleinere zwar nach wie vor nicht sonderlich, aber jetzt sucht sie immerhin mitunter bewusst Ansatzpunkte, um mit ihnen adäquate Spiele zu finden, wo nötig.
Drum finde ich den Kindergarten für sie für das soziale Lernen echt nützlich.

Allerdings schließt sich meine Tochter nach wie vor oft selbst aus, also macht bei einigen Gruppenaktivitäten bewusst nicht mit.
(Wettspiele, Gemeinschafstprojekte, bei denen es eher ungeordnet zugeht. Ausflüge mag sie auch nicht, weil sich oft nicht alle an de Regeln halten und sie dann z.B. Angst um die anderen im Straßenverkehr hat.)
Tochters Verhalten wird aber hier von allen akzeptiert, also Kindern und Erziehern. Und sie selbst leidet auch nicht darunter.
Da sie mir sehr viel aus dem Kindergarten erzählt, diskutieren wir bestimmte Situationen dann oft auch zu Hause und überlegen gemeinsam, wie sie reagieren kann/könnte/sollte, z.B. wenn andere sie ausschließen wollen, anzicken, körperlich angehen, "nicht mehr ihr Freund sein wollen", ihr irgendetwas etwas einreden wollen, sich regelwidrig verhalten usw.
Wir haben z.B. schon mehrfach gemeinsam überlegt, wann man petzen darf und wann nicht, da sie wie gesagt immer ziemliche Probleme damit hat, wenn jemand was Verbotenes tut. Dass sie z.B. "petzen" darf, wenn jmd etwas gefährliches tut oder etwas kaputt macht, aber nicht, wenn es nur Quatsch ist, wie im Bad mit Wasser herumspritzen etc.

Zu Geburtstagen ist sie übrigens recht oft eingeladen, aber sie hat vorher meist keine Lust, hinzugehen...
Auch zu ihrer eigenen Geburtstagsparty hat sie nur sehr wenige ausgewählte Kinder einladen wollen.

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Noch eine lustige Story am Rande zum Thema "petzen":
Mit 3 kam sie mal ganz aufgeregt zur Erzieherin gelaufen und meinte:
"Frau X., die anderen spritzen im Bad mit Wasser! Und ich hab ausversehen mitgemacht..."

Und zu Hause erzählte sie mir etwa im gleichen Alter mal ganz empört:
"Weißt du Mama, die Jungs haben heute im Kindergarten "WASSERVERSCHWENDUNG gemacht!"
(Sie hatten alle Wasserhähne aufgedreht und laufen lassen...)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Momo
Dauergast
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Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Schon wieder wer...

Beitrag von Momo »

Sinus hat geschrieben:
...da schließe ich mich Koschkas Meinung an!
Andere Kinder sind für die sensiblen/schlauen oft zu unberechenbar und verhalten sich anders, als die "klugen Kinder" es gern hätten - es geht weniger gerecht zu, als sie es z.B. mögen, es wird weniger ver- als gehandelt, die Reaktionen der anderen Kinder sind spontaner und körperlicher und weniger überlegt.

Darum gehen viele dieser Kinder solchen Situationen wohl lieber aus dem Weg.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht ganz treffend, da von "mangelnder sozialen Reife" zu reden, denn sie suchen sich auf diese Weise ja bewusst einen für sie in dem Moment besser aushaltbaren Weg... Das finde ich nicht "unreif", sondern klug. :D
Klar ist es aber wünschenswert, dass sie auch irgendwie lernen, damit anders klarzukommen. Ich denke aber, das tun sie auch, wenn sie genug Gelegenheit und Zeit haben zu beobachten, Erfahrungen zu sammeln und natürlich vor allem auch die Motivation, mitzumischen bzw sich anzupassen.
Ich würde darum maximal sagen, es "fehlt an sozialer Erfahrung".
Das erlebe und interpretiere ich genau so bei meiner Tochter. Sie ist so manches Mal richtig fassungslos über das oft raue und körperliche Verhalten gleichaltriger Kinder. Ich glaube ein gutes Indiz für "soziale Reife" könnte sein, in welcher Form es dem Kind möglich ist, mit älteren Kindern zu spielen, deren Sozialverhalten (theoretisch) ausgereifter sein müsste. Spielt es selbstständig und harmonisch mit älteren Kindern, spricht dies für einen sozialen Entwicklungsvorsprung und nicht für mangelnde soziale Reife.
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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