Hallo!
Absätze einbauen - na gut
Es ist schwierig auszudrücken, was ich meine. Sagen wir es so: die Entwicklung meines Sohnes ist für mich genauso, wie ich die Entwicklung eines Kindes kenne bzw. wie ich sie mir vorgestellt habe. Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich Erziehungswissenschaft studiert habe und meinen Schwerpunkt auf Reformpädagogik gelegt habe. Besonders die nichtautoritäre Erziehung überzeugt mich in großen Anteilen. Ich möchte meinem Kind größtmöglichen Raum lassen, Grenzen weit stecken, viel mit ihm sprechen, ihm den Körperkontakt geben, den er braucht (was vor allem heißt: lange Stillen, Familienbett...), ihn seine Grenzen selbst kennenlernen lassen...
Meine Überzeugung war schon vor der Geburt, dass sich ein Kind so am besten entwickeln kann. Das frühes gutes Sprechenkönnen eben vor allem durch die größte Beachtung und Beobachtung des Kindes möglich ist und nichts mit "Hochbegabung" zu tun hat. Ebenso verhält es sich mit anderen Bereichen.
Das alles hat sich für mich eigentlich "nur" bestätigt. Ich sehe das, was jetzt von der Kita oder der Kinderärztin als eventuelle Hochbegabung tituliert wird als "normales" Ergebnis meiner Erziehung (wenn man das so sagen kann, ohne als eingebildet dazustehen).
Versuche ich das zu erklären, dann kommen zig Argumente, die aber ebenfalls für eine Hochbegabung sprechen sollen: hohe Sensibilität, großer Bewegungsdrang (Lernen ist immer mit Bewegung verbunden, das ist für mich auch "normal"), niedrige Frustrationstoleranz, Wissensdrang, hohe Kreativität...
Kinder, die das nicht haben sind also für die Kita und Ärzte "normal", andere hochbegabt?! Das ist für mich ein Widerspruch. "Normales" Kindsein ist für mich genau das, was von anderen als "hochbegabt" bezeichnet wird in meinem Fall: Kinder wollen sich bewegen, das ist das Natürlichste von der Welt, Kinder wollen die Welt begreifen, Kinder wollen Dinge können, die "Große" auch beherrschen (es wäre doch seltsam, wenn ein Kind nicht frustriert ist, wenn es etwas nicht schafft, oder?)
Daher komme ich so schlecht mit diesem Etikett und den Ratschlägen, mein Kind im nächsten Jahr testen zu lassen, klar. es setzt mich unter Druck.
Und daher auch meine Frage: Wie gehe ich damit um?!
Ich hoffe, ich konnte das Ganze etwas klarer beleuchten und freue mich auf Antwort!
Liebe Grüße