peoplez hat geschrieben:Was ich nicht verstehe ist die Rückmeldung der Erzieherinnen, es ist mittendrin in der Gruppe und beliebt. Aber ich frage mich dann, warum klingelt unser Telefon nie?
Da geht es mir oft genauso. Aber ich bin draufgekommen dass so Freundschaftspflege mit gegenseitigem einladen von manchen Eltern gar nicht erwünscht ist und die Kinder im Kindergarten-Alter von selbst gar nicht auf die Idee kommen, mal Freunde einzuladen. Bei meinem Sohn hat das auch nur bei seiner Groupie-Freundin geklappt, ansonsten haben wir zwar einige Einladungen zu uns nach Hause ausgesprochen, es kam aber nie zu einem Besuch. Natürlich weiß ich nicht ob die anderen Kinder da wirklich immer was anderes vorhatten (es also "Pech" war), oder ob es Ausreden waren -aus welchem Grund auch immer.
Dafür waren bei der letzten Geburtstagsfeier meines Sohnes ganze 12 Kinder eingeladen und alle sind gekommen

- wir hatten dafür die Räumlichkeiten des Kindergartens gemietet weil dafür in unserer Wohnung zu wenig Platz gewesen wäre. Naja, da mein Vater nebenberuflich Zauberer ist und auf der Geburtstagsfeier seines Enkels für die Gäste eine Vorstellung gab, war da vielleicht der Anreiz zu kommen größer als "nur" zu einem Freundschaftsbesuch. Ich hatte damals tatsächlich den Eindruck, dass die anderen Kinder meinen Sohn zwar aktzeptieren, vielleicht sogar mögen, aber dass es - bis auf das eine Mädchen - bei ihnen keine echte Freundschaft war (und bei meinem Sohn auch nicht).
In knapp einem Monat hat mein Sohn wieder Geburtstag und ich bin schon neugierig wie es dann sein wird. Mittlerweile hat er 3 "Freundinnen" im Kindergarten, zwei deutlich jünger und eine etwas älter als er. Und wenn er so erzählt fallen immer nur Mädchennamen - so, als würde es im Kindergarten keine Buben geben außer seinem Lieblingsfeind (1 Jahr jünger als er) über den er sich ständig irgendwie beklagt.
peoplez hat geschrieben:Ich bin heute froh, dass bei meinen Kindern erkannt wurde, welches Potenzial sie haben, auch wenn es erst durch mich erkannt wurde, aber dadurch haben sie einen leichteren Weg vor sich als ich.
Ich bin mir mittlerweile bewusst meinen Kindern nichts abnehmen zu können, was ihnen "gehört". Wenn ich mich dabei ertappe zu überlegen, wie ich ihnen ihren Weg erleichtern könnte, sage ich mir immer ein Zitat aus meinem Lieblingsbuch "Siddharta" von Hermann Hesse "Und wenn du zehnmal für ihn stürbest könntest du ihm nicht den kleinsten Teil seines Schicksales abnehmen". Klingt im ersten Moment hart und entmutigend, ist aber - zumindest für mich - auch eine Art Entlastung.
Da halte ich es wie mein Lieblingssänger Reinhard Mey das beschreibt "Nun, deine eigenen Wege gehen mich gar nichts an, mir bleibt allein Dir dabei nicht im Wege zu stehen, nur wenn du mich braucht - da zu sein. Da ist die Welt und du kannst wählen, vergiss den Rest und merk Dir bloß: du kannst alle Zeit auf mich zählen und das gilt ganz bedingungslos! Zwischen Traum und Erwachen, zwischen weinen und lachen, zwischen allen Gefühlen - und zwischen allen Stühlen!"
Sorry, etwas sehr philosophisch, ist aber Teil meiner Persönlichkeit und ich stehe dazu

.
peoplez hat geschrieben:Ich bin gespannt wie unser Weg weiter geht, aber eines habe ich lernen müssen. Wir schauen nicht mehr ein halbes Jahr voraus, wir schauen von Woche zu Woche.
Nun muss ich mich wieder um meinen Kleinen kümmern

, er liegt hier mit Fieber auf dem Sofa.
Wir haben die gleiche Situation: wir schauen von Woche zu Woche und zur Zeit liegen zwei kranke Kinder neben mit. Mein Großer hat gleich nach dem Urlaub eine Virusinfektion bekommen und ist schon die ganze Woche zu Hause. Aber das Fieber ist seit gestern weg und am Montag wird er wieder in den Kindergarten gehen. Dafür hat der Kleine in der Nacht auf heute hohes Fieber bekommen und ich habe noch keine Ahnung wie es nächste Woche mit der Kinderbetreuung bei uns aussehen wird.
Meine Mutter fällt aus, die ist im Krankenhaus und hat heute die OP, wo sie den Shunt für die kommende Dyalyse eingesetzt bekommt. Ansonsten gibt es niemand, der einspringen könnte. Und ich habe schon Bedenken wie lange mein Arbeitgeber zuschaut wie eine 15-Stunden-Kraft von einem Pflege- oder Sonderurlaub in den anderen geht. Naja, ein halbes Jahr habe ich noch Kündigungsschutz, dann ist immer noch Zeit zum fürchten

.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)