Hallo auch von uns
Ich habe diese Diskussion erst jetzt entdeckt, sonst hätte ich schon eher was dazu geschrieben. Wir waren letztes Jahr in genau der selben Situation, unsere Große noch zu jung für einen "richtigen" Test aber überall auffällig. Als dann von der Vorschule eine Austestung angeregt wurde (wir wohnen in Spanien), wurden wir an eine Psychologin von der regionalen HB-Stelle überwiesen und haben uns dann auch für eine Testung entschieden. Bei uns standen 3 Tests zu Auswahl, K-ABC, Hawiva sowie einer spanischer Namens B.A.D.I.C. Infantil. Der einzige Test, der hier allerdings überall anerkannt wird, ist der B.A.D.I.C. (wurde scheinbar speziell für die span. Schulbehörden entwickelt), für die Jüngsten in der Form infantil (Kinder) von 4.6 bis 7.0 Jahre.
Uns wurde dann auch von der Psychologin erklärt, dass der K-ABC als auch der Hawiva zwar bereits ab 3 Jahren angewendet werden können, aber der Logigteil im Vergleich zum Wissensteil bei beiden Tests zu klein ist, d.h. beide Test geben ein hohes Ergebnis, wenn Kind einen Wissensvorsprung aus welchen Gründen auch immer hat (kann hoher IQ, aber auch sehr gute Frühförderung sein). Deshalb können die Frühtests eben, abweichend von allen späteren Tests, eben doch zu hoch ausfallen, da es bei einer so frühen Testung eben zu viel um Wissen geht und Logik etwas zu kurz kommt.
Wir haben uns dann gemeinsam mit der Psychologin für den B.A.D.I.C Infantil entschieden, obwohl unsere Große eigentlich noch zu jung für selbigen war (3.5 Jahre), da die Psychologin meinte, dass sie es vom Entwicklungsstand packen könnte und man das Ergebnis auch auf jüngere Kinder runterrechnen kann. Letztendlich war es dann egal, da unsere Große den Test, obwohl eigentlich zu jung, trotzdem gedeckelt hat
Zur Deckelung:
Unser Test hatte 8 Fragenteile mit je 18 Fragen, wo man aus 4 Antworten auswählen musste. Die Fragen werden alle unterschiedlich gewichtet, insgesamt konnte man, wenn ich mich richtig erinnere, max. 60 Punkte pro Teilbereich erreichen. Für die jüngste Altersgruppe, 4.6-5.4 Jahre, waren für eine Deckelung (max. Punktzahl = 99Percentil) glaube ich 48 Punkte notwendig, für die älteste Altersgruppe, 6.2.7.0 Jahre, 56 Punkte. Wenn also ein 5 Jahre altes Kind genau 48 Punkte in allen Frageteile hätte, dann hätte es genau 99 Percentil. Alles was darüberhinaus geht führt zur Deckelung, d.h. Kind hat in der gleichen Zeit mehr Fragen richtig beantworten können als nötig bzw. die nötige Punktzahl in kürzerer Zeit erreicht, das Ergebnis ist trotzdem 99 Percentil. Hinzu kamen 1 Geometrieteil (geometrische Anordnungen richtig zeichnen, z.B. Kreis mit Tangente bei 20Uhr) sowie 2 Erinnerungsteile (Zahlenreihen und Wortreihen), also insgesamt 11 Teilbereiche. Auch in diesen Bereichen kann es zur Deckelung kommen, wenn man mehr Fragen als für die Altersgruppe nötig richtig hat.
Liegt eine Deckelung in einem oder mehreren Teilbereichen vor, dann wurde der entsprechende Teilbereich gedeckelt, solange man eine bestimmte Gesamtpunktzahl des Tests nicht überschreitet. Wird zusätzlich noch eine bestimmte Gesamtpunktzahl überschritten, gilt der gesamte Test als gedeckelt, Kind ist also "schlauer" als der Test nach oben messen bzw. auflösen kann.
Die Deckelung beinflusst die Normalverteilung nicht, sie besagt lediglich, dass das letzte Percentil nicht mehr aufgeschlüsselt wird, d.h. alles was darüber liegt wird schlichtweg zusammengefasst und auf keiner Kurve mehr abgebildet.
LG
Meersalz