
Ich möchte mich vorstellen, ich bin 35 Jahre alt und Mama zweier toller Jungs. (8 und 5 Jahre alt)
Bei unserem "Kleinen" ist vor Weihnachten eine überdurchschnittliche Intelligenz getestet worden mit einem IQ von 125.
Dazu ist uns vom Kindergarten, Kinderarzt und Psychologen geraten worden. Seit er mit 13 Monaten in den Kindergarten kam hat er (oder die anderen mit ihm) nur Probleme.
Von Beginn an ist er nur angeeckt. Aufgrund seiner sehr frühen sprachlichen Begabung hat sich das ganze noch verstärkt. Ständig mussten wir zum Gespräch weil wieder dieses oder jenes vorgefallen ist, auch körperlich. Er ist handgreiflich geworden und hat gebissen.
Nach 3 Jahren haben wir den Kindergarten wegen eines Umzugs gewechselt und hatten uns schon gefreut. Wir haben auf einen Neuanfang gehofft, dachten die Fronten im alten Kindergarten waren zu verhärtet. Hier jedoch ist es schlimmer als zuvor. Bei jedem Entwicklungsgespräch wird uns erzählt, dass er seiner kognitiven Entwicklung weit voraus ist. Gleichzeitig ist er das einzige (und auch älteste Kind) seiner Altersstufe in seiner Gruppe. Mit den Jüngeren kann er leider nichts anfangen.
Nach einem Jahr hat er dann innerhalb des Kindergartens die Gruppe zu den Maxies gewechselt. Da schien es zuerst etwas besser, jetzt ist es wieder eine Katastrophe.
Mitlerweile bekomme ich Herzrasen wenn ich in den Kindergarten muss um ihn abzuholen, mir wird regelrecht schlecht. Nahezu jeden Tag werde ich abgefangen um mir sein Verhalten anzuhören.
Er möchte schon seit 2 Jahren nicht mehr in den Kindergarten gehen.
Wenn ich nachfrage, was ich deren Meinung nach tun soll um es für alle Beteiligten besser zu machen, kommt immer: "Reden sie doch mal mit ihm".
Was denken die was wir machen??? Bei uns sieht er hauen, treten usw. nicht. Wir betieteln uns nicht abfällig und bringen ihm normale Verhaltensregeln bei. Wir reden uns den Mund franselig. Es ging so weit, daß er von seitens des Kindergartens von St. Martin ausgeschlossen wurde.
Zum Kinderturnen darf er aus denselben Gründen auch nicht mehr.
Sehr traurig macht uns auch, dass er beim Großen sieht, dass der regelmäßig eingeladen wird u.a. zu Kindergeburtstagen. Der Kleine nicht. Er fragt uns, wann er denn mal zum Kindergeburtstag eingeladen wird. Das kann man als Eltern kaum aushalten. Bisher hat es uns noch beruhigt, dass er ein fröhliches, aufgewecktes, sehr breit interessiertes aber auch lautes Kind ist. Die laute Stimme und das sehr präsente Verhalten werden uns oft als "nicht erzogen" nachgesagt.
Vor ein paar Tagen fing er plötzlich an von sich in der 3. Person zu sprechen (selbst als Kleinkind hat er das nie gemacht!!) und sagte, er möchte nicht mehr er sein. Wieso er nicht einfach sein Bruder sein kann. Ich war absolut geschockt. Ich habe ihm versichert, daß es für mich ein absolutes Geschenk ist dass er er ist und wir ihn haben. Er sagte nur, wir verstehen ihn nicht, sein Bruder versteht ihn nicht und er versteht uns nicht. Außerdem macht xxxxxxx nur Probleme und ist nirgendwo willkommen. Ich muss zugeben, das macht mich kaputt.
Seit Jahren rennen wir gegen Windmühlen an, sind ständig dabei unser Kind zu verteidigen. Müssen uns immerzu gegen Vorurteile wehren, er ist nicht erzogen oder hätte ADHS.
Dazu ist er jetzt, das war früher nicht so, bei allem absolut unmotiviert. Er ist nicht dazu zu bewegen etwas neues zu lernen, sei es Fahrradfahren oder schwimmen. "Ich kann das sowieso nicht."
Nach der Testung ist uns gesagt worden, daß wir im Grunde genommen gar nichts für ihn tun können.
Der Psychologe (vom Kindergarten bestellt!!) hat uns hinterher mitgeteilt, daß das Testergebnis zwar ganz nett ist mit seinem Sozialverhalten aber nichts zu tun hat.
Wenn wir ehrlich sind, fühlen wir uns veralbert und wirklich wirklich allein gelassen.
Hat vielleicht jemand eine Tipp für uns oder kann uns Stellen nennen an die wir uns wenden können?
Es kann doch nicht sein, daß ein Kind so unter die Räder gerät.
Vielen Dank schon mal.
