erneuter Test und Ausschluss von ADHS

hochbegabt oder ADS oder beides?
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Ich verstehe nicht, was euch daran hindert, den Sohn springen zu lassen. Wenn die Schule schon nichts gegen die Drehtür hat, wird sie ihn auch auf euren expliziten Wunsch springen lassen. Ich verstehe zwar, dass es für euch alles sehr verlockend an der neuen Schule aussiseht, aber unter der Berücksichtung der Perspektive eines von mehreren Kindern jeden Tag zur Schule fahren zu müssen, würde ich dazu tendieren die schon vorhandenen Möglichkeiten vor Ort auszuschöpfen. Ich habe auch eine bessere Rektorin in einem der Nachbarorten. Sie war bei meinen Großen die Lehrerin für 1/2. Sie versteht auch alles, ist vermuttlich auch selber sehr begabt, hat selber schon erwachsene hochbegabte Kinder. Sie hat mir ganz ehrlich gesagt, sie könne den Kleinen bis zur 2. Klasse selber unterrichten, aber außer ihr gibt es an der Schule keinen, der ihm für 3. und 4. mehr bieten kann, als die Grundschule vor Ort.

Nicht zu vergessen: ein Spung in der Grundschule bedeutet die Verminderung der langweiligen Grundschulzeit um 1 Jahr. Insgesamt ein Jahr Langeweile fällt weg. Solltet ihr den Gedanken des Sprungs im Hinterkopf haben, in den Mehrstufenklassen profitieren die Kleinen von den Großen und nicht umgekehrt. Ich merke das jetzt ganz deutlich in 1/2: das was im letzten Jahr Vorteil war, ist in diesem Jahr eher hinderlich. Unter anderem neue laute Kinder in den ersten Monaten, sich wiederholende Themen in HSU, insgesamt langsameres Tempo im Vergleich zu der reinen Klassen, keine Älteren, um sich an denen zu orientieren.
Meine3
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Ich verstehe nicht, was euch daran hindert, den Sohn springen zu lassen. Wenn die Schule schon nichts gegen die Drehtür hat, wird sie ihn auch auf euren expliziten Wunsch springen lassen. Ich verstehe zwar, dass es für euch alles sehr verlockend an der neuen Schule aussiseht, aber unter der Berücksichtung der Perspektive eines von mehreren Kindern jeden Tag zur Schule fahren zu müssen, würde ich dazu tendieren die schon vorhandenen Möglichkeiten vor Ort auszuschöpfen. Ich habe auch eine bessere Rektorin in einem der Nachbarorten. Sie war bei meinen Großen die Lehrerin für 1/2. Sie versteht auch alles, ist vermuttlich auch selber sehr begabt, hat selber schon erwachsene hochbegabte Kinder. Sie hat mir ganz ehrlich gesagt, sie könne den Kleinen bis zur 2. Klasse selber unterrichten, aber außer ihr gibt es an der Schule keinen, der ihm für 3. und 4. mehr bieten kann, als die Grundschule vor Ort.

Nicht zu vergessen: ein Spung in der Grundschule bedeutet die Verminderung der langweiligen Grundschulzeit um 1 Jahr. Insgesamt ein Jahr Langeweile fällt weg. Solltet ihr den Gedanken des Sprungs im Hinterkopf haben, in den Mehrstufenklassen profitieren die Kleinen von den Großen und nicht umgekehrt. Ich merke das jetzt ganz deutlich in 1/2: das was im letzten Jahr Vorteil war, ist in diesem Jahr eher hinderlich. Unter anderem neue laute Kinder in den ersten Monaten, sich wiederholende Themen in HSU, insgesamt langsameres Tempo im Vergleich zu der reinen Klassen, keine Älteren, um sich an denen zu orientieren.

Uns hindert daran, dass wir nicht überzeugt sind, dass das für unseren Sohn die beste Variante ist. Ganz einfach. Jedes Kind ist anders. Mein Sohn ist, ehrlich gesagt, faul. Ich weiß nicht, ob ich ihn motivieren könnte, den ihm noch fehlenden Stoff für Klasse 2 zu Hause nachzuholen. Das ist nur 1 von vielen Gründen. Das Drehtürmodell überzeugt mich nicht so, da es bedeutet, dass Mathe 2. Klasse nur zu Gunsten der Fächer, die er GERN MAG und wo er mit dem langsamen Tempo nicht sooo viele Probleme hat, besucht werden kann. Außerdem wurde das nicht explizit angeboten, es wurde überlegt und dann verworfen (wegen fehlender Feinmotorik und Zahlendrehern im 2-stelligen Bereich). Warum soll ich etwas "durchsetzen", von dem ich als Mutter nicht 100%ig überzeugt bin?`

Es muss doch zulässig sein, dass es für ein und das selbe Problem verschiedene Lösungsansätze und -wege gibt. Wir halten momentan den Wechsel an die andere Schule insgesamt für besser. Vor allem unter der Premisse, dass die jetzige Grundschule sich mit Differenzierung ausgesprochen SCHWER tut. Mein Sohn leidet vor allem unter den Wiederholungen. Sprich: ein ihm schon bekanntes Thema zu "lernen" ist für ihn nicht das Problem, sondern das für ihn extrem langsame Tempo, in dem es voran geht. In der neuen Schule kann er das Tempo selbst bestimmen. Die Grundschule am Nachbarort ist von der Entfernung her nicht wirklich weiter weg. Seine jetzige Grundschule liegt genau am entgegen gesetzten Ende des Ortes, von einer großen Hauptstraße getrennt. Auf "unserer" Seite gehen nur sehr wenige Schüler auf die jetzige Schule am Ort. Also auch kein Argument, dort zu bleiben...

Seine Freunde, die er mittlerweile hat, wird er, aus Erfahrung auch weiterhin sehen (Sport, Spielplatz, Dorffeste, etc.)...

Warum ist es für dich so schwer zu verstehen, dass nicht für jeden die gleiche Lösung die beste ist?
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Twins123
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Twins123 »

@meine3
Du schreibst, Dein Sohn sei faul... das war und ist auch bei unserem so. Wir hatten uns in der 1. Klasse (als unser Sohn jegliche Mitarbeit in der Schule einstellte und nur noch die Klassenarbeiten ausfüllte) ebenfalls eine alternative Schule angeschaut, wo jedes Kind anhand vohandenem Materials auf seinem Niveau und in seinem individuellen Tempo lernen konnte. Das klang super... aber wir hatten uns dennoch für den Sprung in der alten Schule entschieden. Hier zeigte sich in den folgenden Schuljahren, dass das selbständige Durcharbeiten von "Papierbergen' nicht so das Seine war, er war zu faul dazu und tat nur das absolut Nötigste. Wozu Blätter ausfüllen, wo die LSG doch so simpel war etc., insofern saß er träumend davor.
Ich fürchte, er wäre an der alternativen Schule total gescheitert, dort wäre nämlich Eigenmotivation nötig gewesen.
Was den Sprung angeht, das Nachlernen war bis auf die Schreibschrift gar nicht nötig, er füllte seine Lücken anscheinend im Unterricht..., da war er motiviert und wollte mit den anderen Kindern mithalten.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Danke Twins! "Abarbeiten von Papierbegen" ist sehr treffend formuliert...
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Twins123 hat geschrieben:@meine3
Du schreibst, Dein Sohn sei faul... das war und ist auch bei unserem so. Wir hatten uns in der 1. Klasse (als unser Sohn jegliche Mitarbeit in der Schule einstellte und nur noch die Klassenarbeiten ausfüllte) ebenfalls eine alternative Schule angeschaut, wo jedes Kind anhand vohandenem Materials auf seinem Niveau und in seinem individuellen Tempo lernen konnte. Das klang super... aber wir hatten uns dennoch für den Sprung in der alten Schule entschieden. Hier zeigte sich in den folgenden Schuljahren, dass das selbständige Durcharbeiten von "Papierbergen' nicht so das Seine war, er war zu faul dazu und tat nur das absolut Nötigste. Wozu Blätter ausfüllen, wo die LSG doch so simpel war etc., insofern saß er träumend davor.
Ich fürchte, er wäre an der alternativen Schule total gescheitert, dort wäre nämlich Eigenmotivation nötig gewesen.
Was den Sprung angeht, das Nachlernen war bis auf die Schreibschrift gar nicht nötig, er füllte seine Lücken anscheinend im Unterricht..., da war er motiviert und wollte mit den anderen Kindern mithalten.

Hallo Twins123,

"faul" ist vielleicht nicht das richtige Wort. Wie bei vielen anderen klugen Kindern, wie ich hier feststellen musste ;) , erschließt sich ihm der Sinn sich wiederholender Aufgaben nicht. So kommt es, dass alles, was er schon kennt und seiner Meinung nach ausreichend beherrscht, sehr unkonzentriert und mit großer Unlust "abgearbeitet ;) wird. Ein gutes Beispiel ist hier das Buchstaben lernen. Er kennt alle Buchstaben (groß und klein) und kann schreiben und lesen. Vor Schulbeginn hatte er das Prinzip des Lesens bereits verstanden und konnte lesen, sofern die Buchstaben ihm bekannt waren, allerdings kannte er eben noch nicht alle Buchstaben, da er bis dahin noch keine Energie darauf verschwendet hatte, alle zu lernen. Und da wir keine "Eislaufeltern" sind, haben wir auch nicht die Notwendigkeit gesehen, ihn da zu motivieren.

Nach 2 Wochen in der Schule kannte er alle, auch Buchstabenkombinationen (in Wort und Schrift) und konnte sein Wissen anwenden. Dafür war ihn das Thema "schreiben und lesen" quasi abgehakt :P. Dass, um müheloser schreiben zu lernen, eine gewisse Übung von Nöten ist, will er nicht einsehen. Er schreibt gern, aber es bereitet ihm Mühe und so kommt es hier oft zu Frust, da dies ihm halt nicht so leicht von der Hand geht wie das lesen. Das hat sich auch im Intelligenztest sehr klar gezeigt, da er, laut Tester bei der VG so "abfiel", weil die Feinmotorik nicht mit dem schnellen Kopf mitkommt.

Zu Hause schreibt er grade eine Pro und Contra Liste zusammen (was spricht seiner Meinung nach für den Schulwechsel, was dagegen), da schreibt er plötzlich von sich aus mit hoher Motivation den ganzen Nachmittag :D. Er sieht darin einen Bezug zur Realität, einen echten Nutzen. Er benötigt also immer einen Bezug zur Realität, eine Sinnhaftigkeit hinter dem was er tut. Aufgaben, die ihm "von außen" auferlegt werden, sind...sagen wir mal...schwierig.

Lesen tut er wirklich viel, allerdings nicht das was er "soll". Die Lesefibel hat er wohl durch, obwohl ausdrücklich gesagt wurde, wir sollen das Kind nicht "vor"lesen lassen, aber das hat er offensichtlich in der Unterrichtszeit gemacht :gruebel:. Erstleserbücher langweilen ihn leider inhaltlich, obwohl diese aufgrund der großen Schrift natürlich besser wären. Er liest grade in jeder freien Minute Comics, das ist so sein Spezialinteresse grade.

Soll er einfach nur so etwas lernen, weil es die Lehrerin sagt oder es gewünscht ist, so stellt er sich oft stur, auch wenn es aus pädagogischer oder elterlicher Sicht sehr wohl Sinn macht (wie zum Beispiel 2stellige Zahlen lesen lernen :lol:, da reicht es ihm, dass er das im Kopf rechnen kann, es reicht aber nicht, um in die 2. Klasse aufzusteigen in Mathematik!). Da er nun weiß, dass er vielleicht in die 2. Klasse springen darf/kann, hat er nun auch Motivation die (höheren) 2stelligen Zahlen richtig lesen und schreiben zu können und hat allein gestern nachmittag hier große Fortschritte gemacht (von sich aus, ohne Anleitung oder Drängen unsererseits).

Es ist also für mich nicht so klar, ob er nach ein paar Wochen in der 2. Klasse (ob nun fachweise oder ganz) nicht wieder das selbe "Motivationsproblem" hätte :gruebel:, da die Anreize sich anzustrengen fehlen (Lob, Rückmeldung und Anerkennung erhalten kluge Schüler erfahrungsgemäß ja auch viel seltener als die schwachen Schüler, obwohl sie dies genau so brauchen, um motiviert zu bleiben und in der 2. Klasse wäre er ja erstmal einer der schwächeren. Ich kann hier nicht abschätzen ob ihn das motiviert oder eher demotiviert)...

Wenn er allerdings sich selbst strukturieren MUSS, um zu einem bestimmten Ziel zu kommen oder etwas bestimmtes machen zu dürfen, was ihn sehr reizt, so denke ich, dass dies eher dazu führt, dass er "die Pobacken zusammenkneift" und auch die Dinge tut, die er persönlich als sinnfrei erachtet. Einfach mehr von den selben Aufgaben, eventuell ein wenig schwerer (wie es bisher in Mathe oder Deutsch ist), das motiviert ihn nicht ausreichend.

Die Grundschule mit klassenübergreifendem System hat eine Struktur, die den Schülern ermöglicht, innerhalb eines gewissen Rahmens, relativ frei zu wählen, wann sie was lernen. ALLERDINGS müssen sie neben den frei zu wählenden Projekten und Aufgaben natürlich auch "Pflichtaufgaben" lösen, haben hier aber eine Liste, wo sie ihre Lernziele beobachten, kontrollieren und festhalten müssen und dies wird natürlich auch von den Lehrern überprüft. Möchte er zum Beispiel ein Projekt zum Sonnensystem starten, muss er vorher beispielsweise eine Seite im Arbeitsheft lösen (oder danach, es ist eine gewisse Zeitspanne dafür festgelegt. Ich glaube die Lernziele sind immer für eine Woche ausgelegt). Ich kann mir gut vorstellen, dass er anfangs die unliebsamen Aufgaben bis zum Schluss aufschieben wird, aber hier sehe ich die Chance, ihm zu verklickern, dass es Sinn ergibt, diese "schnell" zu erledigen, um sich dann dem spannenden Teil widmen zu können. Für dieses Argument ist er zu Hause mittlerweile relativ gut zugänglich, wenn es um die unliebsamen Mathehausaufgaben geht und ich ihm in Aussicht stelle, was danach gemacht werden kann.

Vor allem müsste er aber nicht gefühlt 100 Mal das gleiche machen, wenn durch das Protokoll ersichtlich ist, dass er den Pflichtteil beherrscht. In der jetzigen Schule hat die Lehrerin nach 1-2 Wochen gemerkt, dass er um einiges weiter ist als er es sein muss, dennoch MUSSTE er jede einzelne Mengenkringel-Aufgabe lösen, bis zum erbrechen. Das würde wegfallen und wäre für ihn, glaube ich, die größte Erleichterung.


Was das mitarbeiten im Unterricht angeht: Es ist ihm herzlich egal, dass alle anderen mehr Leseperlen haben oder ihre Fleißarbeiten immer haben 8-) :roll:... Auch hier fehlt ihm der nötige Anreiz. Anfangs hat das mit den Stempeln (Fleißarbeit) oder Tattoobildchen (die sie für die Lesebildchen bekommen) noch "gezogen", mittlerweile ist ihm das schnurz.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
charlotte12
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von charlotte12 »

Lesen tut er wirklich viel, allerdings nicht das was er "soll". Die Lesefibel hat er wohl durch, obwohl ausdrücklich gesagt wurde, wir sollen das Kind nicht "vor"lesen lassen, aber das hat er offensichtlich in der Unterrichtszeit gemacht :gruebel:. Erstleserbücher langweilen ihn leider inhaltlich, obwohl diese aufgrund der großen Schrift natürlich besser wären. Er liest grade in jeder freien Minute Comics, das ist so sein Spezialinteresse grade.
Wenn er normale Kinderbücher nur wegen der zu kleinen Schrift nicht liest, dann lässt sich das Problem ganz einfach mit einem Ebook-Reader lösen - Kinderbuch runterladen und Schrift auf "extragroß" stellen. Klappte bei meiner Tochter super. Irgendwann wollte sie dann selbst kleinere Schrift haben, weil sie das ständige Umblättern nervte.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Der gesamte Verhalten, den du beschreibst, spircht m.E. gegen die Freiheit und Wochenpläne. Ich habe ja lange experimentiert, und genau beim Großen, der deinem Sohn sehr ähnlch tickt, hat es überhaupt nicht funktioniert. Es ist so wie bei Twins Kind: wozu denn mehr machen, wenn es auch weniger geht? Der Rahmen der Grundschule ist streng begrenzt, und er wird nicht mehr machen dürfen vom Stoff. Es wird mehr an Umfang.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Twins123 hat geschrieben: Wozu Blätter ausfüllen, wo die LSG doch so simpel war etc., insofern saß er träumend davor.
Ich fürchte, er wäre an der alternativen Schule total gescheitert, dort wäre nämlich Eigenmotivation nötig gewesen.
Naja. Es kommt ja immer darauf an. Ich habe auch von dem gehört, dass Kinder schon eigenmotiviert etwas tun müssen, sie könnten ja auch zu den Blättern mit den leichten Aufgaben laufen.

Ich glaube aber, dass ein "faules" Kind nicht zwangsläufig immer zu den einfacheren Aufgaben laufen würde, nur weil es zu "faul" ist eben 10mal 5+2 zu lösen. Ich unterstelle mal meinem Kind, dass es durchaus gewillt gewesen wäre, auch andere Dinge zu tun, wenn das eben nicht als Zusatz aufgegeben worden wäre. Mal unbenommen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Lehrerin der ersten Klasse den Kindern überlässt was sie zu tun hätten. Ich glaube zudem, dass, wenn man das System von vorn herein beigebracht bekommt, es leichter zu verstehen ist, als wenn ein Kind jahrelang etwas vorgelegt bekam und sich dann bei einem Wechsel selbst motivieren muss. Klagen über dieses Problem höre ich hier eigentlich nur bei den 5.Klässler-Mamas. Abraten würde ich daher allen Eltern, deren Kind eine normale GS durchlief und dann auf eine alternative Schulform gehen soll. Das es dann mit der Eigenmotivation hapern könnte, kann ich gut nachvollziehen. Aber das Kind hat ja auch die 4 Jahre davor nichts anderes gelernt.

Papierberge mussten meine Kinder in der Grundschule nie bearbeiten.
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Es kommt auf die Definition an, was ist leichter, was ist schwerer... Das größte Problem so gestrickter Jungs, dass sie nur das spannend finden, was sie nicht annähend in Eigenregie im Moment sich erarbeiten können. Die Betreuung 1 zu 1 ist in der Schule nicht vorgesehen. Es gibt bestimmte Mathethemen in der Grundschule. Wenn man mit denen durch ist, was gibt es dann für die Aufgaben? Bei gutem Konzept gibt es offene Fermiaufgaben. Aber für sie braucht man auch eine gewisse Reife, einiges an Können die Umwelt und sich selber zu Strukturieren, Ehrgeiz die von außen gestellten Aufgaben selber zu lösen... Genauso läuft es im Deutsch. Wenn man die Rechtschreibung eher kann, gibt es grob zusammengefasst Subjekt, Prädikat und 4 Fälle... Die ganze Grundschulgrammatik kann ein Kind mit dem SV in dem Bereich in 3 Wochen erlernen. Wohin geht der Weg weiter? Kreative Aufsätze schreiben ist toll, Bücher verlegen... aber das muss man selber wollen. Man muss sie zusammenraffen, was anfangen und das auch zu Ende bringen. Und wenn man sich selber überlassen ist, mit krummen unperfekten Ergebniisen auch zufrieden sein. Bei meiner sehr gleichmäßig begabten ausgelichenen Tochter funktionieren alle diese Konzepte. Aber sie braucht sie auch nicht, weil sie mit dem normalen Schulkonzept auch zurecht kommt.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Meine3 hat geschrieben: Was das mitarbeiten im Unterricht angeht: Es ist ihm herzlich egal, dass alle anderen mehr Leseperlen haben oder ihre Fleißarbeiten immer haben 8-) :roll:... Auch hier fehlt ihm der nötige Anreiz. Anfangs hat das mit den Stempeln (Fleißarbeit) oder Tattoobildchen (die sie für die Lesebildchen bekommen) noch "gezogen", mittlerweile ist ihm das schnurz.
Jegliche Motivation die von außen kommt, hebt eben immer nur begrenzt. Das funktioniert bei Erwachsenen nicht anders. Meine Kinder war das auch ganz schlicht vollkommen egal. Ob Stempel, Abziehbilder oder das kramen in der Schatzkiste. All diese Bemühungen verloren, mal etwas früher, mal etwas später, ihren Reiz zur Motivation.
Zuletzt geändert von alibaba am Di 28. Jan 2020, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
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