erneuter Test und Ausschluss von ADHS

hochbegabt oder ADS oder beides?
Meine3
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Das klingt alles sehr bekannt. Die ganzen Bedenken für den Sprung, ausgesprochen von Lehrern, die nicht unbedingt kompetent sind... Feinmotorik ist ein Argument. Aber sie unterscheidet sich schon unter gleichaltrigen gleich begabten sehr und in großem Maß ist das für ein gesundes Kind eine Übungssache. Die Kinder in der zweiten beherrschen kein Schreibschift. Sie haben gerade eben alle Buchstaben im Schreibsschrift gelernt. Außer in dem Schreibschriftheft wird Druckschrift und nur mit Bleistift geschrieben. Mein Sohn schafft es mit 6, sein Schriftbild ist nicht das schönste, aber immerhin sehr anständig. Als ich vor paar Monaten mit der Grundschullehrerin des Großen telefoniert habe, hat sie sich noch an sein Schriftbild errinnern können :-) Selbst das hat keinem geschaden, und meine Söhne sind 2 Jahre jünger bezogen auf die Klassenstufe als dein Sohn... Die Lehrerin des Kleinen wollte ihn in der 1. Klasse gar nicht sehen: Motorik fehlt, schreiben kann er gar nicht. Sie hat aber schon Übung mit Springen! Ihre Voraussetzungen fürs Springen: ein gleichmäßig entwickeltes, schon schreibendes Mädchen, das sich brav hinsetzt und das macht, worum sie gebeten wurde... und nähmlich vor dem Sprung alles nachlernen, so dass man nach dem Sprung gleich auf dem laufenden ist. Aus diesem Grund ist der Freund meines Kleinen nicht gesprungen. Die Eltern haben gesagt, das Nachlernen neben der normalen HA wäre ihnen zu viel.

Als mein Kleiner in Mathe in die 3. gekommen ist, hat ihm die aufnehmende Lehrerin das Mathebuch ausgehändgt und gesagt, bis Seite 34 alles nacharbeiten. Ich habe es stil blockiert. Er hat nichts zusätzliches gemacht. Er kannte keine 1x1 so richtig, aber da er sonst sehr gut im Kopf rechnet, und das Dezimalsystem ohne zusätzliche Erklärungen anwendet (sie zerlegen gerade die 1000), hat er genug Spielraum.
Hallo Katze,

was soll ich deiner Meinung nach tun? Den Sprung erzwingen, den weder die Lehrer noch mein Sohn noch wir Eltern als wirklich sinnvoll erachten? :gruebel:

Kognitiv wäre er wahrscheinlich sogar eher Mitte 2. Klasse und hätte sicherlich keine Problem, bzw. könnte die Lücken leicht aufholen. ABER: mein Sohn hat wirklich sehr viel Mühe mit der Feinmotorik und Stoff stupide abarbeiten ist auch nicht seine Stärke.

Das ist ein Fakt. Ein Fakt, der den Intelligenztest, bzw. das Ergebnis auch maßgeblich beeinflusst hat, ein Fakt, den mein Sohn selbst jeden Tag in der Schule spürt, da er in Deutsch nicht zum differenzieren kommt, da er an den Pflichtübungen zum schreiben so lange hängen bleibt und zu Hause, weil er einfach nicht im Entferntesten so schnell schreiben kann, wie sein Kopf arbeitet. Die Diskrepanz zwischen kognitiven Fähigkeiten und feinmotorischen Fertigkeiten (und emotionaler Reife, zumindest bezogen auf das Sozialverhalten mit gleichaltrigen Kindern) ist zu groß.

Wie gesagt: wäre er ein homogen hochbegabtes Kind, dass annähernd fit in der Feinmotorik ist, dann hätten wir das mit dem Sprung oder auch Drehtürmodell auf jeden Fall "probiert" (alle: Lehrer und auch wir als Eltern). Aber so einfach ist es halt bei uns nicht. Und: wir haben ja eine andere Möglichkeit eine Besserung für unser Kind zu bewirken.

Natürlich haben wir "Bauchweh" in aus seiner gewohnten Umgebung rauszunehmen und sozusagen von vorne zu beginnen, aber eine andere Chance bietet sich hier uns nicht. Außer die Langeweile und Unterforderung bis Klasse 4 "zu ertragen".

Ich habe das meinem Sohn auch ganz klar so gesagt: wenn er in seiner jetzigen Schule bleibt, muss er damit rechnen, dass er weiterhin die nächsten 3,5 Jahre, viel Langeweile aushalten (lernen) muss. Du hättest sein Gesicht sehen müssen. Das war schon Panik.... Ich habe ihm auch gesagt, dass man auch probieren könnte, dass er nun ganz schnell ganz fit im schreiben wird und wir Schreibschrift mit ihm üben (damit der Sprung realistisch wird). Er sagte gleich: "Mama, Schreibschrift lesen kann ich ja shcon, aber schreiben?! Das kann ich nicht!" HIer sieht man auch schnell, dass er, wenn er Defizite merkt, da schnell aufgibt und sich nichts zutraut. Er meint, er müsse alles sofort gleich können (so wie es in vielen Dingen nunmal bei ihm ist). Muss er etwas "lernen", sich anstrengen ist der damit geistig überfordert, schon bevor es losgeht.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Karen hat geschrieben:Was du hier schreibst - passt er für mich in der neue Schule aber auch dort in der zweite Klasse. Meine Tochter hat schreibschrift in 1 monat nachgeholt - in der Schule. Er wird es schnell aufholen können wenn es Sinn darin an sieht. Und er wird Sinn daran sehen wenn die andere es können und er noch nicht richtig.

Mein Sohn ist aber feinmotorisch "unterentwickelt". Na ja. Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Er ist da normal entwickelt. Im Gegensatz zum Rest. Bei meiner Tochter hätte ich auch keine Bedenken, dass sie das schnell aufholt. Sie malt und schreibt den lieben, langen Tag (sie ist 5,5 Jahre und im letzten Kita-Jahr auch schwer gelangweilt) und schreibt jetzt schon schöner als der Sohn. Er traut es sich vor allem selbst nicht zu :roll:... Bei meiner Tochter bin ich mir auch recht sicher, dass sie nach dem 1. Halbjahr in die 2. springen könnte. Sie ist halt auch ein Mädchen und "fleißig"... Sie übt, wenn sie was nicht so gut kann. Das macht mein Sohn halt nicht. Der lebt nach dem Motto:" kann ich nicht, mag ich nicht. Werd ich nicht können"
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Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Was ich machen würde? Ich würde das Kind in der neuen Schule gleich der 2. Klasse zuordnen. Damit er weiß, dass ihr Vertrauen in ihn habt. Damit er von Anfang an einen Anporn hat mehr Schreibübungen zu leisten. Damit er in Mathe sich freier fühlt. Wenn es nicht klappt, kann man das immer noch ändern. Mein Großer ist auch kein homogener Typ und mit dieser Diskrepanz ist er durch die Schulzeit gegangen. Trotzdem hat ihm die Akzeleration nicht geschadet, vor allem in der Grundschulzeit hat er davon profitiert.

Sprung ist immer eine unpopuläre Entscheidung, weil der zu viele Variablen beinhalten. Aber während der Grundschulzeit steigt die Schwierigkeitsgrad mit der zunehmender Klassenstufe. Jetzt in die 2 ist relativ einfach. Von Mitte 2 zu Mitte 3 ist schwieriger, da haben die Kinder sich schon wirklich Schreib- und Arbeitsgeschwindigkeit erarbeitet. Ende 2, Anfang 4 bedeutet, dass man gleich den ganzen Probenschwall für den Übertritt unvorbereitet abbekommt. Da muss man wirklich schön und rund sein...
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

@Katze_keine_Ahnung
Was ich machen würde? Ich würde das Kind in der neuen Schule gleich der 2. Klasse zuordnen. Damit er weiß, dass ihr Vertrauen in ihn habt. Damit er von Anfang an einen Anporn hat mehr Schreibübungen zu leisten. Damit er in Mathe sich freier fühlt. Wenn es nicht klappt, kann man das immer noch ändern.
Da gibt es aber doch keine getrennten Klassen, das ist ja der Clou ;). Die 1. und 2. Klasse werden gemeinsam unterrichtet und können gemäß ihrem individuellen Lehrstand auch anspruchsvolleren Stoff bearbeiten, als "angedacht". Das Kind kann dort ohne Probleme in Mathe 2. Klasse machen und Deutsch 1. bis die Feinmotorik passt. Wenn dann alle Leistungen der 1. Klasse erbracht sind, rutscht er automatisch höher in den Stoff für die 2. Klasse. Die Grundschule kann dort 2-6 Jahre gehen. Es sind pro Klassenstufen 1/2 und 3/4 1-3 Jahre angedacht, je nachdem wie schnell oder langsam das Kind eben durch den Pflichtstoff kommt. Alle Kinder machen dort was unterschiedliches im Schulalltag. Die Schnellen helfen den Langsamen. Es kommt durchaus auch vor, so die Rektorin, dass ein eigentlich 2.Klässler von einem eigentlich 1.Klässler was erklärt bekommt...

Was das "dem Kind zutrauen" angeht: ich traue meinem Kind eine ganze Menge zu. Beispielsweise dass er den inhaltlichen Stoff der Grundschule locker in 2 Jahren erlernen könnte (eher schneller). Aber seine Einstellung zu Dingen, die er (wie alle anderen "normalen" Kinder) lernen muss, lässt wirklich zu wünschen übrig, sofern er keinen Sinn darin sieht. Die Schrift zu verbessern macht für ihn keinen Sinn, da rede ich gegen die Wand. Ich habe ihm in Aussicht gestellt, dass wenn er bereit ist, mit mir am Nachmittag am Schriftbild mehr zu üben und Schreibschrift lernt, dass er dann in der Schule bleiben und eine Klasse höher springen kann. Das traut er sich selbst aber nicht zu, bzw. fehlt ihm da das Durchhaltevermögen und das Selbstvertrauen in Punkto Feinmotorik. Der sieht wie seine Schwester malt und schreibt und dass es vielen anderen Kindern leichter fällt "schön" zu schreiben und denkt, er sei ein Versager :cry: . Da kann ich mir als Mama den Mund fusselig reden. Mein Sohn ist sehr "eigensinnig" und im Grunde perfektionistisch, stellt sehr hohe Ansprüche an sich selbst (und andere). Ihm leuchtet es nicht ein, dass man manche Dinge, egal wie flott man sonst ist, einfach üben muss und mit der Übung die Routine und Schnelligkeit kommt. Das Thema haben wir nun schon ne ganze Weile, da ist er stur. Merkt er, dass er in etwas "schlecht" ist (und schlecht heißt: nicht der Beste von allen zu sein :roll: :roll: ), dann gibt er schnell auf.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Die Grundhaltung, die du im letzten Abschnitt beschreibst, wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Die Mehrheit der Menschen lernt aufbauend von unten nach oben. Es gibt bestimmte "Künstler", die nur von Oben nach Unten lernen. Sie haben eine Aufgabe, die sie interessiert, und erst DANN eignen sie sich die Fertigkeiten an, die für diese Aufgabe nötig sind. Mit steigendem Alter entziehen sich solche Kinder dem Einfluss der Eltern, und stellen den Sinn der Schule immer mehr in Frage. Weil eben die Schule erlernen von Fertigkeiten voraussetzt, die Kinder nicht für nötig halten. Die begabten stellen sich durchaus die Frage, warum muss ich mühsam ein Jahr das in der Schule lernen, was ich zuhause in 3 Wochen bewältigen könnte? Diese Typen sind eine unmögliche Kombination aus Minimalismus und Perfektionismus.

Wenn dein Sohn zu solchem Typ gehört, bringt es nicht viel, ihm eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Dann bräuchte er die neue Situation zuerst, und erst dann könnte er die intrinsische Motivation suchen, den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:

Die Mehrheit der Menschen lernt aufbauend von unten nach oben. Es gibt bestimmte "Künstler", die nur von Oben nach Unten lernen. Sie haben eine Aufgabe, die sie interessiert, und erst DANN eignen sie sich die Fertigkeiten an, die für diese Aufgabe nötig sind.
Mhhhh….. Künstler … bestimmte Künstler? :gruebel: Wenn ich ein Bild anbringen möchte und keiner da ist, der das für mich machen kann, werde ich wohl oder übel, denn das Bild will ich da ja hängen haben, "lernen" wie ich ein Loch bohre, einen Dübel reinschlage und das Bild aufhängen kann.
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Mit steigendem Alter entziehen sich solche Kinder dem Einfluss der Eltern, und stellen den Sinn der Schule immer mehr in Frage. Weil eben die Schule erlernen von Fertigkeiten voraussetzt, die Kinder nicht für nötig halten. Die begabten stellen sich durchaus die Frage, warum muss ich mühsam ein Jahr das in der Schule lernen, was ich zuhause in 3 Wochen bewältigen könnte? Diese Typen sind eine unmögliche Kombination aus Minimalismus und Perfektionismus.
Du siehst da Verbindungen, wo ich keine sehe oder dies für zumindest normal halte, weit weg von Begabung. Meine Tochter hinterfragt auch den Sinn von Schule. Neulich erst habe ich mit ihr erneut darüber gesprochen. Unabhängig mal davon, will ich es doch wohl sehr erbitten, dass meine Kinder sich von mir lösen. Mein Sohn braucht nicht mehr viel, außer vielleicht unser Geld. Der steckt mitten im letzten Drittel des Lösungsprozesses. Im Übrigen stellt mein Sohn Schule bei weitem nicht so infrage wie die Tochter. Schule wie lernen ist für meinen Sohn schon okay. Er ist viel zu "faul" um sich das selber beizubringen. Außerdem ist Schule für meine Kinder ein Vielfaches mehr als nur lernen. Zu 80% besetzen da "Freunde treffen" die Prioritäten.
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Wenn dein Sohn zu solchem Typ gehört, bringt es nicht viel, ihm eine Belohnung in Aussicht zu stellen.
Mit Belohnung kommt man selten weit. Auch nicht bei Erwachsenen. Selbst eine Gehaltserhöhung verpufft sehr schnell.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

Ich meine eher die Aufgabe, 3 Jahre Latein nachzuholen. Hätte ich das vor dem Schulwechsel verlangt, wäre das nie geschehen. Genauso ging es mit C.P.E. Bach als Einstieg ins Klavierspielen.
Meine3
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Die Grundhaltung, die du im letzten Abschnitt beschreibst, wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Die Mehrheit der Menschen lernt aufbauend von unten nach oben. Es gibt bestimmte "Künstler", die nur von Oben nach Unten lernen. Sie haben eine Aufgabe, die sie interessiert, und erst DANN eignen sie sich die Fertigkeiten an, die für diese Aufgabe nötig sind. Mit steigendem Alter entziehen sich solche Kinder dem Einfluss der Eltern, und stellen den Sinn der Schule immer mehr in Frage. Weil eben die Schule erlernen von Fertigkeiten voraussetzt, die Kinder nicht für nötig halten. Die begabten stellen sich durchaus die Frage, warum muss ich mühsam ein Jahr das in der Schule lernen, was ich zuhause in 3 Wochen bewältigen könnte? Diese Typen sind eine unmögliche Kombination aus Minimalismus und Perfektionismus.

Wenn dein Sohn zu solchem Typ gehört, bringt es nicht viel, ihm eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Dann bräuchte er die neue Situation zuerst, und erst dann könnte er die intrinsische Motivation suchen, den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Mein Sohn hat noch nie hierarchisch von unten nach oben gelernt. Er steigt in der Mitte ein und arbeitet sich nach oben. Das wird sich natürlich nicht ändern. Daher ergibt der Schulwechsel ja auch so viel Sinn. Er ist Perfektionist bei Dingen, die er spannend findet und Minimalist in den Dingen, die ihn nicht interessieren 8-), bzw. in denen er den Zweck zur Optimierung nicht sieht (wie beim schreiben. "wieso Schriftbild verbessern? ICh kann doch schreiben!") . Mir ist klar, dass das immer "ein Problem" in der Schule sein wird. In der jetzigen Schule gibt es da aber eben auch keinerlei Entgegenkommen, damit die Unterforderung gemindert wird, in der neuen schon. Trotzdem muss er auch da lernen, die ihm unliebsamen Dinge zu tun. Vielmehr wird er dort das strukturierte Vorgehen lernen MÜSSEN, da ihm nicht alles "vorgekaut" wird, sondern ganz nach Montessori, den Kindern lediglich geholfen wird, sich selbst zu helfen. Nicht umsonst empfehlen zwei Experten unabhängig voneinander diese Form der Pädagogik für meinen Sohn. Dass Kinder früher oder später die Schule hinterfragen ist meiner Meinung nach bei weitem nicht nur bei den begabten der Fall, sondern bei ALLEN. Die Frage ist nur, warum das Schulsystem hinterfragt wird, die Gründe können sich durchaus unterscheiden ;).
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Möget ihr andere Erfahrungen machen. Mein Großer hat alle Montessorielemente tiefgründig gehasst. Sie waren für ihn wie Krücken bei gesunden Beinen...
sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

...ich würden den Schulwechsel versuchen. Zumal, wenn die jetzige Schule schon jetzt "das Handtuch wirft" und ihren nichts einfällt, was sie tun könnten.
Es liegen noch 3einhalb Jahre vor ihm... und erfahrungsgemäß wird es in Klasse 2 und 3 nochmal schlimmer. Und die Nachwirkungen eines totalen Motvationsverlustes können einen langfristig begleiten.

Was ich dir aus meiner jetzigen Sicht noch raten würde ist, was Disziplin, Fleiß und Ordnung anbelangt am Ball zu bleiben.
Dass ich das nicht getan habe, fällt meiner Tochter gerade auf die Füße.
Sie möchte schon ganz gern strukturierter sein, ist sogar auch bereit, zu Lernen und sich auf Arbeiten vorzubereiten und sie sieht ein, dass verdiente Form 4en, die sie jetzt schon 2x bekommen hat, ihr/der Zensur schaden.
Aber sie weiß nicht so richtig, wie sie das alles ändern kann.

Das wird jetzt harte Arbeit werden, sich diese Kompetenzen anzueignen, die viele schon in der Grundschule erlernt haben. Ich habe grad letztens beschlossen, dass ich meine Arbeitszeiten ändern muss/werde, um ihr da ein bisschen mehr beizustehen. (Bisher ist sie an 4 von 5 Nachmittagen bis abends mehr oder weniger alleine, jetzt werde ich wohl meine freien Freitag opfern, so dass ich in Zukunft nachmittags da bin)
Sie hat aber in der Grundschule auch alle Übungen und HAs immer nur so schnellschnell gemacht, was akzeptiert wurde, weil sie ja alles konnte und an sich ein so braves Mädchen war. Sie hat auch unkte bekommen, wenn es unmöglich zu lesen war und in Form maximal eben 2, obwohl es tw schlimm aussah.
Besser wäre es gewesen, wenn man sie von Anfang dazu angehalten hatte (seitens der Schule) Form einzuhalten, sich zu disziplinieren etc.
Ihr fehlt auch ganz viel in Mathe an Übung/Routine im Kopfrechnen, was sie jetzt immer wieder und auch noch im nächsten Schuljahr intensiv braucht.

Was ich daraus gelernt habe: auch wenn einem Kind alles zufliegt - Ordnung und Disziplin muss es trotzdem lernen bzw GERADE.
(Hätte ich mal nie gedacht, dass ich sowas sage, denn wir sind alle eher "chaotisch-kreativ" und Erziehung gab hier in dem eine eher wenig. Bettgehzeiten sind nicht fix, überhaupt macht hier jeder meist "Seins" wie er lustig ist...)
Aber ich glaube, gerade diese Kinder brauchen ein bisschen mehr "Führung".

Darum würde ich in der neuen Schule schauen, dass er dort auch wirklich was das betrifft "an die Hand genommen" wird. Auf Schrift etc geachtet wird, Hausaufgaben (in angemessenem Schwierigkeitsgrad!) erledigt werden usw usf.
Dass er sich eben nicht geschickt um Dinge herumdrückt, die ihm nicht so liegen oder einfach mal "Arbeit" machen...
Zuletzt geändert von sinus am Mi 29. Jan 2020, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
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