2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Sabine80
Beiträge: 24
Registriert: Sa 7. Feb 2009, 14:43

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Sabine80 »

Hallo,

vielen Dank für Eure Beiträge. Komme erst jetzt zum Antworten.
Die empfohlenen Bücher sind klasse. Lese zur Zeit "das Hochsensible Kind" und "Hoch begabt und trotzdem glücklich". Beides produziert immer wieder Aha-Erlebnisse. Marlenes eventuelle Begabung ist auch nicht der Grund, weshalb ich eine Heilpädagogin zurate gezogen habe (obwohl ich nicht weiß, ob nicht ein Psychologe besser geeignet wäre). Es ist eher ihre ängstliche Art, sobald andere Personen als mein Mann und ich anwesend sind oder wir woanders hinfahren. Alles ist ihr zu laut, zu schnell, zu hell, zu wild etc. Sie kann im Sommer kaum raus, weil die Sonner dauernd blendet, im Musikgarten ist es so laut, dass sie Schmerzen bekommt, wenn wir andere Kinder treffen, hat sie Angst vor ihnen, sogar Babys, und auch diese sind ihr permanent zu laut und wild. Auf der Straße ist es schmutzig, da kann sie nicht laufen, bewegt sich ein Blatt vom Wind, bekommt sie Angst und muss auf den Arm, Sand ist kalt und nass, da braucht sie Handschuhe, das Geländer kann sie nicht anfassen, vielleicht ist es kalt und vielleicht ist ein Spinnennetz dran, auf dem Boden liegen Krümel, da kann ich nicht laufen, ich habe doch keine Schuhe an, vielleicht rutsche ich noch aus, sämtliches Essen muss genau temperiert sein, damit sie es essen kann, der Pulli kratzt,die Hose ist zu eng............Diese Liste lässt sich ins Unendliche fortsetzen. Der Alltag gestaltet sich oft schwierig und anstrengen. Ich kenne ihre Eigenheiten und weiß, was sie nicht mag und stelle mich drauf ein. Andere Menschen meinen oft, sie stelle sich an und müsse das "lernen" oder sei "die Prinzessin auf der Erbse". Man belächelt mich, weil ich "in allem mache, was sie will", ich würde mir einen Tyrannen heranzüchten und müsste mich nicht wundern, wenn sie mir irgendwann auf der Nase herumtanzt.
Ihre Angst vor Kindern wird ihr den Kindergarteneinstieg erschweren. Daher die Konsultation der Heilpädagogin. Aber durch die Lektüre meiner Bücher bin ich zum Schluss gekommen, dass sie hochsensibel ist. Kennt das noch jemand? Hat noch jemand ein hochsensibles Kind?

An 3mefree:

Wie ich dir schon geschrieben hatte, als Lehrer hat man es wirklich besonders schwer. Ich fänd es auch schön, mit dir weiter zu reden.

Viele Grüße

Sabine
alibaba

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von alibaba »

Hallo Sabine,

nein, so wie du es beschreibst, so sensibel sind meine, Gott sei Dank, Kinder nicht. Das as du beschreibst ist schon echt krass, vielleicht doch ein Psychologe? Es sind ja Dinge die sie täglich erfahren/erfühlen muss. Wenn sich das als Hinderniss darstellt, wird das Probleme geben. Merkt ihr ja schon selber. :o

Bei meiner Kleinen sehe ich nur gewisse Dinge, die sie nicht mag, vielleicht ist das sensibel. Sonnenbrille gegen die Sonne, auch wenn sie nicht scheint, nasser Sand geht gar nicht, sei denn als Experiment, trockener Sand ist aber durchaus ok. Zu laute und zu unmelodische Musik, da werden die Ohren zugehalten und mein Großer kann es gar nicht abhaben, wenn mit anderen geschimpft wird und Beide trösten einen Fremden wenn er/es weint. Letztens wollte mein Großer nicht weg, weil auf dem Spielplatz ein Kind geweint hat. Mama da weint ein Kind.....

Aber im Verhältnis zu dem was du aufzeigst ist das Pillepalle. Leider habe ich keinen Ratschlag für Dich, außer das Du dich an jemanden wenden solltest, der sich mit so etwas auskennt. Vielleicht doch der Kinderarzt als Zuhörer und Kenner von Experten? Man kann und mag ja Bücher klesen wie man will, geholfen ist da einem ja noch nicht. Und Hilfe, die solltet ihr Euch suchen.

Viel Erfolg.
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Alia »

Was ihr hier schildert, kommt mir auch irgendwie bekannt vor.
Zum Glück nicht so extrem, wie bei dir, Sabine.

Sollte unsere ganze Familie hochsensibel sein??? :gruebel:

Gewisse Anzeichen scheint jeder von uns zu haben ... besonders unser jüngster.
Ich habe mich im Internet mal ein wenig in das Thema eingelesen, werde mir wohl auch ein Buch besorgen.
Vielleicht finder man dort ja einige Tipps.

Die Frage ist mal wieder: Wo fängt die Hochsensibilität an???
Man kann es wohl kaum testen, wie hb, oder?

Gut, wir nehmen viele Dinge wahr, die andere nicht bemerken und empfinden eine Menge von dem als störend. Aber das kann grundsätzlich ja nicht verkehrt sein ;) - im Gegenteil.
Man lebt danach.
Nur der kleine kann halt mit vielen Reizen nicht so gut umgehen, reagiert auf vieles empfindlich.

Ach ja, vielleicht noch eine Idee für Sabine:
Unsere Physiotherapeutin hat meinen großen, als er noch klein war, in eine Babywanne voller getrockneter weißer Bohnen gesetzt. (die kann man beim Türken in Säcken kaufen) Sie erklärte mir, das wäre gut zur Körperwahrnehmung.
Er hat es anfangs sichtlich gehasst, saß lieber daneben und begutachtete die einzelnen Bohnen.
Nach und nach hat sie es gesteigert. Ein paar Bohnen in die Hand, mal eine Hand oder Fuß in die Wanne, ihn darin nach Spielzeug suchen lassen usw.
Zum Schluss hat er es akzeptiert.

Er war damals noch jünger als deine Tochter ist, aber vielleicht fallen dir dazu ja auch ein paar passende Spielchen ein. (Es muss ja nicht gleich ein ganzes Bohnenbad sein. :lol: )
Vielleicht ist das für den Anfang ja angenehmer als Sand und auch sauberer. (das scheint ihr ja wichtig zu sein)

LG
katija
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Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von katija »

Ja auch hier sind zwei Hochsensible, der Papa jedoch nicht und von der Richtung kommt oft kein Verständnis.

Aber ich und mein Sohn definitiv. Wobei ich von mir selber kenne und auch an meinem Sohn beobachte, dass solche Sachen in der Intensität auch tagesformabhängig sind. Sprich: wenn ich schlecht drauf bin, oder einen Depri habe, dann bin ich auch extremer in der Wahrnehmung, wie wenn ein Lautstärkeregler auf einmal hochschnellt. Dann spüre ich auch körperlichen Schmerz bei Gerücken, Farben, Geräuschen.

Wenn ich aber ganz ausgeglichen -oder auch in etwas vertieft - bin, dann gehen manche Sachen doch, weil der Fokus woanders ist.

Das ist der Schlüssel zum Heranführen, meiner Meinung nach. Genau wie Heike es sagt: führe sie an die Sachen heran, indem das Ziel ein ganz anderes und dabei auch sehr attraktives ist, wie mit der Sorge um die Pflanze. Natürlich langsam und tastend, ohne Druck, aber das kannst du ja super, wie ich rauslese. :-)


Wir hatten hier auch einen Fall, wo Micha (2J10M)durch eine klare Ansage Selbstvertrauen bekommen hat ( Wobei ich diesen durchschlagenden Erfolg gar nicht so vermutet hätte..) So wollte er nur deshalb nicht ohne Schnuller schlafen (obwohl der sonst lange out war), weil er meinte, er müsse immer husten (und hustete dann immer mehr, weil er immer daran dachte, es schaukelte sich richtig hoch). Ich hab dann ein paar Wochen das Thema beiseite gelassen, und dann beim nächsten Anlauf mit Nachdruck, aber auch irgendwie beiläufig gesagt: "Ja, das mit dem Husten, da warst du mal krank, aber jetzt bist du nicht krank, jetzt musst du nicht mehr Husten ohne Schnuller" Bingo. Klappte sofort und er war sehr stolz! Was mir zeigte, dass er selber drunter leidet.

Irgenwie müssen wir einen Weg finden, zwischen Ernstnehmen und Heranführen und ich weiß sehr gut, wie schwer der ist.

Mut!
katija
Sabine80
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Registriert: Sa 7. Feb 2009, 14:43

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Sabine80 »

Hallo,

danke für eure Antworten. Das sind gute Tipps, Katija, Alia und Heike, ich werde gleich mal schauen, ob ich sie umsetzen kann. Danke. Trockener Sand geht mittlerweile, nasser Sand auch (schulterklopf), aber direkt danach müssen die Hände abgewaschen werden. Da lasse ich uns einfach etwas Zeit. Letzthin konnte sie sogar einen am Ärmel nass gewordenen Pulli anlassen. Ich sagte, er würde wieder trocknen und da es sehr warm war, war das auch schnell der Fall. Allerdings ist es alles mal so, mal so. Heike, das mit dem fremdeln, da kann ich ein Lied von singen. Das fing an, als Marlene 5 Wochen alt war und sich nicht von der Hebamme anschauen lassen wollte. Sie hielt immer Blickkontakt mit mir und bis heute ist sie ein kleiner Klammeraffe. Die Omas sind auch alle weiter weg und kommen nur ab und an zu Besuch. meine Schwiegermutter erwartet immer, dass sie auf sie zugestürmt kommt und "Hallo Oma" ruft und auf ihren Arm will. Da wird sie warten müssen, bis sie schwarz wird. Meine Mutter gibt sich sehr viel Mühe, kommt so oft sie kann und ist sehr vorsichtig und feinfühlig. Das klappt besser. Aber auch sie darf nur ab und an wickeln und ins Bett bringen darf nur Mama. Papa auch nicht,der darf nicht mal trösten. Einmal war meine Mutter da, als ich krank war. Marlene kriegte solche Angst, dass ich nun auf dem Sofa lag und offensichtlich irgendetwas mit mir war, dass sie alles von mir gemacht haben wollte und Omi sollte nach Hause fahren. Sie wusste, wenn die wieder fährt, ist alles wieder gut. Seitdem ist sie extrem vorsichtig, wenn Omi kommt. Nicht, dass wieder was mit Mama ist.
Einmal unterhielt ich mich mit meinem mann über Säuglinge und ob man sie im Ehebett schlafen lässt oder nicht und dass sie unter die Decke geraten könnten. Marlene spielte scheinbar versunken in einer anderen Ecke. Abends beim Schlafengehen weinte sie und forderte panisch, ich dürfe nicht im Ehebett schlafen und schon gar nicht mit Decke, ich könnte doch da drunter rutschen und dann kriegte man mich nicht mehr raus und das wäre ganz schlimm. Alle Erklärungsversuche meinerseits scheiterten und es dauerte fast 2 Wochen, bis Thema verdaut war.
Gestern fragte sie mich, als wir das Lied vom kuckuck gesungen haben, der tot geschossen wird, ob der Kuckuck dabei geweint hätte oder was der fühlt und macht. Sie macht sich den ganzen Tag Sorgen und Gedanken und bekommt alles mit. meistens kommt es abends beim Schlafengehen zutage, was sie beschäftigt.

Dass der Vater nicht hochsensibel ist und von der Seite kein verständnis kommt, ist bei uns auch der Fall. Ich dagegen lerne mich gerade immer mehr selbst kennen, je mehr ich mich mit dem Thema befasse und merke, dass ich es auch bin und schon immer war. Durch die Schwangerschaft scheint sich das Ganze aber verstärkt zu haben. Ich kriege Panikattacken in Menschenmengen, fange an zu hyperventilieren und falle um, ohne dass ich es steuern kann. An Silvester beim Feuerwerk auch. das Licht, das auf mich zukam, immer wieder dieses Knallen.....ich kriegte herzrasen, duckte mich und hatte Panik ohne Ende. Es wirkte so bedrohlich alles, so nah und so laut, dass ich sofort reingegangen bin und versucht habe, mir für meine Tochter nichts anmerken zu lassen. So schlimm hatte ich das früher nicht.
Mir wird jetzt im Nachhinein erst vieles so klar und ich erkenne jetzt erst, was alles damit zu tun gehabt haben muss und wo ich für eine HSP völlig normal reagiert habe, in meinem Umfeld aber auf Unverständnis gestoßen bin. Deshalb möchte ich meiner Tochter da einiges ersparen, indem ich versuche, auf sie und ihre Besonderheiten einzugehen. Meine Eltern kannten das alles nicht und reagierten oft mit Unverständnis. natürlich kann ich sie nicht vor allem bewahren und das will ich nicht, aber wenn sie sehr lichtempfindlich ist (was ich auch bin), habe ich Veratändnis und sehe, was ich tun kann, damit es für sie erträglicher wird. Ihr Vater sagt dann, da würde sie sich schon dran gewöhnen und belässt sie in der Situation. Sie gibt manchmal sogar auf, leidet aber still weiter. Das macht mich dann richtig fertig. Ich finde, ich breche mir keinen Zacken aus der Krohne, wenn ich ihr einfach eine Sonnenbrille aufsetze. Vorallem weiß ich ja einfach, wie sie denkt und fühlt und dass ich mich auch nicht einfach dran gewöhnt habe.
Doch so gut ich das auch alles selbst kenne, bin ich mir trotzdem manchmal nicht sicher, was nun richtig ist. Daher hoffe ich, dass wir die Hilfe bekommen. Werde mich bemühen. Toll dass man hier über sowas alles reden kann und Tipps austauschen kann!!

Liebe Grüße
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Alia »

Hallo Sabine,

für mich ist es immer schwierig, das richtige Maß zu finden.
Man möchte zwar das Beste für sein Kind, aber man will es ja auch nicht zu sehr "verwöhnen" - es ist eine Gratwanderung.

Du scheinst die Sache ja ganz gut anzugehen.

Ich habe festgestellt, dass die Kinder trotzdem manchmal ihre Grenze überschreiten müssen, um zu merken, dass die Sache gar nicht sooo schlimm ist oder sogar Spaß daran finden.
Vielleicht sieht sie zB Sand eines Tages aus einem völlig anderem Sichtwinkel. Sand ist ja auch weich, kann schön warm sein und sich angenehm anfühlen.

Mein großer hatte zB riesen Angst, im Wasser zu ertrinken. War ewig lange im Schwimmkurs und sobald das Wasser tiefer gestellt wurde, klammerte er sich an eine bestimmte Lehrerin. Kopf unter Wasser ging gar nicht.
In den Osterferien besuchte er einen Crashkurs bei ihr. (hat sie uns geraten) Jeden Tag eine Stunde im Wasser und siehe da: ER HAT DAS SEEPFERDCHEN GEMACHT!!!
Anschließend meinte er nur zu mir: Ich dachte immer, ich kann das nicht. Jetzt schwimmt er wie ein wilder Wutz.
Das schlimmste war das tauchen für ihn, bis er mir im Nebensatz sagte: Bei WAS IST WAS haben sie gesagt, der Mensch kann nur 15 Minuten ohne Sauerstoff leben.
Da haben wir geschaut, wie lange eigentlich 15 minuten sind und es kam raus, dass er Minuten und Sekunden verwechselt hat. :roll:
In der nächsten Schwimmstunder hat er in einem Tauchgang 4 Ringe hochgeholt!!!

Auf solche Gedankengänge muss man erstmal kommen!

Upps, muss schnell zum Kiga, bis dann
Sabine80
Beiträge: 24
Registriert: Sa 7. Feb 2009, 14:43

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Sabine80 »

Hallo Heike,

leider handelt es sich nicht um meinen Vater, sondern den meines Kindes, also meinen Mann. Das macht das ganze schwierig. Er kommt mit ihrer Hochsensibilität nicht zurecht und hätte wohl lieber ein "normales" Kind gehabt, was auf alles draufzu läuft und rutscht und schaukelt, egal wie viele Kinder auf dem Spielplatz sind, was auf einem Familiengeburtstag von Oma zu Tante gegeben werden kann und dabei immer alle anlacht und das ganz toll findet, um sich dann vor allen aufzubauen, um allen Gästen laut ein Lied zu singen. Doch so ist es nun mal nicht, es ist das genaue Gegenteil. ich finde es völlig in Ordnung, denn ich bin auch so. mein mann eigentlich auch, doch seine ganze Familie hetzt, unser Kind müsse so und so sein und so wie sie ist, ist es nicht normal. Dann übernimmt er das verhalten und die Anbsichten plötzlich. Doch es wird auch nicht anders, wenn man es nicht wahrhaben will und seinem kind immer wieder vorhält, es müsse doch mal "normaler" reagieren. Es kommen immer wieder Sprüche wie: "Guck mal, wie DAS Kind da rutscht! Und du traust dich wieder nicht." Oder gerade wenn seine Familie dabei ist, fordert er immer, sie müsse das halt jetzt mal machen und müsse da mal durch, damit die Familie zufrieden ist, das würde sie schon nicht umbringen. Da kriege ich regelmäßig zu viel und mein Kind auch. Ich finde, wenn ein Kind nicht zu jemandem auf dem Arm will oder nicht geküsst werden will, wenn sie denjenigen kaum kennt oder wenn sie sich in größeren Menschenansammlungen unwohl fühlt, Angst hat und weint, dann sind das Grenzen, die man akzeptieren sollte. damit stehe ich leider in der Familie alleine da. das macht es dann so schwer.


Hallo Alia,

was du beschreibst, kenne ich auch. Stimmt mit dem grenzen überschreiten. Wir waren im Winter im Harz und mein Mann wollte unbedingt mit der Seilbahn fahren. Als ich die sah, wie die in der Luft schwebt und wie hoch die über dem Boden fährt, habe ich echte Panik bekommen und wusste schon, dass Marlene es auch nicht so einfach mögen wird. Dennoch habe ich mich zusammengerissen. Wir stiegen ein und Marlene weinte und brüllte und wollte wieder raus, doch die Türen gingen zu und die Gondel fuhr los. Ich weinte auch fast, kriegte Herzrasen, merkte, dass ich selbst gleich eine Panikattacke kriegen würde, habe mich aber für Marlene versucht zu beherrschen so gut ich konnte. Das geht dann meist ganz gut, weil ich mich auf sie konzentrieren muss und meins vergessen kann. ich habe locker getan und gelacht und erzählt, wie toll das doch sei und schau mal runter, die Skifahrer....wohl auch um mir was einzureden. Ich war froh, als ich wieder draußen war. Marlene weinte irgendwann nicht mehr, hatte aber auch nicht wirklich Spaß. Saß verkrampft da und sagte keinen Mucks. Im Nachhinein hatte es Marlene wohl doch ganz gut gefallen und sie erzählte allen stolz, sie sei Seilbahn gefahren. Nochmal wollte sie allerdings nicht da rein. Wir waren beide über unsere Grenzen gegangen.
Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, dass man mit seinem Kind viel reden und ihm viel und genau zuhören muss.

Toll, dass dein Kind das ganze dann so prima und schnell gemeistert hat.
Sabine80
Beiträge: 24
Registriert: Sa 7. Feb 2009, 14:43

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Sabine80 »

Hallo Heike,

ich verstehe auch nicht, warum man ein kind zu etwas zwingen und verbiegen muss und es nicht einfach nehmen kann, wie es ist. andauernd kommen Sprüche wie: "Da muss sie jetzt mal durch." Oder "andere Kinder können das aber sofort". Was zum beispiel beim Dreiradfahren und Trockenwerden definitiv nicht stimmt. Das liegt hauptsächlich an der Ungeduld meines Mannes und seinem Halbwissen über Kinder. Sagen lassen will er sich aber auch nichts. und wenn die familie dann noch in dieselbe Kerbe haut....Ist echt oft nicht leicht. Sie zwingen Marlene permanet zu Dingen, die sie nicht will. Sie traut sich nicht, etws zu sagen, weint aber hinterher bitterlich, was von denen kaum einer mitbekommt. Und wenn, ist sie nicht normal, "hört doch gleich wieder auf, stell dich nicht an, Kinder weinen ja immer.".......Kurzzeitig bestand mal kein Kontakt mehr zur Schwiegerfamilie, das war toll und Marlene und mir ging es gut, doch mein Mann hat sich von denen einlullen lassen und nun will er besonders oft hinfahren, weil er denkt, dann würde alles sich von selbst einrenken. Ich weiß, dass sie mir und meinem kind schaden und das Kämpfen kostet Kraft und Nerven und bringt kaum etwas, weil sie es allesamt einfach nicht verstehen und ich nicht gegen ankomme. Will ich nicht hinfahren, gibt es riesen Streit und mein Mann wird bedingungslos. Nicht mal übergeben oder krank zählt und er meint, da müsse sie durch, wenn wir zu seinen Eltern fahren. Dort soll sie nur lachen und parieren, sonst schimpft er sie aus und sagt, wie schrecklich das doch sei mit ihr, dass sie dort nichts sagt. Er lässt uns dann regelmäßig im Stich und hält auch dort nicht zu uns. Das arme Kind, denke ich nur immer. Sie ist ein so tolles, kluges Ding und kann soviel, lernt so schnell und so mitfühlend, liebevoll, sorgt und kümmert sich um andere, macht kluge Wortspiele und Witze und das alles wird nicht gesehen, sondern nur das, was nicht so ist, wie sie meinen.

Was ist ein DGHK?
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Alia »

Hallo Heike,

nach diesem Test bin ich ja sowas von sensibel. ;)

Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Bei der Fragestellung kann ja schon bald nichts anderes rauskommen, oder?

Bleib trotzdem am Thema dran.

LG
Sabine80
Beiträge: 24
Registriert: Sa 7. Feb 2009, 14:43

Re: 2 jahre alt. Hochbegabt oder nur sehr weit?

Beitrag von Sabine80 »

Hallo,

war lange nicht online wegen Internetproblemen, Zeitmangel und so weiter, ihr wisst, wie es manchmal ist. Außerdem sitzt irgendwie meistens mein Mann davor und arbeitet am Computer oder muss sonst irgendetwas wichtiges nachschauen....Naja, wie dem auch sei. Danke für eure Tipps, werde gleich mal reinschauen bei den angegebenen Seiten.

Gruß Sabine
Antworten