nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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auchgast

nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von auchgast »

hallo

ich habe eh schon vor ein paar wochen geschrieben, dass sich der schulanfang nicht so ganz ideal entwickelt hat bei unserer 6jaehrigen.

ich habe mittlerweile 2x mit der lehrerin gesprochen.

die gruende (die ich eigentlich als normale problemchen einstufe) waren:
. meine tochter hat vor ein paar wochen in einer muehsamen arbeitsstunde in selbsterarbeiteter schreibschrift dem klassenmaskottchen einen brief geschrieben aber nie antwort erhalten. das kraenkt sie sehr.
--> kommentar lehrerin: ja, ich weiss, das nehm ich auf mich, weil ich das einfach nur weggesteckt hab.
. dann hat sie schon ein paar mal zusatzaufgaben gemacht, aber die wurden nicht angeschaut.
--> kommentar lehrerin: das wusste ich nicht, sie soll mir das zeigen, halt oefter kommen.
. nachdem ich heute wieder mit der lehrerin (die ich aber eigentlich super finde) gesprochen habe, hat diese eben gemeint:
- kind sei halt immer bei den letzten beim abgeben
- sie waere halt sooo leise und zurueckhaltend
- sie zeigt so wenig von sich
- sie denkt so lange nach
- die lehrerin konnte original KEIN gutes wort ueber meine tochter finden. ich will ja kein lobhudeln, aber nur negatives, hmmm.
- sie soll eben weiter einfach mehr machen in der schule und nicht nur zuhause, auch zeigen was sie kann. die lehrerin muss es sehen.
. nachmittags kommt dann meine tochter zu mir, und sagt mir, die lehrerin hat ihr gesagt, dass sie nicht in ihr mathebuch schreiben darf (also weiter hinten, wo tochter schwierigere aufgaben gemacht hat), dass die mama ihr was basteln soll oder ein anderes buch kaufen.

ich sags euch. ich check es jetzt nicht mehr.

was soll das?
was ist der plan?
das dritte mal wird mein kind, dass immer gebeten wird, mehr zu zeigen darauf hingewiesen, dass seine avancen falsch und deplaziert sind.
wieso kann sie ihr nicht selbst zusatzaufgeben geben?
wieso soll ich sozusagen homeschooling betreiben (mach ich eh, was bleibt mir uebrig).

momentan lernt die suesse zuhause freiwillig schreibschrift, liest ihr eigenes buch (sie liest ok, nicht wunderbar oder so, aber schon alles und nicht nur das aus der schule), sie macht jeden tag zusaetzliche rechenaufgaben und sie wuenscht sich mehr wissenschaftsunterricht in der schule. und kopmpliziertes montessorimaterial.

nein, sie ist nicht getestet. ich kann das nicht tun. ich habe ein ethisches problem damit, ich empfinde mich selbst nicht berechtigt, da so sehr in ihre intimsphaere einzutreten bzw. zu lassen. ausserdem wuerd es ja nix aendern, weil das "problem" ist ja, dass kind in der schule langsam ist (anscheinend ist neuerdings die erste klasse ein sprintwettbewerb).

ok, ich sag meiner tochter, sie soll direkter auftreten. sie soll ihre wuensche einfordern, sie soll sie durchaus jetzt mal "daneben" benehmen. weil ihre zurueckhaltung ist ja auch "falsch".

die schule in die sie geht ist uebrigens spezialisiert auf begabungsfoerderung und die lehrkraft hat ein ECHA diplom und studiert noch weiter in sachen hochbegabung.

das einzige was mir jetzt eingefallen ist, ist dass ich meiner tochter jetzt halt das mathebuch fuer die 2te klasse kaufe und wir uns im endeffekt darauf vorbereiten, dass sie springen kann. weil so geht es nicht mehr weiter.

heute sagte eben meine tochter das erste mal, dass sie nicht mehr zu ihrer lehrerin gehen will. sie will ihr nicht mehr zuhoeren, sie ist sooo enttaeuscht und so wie ich meine maus kenne, hat sie mit der lehrerin abgeschlossen, und vertraut ihr sicher nie wieder.

sorry fuer den langen text, und ich bitte um jegliche hilfe.

lg
liz

ps: wenn jemand sagt, mehr hpbby und so machen: sie macht schon eiskunstlauf und geht ins ballett mit den 8jaehrigen. klavier spielt sie zuhause (da bring ich ihr was bei) und singschule geht sie auch.
auchgast

Re: nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von auchgast »

danke fuer dein feedback!

ja, ich denke auch, auch wenn ich mir damit keine freunde mache, ich erachte es als noetig da die brille runterzunehmen.

genau wie du sagst: billie darf auch keine zusatzaufgaben machen, wenn sie nicht die basissachen superschnell und perfekt macht, und das verstehe ich zwar, aber auf der anderen seite kann man doch deshalb net gleich sagen, das kind braucht foerderunterricht. sie kann ja rechnen, die rechnungen sind ihr nur zu fad und dann macht sie bloedsinn.
ich schaue halt jetzt dass ich meiner tochter erklaere, wie das funkt in der schule, dass sie sich in den popo treten muss, auch wenn die anderen langsam sind (eh net alle).

ja, zur not der test. das ist klar. weiss no net was mir lieber ist, schulwechsel oder test :D

ich hab mit ihr vor der schule geredet, also vor klassenbeginn, und heute nocheinmal nach der schule.
wir werden uebernaechste woche mal ein ordentliches elterngespraech machen.

und in der zwischenzeit schau ich dass ich mein kind soweit "drille" dass es die faden uebungen mehr oder weniger auswendig kann (also das rechnen im 20er raum).

leider ist die lehrerin generell sehr gestresst, auf der anderen seite weiss ich, dass eben nicht nur wir da probleme haben.

in meinem hinterkopf arbeitet es schon, ob billie nicht doch besser in eine volle montessorischule gehen soll.

lg
liz
alibaba

Re: nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von alibaba »

Hallo Liz,

schön ist das natürlich nicht, was du da schreibst, aber die bittere Realität an unseren Schulen. Deshalb finde ich es sehr wichtig und das versuche ich meinen Beinden mitzugeben, erst Dinge zu machen die gefordert sind, um an die Schmankerl zu kommen. Ein Kind was sich im Unterricht aktiv einbringen kann hat es auch wesentlich leichter vom Lehrer "akzeptiert " zu werden, separate Leistungen (Schmankerl) zu bekommen. Was sich meldet, Dinge von sich aus anbietet. Ich weiß das ist nicht einfach und manchmal auch frustrierend.

Ich würde ein direktes Gespräch mit der Lehrerin machen. Nach dem Jahreswechsel, wenn etwas mehr Zeit vergangen ist. Kein zwischen Tür und Angel Gespräch. Lehrer haben es nicht einfach. Jeder stellt andere Anforderungen an sie, das Klassengefälle ist enorm und wird immer größer, sie müssen nebenbei erziehen und sollen differenziert unterrichten. Eine große Herausforderung, ob mit oder ohne ZusatzDiplom Hb.

Viele Erfolg.
auchgast

Re: nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von auchgast »

hallo

ja, ich bin da schon auch deiner meinung, dass eben das soll erstmal erledigt werden muss und dann was dazu kommen kann.
aber:
1.) das muss man dem kind vermitteln koennen und wollen
2.) man darf das kind nicht generell anzweifeln und dauernd negativ einschaetzen
3.) dem kind auch das basismaterial erklaeren - nicht nur auswendiglernen von banaladditionen verlangen z.b.
4.) nicht rumschreien in der klasse
5.) die leistung die da ist anerkennen (die tatsache, dass kind eh alles lesen kann erreicht die lehrerin nicht - wie kann ich nicht verstehen)
6.) etc

und: ich bin mir nicht sicher, was ich momentan meinem kind beibringe, wenn ich ihr sage, maus, du musst jetzt mal aufhoeren dir zu ueberlegen, was hier in der klasse schief laeuft, wer unfair behandelt wird und wer nicht, und einfach deine plusrechnungen machen.
was sag ich ihr da eigentlich?

und schlussendlich find ich eben total, dass die geforderten minima gebracht werden muessen, aber es kann nicht drum gehen, dass immer alles perfekt und so schnell wie moeglich gemacht werde muss. schnelligkeit ist nicht das mass aller dinge.

aber es ist eben leidergottes so, dass nicht nur meine tochter probleme in der klasse hat, sondern diverse kinder, alle wegen schreiens der lehrkraft, angst davor, in der klasse blossgestellt zu werden, angst, wieder was falsch zu machen etc.
und das ist unabhaengig vom intelligenzlevel eines kindes KEIN sinnvolles lernumfeld.

nunja. wir werden sehen.

es bleibt momentan dabei, dass ich ihr nachmittags den lehrstoff den sie machen methodisch erklaere und sie in der klasse entweder keine anleitungen erhaelt, akustisch nix versteht oder eben auch einfach nicht mehr nachfragt, aus angst geschimpft zu werden.

wenn ich das jetzt wieder so aufschreibe, geht mir die galle hoch. wenn sich an dieser basissituation nix aendert, werden wir sie aus der schule nehmen.

lg
liz
phantasieelli
Dauergast
Beiträge: 213
Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von phantasieelli »

auchgast hat geschrieben: aber es ist eben leidergottes so, dass nicht nur meine tochter probleme in der klasse hat, sondern diverse kinder, alle wegen schreiens der lehrkraft, angst davor, in der klasse blossgestellt zu werden, angst, wieder was falsch zu machen etc.
und das ist unabhaengig vom intelligenzlevel eines kindes KEIN sinnvolles lernumfeld.
Hallo
erinnert mich an meine Grundschulzeit.
ich habe viel fragen gestellt, meine damalige Klassenlehrerin war deswegen total genervt. Immer Augen verdreht.
Ich sagte immer , nachdem mein melden mal gesehen wurede:" Frau....... Ich habe mal eine Frage"
Darauf kam immer ganz energisch und laut" Ja ich weiss dass Du eine Frag hast, sonst würdest Du Dich ja nicht melden, ja komm frag schon "
Dann habe ich zb. in welchem Jargang nicht mehr bewusst, im Mathebuch vorgearbeitet, das ganze Buch fast durch. Mit Bleistift reingeschrieben.
Als sie das gesehen hat, hat sie einen halben Herzinfarkt bekommen, wie ich sowas machen könne ...............
Vor der gesamten Klasse hat sie mich zu Butter gemacht.
Da ich von zu Hause leider nicht viel Unterstützung erfahren habe, hatte ich so keinen der mir da helfen konnte.
Ich musste zu Hause als Hausaufgaben alles wieder weg radieren.
Nach einiger Zeit hat sie es kontrolliert und wieder gemeckert.
Da die Kästchen kaum noch zu erkennen waren usw....................
Ich kann Dir sagen es ist die Hölle.
Als kleines Kind so machtlos da zu stehen.
Ich rate Dir, Dein Kind dort raus zu holen, ändern wird sich die Lehrerin nicht.
Denn wenn sie schon so krass ist, dann ist sie wohl leicht überfordert oder hat einfach ein miesen Charakter.
So etwas prägt ein Kind immer.
Ich denke heute noch oft daran und ich hatte diese Lehrerin 4 Jahre.
So, dass ich die Schule wirklcih gehasst habe und Angst hatte. Habe mich total angepasst aus Angst was falsch zu machen und dadurch habe ich in den Leistungen total "versagt"
Es kann echt die Zukunft entscheiden.
Ich wünsche Euch vom ganzen Herzen ,daß es anders bzw. besser wird.
LG
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
auchgast

Re: nach 2 monaten 1. klasse will sie nicht mehr in die schule.

Beitrag von auchgast »

hallo

wir haben letzte woche ein meeting einiger eltern gehabt. ich will gar net erzaehlen, was da so alles rausgekommen ist an sicher unabsichtlichen gemeinheiten und unglaublicher paedagogischer unfaehigkeit, inkl. einer offensichtlichen starken vorurteilshaften haltung der lehrerin bzgl. migrantenkindern....

jedenfalls, diese woche setzt sich die elternvertreterin nochmals mit der lehrerin zusammen und schaut, ob es da irgendeine moeglichkeit der einsichtigkeit gibt.

wenn das net der fall ist, dann kommt der termin bei der direktorin, das wird net soo viel bringen, und dann eben termin bzw. meldung beim schulinspektor.

wenigstens ist es so, dass fast alle eltern mittlerweile mitbekommen haben, dass da was nicht stimmt.

lg
liz
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