Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Melpa
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von Melpa »

Den Thread finde ich interessant. Mein Kind (6) kann auch noch nicht lesen und schreiben (wie definiert man SChreiben?). Sie schreibt Buchstaben, seit sie 4,5 ist. Wo sie die her hatte, weiss ich nicht. Sie reiht irgendwelche Buchstaben aneinander und fragt dann was es heisst. Sie hat eine sehr unkonventionelle Art an sich Buchstaben auszuprobieren.
Sie weiss wie alle Buchstaben aussehen und kann sie auch schreiben, sie weiss aber nicht wie alle heißen. Ich habe das Gefühl, sie interessiert das auch nicht.
Ich halte mein Kind dennoch für andersdenkend und fit. Sie hört mit Vorliebe CD´s und saugt die Sprache in sich auf. Es ist ihre Art an Worte zu kommen.
Ich habe meine Eltern gefragt, und sie erzählten mir, dass ich vor Schuleintritt auch nicht lesen und schreiben konnte. Heute verschlinge ich Bücher regelrecht. Alle paar Tage muss ein neues her. :D

Sohnemann (3,9) schreibt ein paar Buchstaben, sieht überall Buchstaben, fragt was verschiedene Wörter in Büchern bedeuten, interessiert sich für die gesamte Buchstabenwelt.
Winnie
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von Winnie »

Habe neulich mit Amelie ein Buchstaben-Suchspiel gespielt und festgestellt, dass sie alle Buchstaben erkennen kann. Schreiben aus dem Gedächtnis kann sie jetzt ungefähr 2/3 der Buchstaben, abmalen vom Blatt und miteinander kombinieren kann sie alle. Sie erkennt bestimmte Wörter aus dem Gedächtnis, aber das mit den Lauten klappt mal schlechter und mal besser. Sie weiß auf jeden Fall schon, dass PFERD eben mit einem P vorne geschrieben wird und VOGEL eben mit V und nicht mit F. Andererseits stolpert sie dann aber wieder darüber, dass sie nicht mehr weiß, ob bei PFERD am Ende ein D oder T kommt.

Im Moment kommt es mir eher noch so vor wie Puzzlen. Wir haben jetzt so eine Art Kinder-Scrabble zum Geburtstag geschenkt. Das ist ganz lustig, was sie so alles für Wörter kennt (oder auch nicht). Sie konnte meinen Namen z. B. nicht legen, aber dafür DISNEY. :?

Ich habe zu ihr gesagt, wenn du jetzt noch POCAHONTAS legen kannst, dann falle ich vom Stuhl. :lol: Konnte sie aber nicht, nur das P wusste sie.

Amelie hat jetzt ganz stark das Bedürfnis, so schnell wie möglich lesen zu lernen und sie hat gesagt, ich soll es ihr beibringen. Ich habe ihr gesagt, dass sie dafür die Buchstaben kennenlernen muss und das machen wir jetzt mit verschiedenen Spielen. Den nächsten Schritt habe ich mir noch nicht überlegt, da muss ich mich erst selber mit befassen, wie es weitergeht.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von alibaba »

Ich bin immer etwas verunsichert, was ihr da schreibt. Meine haben nie zu mir gesagt, sie wollen das jetzt lernen. Sie fingen einfach an, die Buchstaben die sie sahen zusammen zu ziehen. Das hört sich bei der Kleinen schon mal so an, KBA, nachdem sie eben ein K, ein B und ein A auf ein Blatt geschrieben hat. Mama, schau, ich habe KBA geschrieben! Das SIe mich mal danach gefragt hätten, nein, das kann ich so nicht bestätigen.

LG
Melpa
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von Melpa »

alibaba hat geschrieben:Ich bin immer etwas verunsichert, was ihr da schreibt. Meine haben nie zu mir gesagt, sie wollen das jetzt lernen. Sie fingen einfach an, die Buchstaben die sie sahen zusammen zu ziehen. Das hört sich bei der Kleinen schon mal so an, KBA, nachdem sie eben ein K, ein B und ein A auf ein Blatt geschrieben hat. Mama, schau, ich habe KBA geschrieben! Das SIe mich mal danach gefragt hätten, nein, das kann ich so nicht bestätigen.

LG
Wieso bist Du verunsichert? Weil wir schreiben, sie können nicht lesen und schreiben, wir aber denken, dass unsere Kinder hierher gehören? :gruebel:
Aber mittlerweile wissen wir ja, dass es verschieden ausgeprägte Begabungen gibt. Der eine im sprachlichen Bereich, der andere im musischen oder sozialen Bereich.
Mein Kind zieht die Buchstaben, die sie aneinander reiht, nicht selbst zusammen. Überhaupt beschäftigt sie sich auffallend wenig mit Buchstaben. Allerdings weiss ich, dass einige begabte Kinder sich kurzzeitig mit Buchstaben beschäftigen und anschließend schnell wieder die Lust verlieren. Mein Kind gehört sowieso zu den Kindern, die alles nur ein paar Mal machen und dann das Interesse verlieren und etwas neues her muss.
Ich kenne zumindest ein weiteres überdurchschnittlich intelligentes Kind, welches ebenfalls jetzt mit 6 auch nicht lesen und schreiben kann.
Meine Tochter hat mit 4,5 auch angefangen aus heiterem Himmel Buchstaben zu schreiben. Vorgeschrieben hab ich ihr nie etwas. Nur ist sie dann da irgendwie stehengeblieben.
Ansonsten weiss sie aber schon ewig mit welchen Buchstaben Wörter anfangen und sieht/hört sofort, wenn Wörter denselben Buchstaben haben.
Gut vielleicht ist das nicht so herausragend wie bei einigen Kindern hier ... ich kenne aber auch ein Kind, dass mit 5,5 Wörter schrieb - das Kind sehe ich aber eindeutig zu den normal begabten Kindern.
Man kann es einfach nicht pauschal sagen.
basket
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von basket »

Mein Großer (4,4) fängt zwar langsam an sich für Buchstaben und Zahlen zu interessieren, aber von Lesen und Schreiben ist er weit entfernt! Trotzdem soll er laut KIA und Kiga hochbegabt sein. Da er dazu keine Ambitionen hat, zweifel ich auch oft, ob es wirklich so ist!
Den Computer bedient er schon seit er 3 ist. Mein Mann hat ihm ein eigenes Profil eingerichtet und er kann auf bestimmte Internetseiten (Maus, der kleine Elefant, Kika) Vor allem die Sachgeschichten faszinieren ihn!
Lg Basket
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
Winnie
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von Winnie »

@alibaba: Vielleicht haben andere Kinder Hemmungen, weil sie ein paarmal zu oft zu hören bekommen haben, dass sie dafür noch zu klein sind. Wie wir ja inzwischen wissen, hat A. schon im ersten Kindergartenjahr gefragt, ob sie die Buchstaben lernen darf und wurde dann abgewiesen. Vielleicht könnte sie längst lesen und schreiben, wenn man ihr Interesse aufgegriffen hätte und sie gefördert worden wäre.
Sie hatte einfach das Pech, dass sie in dem Alter etwas nebenher laufen musste, weil L. ein Schreikind war und eigentlich fast meine ganze Kraft und Aufmerksamkeit für sich beansprucht hatte. In der Situation hat man andere Dinge zu tun, als sein Kind die ganze Zeit dahingehend zu beobachten, ob es sich altersgerecht entwickelt. In dem alten Kindergarten ist es einfach aus organisatorischen Gründen nicht anders möglich, als dass die Kinder nach dem Alter getrennt und entsprechend gefördert werden. In dem neuen Kindergarten sieht es ganz anders aus, da werden die Kinder nach Interesse den Angeboten zugeordnet. Dadurch lernen auch die kleineren Kinder schneller, weil sie einfach von den Großen lernen können. Die Großen sind auch stolz auf alles, was sie schon können, und geben ihr Wissen auch gerne an die anderen weiter.
Es gibt dort Dreijährige, die mit den Großen zusammen das ABC üben und es gibt Sechsjährige, die sich absolut überhaupt nicht für Buchstaben interessieren. Die müssen das dann auch nicht, weil es ja noch früh genug in der Schule drankommt.

In unserem HB-Spielkreis gibt es einige Kinder, die früh eingeschult worden sind, obwohl sie noch kein bisschen lesen und schreiben konnten. Sie haben es trotzdem in der ersten Klasse schneller gelernt als die meisten anderen Kinder der Klasse. Es ist auch ein HB-Kind mit Legasthenie dabei, das hat man auch sehr spät erkannt.

Ich glaube, man muss einfach sagen, dass eine Fähigkeit nicht unbedingt bedeuten muss, dass sie auch benutzt werden muss. Ich setze mich ja auch nicht hin und übe Kopfrechnen, obwohl ich es bestimmt gut könnte. Es macht mir aber keinen Spaß. Ich mache auch keine Sudokus. A. hat Hörspiele, sie kann Filme und Serien sehen und sie bekommt regelmäßig vorgelesen. Bis jetzt hat es ihr eben gereicht, nun reicht ihr das nicht mehr.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von alibaba »

@winnie

Ich habe nicht geschrieben, das Kinder die hb sind, alle vor der Schule lesen und schreiben und rechnen können. Ich bin selber bestens darüber informiert, das es eben nicht so sein muss, aber trotzdem 90% es vorher können. Ich habe ein Nicht-Hb-Kind und es konnte vor der Schule lesen. Gibt es ja auch, auch wenn es hier nur 10% sind. :mrgreen:

Ich bin verunsichert, weil meine Kinder nie fragen, kannst du mit mir das "üben", sondern sie fangen selber an, Dinge nachzuahmen und es dann zu begreifen. Ich habe nie ein A vorgemalt, sie haben es immer gesehen und dann abgemalt. Einzig korrigiere ich. Meine Kinder suchen sich im Buchladen selber ein "Vorschulheftchen" aus. Ich habe noch nie eins gekauft, wo ich denken würde, das könnte jetzt passen. Mein Sohn kaufte vor einer WOche ein Knobelheft für 9-jährige. Ich fragte skeptisch, er wollte, ich kaufte. Er muss noch zwei Seiten machen, dann ist er fertig. Genau einmal hat er mich gefragt, ob ich ihm mal helfen könnte.

Ich galube nicht, das wenn ein Kind im Kiga die Buchstaben verweigert bekommt, es deswegen nicht lesen lernt. Mein Kind ist genau 6 Stunden im Kiga und 8 Stunden bei mir zu Hause. Bei uns beginnte der Tag mit lesen und endet mit lesen. Alleine der Selbsttrieb, zumindest meiner Kinder, lässst sie an einer Sache Interesse entwickeln. Das verhindert auch kein Kiga. Was meinem Sohn in der Schule verweigert wird, das holt er sich am Nachmittag bei mir. Da lähmt ihn auch keine unkooperative Einrichtung. :mrgreen:
ankaki
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Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von ankaki »

Hallo ihr,

also, bei meiner Tochter kam das Interesse an Buchstaben und Zahlen so mit 3,2 Jahren. Seitdem beherrscht sie das ABC und schreibt auch Buchstaben.
Jetzt ist sie 4,4 Jahre alt, momentan schreibt sie einfache Wörter selber, nachdem sie sie sich langsam selber vorspricht, allerdings nur in Großbuchstaben. Bis vor kurzem sollte ich ihr immer vorschreiben und sie hat dann abgeschrieben, danach reichte es dann, ihr das Wort zu buchstabieren und nun buchstabiert sie eben selber.
Sie hat aber auch nie gefragt, ob ich mit ihr übe, sondern immer von selber angefangen und dann hinterher gefragt, ob sie das richtig geschrieben hat.
Mit Vorliebe schreibt sie kleine Geb-karten und so etwas.
Ich finde die ganze Entwicklung sehr spannend. Einmal in der Woche ist ihre Kindergartenfreundin mit bei uns, die im März 5 wird. Da erkenne ich dann oft doch einen Unterschied zu meiner Tochter, der mir nie so ganz bewußt ist, wenn wir alleine sind. Denn erstmal ist ja für einen selber das eigene Kind völlig normal. Meine Tochter bekam gestern vom Kindergarten ein Arbeitsblatt mit nach Hause, dass sie im Kiga nicht mehr ganz geschafft hatte. DAs wollte sie dann mit der Freundin zusammen zuende machen. Darauf waren 30 Bildchen und man mußte raussuchen, welche Wörter mit Sch, mit M oder mit A anfangen und alles in der dazu gehörigen Farbe anmalen.
DAs machte meiner Tochter riesigen Spaß und das beherrscht sie auch sehr gut,
ihre Freundin konnte so gar nichts damit anfangen, ob Schlange nun mit Sch oder mit A oder mit M anfängt...
Dafür ist sie weitaus ruhiger und ausgeglichener und ein ganz ganz liebes Mädchen mit eben anderen Interessen. :D
LG!

PS. Ach ja, als kleiner Schmunzler: Meine kleine Tochter ist nun 17 Monate und ruft überall, wo sie Buchstaben sieht "Ullaall", was auch immer das heißen soll. Und sie kann ganz klar ein E erkennen und sagt das auch und ist dann sehr aufgeregt und gar nicht mehr von diesem E zu lösen.
Scheint wohl auch eine kleine Buchstaben-Liebhaberin zu werden ;)
dr alien

Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von dr alien »

ich finde das Verhalten deiner Tochter "normal" und altersgerecht. Von der Norm abweichend ist meine 19 Monate alte Tochter, die mit 16 Monaten sowohl auf Englisch als auch auf Tuerkisch die Zahlen 1-10 fliessend aufzaehlen und auch erkennen kann. (Wir leben in England, ihre Muttersprache ist Tuerkisch)Wo immer wir auch sind, sobald sie irgendwelche Zahlen sieht schreit sie "Mama das ist 2, oder 4" etc. seit 2 Monaten interresiert sie sich auch nun fuer das Alphabet. Singt auf Englisch etwa 10 verschiedene Kinderlieder. Tja mit meinem Touch handy kennst sie sich besser aus als ich....redet in Saetzen (allerdings auf Tuerkisch).Seit etwa 2 Wochen versucht sie Englisch zu reden. klingt total lustig. Vor 2 Wochen, als wir in einem Kinderklamotten Laden waren, fand sie ein Kleid sehr schoen und drehte sich zu mir um und sagte, mummy this is nice! Tja was soll ich sagen?Hatte eine seeeehhhhr schwierge Zeit mit ihr. Seit dem Tag ihrer Geburt wollte Sie sehr viel Aufmerksamkeit.Hat kaum geschlafen, wollte immer spielen, war immer Neugierig, nie muede. Fing sehr frueh an zu krabbeln und zu laufen. Hatte schon immer ihren eigenen Kopf Mittlerweile sagt sie uns ihre Meinung (z.B was sie mag und was nicht).
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich meine Tochter immer gefoerdert habe,obwohl sie ein sehr anstrengendes Baby war.Ich war zwar oft ausgelaugt, aber war nie wuetend oder sauer. Habe meine Motivation sie zu foerden nie verloren. Habe sie auch bis jetzt sehr frei erzogen. Ich muss sagen, meine Tochter ist ein sehr verstaendliches und liebes Maedchen. Kommt sehr gut klar mit anderen Kindern. Ist fuer ihr Alter sehr Selbststaendig.Ich finde dass man die Neugier eines Kindes stillen sollte und nicht einfach mit "du bist noch zu klein" abwimmeln sollte. Wenn ein Kind reif genug ist eine bestimmte Frage zu stellen, dann ist es auch reif genug fuer eine kluge Antwort.
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Zum Thema frühes Lesen und Schreiben, Alphabet lernen

Beitrag von keshali »

ui,...das ist früh was du schreibst. ^^


Und mein Kind, sie liest inzwischen alles recht flüssig, fragt nach einzelnen Buchstaben noch nach, ...aber halt, sie liest einen Satz und wenn Buchstaben vorkommen die sie noch nicht durchgenommen haben in der Schule, dann kommt immer: "Aber das kann ich noch nicht"...

Soviel zum Thema, wenn man Kindern mit 3 Jahren sagt das sie Lesen und Schreiben erst in der Schule lernen "sollen".

Dieses "sollen" ist bei ihr so stark noch, dass sie jetzt halt alles liest, das was sie aber nicht lesen können-"soll" muß immer extra erwähnt werden, dass sie das noch nicht können kann. ^^
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