Koschka, ich unterschreibe voll und ganz bei Dir!Koschka hat geschrieben:Nehmen wir an, Kinder sind in der 4. Klasse 10 Jahre alt. Bei IQ 130 entspricht das dem kognitiven Alter von 13 Jahen, bei 80 - 8 Jahren. Sie undifferenziert zu unterrichten ist nicht gerecht für beide Seiten. Nimmt man die 6. Klasse, Gymnasium, Mathematik - Bruchrechnen, Gleichungen, Dezimalzahlen - für die schwächeren definitiv zu früh, für die fitteren nicht mehr interesant. Was soll dann der Lehrer machen? Es geht dann nicht mehr um Differenzierung innerhalb Themen, sondern um ganz individuellen Lehrplan. Das ist in Deutschland gar nicht realisierbar. So eine Verlängerung der Grundschule wird nur dazu führen, dass das Niveau der 5. und 6. Klasse auf das Niveau von Hauptschule runter gefahren wird. Damit den Kindern aus allen sozialen Schichten der Besuch eines Gymnasium möglich wird, muss man nicht das ganze System umkrempeln, keine Gebäuden umbauen, keine neuen Lehrpläne erschaffen und was weiß ich noch an kosten verursachen, sondern sich um die Kinder individuell kümmern. Das kostet viel weniger als die Umstüzung des Systems und bringt viel mehr. Man braucht mehr individuelle Möglichkeiten. Wenn ich eine Klasse habe, in der 15 der 30 Kindern nur Türkisch können, dann brauche ich für die ersten zwei Jahren eine zweite Lehrerin, die türkisch beherrscht und somit den Kindern helfen kann. Eigentlich muss das ja gar keine nach einem deutschen Lehrplan ausgebildete Lehrerin sein, es reicht wenn sie als Vermittlerin zwischen Leherin und den Kindern agiert. Es können auch Mütter der Schüler übernehmen, freiwillige, ehrenamtliche. Unsere Gesellschaft hat so viele Rentner, einige davon wissen gar nicht mehr was sie mit iher Freizeit anfangen können. Klar ist das nicht zuverlässig, aber wäre das nicht besser als nichts? Aber nein, unsere Schule hat sich schon genug aufgeregt, weil so genannte "Lesemütter", die mit Kindern lesen übten das eigentlich nicht hätten machen dürfen. Sonst kommen sie an die vertraute Informationen, wer wie gut, oder in dem Falle wie schlecht lesen kann. Ich wollte an unsere Grundschule ein Fachübergreifendes angebot für begabte und gelangweilte machen. Der Schulleiter, ansonsten korrekt und zuvorkommend hat mir klar vermittelt, dass er gar keine Selektion an seiner Schule betreiben will. Dabei war nicht von einem IQ die Rede, sondern von Kindern, die zusätzlichen Reiz nach oben laut ihrer Lehrer wirklich brauchen. Solange das offiziel verboten und verpönt ist, wll ich keine gemeinsame zusätzliche Zeit in der Grundschule. Jedes Kind hat Recht auf Bildung und nicht nur auf Strafarbeit.
Die wohl hochbegabte Tochter einer Freundin geht zur Zeit in die 6. Klasse einer Grundschule in Berlin - in Berlin geht die Grundschule nämlich bis zur 6. Klasse. Sie hatte sich lange überlegt, nach der 4. auf ein grundständisches Gymnasium zu gehen, wollte dann aber doch nicht, da sie am liebsten ein musisches Gymnasium besuchen möchte, das erst zur 7. Klasse beginnt, und ein Wechsels zwischen den beiden Gymnasien zur 7. wohl nicht möglich gewesen wäre. Zum anderen wird dort ja immer auf die Tränendrüse gedrückt, wenn jemand schon zur 5. wechseln möchte, das wäre asozial und längeres gemeinsames Lernen wäre besser, ... Es ist tatsächlich so, dass das Niveau nach der 4. Klasse nochmals deutlich gesunken ist - zumal davor wohl recht gut differenziert wurde, was aber ab der 5. total eingebrochen ist - und sich das Mädchen nun halbwegs zu Tode langweilt. Der kleine Bruder soll aufgrund dieser Erfahrungen nun doch nach der 4. Klasse wechseln.