Auch neu hier...

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
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Zutre
Beiträge: 5
Registriert: Sa 21. Jan 2012, 12:27

Auch neu hier...

Beitrag von Zutre »

Hallo ihr,

hab hier schon ab und zu mal mitgelesen. Nun wollte ich aber auch mal was schreiben ;-)

Ich bin 29, verheiratet und wir haben 2 Söhne (28 Monate und 2 Monate alt)
Beim Großen wird vermutet dass er hochbegabt ist.

Er hat schon früh angefangen mit reden. Bereits mit 4-5 Monaten hat er leise tick-tack geflüstert vor der Wohnzimmeruhr meiner Eltern.
Mit 7 Monten hat er dann Mama und Papa gesagt. Aber deutlich und gezielt mit anschauen und lächeln der jeweiligen Person. Dann gings auch gleich weiter mit anderen Wörtern wie Kette, Katze, Hase usw.
Mit 1,5 Jahre sprach er bereits in ganzen Sätzen (bis zu 9 Wortsätze) bildete selbständig schon Einzahl und Mehrzahl, erkannte die meisten Automarken, Zahlen und Farben, singt Liedzeilen nach, teilweise auch auf Englisch, zählt bis 10, er kann eigentlich fast alle Wörter schon sagen.
Er merkt sich alles was er sieht, teilweise waren wir nur einmal wo und Monate danach kommen wir wieder hin und er kommentiert dann schon vorher was gleich kommt.
Wenn wir uns unterhalten oder auch andere Leute in der Nähe und seis noch so leise oder geflüstert er spricht alles nach.

Mit Kindern in seinem Alter konnte er noch nie was anfangen. Entweder er hatte Angst vor ihnen oder sie haben ihn einfach gelangweilt / nicht interessiert. Während Erwachsene und ältere Kinder schon immer ganz toll waren. Er hat sich auch schon früh für Spielzeug / Spiele interessiert die für ältere sind. Im Moment zeigt er einige Verhaltensweisen von 4-5 Jährigen

Wir sind sicher keine Übereltern die mit ihrem Kind nur angeben wollen oder sich sogar wünschen dass es hochbegabt ist. Nein man sucht einfach nur nach einer Antwort.
Man beobachtet es halt und hört die Kommentare von Leuten (auch vielen Fremden) die dann immer sehr erstaunt sind über sein Können.
Unser Problem ist dass unser Schatz schon immer sehr anstrengend war.
8 Monate lang war er ein ganz schlimmes Schreikind (bis zu 12 Stunden täglich und 3-4 Stunden nachts hat er geschrien) Er war fast nur wach (teilweise 18 Stunden wach in 24 Stunden)
Und er langweilt sich extrem schnell. Teilweise spielt er nur Sekunden mit einer Sache und dann interessiert es ihn bereits nicht mehr.
Es ist extrem anstrengend mit ihm. Wenn man ihn nicht ständig mit was neuem interessantem beschäftigt dann jammert er und will gefördert werden.

Wer noch Fragen hat einfach fragen ;-)

LG,
Zutre
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Auch neu hier...

Beitrag von Winnie »

Hallo, also meine jüngere Tochter war auch ein Schreikind, hat auch wenig geschlafen (im Vergleich zu anderen Babys) und schläft auch bis heute nur in ihrem eigenen Bettchen, was natürlich auch nicht einfach ist. Mir ist heute mal wieder aufgefallen, dass ich seit November 2005, also eigentlicht seitdem die ersten Senkwehen bei meiner ersten Schwangerschaft eingesetzt haben, nie wieder eine Nacht alleine verbracht habe. Natürlich haben die Kinder ihre eigenen Betten, aber die das erste halbe Jahr haben beide bei mir im Bett geschlafen bzw. im Babybalkon. Es ist also auch schwer, das Kind an jemanden anders abzugeben, wenn es nie woanders schlafen kann. Ich habe die Kleine dann mit 15 Monaten in eine Krippe gegeben, was ihr offenbar sehr gefallen hat. Aber auch dort schläft sie nicht. Meine Große war auch in der Krippe und ist dort auch nur in der Hängematte eingeschlafen oder eben gar nicht. Wem will man solche Kinder dann zum Babysitten anvertrauen?
Die Große war kein Schreikind, aber ich musste auch wirklich viel Zeit und Mühe investieren, um sie zu beruhigen, was bei vielen anderen oft auf Unverständnis gestoßen ist. Da hieß es dann oft:"Ihre Welt dreht sich nur noch um das Baby." "Glucke" oder "Kontrollneurose". Ja, natürlich, andere Leute haben einfach unterwegs gestillt. Die haben dann nicht verstanden, dass ich zum Stillen nach Hause gefahren bin, weil ich wusste, dass meine Tochter dazu ganz viel Ruhe braucht. Bei der zweiten war ich dann nicht so konsequent - zack, Schreikind!

Meine Kleine kann noch keine Automarken, meine Große allerdings auch nicht, wohl weil auch überhaupt kein Interesse vorhanden ist. Meine Kleine ist 2 1/2 und hat mal beim Einkaufen gesagt:"Warum hat meine Schwester 3 Sachen und ich nur 2?" Da haben sogar mein Mann und ich gesagt:"Okay, das war krass!" Und wir sind immerhin von der Großen auch einige Klopfer gewöhnt, aber das war so ein besonderer Moment.

Aber solche Moment sind selten, meistens sind die Kinder einfach nur fordernd. Und natürlich denkt JEDER, dass du übertreibst! Aber ich hatte mal der Vergnügen, dass eine Freundin mit ihren beiden Töchtern hier übernachtet hat. Ihre sind 4 und 6. Am nächsten Tag, als sie ihre Sachen gepackt hat, flüsterte sie mir zu:"Jetzt weiß ich auch, was du meinst. Wenn ich solche Kinder hätte, ich würde mich erschießen!" Das klingt sehr hart, aber ich weiß schon, wie sie das gemeint hat. Sie hat gesagt, dass der Begriff "Grenzen setzen" in dieser Familie eine ganz andere Bedeutung hat als bei ihrer. Wir kennen uns schon ewig, aber sie hat mir das nie so richtig abgenommen. Aber sie hat nicht schlecht gestaunt, als meine Große um 23 Uhr nochmal zu uns runterkam und einfach nur sagte:"Mir ist langweilig." Und meine Freundin schaute mich an fragte:"Wie um Himmels Willen kannst du da so ruhig bleiben??" Ich sagte einfach nur:"Würde das was ändern, wenn ich mich aufregen und rumschreien würde?!" Wahrscheinlich nicht...

Ich weiß, dass man bei so anstengenden Kindern das Positive oft für sich behält und eher über die Probleme spricht, damit die anderen nicht ganz so neidisch sind. Hier brauchst du das nicht zu tun. In diesem Forum darf man auch die Karten auf den Tisch legen und über Sternstunden der Kinder sprechen. Eigentlich ist es ja ein Grund zur Freude, wenn Kinder so begabt sind!

Ich würde mich freuen, wenn du auch mal über die Schreikind-Phase berichten könntest. Ich konnte mich ja damals kaum darüber austauschen, weil ich niemand anders kannte, der das gleiche durchgemacht hat.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
sobaum
Beiträge: 5
Registriert: Do 22. Mär 2012, 16:49

Re: Auch neu hier...

Beitrag von sobaum »

Ich muss sagen, dass ich es in diesem Forum auch sehr angenehm finde. Es ist toll, dass man einfach ehrlich sein kann und nicht irgendwelche Fakten verstecken muss, aus Angst die anderen würden sie nicht verstehen.

Bei meiner Freundin war es leider auch so, dass die kleinere ein Schreibaby war und es immer noch schwierig ist wenn es darum geht sie jemanden zu geben um auf sie auf zu passen. Ab und zu nehme ich die Kleinen auch und mittlerweile geht das schon ganz gut. Am Anfang war es schwierig, weil die Kleine nirgends schlafen wollte obwohl sie völlig übermüdet war. In der Krippe ist das natürlich auch schwierig, aber da haben sie auch so eine Art Hängematte und da schläfst sie dann meistens ein. Ich habe mich dann einfach dazu entschlossen einen neuen Hängesessel für meine Wohnung zu kaufen und welches Wunder sie schläft darin. Ich glaube sie fühlt sich da einfach geschützt. Deshalb kann ich auch sehr gut nachvollziehen, was Winnie hier bezüglich dem Schlafen in der Hängematte geschrieben hat. ^^
alibaba

Re: Auch neu hier...

Beitrag von alibaba »

Hallo,

ein Schreibaby hatte ich nicht, dazu kann ich nichts sagen, aber mein Sohn wollte nie schlafen! Er lag auch nie unter dem Trapez, sofort fing er an zu schreien. Trug ich ihn dann herum, war alles gut. Nur, wie lange will man das denn machen? :mrgreen: Ok, auch das habe ich herum bekommen.

Allerdings finde ich es den Wahnsinn, wenn ich höre, ab welchem Alter hier schon Hochbegabung dignostiziert oder vermutet wird. Ganz kirre werde ich, wenn schon die Hebamme das dem Kind attestiert. :shock:

Nimmt man den Intelligenzverlauf, ist es so, das diese im zunehmenden Alter des Kindes, stetig steigt. Den höchsten Zuwachs hat man um das Vorschul-Grundschulalter herum, ab ca. 10 Jahren sind dann keine merkenswerten Schübe erkennbar. Erst also um das 10.Lebensjahr herum kann man stabil sagen, ja das Kind ist hb.

Dann wird nämlich auch sehr oft ohne einen Gegenüber getestet, das ist nämlich eine Störquelle. Was die einen schon als Hilfe bezeichen ist es für den anderen Tester noch lange nicht.

Interessant ist auch die Mitmachphase, die bei den einen höher, bei den anderen niedriger ist. Zu baachten ist der Testzeitpunkt. Je jünger die Kinder sind umso höher sind Falschinterpretationen, da einfach die Ziel/Vergleichsgruppe zu niedrig ist. Es gibt einfach ab Grundschulalter viel mehr an getesteten Personen die ein vergleichen einfacher macht, als in der Gruppe der 4-jährigen. :mrgreen: Dann nimmt man den oft sehr sprunghaften Verlauf der Kinder hinzu. In einer kognitive Hochphase getestet, wirft andere Ergebnisse aus als 3 Wochen später. Daher sind so zeitige Interpretationen mit Vorsicht zu genießen.

Mal aber davon abgesehen, immer das machen was dem Kind Spaß macht. Und für so junge Kinder sollte man einen Kigaplatz suchen. Dort werden sie mit Gemeinschfat konfrontiert, mit Gruppenerfahrungen, mit sozialen Dingen. Das ist immer hilfreich.

VLG
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