Fördern oder Eislaufmutter sein

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
sinus
Dauergast
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Re: Fördern oder Eislaufmutter sein

Beitrag von sinus »

@loewe: Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden.
Es ging mir um das Ziel, was man erreichen will.
Meinetwegen am Beispiel Geige.
Möchte ich, das mein musikalisches Kind eine große Geiegrin wird, schicke ich es zum Unterricht, fixiere ich mich auf den Gedanken und das Ziel "Geigenstar". Vielleicht sogar gegen seinen Willen, weil es lieber Gitarre spielen mag, bzw irgend ein weniger erfolgversprechendes Instrument.

Und ganz wichtig finde ich in dem Zusammenhang, ob das Kind Spaß an dem hat, was es tut und ob es glücklich bei dem ist, was es tut. Klar, üben oder trainieren ist nicht immer schön. Und man muss auch erleben, dass Erfolg mit Arbeit und Fleiß und Durchhaltevermögen verbunden ist.
Aber wenn ich ein blasses, verunsichertes Kind sehe, hinter dem eine Mutter steht, die einfach übermächtig mit ihren Wünschen und Ansprüchen hinter dem Kind steht, dann ist das für mich ne "Eislaufmutter". Eine, die nicht auf die Bedürfnisse des Kindes hört, sondern unbedingt ein Ziel erreichen will. Und zwar IHR Ziel und nicht das, was das Kind hätte,wenn es die Chance hätte, seine Wünsche frei zu formulieren.
Eine Mutter, die ihr Kind zu etwas formen will, statt ihm Gelegenheit zu geben, selbst herauszufinden, was und wer es sein möchte.

Was du beschreibst ist etwas anderes. Kind ist unzufrieden, ihr sucht nach Wegen, herauszufinden, was es braucht, was es glücklich macht. Das ist doch eine ganz andere Motivation. Wie gesagt, die Motivation der Mutter macht für mein Verständnis den Unterschied, nicht die Art der Kurse, die Art des Erfolges oder wie bzw wie sehr man das Kind unterstützt, um gewisse Ziele zu erreichen, auch mal gegen den "inneren Schweinehund" des Kindes.
Aber eventuell sind die Grenzen ja auch fließend, man sollte das sicherlich immer mal überprüfen, ob man dem Kind noch Gutes tut.

Aber was schreibe ich, ist doch alles graue Theorie, meine Tochter ist grad erst zwei. Wer weiß, was ich in 5 Jahren dazu denke ;)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
bine1977

Re: Fördern oder Eislaufmutter sein

Beitrag von bine1977 »

Bei Eislaufeltern, denke ich bspw. an die Eltern von Michael Jackson.

Da ging es nicht um ihn oder sein Talent. Da wollte der Vater (und Mutter?) viel erreichen.

Bine
heinerprahm
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Re: Fördern oder Eislaufmutter sein

Beitrag von heinerprahm »

loewe03 hat geschrieben:hey bine, das stimmt. Michael Jackson hatte wirklich Eislaufeltern, genau wie Lindsay Lohan und Britney Spears und Suri Cruise.

Die armen Kinder enden alle in Drogenabstürzen. Eindeutig, dass hier Eltern berühmt und reich werden wollten.
Ich denke das stimmt nicht, denn es gibt auch andere Beispiele, wie einen (mit Sicherheit) hochbegabten Will Smith, der seine Kinder auch einfach "am Leben teilhaben" lässt (was ihm oft als Missbrauch ausgelegt wird, wo hingegen ich das als "Dienst" an seinem Sohn sehe).

Es ist immer eine Frage der "persönlichen Integrität", also hält das was ich als Elternteil mache in allen Punkten, jeder humanistischen Überprüfung stand oder nicht ?! ... bei Eltern wie den Spears, oder den Lohans habe ich da (wie hier in meiner Nachbarschaft bei min. 70% aller Menschen) meine mehr als erheblichen Zweifel. Aber so ist das Leben und ich finde es 'gut', dass sich einige dieser Menschen auch exponieren (oder besser wider besseren Wissens exponiert werden, als Ausgleich bekommen sie Geld), denn daraus kann man (wenn man klug ist) wirklich eine ganze Menge lernen.

Liebe Grüße
Heiner
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