hb und hochsensibel

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daniela1111
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: So 7. Dez 2008, 22:10

Re: hb und hochsensibel

Beitrag von daniela1111 »

Hallo,

ich kann auch ein Lied davon singen.

Aber bei uns trifft es nicht nur unseren Sohn. Auch meinen Mann.

Ich muß bei jedem Kleidungsstück die Etiketten rausschneiden. Wollpullover sind nach einmal waschen total passe`.

Unterwäsche nur von Schiesser usw.

Die machen mich manchmal wahnsinnig, ich kaufe Unmengen an Kleidung und kann sie anschliessend wieder umtauschen. Weil sie mir unverständlicher Weise, mal wieder zwicken, rutschen, kratzen usw.

Dann gehts weiter, Licht an Licht aus, zu dunkel, zu hell, zu laut.

Außerdem sind beide ganz empfindlich gegen Gerüche. Fingernägel lackieren wenn jemand zu Hause ist, unmöglich.

Tja, so ist´s nunmal, mann muß sich halt durch diese Macken durchkämpfen.

Grüße
ela

Ach ja, bei mir sind Nuancen in der Stimmlage, ich höre praktische zwischen den Zeilen.
reilo
Dauergast
Beiträge: 63
Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Re: hb und hochsensibel

Beitrag von reilo »

Hallo,
bin grad ganz fasziniert und froh über Eure Beiträge!
Mein Sohn (6) ist auch hb und sehr sensibel (hat er von der Mama). Wir sind bei einem Heilpraktiker/ Schulmediziner mit antroposophischer Ausrichtung. Ein sehr erfahrener Arzt. Die Sensibilität macht sich auch in diversen Untersuchungen sichtbar.
Die Vorwürfe an mich als Mutter, die hier genannt wurden, kenne ich auch. Vor allem aus der eigenen Familie. Ich habe mich lange gefragt, ob er so ist, weil ich ihn so mache (was die Anhänglichkeit und Sensibilität angeht). Irgendwann habe ich aber doch festgestellt, dass ich nur "reagiere" und ihn beschütze, indem ich ihn manchmal aus Situationen heraushole, von denen ich weis, dass sie zuviel sind für ihn.
Ich mag selbst keine Menschenansammlungen, laute Räume - das ist für mich manchmal auch anstrengend.
Heute ist er das erste Mal ganz alleine mit einem Bus voller Kinder und fremden Betreuerinnen unterwegs zu einem Ausflug in ein Museum. Er hat die letzten Tage hin und her überlegt, ob er sich traut. Letztendlich hat die Neugier gesiegt. Und ich sitze hier und weis genau, wie anstrengend das für ihn sein wird. Aber er weis, dass es Situationen gibt (vor denen er Angst hat), denen er sich stellen muss. Dafür gibt es "Mutsterne".
Ein Stück weit kann ich ihn unterstützen, aber er muss seinen eigenen Weg finden. Meine Reaktion waren immer Auszeiten, die ich mir nehmen musste. Uns so gewähre ich ihm die auch, indem ich ihm Nachmittags nicht zu viel zumute. Er ist ein "Zuhause-Kind", das viel Zeit zu Hause braucht zum Entspannen, Spielen und mit Mama. Das ist sein Ausgleich. Nach dem Kindergarten möchte er erst mal nach Hause.
Bin wirklich froh hier zu lesen, dass es noch mehr Kinder gibt, die wie er sind. Denn manchmal ist es als Mutter schon anstrengend, sein Kind zu unterstützen ohne das es den anderen auffällt.
Liebe Grüße
Tina
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