Wir haben eine liebe Tochter mit 7 Jahren, die gerne spielt und ein ganz normales lustiges und aufgewecktes Kind ist.
Da es in der ersten Klasse der Regelschule immer wieder Kritik von der Lehrkraft gab, und ziemlich viel Druck auch auf uns Eltern ausgeuebt wurde,
haben wir fuer das zweite Schuljahr einen Wechsel in die Montessori-Schule angedacht.
Unser Kind durfte im Mai fuer 3 Tage die Montessori besuchen, um die neue Schule schon mal ein wenig kennen zu lernen.
Sie war schon am ersten Tag begeistert. Gleich am ersten Abend nach dem Montessori-Tag wollte sie fruehzeitig ins Bett, um vor dem Einschlafen noch ein Buch zu lesen, das sie sich aus der Schulbuecherei geholt hatte. Insgesamt war sie voller Elan und Stolz, diese neue und grosse Schule besuchen zu duerfen.
Leider hatte unsere Tochter gleich am Nachmittag des zweiten Monti-Tages ein fuer sie schlimmes Erlebnis.
Ihre Freundinnen aus der Nachbarschaft hatte in schrecklicher Art und Weise ueber die Montessori-Schule gesprochen> "Dort kann man nichts lernen, dort wird nur gespielt, dort gibt es keine Hausaufgaben, da kann man nichts lernen, sie selbst wuerden nie in diese Schule gehen, sie gehen auf jeden Fall weiter in die Schule am Ort und niemals dorthin usw."
Ich war selbst sehr erschrocken darueber und hatte sofort versucht, die Kinder aufzuklaeren und die Lage fuer mein Kind zu retten. Ich hatte erklaert, dass das so nicht stimmt und wie es in einer Montessori-Schule zugeht.
Aber Nachts wachte meine Tochter auf, kam weinend zu mir und wollte den dritten Tag nicht mehr in die neue Schule gehen.
Ich hatte ihr gesagt, das kann sie am naechsten Morgen entscheiden, zwingen wollte ich sie auf keinen Fall.
Am naechsten Morgen hatte sie sich aber schon entschieden und mir gleich im Badezimmer gesagt, sie wollte wieder in die Montessorti-Schule.
Das Erlebnis hat aber leider doch seine Spuren hinterlassen. Jetzt spricht sie wieder davon, in die alte Schule zu gehen. Moechte bei ihren Freundinnen sein, nicht so weit zur Schule haben (die Regelschule ist keine 5 Minuten entfernt von uns), sie moechte Hausaufgaben bekommen, glaubt scheinbar jetzt auch, dass man in der Montessori nichts lernt.
Unsere Nachbarn haben ihre Kinder mit deren Vorurteilen zu diesen Aussagen veranlasst. Unser Kind kann dies nicht ueberblicken. Alles was wir nun sagen oder ihr erklaeren, kann sie nicht mehr so richtig ueberzeugen. Sie ist unsicher geworden und moechte nur noch den momentan am einfachsten erscheinenden Weg gehen.
Wir Eltern sind fuer Montessori, uns gefaellt das System sehr gut, die Kinder koennen sich dort ganz toll entfalten, koennen selbst aktiv ihrem Wissensdrang folgen, sich Eigeninitiative und Verantwortung fuer ihr Lernen aneignen usw., usw.
Wir stehen nun vor der Entscheidung fuer unser Kind - Montessori ja oder nein?
Was sollen wir tun?
Wer hat aehnliche Erfahrungen und kann uns helfen?
Montessori Ja oder Nein?
Re: Montessori Ja oder Nein?
Hallo Gisela,
habe zwar keine Erfahrung mit Montessori, denke aber, dass man immer das Für und Wider abwägen muß. Aus der Klasse meiner Tochter ist ein Mädchen letzten Oktober in die Waldorfschule gekommen, ein paar Wochen zuvor dessen große Schwester.
Für die große schwester war es gut, denn sie kommt mit dem Lehrnsystem besser zurecht, das Mädchen aus der Klasse meiner Tochter hingegen wollte gar nicht so recht, wir versuchten mit den Eltern zu reden, aber das Problem war, dass die Schule es so wollte, da es nicht gut für die große Schwester wäre, wegen der anderen Einflüsse. Die Schule erkennt nur Ihr System an und alle anderen sind schlecht.
Ich denke man muß sich mit der Sache identifizieren und überzeugt sein, nur so kann es klappen.
Sofern Zweifel bestehen ist in meinen Augen noch Warte- und Bedenkzeit angesagt.
Ich weiß, dass es mittlerweile auch Kombischulen gibt, die Regel- ( Metode nach Fröbel) und Motessorisystem vereinen.
Erkundige Dich mal, ob es so etwas auch in Deiner Nähe gibt.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.
Liebe Grüße Jeanny
habe zwar keine Erfahrung mit Montessori, denke aber, dass man immer das Für und Wider abwägen muß. Aus der Klasse meiner Tochter ist ein Mädchen letzten Oktober in die Waldorfschule gekommen, ein paar Wochen zuvor dessen große Schwester.
Für die große schwester war es gut, denn sie kommt mit dem Lehrnsystem besser zurecht, das Mädchen aus der Klasse meiner Tochter hingegen wollte gar nicht so recht, wir versuchten mit den Eltern zu reden, aber das Problem war, dass die Schule es so wollte, da es nicht gut für die große Schwester wäre, wegen der anderen Einflüsse. Die Schule erkennt nur Ihr System an und alle anderen sind schlecht.
Ich denke man muß sich mit der Sache identifizieren und überzeugt sein, nur so kann es klappen.
Sofern Zweifel bestehen ist in meinen Augen noch Warte- und Bedenkzeit angesagt.
Ich weiß, dass es mittlerweile auch Kombischulen gibt, die Regel- ( Metode nach Fröbel) und Motessorisystem vereinen.
Erkundige Dich mal, ob es so etwas auch in Deiner Nähe gibt.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.
Liebe Grüße Jeanny
Re: Montessori Ja oder Nein?
Hallo,
ich hätte für meine Kinder gerne einen Montessori-Kindergarten mit anschießender Grundschule. Würde mich auch mit dem oben genannten Kombi-Programm zufrieden geben. Leider gibt es aber im Umkreis von 3-4 Stunden fahrt nichts vergleichbares.
Wenn es deiner Tochter jetzt speziell "nur" um die Hausaufgaben geht, dann kauf ihr doch reguläre Schul- oder Zusatzbücher, die sie dann zu Hause in Form von Hausaufgaben erledigen kann. Vielleicht fühlt sie sich nicht ausgelastet genug. Darüber hinaus kann jedes Schulsystem fördernd oder erdrückend sein. Das hängt davon ab, wie die Lehrer den Unterrichtsstoff vermitteln und in wie weit die Kinder den Inhalt des Unterrichts verstehen. Ich kenne auch viele Regelschulen (bzw. oft einzelne Klassen), die weitgehend unbeliebt sind, weil dern Lehrern unterstellt wird, sie würden den Kindern nichts beibringen. Ich finde das muss man im Einzelfall entscheiden. Auch besondere pädagogische Systeme wie Montessori, Waldorf usw. können scheitern, wenn sie zu starr angewandt werden.
(Jedenfalls solltet du deiner Tochter klar machen, dass man vor Problemen als solches nicht weglaufen kann und dass sie nicht alle vier Wochen die Schule wechseln kann. Es wird immer jemanden geben der das gut findet, was ein anderer schlecht findet und umgekehrt.)
LG Maluni
ich hätte für meine Kinder gerne einen Montessori-Kindergarten mit anschießender Grundschule. Würde mich auch mit dem oben genannten Kombi-Programm zufrieden geben. Leider gibt es aber im Umkreis von 3-4 Stunden fahrt nichts vergleichbares.
Wenn es deiner Tochter jetzt speziell "nur" um die Hausaufgaben geht, dann kauf ihr doch reguläre Schul- oder Zusatzbücher, die sie dann zu Hause in Form von Hausaufgaben erledigen kann. Vielleicht fühlt sie sich nicht ausgelastet genug. Darüber hinaus kann jedes Schulsystem fördernd oder erdrückend sein. Das hängt davon ab, wie die Lehrer den Unterrichtsstoff vermitteln und in wie weit die Kinder den Inhalt des Unterrichts verstehen. Ich kenne auch viele Regelschulen (bzw. oft einzelne Klassen), die weitgehend unbeliebt sind, weil dern Lehrern unterstellt wird, sie würden den Kindern nichts beibringen. Ich finde das muss man im Einzelfall entscheiden. Auch besondere pädagogische Systeme wie Montessori, Waldorf usw. können scheitern, wenn sie zu starr angewandt werden.
(Jedenfalls solltet du deiner Tochter klar machen, dass man vor Problemen als solches nicht weglaufen kann und dass sie nicht alle vier Wochen die Schule wechseln kann. Es wird immer jemanden geben der das gut findet, was ein anderer schlecht findet und umgekehrt.)
LG Maluni
Re: Montessori Ja oder Nein?
Also ich würde meine Kinder nicht auf eine Montessori-Schule schicken. Nicht, weil ich das Konzept für grundlegend falsch halte, sondern weil mir das Konzept "alleine" nicht ausreichend erscheint. Besser fände ich eine "reguläre" Schule (oder noch besser eine mit Lernstationen, ...), die ab und zu Montessori-Stunden macht.
Aber wie gesagt - eine sehr persönliche und subjektive Meinung.
Das Thema
Und so böse Druck auch ist - so ist das Leben.
Was die Kritik der Freundinnen betrifft: Dein Kind muss lernen mit so etwas umzugehen. Das bedeutet, Du solltest es konstruktiv mit Deinem Kind besprechen. Und wenn Dein Kind eine feste Meinung hat, dann kannst Du das Kind eben nur gegen seinen Willen weiter auf die Montessori-Schule schicken.
Gruß
Alexander
Aber wie gesagt - eine sehr persönliche und subjektive Meinung.
Das Thema
ist aber tatsächlich betrachtenswert. Wo war denn das Problem? Weglaufen ist in der Regel keine gute Lösung.Da es in der ersten Klasse der Regelschule immer wieder Kritik von der Lehrkraft gab, und ziemlich viel Druck auch auf uns Eltern ausgeuebt wurde,
haben wir fuer das zweite Schuljahr einen Wechsel in die Montessori-Schule angedacht.
Und so böse Druck auch ist - so ist das Leben.
Was die Kritik der Freundinnen betrifft: Dein Kind muss lernen mit so etwas umzugehen. Das bedeutet, Du solltest es konstruktiv mit Deinem Kind besprechen. Und wenn Dein Kind eine feste Meinung hat, dann kannst Du das Kind eben nur gegen seinen Willen weiter auf die Montessori-Schule schicken.
Gruß
Alexander