Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von Winnie »

Ich wollte jetzt nicht so sehr auf das Thema hinaus, wie die Kinder in der Schule zurechtkommen, denn das ist ja nochmal unabhängig vom IQ ein anderes Problem. Es ist nur eben so, dass ich mich frage, ob es einem hinterher besser geht, wenn man Gewissheit hat. Es kann ja auch sein, dass man vermutet, selbst HB zu sein, oder sich eben auch bei den Kindern ziemlich sicher ist. Aber man erwartet dann ja bestimmt auch, dass sich was ändert und was ist, wenn sich gar nichts ändert? Oder wenn man sich hinterher noch schlechter fühlt, weil man eigentlich nur bestätigt bekommt, was man eh schon geahnt hat, aber es einem bei der Lösung der Probleme kein bisschen weiterhilft, weil man diese ganzen Probleme, Entscheidungen usw. immer noch an den Hacken hat. Und es gibt ja auch keine Garantie, dass einem trotz Hochbegabung auf einmal alles leicht von der Hand geht. Naja, und das krasse Gegenteil wäre natürlich wirklich, man geht zum IQ-Test und stellt dann fest, dass man sowas von durchschnittlich ist, dass diese ganzen Schwierigkeiten gar nichts damit zu tun haben können, dass man irgendwie besonders ist. (Ich meine aber, wenn ich ehrlich bin, schließe ich das eigentlich aus.)

Aber diese ganze Hochleistungs-Welt ist so gar nicht meine Welt. Immer, wenn mir mal irgendwas gelungen ist, habe ich das für Glück oder Zufall gehalten, deswegen identifiziere ich mich nicht so sehr damit. Aber ich weiß, dass das für Amelies Zukunft vor allem total wichtig ist, dass ich mir in Gedanken zumindest vorstellen kann, dass sie z. B. mit ihren 5 Jahren schon was Großartiges leisten kann. Wenn ich nicht dran glaube, dann wird sie wahrscheinlich auch nicht dran glauben.

Ich habe so eine ganz komische Art von Prüfungsangst. Ich mache mich im Vorfeld immer total fertig und habe Alpträume und Bilder im Kopf, dass mir nichts einfällt und am Ende ein leeres Blatt abgeben muss. Oder dass ich voll am Thema vorbeischreibe oder nicht fertig werde. Kurz davor denke ich, ich werde wohl einen Herzinfarkt bekommen. Am Morgen vor der Prüfung habe ich ein Gefühl, als ob ich zur Hinrichtung gehe und in der Prüfung selbst überkommt mich dann eine Ruhe, so dass ich mir sage: Jetzt kannst du eh nichts mehr üben, lernen, vorbereiten... Jetzt machst du das so gut du kannst und der Rest ist Schicksal! Wenn ich aus der Prüfung rauskomme, denke ich immer, dass ich nur Mist geschrieben habe und froh bin, dass ich das Gesicht des Prüfers beim Korrigieren nicht sehen muss.

Und immer bin ich dann überrascht, wenn dann am Ende was Gutes dabei herauskommt. So war ich mein ganzes Leben lang immer davon überzeugt, ich wäre gar nicht so gut in Mathe. Aber seit dieser Entwicklung mit Amelie muss ich mir eingestehen, dass ich schon ein paar Mal die Rückmeldung bekommen habe, dass meine Matheprüfungen ziemlich gut gelaufen sind. Mein bestes Ergebnis zum Beispiel in der Ausbildung hatte ich in Rechnungswesen. (91 % ) Klar, zur Kenntnis genommen und schnell wieder verdrängt. Oder ich habe mal an einem Bewerbungstest teilgenommen, da wurde ich dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen und man hat mir mitgeteilt, dass ich von 80 Bewerbern einen der besten Mathetests hatte. Ich habe die Stelle dann nicht bekommen, weil ich noch keine Berufserfahrung hatte. Und schon landetet die ganze Bewerbung in der Schublade "wieder nicht geklappt". Im Abi hatte ich auch eine Matheprüfung, da habe ich dann nach 3 Stunden abgebrochen und auf die Arbeit geschrieben:"Sorry, ich kann nicht mehr. Es müsste aber reichen." Am Ende hatte ich dann 9 Punkte und dachte: Naja, eine Drei - Durchschnitt. Ich habe mich aber nie gefragt, was wohl draus geworden wäre, wenn ich die Arbeit zuende geschrieben hätte. Und im Studium dieser Statistik-Schein, den ich bestanden habe. Undundund...

Ich kann mich aber auch nach all diesen Erfahrungen immer noch nicht hinstellen und sagen: Ich bin gut in Mathe! oder Ich habe eine Zahlenbegabung! Aber die große Frage ist: Würde sich das nach einem IQ-Test ändern, der besagt, dass ich eine Hochbegabung habe?

Bei diesem gammeligen IQ-Test von focus habe ich den Matheteil gleich mal durchgeklickt, weil ich selbstverständlich meinte, ich kann das eh nicht. Am Ende hatte ich dann einen IQ von 110. Mittlerweile bin ich aber doch so ehrlich zu mir selbst, dass ich dachte: Da haste dich mal wieder fein selbst hinters Licht geführt! Einerseits war ich schon etwas schlauer als der Durchschnitt aber doch irgendwie normal. Aber andererseits weiß ich auch, dass das Ergebnis höher gewesen wäre, wenn ich den Mathetest mitgemacht hätte. Ich mache ihn aber nicht, weil ich mir einrede, dass ich kein Mathe kann und somit das Ergebnis ja dann auch nur minimal höher ausfallen kann. Es sei denn der mathematische Teil wäre exorbitant gut, aber das will ich dann ja gar nicht wissen. :gruebel:

:lol: Jetzt habt ihr ungefähr einen Einblick, was in meinem Hirn so los ist!
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von alibaba »

Hallo koschka,

ich glaube, je mehr Leute man befragt umso vielseitiger ist das Angebot der Möglichkeiten. :o Für mich persönlich ist es sehr interessant, wie so extrem unterschiedlich diese einzelnen Empfehlungen sind, obwohl ja nur ein Test zu Grunde liegt. Fragt man den Einen ist alles gut, fragt man einen Anderen ist es eben nicht gut, und von einem Dritten bekommt man wieder etwas ganz anderes gesagt.

Ich glaube, ganz im Gegenteil zur Iq-Beratung, das es eben nicht so einfach ist, ein Kind mit 4 Jahren einzuschulen, erst Recht nicht mit solchen Defiziten im emotional/sozialen Bereich. Wobei ich überzeugt bin, das das Kind rein kognitiv gesehen ohne Probleme mithalten kann, aber der Rest wird eher problematisch werden. Und wenn ich sehe, was eine noch nicht ausgereifte Persönlichkeit so für Probleme in der Schule bkommen kann, bin ich mitllerweile der Überzeugung nicht so zeitig, auch wenns mit dem IQ stimmt. Wissen alleine ebnet einem nicht den Weg im Schulsystem. Wille ist viel entscheidender, und zwar Wille und Einsicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und denke dran koschka, Du hast nicht nur dieses Kind, auch deine Anderen brauchen Dich. Schule ist kein Kindergarten mehr.

Du wirst deinen Weg für Euch selber finden müssen. Das kann Euch keiner hier abnehmen. Für Eure persönlichen Umstände muss Euer Weg dann passen. Ich wünsche Euch/Dir viel Krfat, das Du hier für alle Kinder einen Weg findest, der stemmbar ist.

VLG
alibaba

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von alibaba »

Hallo koschka,

setze darauf keine allzugroße Hoffnungen. Bei uns hörte im Jahrgang meines Sohnes jedes Kind es sei schulreif und im Jahrgang der jetzt zur Schule kommt, war nur ein Kind dabei, was nicht bestanden hat. Und das, obwohl ja diese Tests bei uns schon jetzt im März für die Muss-Kinder in 2012 durchgeführt werden. Bei uns also 1 1/2 Jahre eher. :D

LG
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben: Hochbegabung würde ich als eine Art Supercomputer definieren. Um zu Hochleistung zu kommen braucht dieser Supercomputer A)Programme, B) Aufgaben.
Hallo Koschka,

eine schöne Umschreibung, denn genau in dieser Form von Simplifizierung, die genauso auch tatsächlich stattfindet (und das geht noch einfacher, das was Du schreibst ist ja schon weit gedacht), liegt das größte Problem.
Denn Hochbegabte sind vor allem eines und zwar MENSCHEN und auch wenn sie sich in sehr vielen Bereichen erheblich von anderen Menschen unterscheiden, z.B. schneller und komplexer denken, schneller reagieren, mehr Empathie empfinden, höheren Gerechtigkeitssinn haben etc.pp, so bleiben sie doch Menschen.

Und um beim Computervergleich zu bleiben, jeder Computer hat ein so genanntes BIOS (Basic Input Output System), welches rein gar nichts mit Anforderungen zutun hat, die an das später auf dem Computer laufende Betriebsystem gestellt werden. Das Bios sorgt im Grunde dafür, dass alle Systemkomponenten einwandfrei funktionieren und zusammenarbeiten können.

Und genau in diesem Bereich werden im Bezug auf Probleme, die sich in Sachen Hochbegabung später ergeben die größten Fehler gemacht, die sich aber erst viel später zeigen und dann anscheinend in keinem kausalem Zusammenhang stehen.

Nehmen wir ein Beispiel. Meine Frau kann sich z.B. sehr weit an Ereignisse in ihrer Kindheit zurück erinnern, ihr biografisches Gedächtnis reicht mindestens zurück bis zu ihrem 23. Lebensmonat (dass weiß sie deshalb so genau, weil zu dieser Zeit ihre Eltern umgezogen sind, sie sich aber an jedes Detail in der alten Wohnung erinnern kann und das ist ein bei Hochbegabten oft dokumentiertes Phänomen, das reicht bis in den Kreissaal zurück). Auch wenn es kulturelle Unterschiede in Bezug auf das biografische Gedächtnis gibt (z.B. bei Asiaten entwickelt sich dieses Gedächtnis ein bis zwei Jahre später als bei Europäern, weil bei ihnen im Zusammenleben mehr die soziale Gruppe im Vordergrund steht, als das Individuum), so ist die grundlegende Fähigkeit ein biografisches Gedächtnis zu entwickeln doch etwas, was zum BIOS gehört.

Also bleibt festzuhalten, es gibt Menschen die können sich an ihre ganz frühe Kindheit erinnern. Und dann schauen wir jetzt, wie wird mit Kindern z.B. in der medizinischen Praxis in den ersten zwei Lebensjahren umgegangen? Die fast schon Gebetsmühlenartige Haltung der meisten Menschen ist, "Och das ist nicht so schlimm, die Impfspritze drücken wir da mit Gewalt rein, das Kind kann sich später sowieso an nichts von dem was hier passiert ist erinnern" … doch sie können !!! … und dieses falsche Denken und die Unkenntnis über Fähigkeiten die ein vom Durchschnitt abweichendes BIOS haben kann, führt dazu, das solchen kleinen Menschen erinnerbare Grausamkeit angetan wird, bei der sich vor allem das Gefühl der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins und des Ausgeliefertwerdens durch die eigenen Eltern manifestiert. Und verstärkend kommt hinzu, das diese Erlebnisse zwar erinnert werden können, jedoch keine Möglichkeit besteht diese Erinnerungen sinnvoll aufzuarbeiten und daher in diesem Alter das BIOS einspringen muss mit rudimentären Schutzfunktionen, wie sich mit Aggression zur Wehr setzen, Schreien, Brüllen, Kratzen, Beißen etc … das führte z.B. damals im Falle meiner Frau als sie etwas über 2 Jahre war dazu, dass ihr bei einer Routinebehandlung aus Versehen das Bein ausgekugelt wurde, weil sie in ihrer Panik vom Behandlungstisch gesprungen ist und sie dann auch noch 3 Tage im Krankenhaus alleine verbrachte und das alles im festen Glauben der Eltern, gestützt von den Aussagen der Ärzte, dass sich das Kind später daran nicht erinnern wird … und sie erinnert sich, an jedes Detail und was das für Auswirkungen auf ihr heutiges Verhältnis zu medizinischem Personal hat, kann man sich gar nicht ausmalen … und jetzt haben wir eine Tochter und die erinnert sich auch an jeden Fussel, der vor 3 Wochen in irgendeiner Ecke lag und was passiert, auch hier gehen die Ärzte einfach mit Gewalt vor und auf Grund der bestehenden Untersuchungspflicht mit der Androhung von Besuchen durch das Jugendamt, ist es uns als Eltern trotz dieses Wissen auch heute nur begrenzt möglich dort feinfühliger vorzugehen, denn in so einer KIA Praxis haben die einfach keine Zeit für solche Überlegungen und vor allem nicht den Willen und das Wissen über die BIOS Funktionen so eines Kindes … letzter Kommentar des KIA meiner Tochter: "Ich habe noch ein Kind mit einem so starken Willen erlebt!" … sososo … wir haben jetzt den Arzt gewechselt und sind letzte Woche zu der Kinderärztin gegangen wegen der U7, aber das war auch eine einzige Katastrophe und unsere Tochter hat selbst am nächsten Tag noch geweint.

Aber das was ich da schreibe gilt für alles was hochbegabte Kinder in ihrer frühen Kindheit erleben, ihr BIOS funktioniert nun mal anderes als das durchschnittlicher Kinder, aber darauf wird selbst von Spezialisten kaum Rücksicht genommen, denn für die Meisten "beginnt" Hochbegabung irgendwie erst dann, wenn das Kind sich artikulieren kann, das jedoch dieses Kind schon im Mutterleib hochbegabt war, kommt irgendwie niemandem in den Sinn und darum (um wieder auf den Computer zu kommen) fummeln in den ersten Jahren unqualifizierte Bediener an dem BIOS rum, beschädigen und verstümmeln dieses und versuchen zusätzlich, oft mit Gewalt, noch ein völlig unpassendes Betriebsystem hoch zu laden. Wenn sie dann irgendwann merken, wenn es zu Problemen in Kindergarten und Schule kommt, da vielleicht irgendwas nicht stimmt, dann ist es einfach zu spät… denn das BIOS ist schon kaputt und ein anderes Betriebsystem lässt sich nicht einfach hoch laden, weil, das System nicht einfach wie ein Computer ausgestellt werden kann, denn es lebt und ist ein MENSCH und dieser kann nicht einfach abgestellt werden.

Und dann kommen wir zu Koschkas Supercomputer, von diesem sind dann oft nur noch Rudimente vorhanden, es zeigt sich z.B. ein sehr außergewöhnliches Reaktionsvermögen des BIOS, aber dieses läuft einfach ins Nichts, weil es in der Zeit der ersten 3 Lebensjahre der frühen Kindheit, in der sich die Gehirnstrukturen grundlegend entwickeln und festlegen, keine Möglichkeit hatte sinnvolle Verknüpfungen zu anderen Systemteilen zu knüpfen, oder sehr oft sogar planmäßig davon abgehalten wurde solche Verknüpfungen zu entwickeln. Auf ein solch geschädigtes System kann man noch so viele Programme aufziehen wie man will, die werden einfach nicht vernünftig laufen und das gilt für alle anderen kognitiven Bereich ebenso.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben:Also bleibt festzuhalten, es gibt Menschen die können sich an ihre ganz frühe Kindheit erinnern. Und dann schauen wir jetzt, wie wird mit Kindern z.B. in der medizinischen Praxis in den ersten zwei Lebensjahren umgegangen? Die fast schon Gebetsmühlenartige Haltung der meisten Menschen ist, "Och das ist nicht so schlimm, die Impfspritze drücken wir da mit Gewalt rein, das Kind kann sich später sowieso an nichts von dem was hier passiert ist erinnern" … doch sie können !!! … und dieses falsche Denken und die Unkenntnis über Fähigkeiten die ein vom Durchschnitt abweichendes BIOS haben kann, …
Es gibt hier in jedem KH was sich auf Kinder spezialisiert hat, bei Kindern ab einem halben Jahr ein Zäpfchen in den Hintern oder einen Saft, bevor man loslegt. Meine früheste Erinnerung ist eine mit 3 (aber eine Gute) und an Spritzen kann ich mich auch erinnern. Wobei ich diese als Kind viel intensiver empfand als heute. Trotzdem ist es im Leben eben so, das man sich nicht immer alles aussuchen kann, wie man will oder denkt, erst jetzt wäre ein guter Zeitpunkt. Erst Recht nicht, wenn man es eben nicht ändern kann. Meine Tochter hat in ihrem ersten LJ bereits 10 Vollnarkosen hinter sich gebracht, ich will nicht wissen, wie oft sie gespritzt wurde. Dabei wirkt ein Impftermin reichlich lächerlich.
Es ist sehr schade was deine Frau als so junges Würmchen erlebt hat, aber es ist nicht möglich, sein Kind vor allem zu schützen.

VG
heinerprahm
Dauergast
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Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von heinerprahm »

@ alibaba

Das stimmt, wenn es um Notfälle, oder schwere Krankheiten geht und einfach medizinisch sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden müssen, auch wenn diese zu versorgen, keine Frage, dann sind Schmerzen auch nicht "schön", aber ich denke dann herrscht auch immer eine andere situativ bedingte Stimmung, welche ja andere Auswirkungen auf die Wahrnehmung hat, als ein Routinearztbesuch, der damit endet das ein panisch schreiendes Kind mit Gewalt auf eine Waage gepresst wird, nur um am Ende einen Wert von 13,2 kg zubekommen, den gleichen Wert welche die Mutter genannt hatte, um diese unnötige Gewaltanwendung zu verhindern. Am Ende bleiben ein völlig verunsichertes Kind und eine zutiefst hilflose Mutter übrig und der Vater muss mit dem Auto kommen und beide abholen, weil das Kind nicht mehr in den Fahrradsitz will und nur noch am Weinen ist.
Ich habe diesbezüglich mit meinem Freund gesprochen, der hat auch eine getestet hochbegabte Tochter und einen vermutlich hochbegabten Sohn, dessen Kinderärztin, die spezialisiert ist auf die Behandlung von Aspergerkindern und Hochbegabte hat in den ersten 3 Terminen die beiden Kinder überhaupt nicht angefasst, sondern erstmal Vertrauen aufgebaut, es geht also, aber das kostet halt Zeit und benötigt Wissen, das ist halt bei nur wenigen vorhanden.

Traurige Grüße
Heiner
bine1977

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von bine1977 »

@Heiner dann würde ich den KiA wechseln. Bei uns wird das schon sehr feinfühlig gemacht und den Kindern auch gesagt (egal wie alt)


unser Großer hatte ganz, ganz schlimm Neurodermitis (zeitweise am ganzen Körper) und die Ärzte wahren alle mitfühlend, vor dem Bluttest (Allergie-Test) haben sie sogar drauf bestanden, dass wir den Arm ein paar Tage mit Cortison-Salbe behandeln, da sie diesen sonst nicht desinfizieren würden (zu große Schmerzen für unseren Großen, aufgrund des Desinf. - mittel.) und es somit keinen Allergie - Test gäbe!
Er hat in dieser Zeit sehr gelitten, aber er kann sich nicht daran erinnern, dass seine Haut so schlimm war. Ansonsten weiß er viel aus der Zeit. Anscheinend pure Verdrängung (für die menschliche Psyche auch nicht ungewöhnlich).


LG
Bine
heinerprahm
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von heinerprahm »

bine1977 hat geschrieben:@Heiner dann würde ich den KiA wechseln. Bei uns wird das schon sehr feinfühlig gemacht und den Kindern auch gesagt (egal wie alt)

unser Großer hatte ganz, ganz schlimm Neurodermitis (zeitweise am ganzen Körper) und die Ärzte wahren alle mitfühlend, vor dem Bluttest (Allergie-Test) haben sie sogar drauf bestanden, dass wir den Arm ein paar Tage mit Cortison-Salbe behandeln, da sie diesen sonst nicht desinfizieren würden (zu große Schmerzen für unseren Großen, aufgrund des Desinf. - mittel.) und es somit keinen Allergie - Test gäbe!
Er hat in dieser Zeit sehr gelitten, aber er kann sich nicht daran erinnern, dass seine Haut so schlimm war. Ansonsten weiß er viel aus der Zeit. Anscheinend pure Verdrängung (für die menschliche Psyche auch nicht ungewöhnlich).

LG
Bine
Hallo Bine,

den Wechsel haben wir ja bereits gemacht und selbst da haben wir lange überlegt, die Versorgung hier ist auch nicht so gut, das es Kinderärzte an jeder Ecke gibt und von den zwei Alternativen haben wir noch schlimmere Geschichten gehört. Und ich freue mich für Deinen Sohn, das er das gut verkraftet hat und da denke ich eben ist der Unterschied, denn das was dein Sohn erlebt hat, ist wirklich etwas was von der Psyche zum reinen Selbstschutz verdrängt werden kann (also ein Ausnahmefall, wie ich ihn oben beschrieben habe), aber das ist ja etwas anderes, wie ein regulärer Arztbesuch, welcher jedes Mal für Kind und Mutter in einer Tragödie endet, weil da ja auch ein Vertrauensbruch zwischen den beiden stattfindet, weil meine Frau das ja "zulässt" was dort passiert ...

Meine Frau ist auf jeden Fall derzeit wegen der Sache ziemlich down und ihre 85 EQ Punkte, die sie dann auch noch in diesem blöden Test gemacht hat (sie hat ihn 4 mal wiederholt) heben ihre Stimmung auch nicht wirklich, denn sie fängt leider an an sich selbst zu zweifeln und das tut uns allen hier nicht wirklich gut. (Da reden wir derzeit aber sehr viel drüber und ich denke das ist auch viel Lernprozess für uns alle und gemeinsam kommen wir da auch durch, es ist nur sehr sehr Schade, das das sehr positive Erleben, welches wir hier in den letzten fast 3 Jahren, seit wir wussten das wir Eltern werden hatten, jetzt durch diese äußeren Einflüsse zu negativ belastet werden und es gibt nicht wirklich viel, was "man" dagegen tun kann, wenn man noch Teil dieser Gesellschaft bleiben will, schlimm ist nur wenn man weiß wie es "einigermaßen richtig" wäre, dann aber auf diese inkompetente Ignoranz trifft, dass erzeugt irgendwie Aggressionen, wo meine Frau und ich eigentlich dachten dieser mit unserer Jugend und Kindheit hinter uns gelassen zu haben, wo wir aber jetzt merken, das sich nichts geändert hat, es ist immer noch der selbe Hamsterkäfig, bei vielen Dingen sind die Möglichkeiten der Einflussnahme sehr begrenzt (Pflichtarztbesuche, Schulpflicht etc.) und sich die ganze Scheiße einfach wiederholt)

Traurige Grüße
Heiner
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von heinerprahm »

urmelis hat geschrieben:Hallo Heiner,

wenn es euch möglich ist, so versuche doch du, den nächsten Pflichttermin beim Arzt wahrzunehmen ... das kann manchesmal sehr hilfreich sein, v.a. wenn deine Frau aufgrund ihrer Erfahrungen ein zwiespältiges Verhältnis zur weißen Zunft hat. e
Hallo Urmelis

Das war der erste Termin, seit dem erstem Ultraschallbild (eines 3 cm Wurms) bei der Frauenärtzin, bei dem ich nicht dabei war (ansonsten war ich IMMER dabei). JA, ich mache mir Vorwürfe, weil ich so was geahnt habe, nein, das ist Quatsch, weil meine Frau hat einen IQ von über 130 und kann das selbst, Nein, nicht richtig, weil sie zwar eine sehr hohe Intelligenz hat, aber keine Ahnung wie hier in Deutschland der Alltag läuft (das ist deutlich anders als in ihrem Heimatland)… JA ich finde alles zu dem Thema ist irgendwie Scheisse, NEIN, es gibt keinen RESET Knopf um wieder beim Computer zu sein …

Irgendwie alles ein bisschen absurd, ich freue mich nur, das es uns doch offensichtlich (mit Ausnahme der Pflichtveranstaltungen) sehr gut gelingt einen glücklichen Menschen "heranzuziehen" und ich werde alles dafür geben, ihr die Techniken zu zeigen, dass sie diesbezüglich niemand brechen kann!

Liebe Grüße
Heiner
bine1977

Re: Schwieriges Thema Enttäuschung nach dem IQ-Test

Beitrag von bine1977 »

@ Heiner

hhhmmm ist natürlich schwierig, wenn Ihr da im Prinzip "auf der Seite Eurer Tochter steht". Die Kleinen lesen unsere Gefühle förmlich und reagieren dadrauf.
Mama und Papa finden das nicht gut, sind aufgeregt, angespannt deswegen usw. und ich Kleine soll jetzt hier noch was machen, was mir Angst macht, mich langweilt etc. da wird's natürlich schwierig.

Mein Großer war beim Arzt auch immer schwierig. Hatte sogar mal in einem Bericht stehen "Er war sehr wehrig". Einfach so von Fremden angefasst werden, wollte er nicht (ich ja auch nicht). Ich muß mich an dieser Stelle wiederholen, dass die Ärzte und Schwestern uns immer sehr entgegengekommen sind. Ich hab teilweise vorher in der Praxis angerufen, gesagt: "Mein Sohn mag keine Untersuchungen. Es ist vor allem besser, wenn ich ihm vorher schon mal sagen kann, was genau passiert." und ich habe immer detaillierte Auskunft erhalten und an ihn weitergegeben. Desweiteren bin ich immer so zum Termin erschienen, dass er sich in den Warteräumen noch ein bisschen aufhalten konnte (zum warm werden ;) ).
allerdings hab ich die Untersuchungen immer als Hilfe gesehen, wenn ich sie auch manchmal als zeitraubend und nervend empfinde.

Und einmal bin ich auch wieder samt ihm aus dem Untersuchungszimmer raus, da man ihn dort einfach schnappte.

KiÄ kennen solche Marotten von den kleinen Patienten und sollten eigentlich darauf eingehen. Denn sonst wird's grade bei einer U-Untersuchung auch ziemlich schwierig.

LG

Bine
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