Fördern oder nicht fördern?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Krina
Beiträge: 20
Registriert: Mi 29. Jun 2011, 13:38

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Krina »

ich glaube wir sind hier ein bißchen vom thema abgekommen.

nichts desto trotz finde ich bei der ganzen diskussion um musikunterricht traurig,
dass ein ganz wichtiger aspekt vergessen wird: der Spaßfaktor/die Zufriedenheit.
natürlich ist es schön, wenn kinder das musikinstrument auch als erwachsene oft spielen. aber auch nicht schlimm, wenn nicht.
es geht in erster linie darum: wenn ein kind gern ein instrument lernen möchte, soll es das ausprobieren. wenn es dann schnell aufhört, weil es merkt, dass macht doch keinen spaß, auch gut. wenn es dabei eine weile bleibt und spass daran hat, oder sogar eine tiefe entspannung oder zufriedenheit erlebt - umso besser. ich finde alles andere ist nebensache. denn fördern bedeutet auch, dem kind dinge ermöglichen, die freude bringen. und aus dieser freude kann das kind ne menge lernen und mitnehmen. es kann ja nicht ständig ein augenmerk darauf gelegt werden: behält das kind davon auch noch was für später?!
ich entwickel mich ja auch ständig weiter und bleibe auch nicht ein leben lang bei den gleichen interessen.
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich lese hier grad zufällig rein und bin mehr oder weniger - eher mehr :( - geschockt.

Das mit dem Elternehrgeiz wird ja immer schlimmer.
Mein Sohn ist heute 16.
Als er so 6 Jahre alt war, dachte ich mir, wenn ich viele Mütter so beobachtete:
"Schlimmer geht's nimmer."
Scheinbar schon - diese armen Kinder, wirklich.

Mein Sohn lernte ab ca. der 2. Klasse Gitarre - fand ich eher früh.
Ihr werdet lachen, Lesen und Schreiben lernte er in der Schule.
Meine Tante - Grundschullehrerin a. D. - sagte immer, wie sehr es stört, wenn Kinder die schon alles können, die anderen, die zum Lernen in die Schule(!) gehen, behindern - Stören des Unterrichts etc....

Ach ja, mein Kind macht sich super auf dem G8-Gymnasium. Ihm macht Lernen auch heute noch Spaß, obwohl ganz, ganz viel für ihn wichtiger ist als die Schule - wie mir und meinen Brüdern als Schüler damals. ;)
Ich und meine Brüder waren ganz ohne Elternpushing auf dem Gym und studierten völlig unprotegiert an der Uni.
Nur so als kleiner Denkansatz...
Gast111

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast111 »

Gast hat geschrieben:Meine Tante - Grundschullehrerin a. D. - sagte immer, wie sehr es stört, wenn Kinder die schon alles können, die anderen, die zum Lernen in die Schule(!) gehen, behindern - Stören des Unterrichts etc....
Auch Kinder die schon "alles" können würden gerne noch was lernen in der Schule. Findest du es sinnvoller schnellere Kinder einzubremsen oder nicht vielleicht doch das Schulsystem zu ändern.
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von heinerprahm »

@ Koschka

Ohja, LEIDEN, das kenne ich wirklich nur zu gut und daher hier zu diesem Thema mein Lieblingsbild :roll: ... (Ich denke auch Dein Mann wird es mögen ;) )

Bild

Liebe Grüße

Heiner
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Koschka hat geschrieben: du bist ganz stolz, dass dein Sohn mit G8 sehr gut zurecht kommt?
Nö, bin nicht stolz - ist halt so - nicht mehr und nicht weniger.
Koschka hat geschrieben: dann versuch es zu verstehen, dass die kinder, von denen hier die rede ist, eigentlich G6 bräuchten, wenn wir von IQ 130 sprechen. und das ist die untergrenze.
Du, vielleicht hat mein Sohn auch IQ-Untergrenze 130. ;)
Weiß ich nicht, will ich nicht wissen.

Ich finde allein die Vorstellung "G6" unterirdisch:
Was soll ein Knirps, der im Körper eines Kindes steckt und auch emotional noch ein Kind ist, schon an der Uni, nur weil er (der männliche oder der weibliche Knirps) einen hohen IQ hat?

Mein Sohn hängt halt am Nachmittag ab und chillt mit Freunden. Ist doch OK.
Warum soll er sich groß rein hängen?
Damit er noch früher bis Mitte 70 (meine Phantasie) arbeiten muss?

OT: Lasst meine Tante in Ruh - die war ne gute Lehrerin (wie übrigens etliche andere Tanten und mein Vater und meine Groß- und Urgroßeltern ;) )
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Gast111 hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:Meine Tante - Grundschullehrerin a. D. - sagte immer, wie sehr es stört, wenn Kinder die schon alles können, die anderen, die zum Lernen in die Schule(!) gehen, behindern - Stören des Unterrichts etc....
Auch Kinder die schon "alles" können würden gerne noch was lernen in der Schule. Findest du es sinnvoller schnellere Kinder einzubremsen oder nicht vielleicht doch das Schulsystem zu ändern.
Wenn es wirklich so ist, dass Kinder vor der Schulzeit von sich aus Lesen und Schreiben und was weiß ich noch alles lernen wollen und das auch können, dann:
Ist es natürlich sinnvoll diese Kinder "besonders" zu behandeln, damit kein Frust aufkommt.
(Nebenbei: Hochbegabt, das sind ja nur so 2% der Bevölkerung.

Jetzt kommt das große NUR:
Die Hochbegabungsvermutung ist zur Zeit inflationär auf Seiten engagierter ;) Eltern.
Mein Sohn wollte(!) auch im Kindergartenalter Lesen und Schreiben lernen. Rechnen konnte er von sich aus gut.
Ich wollte nicht, dass er sich in der Schule langweilt und stört und hab es ihm mit diesem Argument ausgeredet.

Böse Überraschung:
Viele Kinder konnten ab Anfang 1. Klasse schon Schreiben und Lesen.

Meine Schlussfolgerung war halt nur:

OK, ist halt heute anders.
Lesen und Schreiben lernen ist ja auch wirklich nicht so schwer.
Wer weiß, vielleicht sollte man doch früher damit anfangen?
Solange alles spielerisch ist und das Kindsein nicht zu kurz kommt?

Habe nicht gedacht: Oh weh, mein Kind ist evtl. hochbegabt und ich habe es nicht bemerkt und sämtliche Chancen in den Wind geschossen. :shock:

Man sollte vielleicht früher mit Schule = Vorschule für "Alle" = "Chancengleichheit" beginnen?

Das sollte vielleicht der eine oder andere Elternteil auch in seine Überlegungen einfließen lassen.
alibaba

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von alibaba »

Hoffentlich ist es keine Lehrerin die so etwas schreibt. Mir fällt dazu nichts ein, daher schreib ich auch gar nicht erst mit.
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

urmelis hat geschrieben:don't feed the troll
Frechheit.
Vielleicht bringen meine Beiträge aber dennoch den einen oder anderen, der da übertreibt im "Förderungsüberschwang" (freundlich formuliert) ;) zum Nachdenken.

Und nein, bin keine Lehrerin.

Mein Vater(war Lehrer) indess hatte so ziemlich die gleiche Einstellung wie ich.
Hab grad vor 1-2 Monaten mal wieder von einer Exschülerin gehört, dass er noch so ein "richtiger" Lehrer, dem man anmerkte, dass er seine Schüler liebt.
:knicks:

Bin jetzt wieder weg.
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von heinerprahm »

Ein echter Klassiker, Lehrer und Lehrerkinder vs. Hochbegabte ... ein Konflikt der sich nicht lösen lässt, denn die genetisch bedingt oft ebenso wie ihre Eltern überdurchschnittlich intelligenten Lehrerkinder mit IQs so zwischen 115-120, werden von den Lehren mit den Hochbegabten verglichen, wobei es den Lehrern sehr schwer fällt zu differenzieren, sie können sich einfach nicht vorstellen, was es bedeutet noch mal eine ganze Standardabweichung intelligenter zu sein als man selbst, oder die eigenen Kinder (zumal sich dieses oft auch nicht in den Schulnoten zeigt), hinzu kommt, dass selbst ein höchstbegabter 8 Jähriger mit IQ über 145, egal welchem Lehrer, doch immer in Sachen Lebensalter und Erfahrung unterlegen ist, was zusätzlich ständig zu Konflikten führt.

Und Förderwahn ... es macht schon einen "kleinen" Unterschied, ob ein Kind mit 2 1/2 Jahren von sich aus Buchstaben und den eigenen Namen schreibt und mit Zahlen umgehen kann, oder ob ein 4,5 jähriges Kindergartenkind in einer Lerngruppe Schulstoff lernt, aber auch hier wird schnell mal alles in einen Topf geworfen, Kleinkind ist Kleinkind, egal ob 2 oder 5 Jahre, vor allem wenn es darum geht sich von anderen Eltern nicht schon vor der Einschulung die Intelligenz vom Pausenbrot der eigenen Brut nehmen zu lassen.

... auf der Strecke bleiben letztlich bei all dem die kleinen hochbegabten Kinder, die sich ständig verstecken, verbiegen und verstellen müssen, um ja nicht in die Vorurteilsrasterfahndung dieser achso tollen und beliebten Pädagogen zu geraten ...

Das wird sich auch nie ändern, es liegt einfach in der Natur der Sache, daher ist es an den Eltern von Hochbegabten ihre Kinder darauf vorzubereiten.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von alibaba »

Ich sehe es auch so wie Heiner. Ich glaube den Konflikt kann man nicht lösen.

Ich würde es aber bevorzugen das man sich bei Dingen die man nicht versteht sich zurückhält mit Bemerkungen und geistreichen Vorschlägen. Zum Beispiele kenne ich keine Migräne. Wenn jetzt also jemand kommt der die hat, kann ich nicht sagen: "Ach hab Dich net so mit deinen Kopfschmerzen." :gruebel: Da hätte ich das Thema verfehlt.

Hier geht es ja auch nicht um ein x-beliebiges Forum, sondern um begabte Kinder in mehr oder weniger spezieller Form. Und auf diese muss man gezielt eingehen. Jedes Kind hat unterscheidliche Bedürfnisse und es gehört dazu genau hinzusehen.

Ich hatte jetzt Entwicklungsgespräch im Kiga. Und dort wurde mir angeraten und empfohlen meine künstlerisch begabte Tochter (4,11) in einer Malschule anzumelden. Also Förderung gezielt und individuell. Im Urzeitkurs wäre sie wohl überfordert. Und ich schlimme Förderwahnmutter habe jetzt ihr tanzen auf einen anderen Tag verlegt und sie wird im September in der Malschule schnuppern. Und da sie schon bereits sehr gut tanzt, war das aufsteigen in die nächst höhere Stufe überhaupt kein Problem. Da es meherer Gruppen gibt, wird jetzt noch geschaut, wo sie am besten reinpasst.

Ich sehe hier überhaupt keine Probleme, wenn man es schafft, die Dinge zu fördern, die ein Kind von sich aus mitbringt. Meine Kleine interessiert sich nicht für Zahlen, aber für Musik hat sie ein Ohr, überhaupt scheint sie ihre Richtung gefunden zu haben. Tanzen, Musik und malen. Und ich werde einen Teufel tun, solange ich es mir leisten kann, sie hier nicht zu unterstützen.

VLG
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