Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
-
- Dauergast
- Beiträge: 536
- Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
Hallo loewe,
vielen Dank für Deine Schilderungen!
Ich finde es auch immer Schade, dass man sich in einem Forum wie diesem hier, in dem es explizit um kluge, begabte und hochbegabte Kinder geht, doch irgendwie immer genötigt fühlt, mit dem was man mit seinen Kinder tagtäglich erlebt und mit dem was sie alles können, hinter dem Berg halten und sich ständig entschuldigen zu müssen, wenn man einfach Klartext schreibt und berichtet wie es eben ist.
Liebe Grüße
Heiner
vielen Dank für Deine Schilderungen!
Ich finde es auch immer Schade, dass man sich in einem Forum wie diesem hier, in dem es explizit um kluge, begabte und hochbegabte Kinder geht, doch irgendwie immer genötigt fühlt, mit dem was man mit seinen Kinder tagtäglich erlebt und mit dem was sie alles können, hinter dem Berg halten und sich ständig entschuldigen zu müssen, wenn man einfach Klartext schreibt und berichtet wie es eben ist.
Liebe Grüße
Heiner
-
- Dauergast
- Beiträge: 536
- Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
@ loewe
Also hier hat sich soviel getan, die Liste ist unendlich ... sie hat ja dann plötzlich angefangen zu sprechen, in vollständigen Sätzen, in 2 Sprachen und jetzt hört sie auch gar nicht mehr, sie redet den ganzen Tag und sie will sich unbedingt unterhalten, am Besten mit uns ... wenn wir es dann Abends um 23:30 dann auch mal nicht mehr mögen, dann holt sie ihre Stofftiere raus (meistens die 3 großen Hasen), setzt diese im Kreis auf ihr Trampolin, welches hier im Wohnzimmer steht, setzt sich selbst dazu und dann spielt sie Gesprächskreis und lässt die Stofftiere sprechen (mit verstellten Stimmen) und die Vier unterhalten sich dann über das Tagesgeschehen, oder unsere Reisen, oder das am nächsten Tag Schwimmkurs ist und das in einer Komplexität, die wie eine Theatervorstellung wirkt ... (einen Fernseher bräuchten wir als Eltern eigentlich nicht, weil das ist sehr unterhaltsam ! )
Das was Du geschrieben hast treibt uns hier auch um:
Was allerdings gut geht ist der Alltag, also z.B. die Blicke und Kommentare von Fremden, z.B. im Supermarkt, wenn Tochterkind in der Obst und Gemüseabteilung, die Ananas zählt und lautstark verkündet, das nur noch 7 Stück da sind, oder an der Kasse im Einkaufwagen stehend, die Produkte aufs Förderband legt und dabei laut die Produktnamen "vorließt"..."Gut Bio", "Haribo" ... und dann nach getaner "Arbeit" fröhlich ein Lied anzustimmen ... sie ist zum Glück recht groß und wirkt auch von ihrem gesamten Habitus eher wie 3 1/2 oder 4 und nicht wie 2 1/2 und dadurch das wir damit so locker umgehen sind die Kommentare vor allen von den Omis immer recht positiv, enden aber immer mit den Worten, "Wie weit doch die Kinder von heute sind!" … lustig ist nur wenn die Omis fragen, "Wie alt bist Du denn?" und sie zwei Finger zeigt und laut sagt "Ich bin 2 Jahre und schon groß!" … wir Eltern werden dann immer ungläubig angeglotzt von der versammelten Mannschaft, ich nicke dann immer zustimmend, in die ungläubigen Augen
... aber bei vielen ist es auch einfach so, das sie gar nicht wissen, was ein Kind in welchem Alter kann, also ist das eigentlich unproblematisch.
Hochproblematisch ist letztlich nur der Umgang mit Müttern gleich alter Kinder, die füllen sich irgendwie immer sofort angegriffen durch die reine Anwesenheit unserer Tochter, daher haben wir (besser meiner Frau) im Grunde nur Kontakt zu 2 Müttern von ähnlichen Kinder, die sind zwar eher selten und so ca. 1 – 1 ½ Jahre älter, aber die Auswahl funktioniert (vor allem mit den Wissen über das wir verfügen) und das erspart insgesamt viel Ärger, denn auch bei den Frauen versucht meine Frau es zu meiden irgendetwas zu erzählen … was manchmal, gerade bei Thema "trocken werden" nicht ganz einfach ist, denn viele Kinder in ihrem Alter und Ältere rennen noch in Windeln umher und da fällt es doch auf wenn ein Kind keine Windeln anhat und dieses führt zwangsläufig zu Fragen … aber mein Frau hat dort auch eine Strategie, sie stellt sich einfach auf unwissend und sagt einfach, sie wüsste auch nicht wieso, das ist einfach so gewesen und sie vermeidet es zu erzählen, das unsere Tochter ihren Toilettengang bereits komplett alleine kann und auch machen will, also Hose ausziehen, ihren Klobrillenadapter auflegen, den kleinen Tritt holen, das Klo besteigen und sich setzen, Papas ADAC Zeitung nehmen, herumblättern und Automarken aufzählen, das große oder kleine Geschäft erledigen, ein Feuchttuch auspacken und vorwischen, mit Toilettenpapier nachwischen, vom Klo runter, abziehen, Hose hoch, Adapter runter, Deckel zu, den Tritt zum Waschbecken schieben, draufstellen, Wasserhahn an, Temperatur regeln, Seife aus dem Spender drücken, Hände waschen, Wasserhahn aus, vom Tritt runter, Hände abtrocknen …fertig, gezeigt hat ihr das niemand, sie hat es einfach nachgemacht, oder wenn nötig improvisiert, ich denke so was sollte man besser keiner Mutter anderer 2 ½ jähriger Kinder erzählen.
(Das wollte ich noch ergänzen: sie ist nach nach ihrem Abwischen tatsächlich komplett sauber, mein Frau und ich haben das am Anfang noch nachkontrolliert, was sie, aber nur unter Protest zugelassen hat, aber heute lassen wir die Kontrolle, achso und gleiches gilt auch für das Zähneputzen, wenn sie dann so nach 23:00 Uhr schlafen gehen will, dann tappert sie erst noch ins Bad, stellt sich auf ihren Tritt schnappt sich die Zahnbürste, legt die auf den Rand, öffnet die Tube, haut meistens ein sehr große Wurst auf die Borsten (wobei oft etwas daneben geht, was sie mit einem lautem "Manno Meter" kommentiert, dann öffnet sie den Wasserhahn, nimmt eine Handvoll Wasser in den Mund, schließt den Hahn wieder, schnappt sich die Bürste und putz sich ordentlich, oben, unten, vorne, an den Seiten die Zähne, macht am Ende den Hahn auf, spült die Bürste ab, legt diese Beiseite, nimmt ihren grünen Plastikbecher füllt diesen, spült sich den Mund, stellt den Becher ab, Zahnbürste rein, Hahn zu, steigt von ihrem Tritt, schiebt diesen an seinen Platz, trocknet sich Hände und Mund ab und dann trottet sie ins Schlafzimmer, alles mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit)
Liebe Grüße
Heiner
Also hier hat sich soviel getan, die Liste ist unendlich ... sie hat ja dann plötzlich angefangen zu sprechen, in vollständigen Sätzen, in 2 Sprachen und jetzt hört sie auch gar nicht mehr, sie redet den ganzen Tag und sie will sich unbedingt unterhalten, am Besten mit uns ... wenn wir es dann Abends um 23:30 dann auch mal nicht mehr mögen, dann holt sie ihre Stofftiere raus (meistens die 3 großen Hasen), setzt diese im Kreis auf ihr Trampolin, welches hier im Wohnzimmer steht, setzt sich selbst dazu und dann spielt sie Gesprächskreis und lässt die Stofftiere sprechen (mit verstellten Stimmen) und die Vier unterhalten sich dann über das Tagesgeschehen, oder unsere Reisen, oder das am nächsten Tag Schwimmkurs ist und das in einer Komplexität, die wie eine Theatervorstellung wirkt ... (einen Fernseher bräuchten wir als Eltern eigentlich nicht, weil das ist sehr unterhaltsam ! )
Das was Du geschrieben hast treibt uns hier auch um:
Wir können hier im Grunde gar nichts erzählen und uns mit niemandem austauschen, egal ob beim Sport, beim Schwimmen und am schlimmsten in der Musikschule, alleine ihr Dasein verursacht bei anderen Eltern (vor allen den Müttern) Unbehagen, denn wie kann es sein, dass so ein Kind ganze Liedtexte auswendig kann, dass so ein kleines Kind an die Tafel geht und ihren Namen schreibt, wieso das Kind so "artig" ist (womit sie meinen, dass man sich mit ihr auch über komplexe Sachverhalte unterhalten kann, sie diese versteht und sie, wie ein "Große" daraus sinnhaftes Handeln ableitet).loewe03 hat geschrieben:Im Alltag beim Erzählen bringt schon ein Prozent von dem, was man so erlebt, große Irritation und Unglauben bei den Mitmenschen
Was allerdings gut geht ist der Alltag, also z.B. die Blicke und Kommentare von Fremden, z.B. im Supermarkt, wenn Tochterkind in der Obst und Gemüseabteilung, die Ananas zählt und lautstark verkündet, das nur noch 7 Stück da sind, oder an der Kasse im Einkaufwagen stehend, die Produkte aufs Förderband legt und dabei laut die Produktnamen "vorließt"..."Gut Bio", "Haribo" ... und dann nach getaner "Arbeit" fröhlich ein Lied anzustimmen ... sie ist zum Glück recht groß und wirkt auch von ihrem gesamten Habitus eher wie 3 1/2 oder 4 und nicht wie 2 1/2 und dadurch das wir damit so locker umgehen sind die Kommentare vor allen von den Omis immer recht positiv, enden aber immer mit den Worten, "Wie weit doch die Kinder von heute sind!" … lustig ist nur wenn die Omis fragen, "Wie alt bist Du denn?" und sie zwei Finger zeigt und laut sagt "Ich bin 2 Jahre und schon groß!" … wir Eltern werden dann immer ungläubig angeglotzt von der versammelten Mannschaft, ich nicke dann immer zustimmend, in die ungläubigen Augen

Hochproblematisch ist letztlich nur der Umgang mit Müttern gleich alter Kinder, die füllen sich irgendwie immer sofort angegriffen durch die reine Anwesenheit unserer Tochter, daher haben wir (besser meiner Frau) im Grunde nur Kontakt zu 2 Müttern von ähnlichen Kinder, die sind zwar eher selten und so ca. 1 – 1 ½ Jahre älter, aber die Auswahl funktioniert (vor allem mit den Wissen über das wir verfügen) und das erspart insgesamt viel Ärger, denn auch bei den Frauen versucht meine Frau es zu meiden irgendetwas zu erzählen … was manchmal, gerade bei Thema "trocken werden" nicht ganz einfach ist, denn viele Kinder in ihrem Alter und Ältere rennen noch in Windeln umher und da fällt es doch auf wenn ein Kind keine Windeln anhat und dieses führt zwangsläufig zu Fragen … aber mein Frau hat dort auch eine Strategie, sie stellt sich einfach auf unwissend und sagt einfach, sie wüsste auch nicht wieso, das ist einfach so gewesen und sie vermeidet es zu erzählen, das unsere Tochter ihren Toilettengang bereits komplett alleine kann und auch machen will, also Hose ausziehen, ihren Klobrillenadapter auflegen, den kleinen Tritt holen, das Klo besteigen und sich setzen, Papas ADAC Zeitung nehmen, herumblättern und Automarken aufzählen, das große oder kleine Geschäft erledigen, ein Feuchttuch auspacken und vorwischen, mit Toilettenpapier nachwischen, vom Klo runter, abziehen, Hose hoch, Adapter runter, Deckel zu, den Tritt zum Waschbecken schieben, draufstellen, Wasserhahn an, Temperatur regeln, Seife aus dem Spender drücken, Hände waschen, Wasserhahn aus, vom Tritt runter, Hände abtrocknen …fertig, gezeigt hat ihr das niemand, sie hat es einfach nachgemacht, oder wenn nötig improvisiert, ich denke so was sollte man besser keiner Mutter anderer 2 ½ jähriger Kinder erzählen.

(Das wollte ich noch ergänzen: sie ist nach nach ihrem Abwischen tatsächlich komplett sauber, mein Frau und ich haben das am Anfang noch nachkontrolliert, was sie, aber nur unter Protest zugelassen hat, aber heute lassen wir die Kontrolle, achso und gleiches gilt auch für das Zähneputzen, wenn sie dann so nach 23:00 Uhr schlafen gehen will, dann tappert sie erst noch ins Bad, stellt sich auf ihren Tritt schnappt sich die Zahnbürste, legt die auf den Rand, öffnet die Tube, haut meistens ein sehr große Wurst auf die Borsten (wobei oft etwas daneben geht, was sie mit einem lautem "Manno Meter" kommentiert, dann öffnet sie den Wasserhahn, nimmt eine Handvoll Wasser in den Mund, schließt den Hahn wieder, schnappt sich die Bürste und putz sich ordentlich, oben, unten, vorne, an den Seiten die Zähne, macht am Ende den Hahn auf, spült die Bürste ab, legt diese Beiseite, nimmt ihren grünen Plastikbecher füllt diesen, spült sich den Mund, stellt den Becher ab, Zahnbürste rein, Hahn zu, steigt von ihrem Tritt, schiebt diesen an seinen Platz, trocknet sich Hände und Mund ab und dann trottet sie ins Schlafzimmer, alles mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit)
Liebe Grüße
Heiner
Zuletzt geändert von heinerprahm am Do 4. Aug 2011, 16:19, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
Heiner, manchmal habe ich das Gefühl, dass unsere Mädchen verwandt sind... Aber ich bin unschuldig - ich schwör's...! 
Zuweilen empfand ich die Ähnlichkeit geradezu unheimlich...
Du hattest mal geschrieben, dass sie als Neugeborene sogleich intensiven Blickkontakt aufgenommen hatte... Kenne ich so gut! Auch die frühen Kommunikationsversuche. Dann das frühe Trocken-werden. Du musst halt dazu wissen, dass die Blasenentlehrung gar nicht zentral gesteuert wird, so dass es absolut fraglich ist, wie das so kleine gescheite Leute denn überhaupt schneller hinkriegen. Es gibt da offenbar viele tiefgründige Geheimnisse im Zusammenspiel zwischen Intellekt und Körper, die noch gar nicht erforscht sind...

Zuweilen empfand ich die Ähnlichkeit geradezu unheimlich...
Du hattest mal geschrieben, dass sie als Neugeborene sogleich intensiven Blickkontakt aufgenommen hatte... Kenne ich so gut! Auch die frühen Kommunikationsversuche. Dann das frühe Trocken-werden. Du musst halt dazu wissen, dass die Blasenentlehrung gar nicht zentral gesteuert wird, so dass es absolut fraglich ist, wie das so kleine gescheite Leute denn überhaupt schneller hinkriegen. Es gibt da offenbar viele tiefgründige Geheimnisse im Zusammenspiel zwischen Intellekt und Körper, die noch gar nicht erforscht sind...
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
@heiner: wahnsinn deine tochter 
manches erkenne ich wieder.
ihre "theatervorstellungen" sind auch sehr unterhaltsam, sie erfindet den lieben langen tag geschichten und kommentiert ihr eigenes handeln, als sei es eine geschichte.
("das urmel kletterte den berg hinauf und sprang dann hinunter in den fluss, wo es ganz tief hinabtauchte um die seeungeheur zu besuchen" => real: kind setzt sich aufs sofa, springt runter und kraucht dann unten herum.)
und die "ordnungsliebe" faellt mir auch immer wieder auf, wobei ich nicht weiß, ob das mit dem intellekt zusammenhaengt. aber ich kenne z.b. sonst kein kind in dem alter, dass IMMER die filzstifte wieder ordungsgemaess zumacht, ehe es einen neuen stift nimmt. und das, wo ich ihr das nur einmal gesagt habe, dass sie das machen soll, damit die stifte nicht austrocknen.
bis auf diese beiden sachen, mitunter etwas altersuntypische fragen (meist nur an mich) und ihre verstaendigkeit und vernunft - ich haette sie mit 13 monaten nach entsprechender warung auch alleine den fussweg langlaufen lassen koennen - faellt tochter aber inzwischen weniger auf, als noch vor einem und einem halben jahr. viele hoeren nicht aufmerksam genug hin, um den unterschied zu erkennen zwischen "das noetige sprechen" und "ganze geschichten erzaehlen" und das mit großem wortschatz .
symbole und buchstaben interessieren sie seit geraumer zeit auch kaum noch, sie faengt auch grad erst an, mengen abzuzaehlen.
ich bin eigentlich erleichtert, dass sie mit besonderen faehigkeiten nicht mehr ganz so auffaellig ist... phantasie und vernunft werden nicht ganz so argwoehnisch beaeugt...

manches erkenne ich wieder.
ihre "theatervorstellungen" sind auch sehr unterhaltsam, sie erfindet den lieben langen tag geschichten und kommentiert ihr eigenes handeln, als sei es eine geschichte.
("das urmel kletterte den berg hinauf und sprang dann hinunter in den fluss, wo es ganz tief hinabtauchte um die seeungeheur zu besuchen" => real: kind setzt sich aufs sofa, springt runter und kraucht dann unten herum.)
und die "ordnungsliebe" faellt mir auch immer wieder auf, wobei ich nicht weiß, ob das mit dem intellekt zusammenhaengt. aber ich kenne z.b. sonst kein kind in dem alter, dass IMMER die filzstifte wieder ordungsgemaess zumacht, ehe es einen neuen stift nimmt. und das, wo ich ihr das nur einmal gesagt habe, dass sie das machen soll, damit die stifte nicht austrocknen.
bis auf diese beiden sachen, mitunter etwas altersuntypische fragen (meist nur an mich) und ihre verstaendigkeit und vernunft - ich haette sie mit 13 monaten nach entsprechender warung auch alleine den fussweg langlaufen lassen koennen - faellt tochter aber inzwischen weniger auf, als noch vor einem und einem halben jahr. viele hoeren nicht aufmerksam genug hin, um den unterschied zu erkennen zwischen "das noetige sprechen" und "ganze geschichten erzaehlen" und das mit großem wortschatz .
symbole und buchstaben interessieren sie seit geraumer zeit auch kaum noch, sie faengt auch grad erst an, mengen abzuzaehlen.
ich bin eigentlich erleichtert, dass sie mit besonderen faehigkeiten nicht mehr ganz so auffaellig ist... phantasie und vernunft werden nicht ganz so argwoehnisch beaeugt...
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
-
- Dauergast
- Beiträge: 536
- Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
@ NeckriNeckri hat geschrieben: Du hattest mal geschrieben, dass sie als Neugeborene sogleich intensiven Blickkontakt aufgenommen hatte... Kenne ich so gut! Auch die frühen Kommunikationsversuche. Dann das frühe Trocken-werden. Du musst halt dazu wissen, dass die Blasenentlehrung gar nicht zentral gesteuert wird, so dass es absolut fraglich ist, wie das so kleine gescheite Leute denn überhaupt schneller hinkriegen. Es gibt da offenbar viele tiefgründige Geheimnisse im Zusammenspiel zwischen Intellekt und Körper, die noch gar nicht erforscht sind...
Also wir haben ja viele Videoaufnahmen und Fotos ... ich möchte meine Tochter nicht zur schaustellen, daher hier nur ein Bild ihrer Augen, das Foto wurde tagsüber ein paar Stunden nach ihrer nächtlichen Geburt gemacht... damit man mal sieht, wie so ein Blick in der Realität aussieht ...

... mit so einem Blick hat sie mich auch direkt nach der Geburt angeschaut (also wenn man mich gefragt hätte, was sie denkt, dann hätte ich gesagt sie denkt "Hallo, wer bist Du denn !"

Und auch ich denke, das solche Kinder als Babys und als junge Kleinkinder einfach noch nicht genügend erforscht wurden und auch die Wissenschaft im Grunde nicht viel weiß, was aber auch verständlich ist, denn erstens sind sie selten und zweitens, wer will schon als Eltern sein Kind zu Studienzwecken "hergeben", also ist im Grunde all das was es an Informationen gibt, letztlich nur das was die Eltern in der Retrospektive berichten und ob das immer so stimmt und damit die wenigen Studien, die es gibt auch tatsächlich die Realität abbilden bezweifle ich.
Und das mit dem Trocken werden, dem Zähne putzen, oder alleine Essen, Kleidung anziehen, Schuhe anziehen,. schreiben, mit der Schere schneiden, CD und DVD einlegen und anmachen, selber die Computermaus bedienen und selbst die Inhalte auswählen etc.pp, das kommt, zumindest bei unserer Tochter eindeutig von ihrem enorm stark ausgeprägten Willen es uns gleich zutun, sie hasst es, wenn wir ihr etwas aus der Hand nehmen, sie will alles alleine machen und ihr Standardspruch derzeit ist "Mama, Papa, Ich bin doch schon groß!" ... das hat natürlich auch seine Schattenseiten, weil manches halt noch nicht klappt, z.B. eine Schleife binden, das frustriert sie dann so sehr das sie wütend die Schuhe durch die ganze Wohnung wirft und bitterlich weint, wir haben uns daher entschlossen, solche Dinge wie die Turnschuhe mit den Schnürsenkeln zu verbannen und ihr nur Schuhe mit Klettverschluss gekauft, die kann sie prima alleine handhaben ... und stattdessen üben wir jetzt gemeinsam im Spiel Schleife binden an ihrem Stoffhasen und wenn sie das dann irgendwann kann, dann versuchen wir es wieder mit den Schuhen ...
Unsere Tochter geht, wenn sie mal nicht zwischen uns Händchen halten will, ganz alleine auf der Strasse, sie kann sich sehr gut orientieren, weiß wo alle Läden sind, wo es zu den Spielplätzen geht, wo der Sportverein ist, in welche Richtung die Innenstadt und in welcher Richtung der Baggersee liegt, sie weiß wann die Ampel rot ist und wann grün und was in den beiden Fälle zutun ist, sie weiß wo der Fußweg ist und wo der Fahrradweg, sie dreht sich um und macht den Schulterblick, wenn sie die Richtung wechselt und meine Frau und ich haben sie zwar ständig im Auge und in Griffweite (man weiß ja nie), aber im Grunde wäre das überflüssig, denn das sieht alles sehr souverän und überlegt aus... und sie fährt ja schon seit ein paar Monaten ihr Puky Fahrrad mit Stützrädern und auch dort ist das alles so wie das sein soll, mit Bremsen und nach Links und Rechts schauen an Kreuzungen, warten an der Ampel etc.pp oder an ihrem Lieblings-Stopp-Schild (da hält sie immer an und ruft ganz laut und grinsend "STOPP")sinus hat geschrieben: bis auf diese beiden sachen, mitunter etwas altersuntypische fragen (meist nur an mich) und ihre verstaendigkeit und vernunft - ich haette sie mit 13 monaten nach entsprechender warung auch alleine den fussweg langlaufen lassen koennen - faellt tochter aber inzwischen weniger auf, als noch vor einem und einem halben jahr. viele hoeren nicht aufmerksam genug hin, um den unterschied zu erkennen zwischen "das noetige sprechen" und "ganze geschichten erzaehlen" und das mit großem wortschatz .
symbole und buchstaben interessieren sie seit geraumer zeit auch kaum noch, sie faengt auch grad erst an, mengen abzuzaehlen.
ich bin eigentlich erleichtert, dass sie mit besonderen faehigkeiten nicht mehr ganz so auffaellig ist... phantasie und vernunft werden nicht ganz so argwoehnisch beaeugt...

Liebe Grüße
Heiner
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
das laeuft hier ganz genauso ab! ich hatte seit sie laufen kann noch NIE sorge, das sie einfach irgendwo hinrennt. wir haben zum zweiten geburtstag auch das treppenschutzgitter sowie die umrandung des gartenteichs entfernt. sie ist so vernuenftig, dass das voellig unnoetig war. sie fragt auch zu 90%, ob sie dieses und jenes "darf". und ich pflege einen"kooperativen" erziehungsstil nach juul und sie macht das ganz sicher nicht aus angst vor schelte.heinerprahm hat geschrieben: Unsere Tochter geht, wenn sie mal nicht zwischen uns Händchen halten will, ganz alleine auf der Strasse, sie kann sich sehr gut orientieren, weiß wo alle Läden sind, wo es zu den Spielplätzen geht, wo der Sportverein ist, in welche Richtung die Innenstadt und in welcher Richtung der Baggersee liegt, sie weiß wann die Ampel rot ist und wann grün und was in den beiden Fälle zutun ist, sie weiß wo der Fußweg ist und wo der Fahrradweg, sie dreht sich um und macht den Schulterblick, wenn sie die Richtung wechselt und meine Frau und ich haben sie zwar ständig im Auge und in Griffweite (man weiß ja nie), aber im Grunde wäre das überflüssig, denn das sieht alles sehr souverän und überlegt aus... und sie fährt ja schon seit ein paar Monaten ihr Puky Fahrrad mit Stützrädern und auch dort ist das alles so wie das sein soll, mit Bremsen und nach Links und Rechts schauen an Kreuzungen, warten an der Ampel etc.pp oder an ihrem Lieblings-Stopp-Schild (da hält sie immer an und ruft ganz laut und grinsend "STOPP")... und wenn ich z.B. aus versehen mal nicht stehen bleibe, ruft sich mich entrüstet zurück "Papa, komm surück, das steht Stopp!"
Liebe Grüße
Heiner
sie faehrt uebrigens (seit sie 23 monate alt ist) laufrad, aber immer sehr vorsichtig. dabei alles andere als ungeschickt, bedaechtig wuerde ich das nennen. seit sie eine handbremse dran hat ist sie vor allem auch mit bremsen beschaeftigt

ich hab hier ein video von ihrer ersten "laufradwoche". 22/23 monate alt wie gesagt. da war sie an eine zaun ran gefahren, um eine pflanze anzuschauen. danach macht sie, um auf den alte kurs zurueck zu kommen ein rueckwaerts-lenkmanoever um 90 grad mit zuruecksetzen, gegenlenken und allem drum und dran. das kann ich bis heute nicht begreifen, wie und woher sie den "instinkt" oder das wissen (?) hat, wie man sowas macht. sie hatte vor dem laufrad keinerlei andere fahrzeuge und auch kaum mit autos & co gespielt, wie sicher mancher junge in dem alter!
heute sah ich ein maedel, drei monate juenger. das fuhr immer wieder einen abhang mit dem roller runter. sehr geschickt und voellig unerschrocken und im geschwindigkeitsrausch. sowas wuerde meinen tochter aber nie, nie, nie machen! (außer, um die funktionsweise der bremse zu testen

sie ist aber oft so gar nicht versessen drauf, dinge selbst zu tun, anders als deine tochter, heiner. obwohl ich schon wert lege auf selbstbestimmung und sie ganz sicher nicht kuenstlich "klein halte"
aber grad beim an- und ausziehen laesst sie sich z.b. lieber bedienen, sie erachtet das meiner meinung nach einfach als unwichtig oder gar laestig und quasselt lieber die ganz zeit ihre urmelgeschichten.
ich weiß noch, wie wir mal ihren sechsjaehrigen cousin mehrere tage zu besuch hatten. sie beobachtete ihn sehr aufmerksam bei allen alltagsverrichtungen. da war sie knapp ueber zwei. am zweiten abend, nachdem er wieder weg war ueberraschte sie mich, indem sie sich komplett alleine auszog und den schlafanzug komplett alleine angezogen hatte.
aber: danach machte sie das eigentlich nie wieder! (nur auf aufforderung und mit druck klappt das und dann nicht halb so gut, wie damals.)
das nur ein beispiel dafuer, wie sie dinge angeht.
beim malen aehnlich. sie malt mitunter erstaunlich gut. dann wieder lange, lange nur krikelkrakel. und in der kita malt sie grundsaetzlich nur simples gestrichel.
das macht mir manchmal schon sorge, ich denke, sie gehoert evtl zu den "typischen" maedchen, die sich sehr stark anzupassen versuchen.
ich werd das beobachten muessen, allerdings weiß ich nicht so recht, ob und wie man gegensteuern sollte.
videos sind hier uebrigens oft sehr aufschlussreich, vor allem im nachhinein staune ich immer wieder, was sie in dem entsprechenden alter schon so gemacht und gesagt und gedacht hat, was ich damals oft noch nichtmal sooo erstaunlich fand...
ich entdecke beim anschauen auch immer wieder dinge, die mir im alltag so gar nicht aufgefallen sind.
es gibt z.b. ein geniales filmchen. da schiebt sie mit 9 monaten (sie lief mit reichlich 10 monaten) eine spielkiste durch das damals noch leere und recht große wohnzimmer. (wir waren grad noch am einrichten).
ich hab einfach drauf gehalten und fand nichts besonderes daran.
hinterher hatte ich folgende szene:
kind schieb die kiste etwa 5 meter weit. dann haelt sie an, schaut voellig verbluefft zurueck. dann mich an. erzaehlt mir was mit großem nachdruck "wa-wa-wa-wa!!!", zeigt dabei auf den ausgangspunkt ihrer "wanderung". dann geht sie in den vierfuesslerstand und krabbelt exakt dahin zurueck, wo sie herkam und schaut dann wieder zurueck zur spielkiste.
sie war ganz offensichtlich von ihrer geschwindiheit beim laufen ueberrascht und hat dann ganz offensichtlich die zurueckgelegte strecke nochmal genau ueberprueft!
das alles waer mir ohne den film nie aufgefallen!
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
-
- Dauergast
- Beiträge: 536
- Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
Hallo sinus,sinus hat geschrieben: videos sind hier uebrigens oft sehr aufschlussreich, vor allem im nachhinein staune ich immer wieder, was sie in dem entsprechenden alter schon so gemacht und gesagt und gedacht hat, was ich damals oft noch nichtmal sooo erstaunlich fand...
ich entdecke beim anschauen auch immer wieder dinge, die mir im alltag so gar nicht aufgefallen sind.
es gibt z.b. ein geniales filmchen. da schiebt sie mit 9 monaten (sie lief mit reichlich 10 monaten) eine spielkiste durch das damals noch leere und recht große wohnzimmer.
Das ist eine sehr schöne Geschichte !!!



Das mit dem Anpassen beobachte ich bei unserer Tochter nicht, das braucht sie ja auch nicht, denn sie hat zwar ihre "Termine", aber sie geht nicht täglich in einen Kindergarten, daher hat sie auch keinen Gruppendruck... denn ich denke das wird es bei Deiner Tochter eventuell sein, denn so wie Du sie beschreibst ist sie sehr vorsichtig, bedächtig, vorausschauend und vor allem wahrscheinlich schon in der Lage die Situation, in der sie sich befindet, zu analysieren und sich entsprechend, mit den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, klug zu verhalten .... und "nicht auffallen zu wollen", ist denke ich keine so schlechte Strategie. Da ist unsere Tochter aber sehr ähnlich, während alle anderen Kinder einfach kopflos umherrennen, sondiert sie immer erstmal ausführlich die Lage und macht dann nichts von dem was die anderen machen, sondern sucht sich eine einigermaßen sinnvolle Aufgabe (da gibt es auch ein Video, das hat mein Frau beim Sport gemacht als unsere Tochter 26 Monate alt war; in mitten der Halle steht ein umgedrehter Turnkasten randvoll mit bunten Bällen, ungefähr die Größe von Tennisbällen, mein Frau filmt, wie die anderen Kinder wie irre auf den Kasten zustürmen und die Bälle wild in der ganzen Halle verstreuen, dann richtet meine Frau die Kamera nach unten, da steht unsere Tochter, neben meiner Frau und schaut dem Treiben zu, als dann der erste Tumult vorbei war und die anderen Kinder schon längst wieder mit etwas anderen beschäftigt waren, da trottet unsere Tochter los und beginnt die Bälle einzusammeln und zurück in die Kiste zulegen, so ist sie

Liebe Grüße
Heiner
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
Hallo Sinus, hallo Heiner,
ich kenne ebenfalls diesen ausgeprägten Willen zum Verstehen der Zusammenhänge in der Umgebung und auch den Drang, diese Zusammenhänge mit eigenen Mitteln zu ergründen und auszuprobieren.
Im Rückblick würde ich sagen, dass zwei Aspekte dabei für die Kinderseele wichtig waren: (1.) das Verstehen VOR dem Ausprobieren und (2.) das freudige Teilen des Erfolgserlebnisses speziell mit den Eltern. Das hatte zwei Konsequenzen: In einer neuen Situation überwog zunächst die Zurückhaltung bei voller Konzentration aufs Verstehen und neu erlernte Fertigkeiten wurden nicht gegenüber Fremden (auch nicht im Kiga) demonstriert. Es passierte nämlich nicht selten, dass es außerhalb des Elternhauses zum Befremden oder zum Ignorieren gegenüber des ("viel zu früh") Erworbenen kam, so dass die kleine Maus schnell den Zusammenhang assimilierte, dass sie mit unauffälligem Verhalten außerhalb ihrer Kinderstube besser fuhr.
Mit den Jahren verfeinerte sich aber auch das soziale Gespür aufgrund der intensiven Beobachtungsgabe, so dass je nach Situation abgewogen werden konnte, welche Öffnung nach außen in welcher Situation angebracht war. Das ist spätestens in der Schule wichtig.
@Sinus: Inzwischen sind natürlich die Eltern als intime Projektionsfläche zum Reflektieren des eigenen Verhaltens nicht mehr so extrem wichtig. Die junge Dame checkt ihr Outfit und ihr Verhalten zu einem guten Teil auch am Zuspruch aus dem Freundeskreis aus inzwischen jungen (Fast-)Erwachsenen. Aber das ist ja ganz natürlich so. An deiner Stelle würde ich mir somit über die nach außen gerichtete Introvertiertheit in dem jungen Alter keine Sorgen machen.
Das Ankleiden-können hatte dein Kind ja schon erfolgreich ausprobiert - und wahrscheinlich längst inventarisiert. Kinder in diesem Alter wollen jedoch gerne Fortschritte verspüren - wenn also ein Erfolgserlebnis lockt. Wenn du sie zum Anziehen drängst oder ihr signalisierst, dass du es schneller oder besser hinbekommst, dann schwindet der Antrieb, es selbst erledigen zu wollen. Irgendwann sollen solche Tätigkeiten ja aber auch zum Alltag werden. Die Selbstverständlichkeit alltäglicher Handlungen sollte man daher auch in genau dieser Richtung signalisieren, aber dennoch bewusst wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Das ist der Trick... Kinder in diesem Alter können übrigens noch nicht so gut aus Fehlverhalten und dem Frusterlebnis lernen. Wenn du ihr (auch subtil) signalisierst, dass es unerwünscht ist, dass sie sich nicht selbst anzieht, dann ist das eine negative Rückmeldung, die das Anziehen mit negativen Assoziationen versieht. Um so weniger gerne wird sich sich damit auseinandersetzen. Das ist für uns Erwachsene schwer zu verstehen. Selbst GrundschullehrerInnen wissen häufig nicht damit umzugehen, sondern wundern sich bloß, wieso der Spruch "das hast du falsch gemacht!" bloß noch mehr Fehler zur Folge hat...
Viele Grüße von Neckri
ich kenne ebenfalls diesen ausgeprägten Willen zum Verstehen der Zusammenhänge in der Umgebung und auch den Drang, diese Zusammenhänge mit eigenen Mitteln zu ergründen und auszuprobieren.
Im Rückblick würde ich sagen, dass zwei Aspekte dabei für die Kinderseele wichtig waren: (1.) das Verstehen VOR dem Ausprobieren und (2.) das freudige Teilen des Erfolgserlebnisses speziell mit den Eltern. Das hatte zwei Konsequenzen: In einer neuen Situation überwog zunächst die Zurückhaltung bei voller Konzentration aufs Verstehen und neu erlernte Fertigkeiten wurden nicht gegenüber Fremden (auch nicht im Kiga) demonstriert. Es passierte nämlich nicht selten, dass es außerhalb des Elternhauses zum Befremden oder zum Ignorieren gegenüber des ("viel zu früh") Erworbenen kam, so dass die kleine Maus schnell den Zusammenhang assimilierte, dass sie mit unauffälligem Verhalten außerhalb ihrer Kinderstube besser fuhr.
Mit den Jahren verfeinerte sich aber auch das soziale Gespür aufgrund der intensiven Beobachtungsgabe, so dass je nach Situation abgewogen werden konnte, welche Öffnung nach außen in welcher Situation angebracht war. Das ist spätestens in der Schule wichtig.
@Sinus: Inzwischen sind natürlich die Eltern als intime Projektionsfläche zum Reflektieren des eigenen Verhaltens nicht mehr so extrem wichtig. Die junge Dame checkt ihr Outfit und ihr Verhalten zu einem guten Teil auch am Zuspruch aus dem Freundeskreis aus inzwischen jungen (Fast-)Erwachsenen. Aber das ist ja ganz natürlich so. An deiner Stelle würde ich mir somit über die nach außen gerichtete Introvertiertheit in dem jungen Alter keine Sorgen machen.
Das Ankleiden-können hatte dein Kind ja schon erfolgreich ausprobiert - und wahrscheinlich längst inventarisiert. Kinder in diesem Alter wollen jedoch gerne Fortschritte verspüren - wenn also ein Erfolgserlebnis lockt. Wenn du sie zum Anziehen drängst oder ihr signalisierst, dass du es schneller oder besser hinbekommst, dann schwindet der Antrieb, es selbst erledigen zu wollen. Irgendwann sollen solche Tätigkeiten ja aber auch zum Alltag werden. Die Selbstverständlichkeit alltäglicher Handlungen sollte man daher auch in genau dieser Richtung signalisieren, aber dennoch bewusst wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Das ist der Trick... Kinder in diesem Alter können übrigens noch nicht so gut aus Fehlverhalten und dem Frusterlebnis lernen. Wenn du ihr (auch subtil) signalisierst, dass es unerwünscht ist, dass sie sich nicht selbst anzieht, dann ist das eine negative Rückmeldung, die das Anziehen mit negativen Assoziationen versieht. Um so weniger gerne wird sich sich damit auseinandersetzen. Das ist für uns Erwachsene schwer zu verstehen. Selbst GrundschullehrerInnen wissen häufig nicht damit umzugehen, sondern wundern sich bloß, wieso der Spruch "das hast du falsch gemacht!" bloß noch mehr Fehler zur Folge hat...

Viele Grüße von Neckri
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
danke fuer eure rueckmeldungen. das oben zitierte von dir, neckri, kann ich 1:1 hier nachvollziehen. das hast du gut anaylsiert und zusammengefasst.Neckri hat geschrieben: Im Rückblick würde ich sagen, dass zwei Aspekte dabei für die Kinderseele wichtig waren: (1.) das Verstehen VOR dem Ausprobieren und (2.) das freudige Teilen des Erfolgserlebnisses speziell mit den Eltern. Das hatte zwei Konsequenzen: In einer neuen Situation überwog zunächst die Zurückhaltung bei voller Konzentration aufs Verstehen und neu erlernte Fertigkeiten wurden nicht gegenüber Fremden (auch nicht im Kiga) demonstriert. Es passierte nämlich nicht selten, dass es außerhalb des Elternhauses zum Befremden oder zum Ignorieren gegenüber des ("viel zu früh") Erworbenen kam, so dass die kleine Maus schnell den Zusammenhang assimilierte, dass sie mit unauffälligem Verhalten außerhalb ihrer Kinderstube besser fuhr.
Mit den Jahren verfeinerte sich aber auch das soziale Gespür aufgrund der intensiven Beobachtungsgabe, so dass je nach Situation abgewogen werden konnte, welche Öffnung nach außen in welcher Situation angebracht war. Das ist spätestens in der Schule wichtig.
(...)
An deiner Stelle würde ich mir somit über die nach außen gerichtete Introvertiertheit in dem jungen Alter keine Sorgen machen.
Viele Grüße von Neckri
nach meiner beobachtung verhaelt sich tochter in der tat sehr "adaptiv" - soll heißen, dass sie sich in verschiedenen gruppen und situationen jeweils sehr unterschiedlich verhaelt.
es fiel mir darum schon oefter schwer sie zu beschreiben, wenn mich jemand nach ihrem charakter fragte.
zu hause, unter freunden und familie ist sie sehr selbstbewusst, extrovertiert und mitunter auch "altklug". in der kita und gegenueber fremden oder wenig nahestehenden ist sie sehr "unauffaellig", zurueckhaltend und vorsichtig.
mein zu hause staendig und laut quasselndes kind: neulich haben wir beim einwohnermeldeamt einen reisepass abgeholt - dort fluesterte sie, als waer sie in der kirche!
in der musikgruppe ist sie sehr extrovertiert, singt laut mit, ist selbstbewusst und aufgekratzt.
im sport, wo mehr kinder sind und es "energetischer" zugeht, scheint sie sehr introvertiert.
was du, heiner, mit den baellen beschreibst: das haette exakt meine tochter sein koennen!
ganz oft macht sie bei sport erstmal nichts mit, beobachtet. und wenn die anderen schon laengst die naechste uebung machen, sucht sie sich eine ecke, wo sie die vorige sache fast "heimlich" fuer sich ausprobiert.
(aber da bin ich genauso. ich beneide immer die leute, die beim tanzen z.b. einfach loslegen und sich treiben lassen. ich dagegen moechte immer erst wissen, wie die schrittkombinationen gehen, die erst moeglichst heimlich ueben und nur DANN wuerde ich mich trauen, das "oeffentlich" zu tun.)
noch ein erlebnis: es gibt ein video aus der kita. die kleinen sitzen und singen "haensel und gretel". (schrecklich schief).
tochter, die im "musikgarten" fast jedes lied mitsingt, sitzt dabei, schaut, hoert - aber singt nicht mit. wenn ich es nicht besser wuesste, wuerde ich denken, sie kann nicht singen, mag keine musik oder kennt das lied nicht...
komischerweise singt sie auch niemals zu hause lieder aus der kita. lieder aus dem musikgarten - haeufig.
aber eigentlich habt ihr auch recht, dass anpassung durchaus auch positiv zu werten ist, solange das kind dabei nicht irgendwie leidet. und das scheint nicht der fall zu sein.
@neckri: sorry, wenn wir jetzt so weit weg von deinem ursprungsthema sind... ich hoffe, du nimmst das nicht uebel.
aber ich finde, hier ist einer der wenigen orte, wo man so ueber seine kinder schreiben kann und auch reflektierte antworten bekommt.
ganz unabhaengig von faehigkeiten und begabungen - allein, das eigene kind so zu beobachten und zu analysieren befremdet die meisten ja schon sehr...
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: Marken-Namen/Bezeichnungen erkennen
@Sinus: du meinst sicherlich Loewes Ausgangsthema...
Aber auch mit der frühen Liebe am Sortieren der Symbole und Zusammenhänge aller Art geht ja ebenfalls eine ausgeprägte Beobachtungsgabe einher. Es ist ja darum gerade eine spannende Frage, wie die intensivere Sinnesleistung, das bessere Erinnern an die somit intensivere Erfahrung und letztlich das Jonglieren zwischen immer neuen und vermehrt erinnerten Reizen zusammengenommen einen Einfluss auf jenes Konstrukt nehmen, das wir in der Summe "Intelligenz" nennen...
Eine dazu passende Arbeit, die ich in so einem Zusammenhang zwischen Interesse an Mustern (egal ob visuelle, gehörte oder soziale) und Intelligenz gerne ins Feld führe, stammt aus einer empirischen Untersuchung aus Korea. Beim Lösen von nonverbalen Intelligenztests zeigte sich, wo es einen Unterschied nach dem IQ der Studienteilnehmer gab: sehr deutlich wurde der Scheitellappen mehr involviert, wenn die Aufgaben rascher und fehlerfreier gelöst wurde, wenngleich klar ist, dass nicht bloß ein Hirnbereich die "Intelligenz" eines Menschen erklären kann... (*Link*). Derselbe Bereich ist im Alltag somit natürlich für ganz andere Aufgaben als IQ-Tests zuständig. Zum einen ist er für die Aufmerksamkeitssteuerung zuständig, hat aber auch eine wichtige Funktion beim Arbeitsggedächtnis (also für das strukturierte Verfolgen zeitlich-örtlicher Informationen), aber ist insbesondere bei der räumlichen Wahrnehmung von Mustern, Richtungen und Abständen wichtig... Es passt also trotzdem ganz gut ins Bild, wenn man im Rückblick anhand der Erfahrung mit intelligenten Kindern eine früh ausgeprägte Beobachtungsfreude dokumentieren kann. Erstaunlicherweise spielt dieser Scheitellappenbereich auch für die Verarbeitung sozialer Muster eine große Rolle. Bei Kindern mit großen sozialen Problemen (autistischer Formenkreis) wird dieser Hirnbereich weniger aktiviert, wenn menschliche Gesten betrachtet werden .
Viele Grüße von Neckri
Aber auch mit der frühen Liebe am Sortieren der Symbole und Zusammenhänge aller Art geht ja ebenfalls eine ausgeprägte Beobachtungsgabe einher. Es ist ja darum gerade eine spannende Frage, wie die intensivere Sinnesleistung, das bessere Erinnern an die somit intensivere Erfahrung und letztlich das Jonglieren zwischen immer neuen und vermehrt erinnerten Reizen zusammengenommen einen Einfluss auf jenes Konstrukt nehmen, das wir in der Summe "Intelligenz" nennen...
Eine dazu passende Arbeit, die ich in so einem Zusammenhang zwischen Interesse an Mustern (egal ob visuelle, gehörte oder soziale) und Intelligenz gerne ins Feld führe, stammt aus einer empirischen Untersuchung aus Korea. Beim Lösen von nonverbalen Intelligenztests zeigte sich, wo es einen Unterschied nach dem IQ der Studienteilnehmer gab: sehr deutlich wurde der Scheitellappen mehr involviert, wenn die Aufgaben rascher und fehlerfreier gelöst wurde, wenngleich klar ist, dass nicht bloß ein Hirnbereich die "Intelligenz" eines Menschen erklären kann... (*Link*). Derselbe Bereich ist im Alltag somit natürlich für ganz andere Aufgaben als IQ-Tests zuständig. Zum einen ist er für die Aufmerksamkeitssteuerung zuständig, hat aber auch eine wichtige Funktion beim Arbeitsggedächtnis (also für das strukturierte Verfolgen zeitlich-örtlicher Informationen), aber ist insbesondere bei der räumlichen Wahrnehmung von Mustern, Richtungen und Abständen wichtig... Es passt also trotzdem ganz gut ins Bild, wenn man im Rückblick anhand der Erfahrung mit intelligenten Kindern eine früh ausgeprägte Beobachtungsfreude dokumentieren kann. Erstaunlicherweise spielt dieser Scheitellappenbereich auch für die Verarbeitung sozialer Muster eine große Rolle. Bei Kindern mit großen sozialen Problemen (autistischer Formenkreis) wird dieser Hirnbereich weniger aktiviert, wenn menschliche Gesten betrachtet werden .
Viele Grüße von Neckri