Ich habe zu dem Thema eine Buchempfehlung, in der sich auch ein Kapitel mit dem Thema "Motivation" beschäftigt. Dort wird auch auf die Motivation durch Belohnung eingegangen.
http://www.amazon.de/Wie-Kinder-heute-l ... 3421044260
Es gibt auch ein sehr schönes Kapitel über Intelligenz und woran man sie erkennt. Dabei geht der Autor auch auf den Sinn und Unsinn von IQ-Tests ein. Ich hatte das Buch mal in der Bibliothek diagonal gelesen und dann bin ich irgendwie dran hängen geblieben, weil es wirklich vielfältig und aufschlussreich ist. Und außerdem - wissenschaftlich auf dem aktuellen Stand.
Es gibt natürlich verschiedene Lernmethoden und das Laufenlernen findet im Gehirn anders statt als das Auswendiglernen von Vokabeln. Der große Unterschied ist aber meistens der, dass die Kinder das Laufen von sich aus Lernen wollen, während das Vokabelnlernen, so wie wir es kennen, immer von außen vorgegeben wird. Dennoch kann ein Kind dafür eine innere Motivation entwickeln. Man muss sich dabei auch klar machen, dass die Kinder das Leben ja nicht so in der Rückschau begreifen wie wir Erwachsenen, sondern dass sich der Sinn des Lernens von bestimmten schulischen Inhalten noch gar nicht erschließen kann, weil ihnen alleine die Vorstellung fehlt, wofür man das erlernte Wissen gebrauchen könnte. Ihr kennt ja bestimmt alle den Spruch: Wenn du ein Schiff bauen willst, lehre deine Männer nicht das Holz zu bearbeiten, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem großen weiten Meer. (sinngemäß)
Ich kenne dieses Problem auch von meiner Tochter, die eine Din-A-4-Seite Rechenaufgaben zu erledigen hatte. Bei allen Aufgaben kam entweder 9 oder 10 raus. Nach der Hälfte schrie sie dann irgendwann:"Wenn bei der nächsten Aufgabe wieder das Gleiche rauskommt, dann flipp ich aus! Dann schmeiße ich den verkackten Zettel in den Müll!!!"
Bei den neunern gings dann so, dass ich ihr gesagt habe, dass sie sich vorstellen soll, dass sie beim Kegeln ist und alle Neune mit zwei Würfen umwerfen soll. Mit entsprechenden Geräuschen flutschte das dann auch wieder.

Bei den Zehneraufgaben weiß ich nicht mehr, aber da hatte ich auch ein Beispiel. Und dann habe ich ihr noch erklärt, dass es für viele Kinder eine große Hilfe ist, dass sie wissen, dass nur zwei mögliche Ergebnisse dabei herauskommen können. Wenn man nur zwei Möglichkeiten hat, ist die Chance doch größer, dass eine davon richtig ist. Das fand sie dann wieder sehr interessant.
Ich nehme mir auch die Freiheiten, bei bestimmten Wiederholungsaufgaben einfach zu sagen, wie machen es nicht am Stück. Wenn es zu eintönig ist, lasse ich sie solche Fleißaufgaben auch gerne mal abends nach dem Sport machen, wenn sie körperlich ausgepowert ist und ihr Gehirn auch langsam ein paar Gänge runterschalten soll. So mache ich es auch mit den Ausmal-Hausaufgaben.Natürlich habe ich das auch vorher mit der Klassenlehrerin abgesprochen, dass ich im Zweifelsfall auch einfach entscheide, solche Dinge aufs Wochenende zu verschieben. Zur Info: Wir machen Freitags nie Hausaufgaben, dafür aber am Wochenende Wiederholungsaufgaben.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)