Geht es anderen auch so???

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sheep

Geht es anderen auch so???

Beitrag von sheep »

Hallo, also ich habe irgendwie das Gefühl, solbald man einem Lehrer/Erzieher/Kinderarzt sagt, das Kind sein HB, dann wird es erst nicht geglaubt und auch noch so komisch mitleidig geschaut. Kennt das jemand hier? #ich bin soooo sauer :evil: ich kann es nicht mehr hören..Die Schulleitung meinte am Telefon : "Wir haben schon sooo viele Hb Kinder hier gehabt, er (mein Sohn) müsse nicht überspringen, oft haben gerade diese Kinder soziale Probleme.." BITTE WAS?? Aha sie kennt ihn nicht einmal, aber gut wenn man Vorurteile hat. Und dafür, dass allein der Ort in dem die Schule ist, max. 500 Einwohner hat und die Schule selbst ca. 150 Grundschüler hat sie aber schon ganz schön viele HB Kinder gehabt..Und dann immer diese Frage, WER denn den Test gemacht hat (ist der auch seriös oder haben wir ihn gar selbst getestet?? :evil: ) und wenn man sagt ja der und der dann kommt oh ok, aja wir können ja für dann und dann einen Termin ausmachen usw. Die Schuleingangsuntersuchungsärztin meinte mitleidig ich solle ihn nicht überfordern mit dem überspringen...WAAAS?? Das Problem ist UNTERforderung und nich ÜBERforderung..aber ich bilde mir bzw der Psychologe, das ja anscheinend eh alles ein..Arrgghhh nerv..Ich hoffe hier ist jemand dem es genauso geht und der Tipps zur Argumentation bei der Schulleitung hat, zum Thema doch überspringen (also direkt in die 2. Klasse)..
Liebe Grüße
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von Bliss »

Ich glaube, ich habe noch nie jemanden vom mir aus gesagt, dass mein Sohn HB ist, von daher weiss ich nicht wie die Reaktionen so sind.

Dass die Schule zurückhaltend reagiert kann ich aber nachvollziehen. Denn genaugenommen löst Früheinschulung oder Überspringen das Problem der Unterforderung ja nicht, es mildert es höchstens etwas und verkürzt halt die Schulzeit. Dafür handelt man sich unter Umständen andere Probleme ein, die man ohne Sprung nicht hätte.
sheep

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von sheep »

Welche Probleme denn? Er ist ein normales Kind wie andere auch, nur halt eben schneller. Warum sollte es ihm nicht gelingen, sich an "älteren" zu orientieren, wenn es doch genau diese Kinder sind, die auf seinem Level wären. Mag sein, dass sein Lernwillen nur kurze Zeit besser wird, oder er schnell wieder unterfordert wird. Dann muss man aber dann weitersehen und nicht jetzt schon sagen, hat eh keinen großen sinn usw. Ich sagte es der Leitern, da ich mir Gedanken über seine Motivation mache, welche schon total im Keller ist. Freunde hat er keine im Kiga und ich glaube nicht, dass es einen Unterschied für ihn macht (sozial gesehen) wenn er in die 2. Klasse kommt. Im Gegenteil, sein Sozialverhalten leidet eher darunter.. Naja er ist jetzt schon dermaßen unterfordert, d.H. er wird schnell wütend, wenn man nicht mit ihm die ganze Zeit Rätselblöcke macht oder ihm alle! Fragen genauestens beantworten kann. Wie soll er denn Freundschaft schließen in der Schule wenn er nur max 10 Wochen dort ist? Würden wir hier bleiben, würde ich das nicht springen allein wegen evtl Freunde in Erwägung ziehen, aber er hat hier keine und wird auch in der 2. Klasse Anschluss finden müssen genau wie in der ersten Klasse. Was macht den Unterschied? Auße, dass er dann seinen Kognitiven Leistungen entsprechend gefördert wird??
alibaba

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von alibaba »

Hallo Sheep,

SO hast Du einen denkbar ungünstigen Start, wenn Du diese Variante wählst: Mein Kind ist getestet und viel weiter als andere, er geht doch gleich in Kl.2. Damit signalisierst Du nur eins, das du den Lehrern nicht zutraust sich selber ein Bild zu machen und sie somit für "dumm" stigmatisierst. Nein, das machst du natürlich nicht, jedoch sendest Du solche Signale.

Ich würde das kind erst einmal im Schulalltag ankommen lassen und sehen wie es sich entwickelt. Erst im Anschluß kann man sich beraten, wenn sich die schulische entwicklung so abzeichnet, das Kind springen kann, wenn es denn muss. ;) Eine Begabung bedeutet ja nicht zwangsläufig das dein Kind alles super toll kann. Oft haben auch diese Kinder Schwächen und nicht jeder ist zum Hochleister geboren der sich permanent meldet und alles sofort versteht. Ausserdem sind Tests unter 6 Jahren doch noch recht unzuverlässig und bedeuten nicht deren Umunstößlichkeit.

Ein Sprung kann nur gelingen wenn alle mitmachen. Die Eltern, das Kind, die Lehrer. Ein Sprung sollte nur unter Leidensdruck erfolgen, also wenn er nicht mehr umgangen werden kann. Meistens ist das nicht die Anzahl der 1er die ein Kind im Test schreibt. :ugeek:

Beagbte Kinder haben oft soziale Probleme, jedoch nicht, weil sie zurück sind (aber auch das gibt es) sondern weil sie reifer sind, dieses aber ihnen nicht zugetraut wird, und die Ignoranz es eben so zu tun, wie andere Kinder, dann als Unreife attestiert wird. Ich lese gerade ein schönes Buch darüber. Es bedarf daher geschultem und aufmerksamen Personal in Schulen und Institutionenen die die Kinder dahingehend unterstützen. Wenn hier allerdings von der Schulleitung schon solche Aussagen kommen, siehst Du, das diese keine Ahnung haben und ein Sprung von guten Noten, tollem Verhalten, bester Rechtschreibung und tollem Kind, abhängig gemacht wird. Denn begabt oder hb ist man nur, wenn man alles perfekt kann. :mrgreen:

Ich rate Dir daher dein Kind ganz normal einzuschulen und einfach abzuwarten. VG
MajoMam
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Registriert: Fr 31. Jan 2014, 23:11

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von MajoMam »

Hallo!

Ich glaube, was Bliss mit den "Problemen" meint, die man sich einhandeln könnte, wenn man springt, geht schon in Richtung "Altersunterschied". Ich kenne Dein Kind nicht, aber häufig ist es ja schon so, dass die Kinder kognitiv viel weiter sind, in ihrer sozialen oder emotionalen Reife aber nicht, so dass ihre soziale und emotionale Entwicklung ihrem tatsächlichen Alter entspricht.
Du sagst ja selber, dass Dein Sohn wütend wird, wenn man nicht die ganze Zeit mit ihm Rätselblöcke macht. Auch in der Schule, v.a. in der zweiten Klasse wird er nicht erwarten können, dass sich die Lehrerin die ganze Zeit nur mit ihm beschäftigt und ihm alle Fragen geanauestens beantwortet. Die Schüler der zweiten Klasse kennen den Schulbetrieb schon und sind eben ein Jahr älter, also auch sozial und emotional weiter. Möglicherweise könnte Dein Sohn dann mit dieser Situation nicht so gut klar kommen, v. a. wenn seine Frustrationsschwelle jetzt schon derart niedrig ist.
Du schreibst auch, dass Dein Sohn im Kindergarten keine Freunde hat (meiner übrigens auch nicht ;-). Woran liegt das denn bei Euch? Liegt es daran, dass er zu den ältesten gehört und er keinen adäquaten Spielpartner findet? Wie war es in den vergangenen Jahren (als noch ältere Kinder da waren)? Hatte er da Freunde?
Ich denke, das Thema Einschulung/Überspringen ist ein Thema, das man wirklich sehr individuell angehen muss. Da keiner hier Dein Kind kennt, kann Dir hier auch keiner pauschale Tipps geben. Was sagen denn die Erzieherinnen im Kindergarten zu dem Thema (die Deinen Sohn ja noch am besten kennen dürften)? Wer hat Euch denn empfohlen, ihn gleich in die 2. Klasse einzuschulen? Vielleicht könnt Ihr mit dieser Person nochmal sprechen und Euch Tipps zur Argumentation gegenüber der Schulleitung holen?

Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen: Dein Beitrag liest sich so, als ob Du mit der Schulleitung noch gar nicht vor Ort gesprochen hättest, sondern nur am Telefon. Vielleicht war es nicht allzu geschickt, die HB schon am Telefon zu erwähnen. Ein Gespräch vor Ort erscheint mir da besser geeignet, da hätte man das Thema dann mit einfließen lassen können, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Man muss nämlich auch bedenken, dass viele Eltern ihre Kinder für hochbegabt halten (die es evtl. gar nicht sind) und von der Schule dann eine Sonderbehandlung bzw. besondere Förderung erwarten. Ich spreche da aus Erfahrung, bin nämlich auch Lehrerin (aber nicht im Grundschulbereich). Dass man, wenn man das Kind noch nicht mal kennt und auch die Eltern noch nicht zu Gesicht bekommt, nicht ganz so begeistert reagiert, wie Du es vielleicht erwartet hast, ist für mich jetzt nicht sooo überraschend.

LG
MajoMam
sheep

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von sheep »

[quote="MajoMam"]
Du sagst ja selber, dass Dein Sohn wütend wird, wenn man nicht die ganze Zeit mit ihm Rätselblöcke macht. Auch in der Schule, v.a. in der zweiten Klasse wird er nicht erwarten können, dass sich die Lehrerin die ganze Zeit nur mit ihm beschäftigt und ihm alle Fragen geanauestens beantwortet. Die Schüler der zweiten Klasse kennen den Schulbetrieb schon und sind eben ein Jahr älter, also auch sozial und emotional weiter. Möglicherweise könnte Dein Sohn dann mit dieser Situation nicht so gut klar kommen, v. a. wenn seine Frustrationsschwelle jetzt schon derart niedrig ist.

Er ist nicht frustriert, weil ich nicht die ganze Zeit mit ihm Rätselblöcke mache, sondern weil er meint (teilweise stimmts ja auch) dass das langweilig ist und er das schon kann. Es ist halt schwer mit ihm und seinem Lerntempo mitzuhalten. Was ich ihm heute erkläre, braucht er morgen vielleicht gar nicht mehr zu hören. Er will das Thema dann "vertiefen" und nicht nochmal was von gestern hören.

Du schreibst auch, dass Dein Sohn im Kindergarten keine Freunde hat (meiner übrigens auch nicht ;-). Woran liegt das denn bei Euch? Liegt es daran, dass er zu den ältesten gehört und er keinen adäquaten Spielpartner findet? Wie war es in den vergangenen Jahren (als noch ältere Kinder da waren)? Hatte er da Freunde?

Er hat keine Freunde, weil wir erst hier her gezogen sind. Und zum anderen, weil die anderen Kinder ihn auslachen, schlagen und nicht mit ihm spielen wollen. Er fühlt sich extrem zu den Erzieherinnen hingezogen, sprich den sehr viel älteren. Er kommt weinend nach Hause und versteht nicht, warum niemand mit ihm ein Spiel spielen will usw. Er hatte auch vorher sagen wir mal keine richtigen "Freunde" er war mit einem Jungen ständig zusammen im alten Kiga, welcher aber "körperlich" war. D.h. das Gegenteil von ihm. Also toben und rennen und sone Sachen, aber Brettspiele eher weniger.

Ich denke, das Thema Einschulung/Überspringen ist ein Thema, das man wirklich sehr individuell angehen muss. Da keiner hier Dein Kind kennt, kann Dir hier auch keiner pauschale Tipps geben. Was sagen denn die Erzieherinnen im Kindergarten zu dem Thema (die Deinen Sohn ja noch am besten kennen dürften)? Wer hat Euch denn empfohlen, ihn gleich in die 2. Klasse einzuschulen? Vielleicht könnt Ihr mit dieser Person nochmal sprechen und Euch Tipps zur Argumentation gegenüber der Schulleitung holen?

Die Erziehrin im Kiga hat keine Ahnung. Sie meint ist ja schön und gut das er HB ist, speziell fördern/fordern "können" (wollen) die ihn nicht. Sie meinte er muss damit klarkommen wie es zwischen ihm und den Kindern ist. Wenn er Schach spielen oder sich über etwas unterhalten will, dann soll er das Daheim. Er soll sich gefälligst wie ein fast 6 jähriger benehmen und nicht wie ein Erwachsener. Er müsse ja noch eine Kindheit haben usw. Ich sagte er spielt daheim auch kein Lego, er mochte das noch nie. Darauf meinte sie, sehen sie, sie dürfen nicht zu viel von ihm verlangen. :evil: ICH verlange gar nichts. Er WILL partout nur lesen,lesen und lernen (was für ihn ja nicht wie "arbeit" ist, sondern Spaß). Sie meinen ich solle ihn nicht überfordern und ihn einfach "zwingen" zu seinem Glück und jeden Tag ihm sagen er soll mal was spielen. Informieren tut sie sich auch nicht mal wenigstens ein bisschen. Sie rollt mit den Augen, wenn ich sage er hat Daheim wieder geweint. Sie sagte ihm allen ernstes ins Gesicht er sei ein Lügner. Der Psychologe hat uns den Sprung empfohlen und uns gesagt wir sollen mit der Schulleitung einen Termin ausmachen.

Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen: Dein Beitrag liest sich so, als ob Du mit der Schulleitung noch gar nicht vor Ort gesprochen hättest, sondern nur am Telefon. Vielleicht war es nicht allzu geschickt, die HB schon am Telefon zu erwähnen. Ein Gespräch vor Ort erscheint mir da besser geeignet, da hätte man das Thema dann mit einfließen lassen können, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Man muss nämlich auch bedenken, dass viele Eltern ihre Kinder für hochbegabt halten (die es evtl. gar nicht sind) und von der Schule dann eine Sonderbehandlung bzw. besondere Förderung erwarten. Ich spreche da aus Erfahrung, bin nämlich auch Lehrerin (aber nicht im Grundschulbereich). Dass man, wenn man das Kind noch nicht mal kennt und auch die Eltern noch nicht zu Gesicht bekommt, nicht ganz so begeistert reagiert, wie Du es vielleicht erwartet hast, ist für mich jetzt nicht sooo überraschend.

Ich habe nicht erwartet, dass sie begeistert ist. Im Gegenteil ich selbst war es doch nicht. Ich habe erwartet dass Erwachsene Menschen ohne Vorurteile an die Sache rangehen. HB heißt ja nicht dass er alles schon kann, es heißt aber dass er gefordert/gefördert werden MUSS, damit später keine Probleme entstehen. Bzw. haben wir ja schon welche, nämlich dass ihn keiner ernst nimmt und mich bzw uns Eltern auch nicht. Wieso soll ich warten ob Probleme kommen, wenn ich doch weiß, dass ich sie vermeiden kann? Ich weiß er ist sozial auf jeden Fall soweit. Und außerdem belegen Studien, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Kind bei älteren oder gleichaltrigen soziale Kompetenz lernt bzw. kennen lernt. Momentan kann ich nicht sagen dass er irgendetwas wertvolles in Sachen sozialer Kompetenz lernt, auße dass ihn keiner ernst nimmt. HB heißt aber eben auch, dass er nicht nur kognitiv sondern eben auch emotional bzw sozial durchaus weiter als für sein Alter normal, sein kann. Er reflektiert sehr gut und ist in seiner Aussprache sowie in seinen Handlungen sehr differenziert. Er ist nicht einfach wütend und schmollt. Er ist wütend auf mich, wenn ich nicht gleich verstehe was er meint. Das kommt nicht davon, das er unreif ist. Im Gegenteil, er erwartet (weil es ja so einfach scheint) dass ich es gleich verstehe. Ich musste die Erzieherin im Kiga überreden, dass ich ihm einen Sudokublock mit in den Kiga geben darf, da er sich ja immer langweilt und mit anderen Kindern nicht spielt bzw. es nur zu auseinandersetzungen kommt. Mittlerweile haben wir den 2. angeschafft, da er dieses Angebot auch rege nutzt, sprich jeden Tag mehrere Seiten im Kiga macht. Zum emotionalen kann ich nur soviel sagen. Er ist wie gesagt sehr reflektiert. Er ist ein sehr trauriges Kind wenn er aus dem Kiga kommt und verschlossen. Er liebt es Aufgaben zu bekommen und macht sie auch gewissenhaft zu Ende. Ihn ärgert es sehr, wenn ich danach sage für heute ist Schluss. Das gibt es bei ihm nicht. Ich muss Abends in sein Zimmer und schauen, ob er noch heimlich unter der Decke liest. Er ist sehr sachlich, wenn ich ihn frage, was denn im Kiga war. Emotionale Intelligenz heißt ja nicht, nicht weinen zu dürfen oder wütend sein zu dürfen. Er ist sehr emphatisch und ich sage immer über ihn, er ist ein kümmerer ;), er sucht sich im Kiga z.B. gezielt jüngere Kinder und kümmert sich um diese und versucht ihnen was beizubringen. er merkt, dass diese Kinder ihm mehr zugetan sind als gleichaltrige. Aber das kann man ja nicht "Freundschaft" nennen.

Naja, ich werde wohl oder übel auf das Gespräch mit der Leitung warten müssen. Bringt ja nichts sich verrückt zu machen. Nur leider ist eben mein erster Eindruck etwas naja sagen wir mal schlecht..Warum ist es in Europäischen Ländern eigentlich so schlimm HB zu sein? Man hat ständig das Gefühl "bloß nicht erzählen", sonst denkt noch wer was.. In anderen Ländern wie den USA ist es etwas um stolz drauf zu sein und keiner lacht deswegen oder hat Mitleid. Mein Sohn hat kein Aids und wenn ich es für wichtig halte die HB bei der Schule oder im Kiga anzusprechen, dann mache ich das. Nur weil manche neidisch oder engstirnig oder einfach boshaft darauf reagieren können, halt ich doch nicht den Mund. Es geht um mein Kind. Wenn es ADHS hätte könnte ich es doch auch ohne Probleme ansprechen, nur bei HB wird anscheinend eine Ausnahme gemacht..Das will keiner wissen.
alibaba

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von alibaba »

Hallo Sheep,

Du wirst noch viel daran arbeiten müssen, Dich zurück zu halten. :fahne: Eine HB alleine ist keine Garantie für ein erfolgreiches Schulleben. In dem Sinne finde ich diese pauschalen Aussagen solcher Fachleute, die einen Sprung empfehlen, für sehr gefährlich. Sie kennen dein Kind nicht und Du kennst dein Kind nicht, wie es sich im Schulgefüge geben wird. Vielleicht gefällt es ihm ja und er ist erst einmal damit beschäftigte sich in Schule zu orientieren. Oder es fällt ihm schwerer als gedacht die Buchstaben sauber auf die Linie zu bringen. HB bedeutet ja nicht, alles sofort und perfekt zu können. ;) Die Anforderungen sind in Kl.2 bereits höher als in Klasse 1. Bei uns schrieben die Kinder bereits in Schreibschrift, das war für manche gar nicht so einfach. Und auch die Kinder die schnell rechnen konnten oder die toll lesen, hatten damit jede Menge Probleme. Meine Tochter freut sich jeder Mal, das sie hier einfach schneller ist als der Rechenkönig. :D

Priorität hat das Zusammensein in der Schule. Das soziale Miteinander. Es muss eine Balance herrschen zw. ich will schneller weiter machen und dem was gefordert ist und ob man diesen Anforderungen entspricht. So kann hier der Rechenprimus bei weitem nicht so gut schreiben wie meine, nur normal begabte, Tochter.

Ich kann Dich zwar gut verstehen, jedoch muss man bei kognitiver Begabung halt einfach den Mund halten. Ist so und wird sich nie ändern, sei denn man trifft auf einen kompetenten Gegenüber, was in Schule aber schwer sein wird. ;) Eine Lehrerin in Kl.3 hat mal zu mir gesagt, wo denn die Begabung des Sohnes sei, er könne auch nicht immer alles fehlerfrei :mrgreen: und aus der 1.Klasse erinnere ich mich, das die Lehrerin ihn schon in Klasse 3 sah, aber das cancelte mit den Wortern: "aber den 10er Übergang, den kann er noch nicht." Ich war sprachlos, die Schulpsychologen auch. :schwitz:

Interessant ist, die die sich mit Begabungen auskennen, halten meinen Sohn, so ganz ohne Wissen über den IQ, für sehr begabt und sprechen mich, ganz unabhängig voneinander, regelmäßig darauf an. Erst neulich wurde ich vor ein paar Wochen darauf angesprochen, ob ich denn wüsste, das ich einen sehr intelligenten Sohn hätte. :schwitz:

VG
sheep

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von sheep »

Nein, Asperger ist und war kein Thema. Er ist wie gesagt sehr empathisch.
Das mit dem "Schreiben auf der Linie" klappt eigntlich sehr gut :D
Ich weiß, ich kann jetzt noch nichts dazu sagen, wie es im Klassenverband wird. Ich kenne aber auch das Testergebnis, also die verschiedenen Gebiete wie z.B. Wortschatz, Aufnahmefähigkeit, Geschwindigkeit u.n.v.a. und er ist halt in allen Teilen weit über 130. Aber ist ja jetzt auch egal. Im Laufe der Zeit wird sich zeigen, was da noch auf uns zukommt. Ich glaube nicht, dass er in der 2. Klasse nicht mithalten könnte. Weder sozial, emotional oder kognitiv. Den Test hat er mit 5 3/4 gemacht - Empfehlung lautet ab 6 - 12 Jahren. Man kann durchaus ein Vorschulkind schon richtig testen. Und der Psychologe ist seit mehr als 15 Jahren Fachmann auf diesem Gebiet. Besucht eigens Seminare sogar in den USA und ist eigentlich auf dem neuesten Forschungsstand bezüglich HB. Ich glaube schon, dass er meinen Sohn gut einschätzen kann. Er ist diplom- Kinderpsychologe und wie gesagt befasst sich seit Jahren mit HB Kindern. Wenn nicht er, wer kann denn bitte sagen wie mein Kind ist? Auße mir und meinem Mann. Ja, die Pädagogen im Kiga evtl. jedoch kennen die ihn erstens erst seit 3 Monaten und zweitens mit solchen Aussagen wie: "Du bist ein Lügner" qualifiziert sich die Erzieherin nicht gerade als gute Pädagogin.
So, der kleine kam grad aus dem Kiga. Tjaa und wie immer ist er traurig. Er meinte grad, die anderen motzen immer rum und er hat sich heute alleine mit Memory beschäftigt..weil kein anderes Kind mit ihm spielen möchte. Tja und wo ist da bitte mal eine Erzieherin, die sich mit ihm hinsetzt und memory spielt? Sie kann doch auch mal andere Kinder motivieren mitzuspielen? Jeden Tag das gleiche. Er sitzt alleine rum und beschäftigt sich mit sich selbst. Wie soll er denn sozialen Umgang lernen oder kennen lernen oder sonstwas, wenn er nur alleine ist? Hach ja...
sheep

Re: Geht es anderen auch so???

Beitrag von sheep »

Achso, zum Thema Asperger: Mein Neffe (12) hat Asperger, daher kann ich schon die Unterschiede sehen bzw. sagen das mein Sohn kein Asperger hat.
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