Das ist auch einer der Gründe, warum wir es bei der Weihnachts(Oster)geschichte belassen haben. Zum einen, weil es von uns in der eigenen Kindheit als schön und aufregend etc. empfunden wurde, und zum anderen, da sie an allen Ecken damit konfrontiert werden. Ebenso das St. Martinsfest, was ich bis vor kurzem so noch gar nicht kannte. Im Osten aufgewachsen gab es für mich "Laterne laufen", aber ohne religiösen Hintergrund.heinerprahm hat geschrieben:
Aber wie macht man es mit einem Kind, das ja in einer Gesellschaft aufwächst, in der das Weihnachtsfest und auch zunehmend das Osterfest einen hohen Stellenwert einnimmt? Kinder sind in Deutschland durch die Familie, den Kindergarten oder die Schule im Schnitt 2 Monate des Jahres damit beschäftigt, sich auf diese Feste vorzubereiten, überall wird gebastelt und gebacken und gekauft was das Zeug hält und alle sind im Stress und bei den Discountern liegen schon Ende August Weihnachtsmänner in der Auslage.
Ich glaube, da habt ihr Glück, oder? Das könnte sicher auch ganz anders aussehen.heinerprahm hat geschrieben: Das kommt bei allen wirklich sehr gut an und es gibt nur positive Reaktionen und auch für uns hier zu Hause ist das alles völlig stressfrei.
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich das Thema auf der DVD nicht erwartet habe. Wir hatten eine Sammelbox bestellt, und wir kannten von einer anderen DVD den einen Trickfilm "Warum bin ich auf der Welt?". Ich hatte angenommen, daß es sich hierbei auch um solche Themen handelt. Sinn des Lebens, wie entsteht ein Baby und ähnliches. Ja, ich habe tatsächlich nicht auf die Filmtitel vorher gesehen.heinerprahm hat geschrieben: Diese Sendung habe ich mir vorher alleine angeschaut und beschlossen, dass ich bei dem Thema die Deutungshoheit erstmal behalte. Ich kann mich noch erinnern, da war ich um die 5 Jahre und ich fand auf dem Schrank liegend das Testament meiner Großeltern und ich fragte, was das sei und wozu das ist und es wurde mir leider nicht kindgerecht erzählt. Mir war intellektuell schlagartig die Endgültigkeit des Todes bewusst und mit diesem Testament war auch klar, dass es um meine Großeltern und deren endgültiges Ableben ging und es keine Hoffnung gab, dass dieses nicht passieren wird und dass auch meine Eltern und letztlich ich auch sterben werde... ich konnte das zwar im Kopf erfassen und inhaltlich verarbeiten, aber ich habe 1 Stunde geschrieen und geweint wie am Spieß und habe ein halbes Jahr lang kaum geschlafen und Horroralbträume gehabt und bin lange nicht damit klar gekommen. Das bei der Maus ist gut gemacht und gut erklärt, aber es ist erstens nicht meine Sicht der Dinge auf den Tod, zweitens bin ich der Meinung es gibt eine bessere Zeit, sich dem Thema zu nähern, nämlich dann, wenn Kinder nicht nur intellektuell in der Lage sind die Information zu erfassen, sondern auch emotional in der Lage sind die Information zu verarbeiten. Wir schweigen hier den Tod nicht tot, aber unsere derzeitige Darstellung des ganzen Sachverhalts, des Lebens, der Vergänglichkeit des Körpers und das Wesen der Seele hat in der Kommunikation keinerlei Endgültigkeit, sondern ist etwas Lebendiges, dass es seit Anbeginn der Zeit und vielleicht sogar davor schon gegeben hat, also wir nutzen die Möglichkeiten der philophischen und naturwissenschaftlichen Betrachtungsweisen soweit wie möglich aus, was mir wichtig ist, denn damit bleiben wir bei der Wahrheit (denn keiner weiß wirklich was dort passiert) und können frei darüber sprechen.
Andererseits ist seit einem Jahr das Thema Sterben eh aktuell, weil der Opa vom Sohnemann gestorben ist. Da kommen dann ständig solche Fragen: "Wo kommen die Toten hin? Warum in die Erde? Warum können nur Babys geboren werden (und keine Erwachsenen)?"
Als wir im Winter auf dem Friedhof waren, verstand Sohn das noch nicht. Er verstand, daß dort die toten Menschen begraben liegen, ja. Und da er aus dem Garten kennt, daß wenn wir etwas einpflanzen/eingraben, etwas neues daraus wächst, meinte er "Hier wachsen dann neue Menschen." Ich denke, die Endgültigkeit ist ihm noch nicht so bewußt. Andererseits malten wir neulich, und er begann bei einer Figur Striche über die Augen zu malen. "Das sind Tränen". Ich: "warum weint der Mensch denn?" "Weil er ganz alleine ist." "Warum ist er denn ganz alleine?" "Alle seine Freunde sind schon gestorben, jetzt ist er traurig." Also versteht er es ja doch irgendwie oder verarbeitet es auf seine Weise.
Über Gott und co haben wir noch gar nicht gesprochen. Auch nicht über einen Himmel oder dergleichen. Darum war ihm das völlig fremd, als er es in "der Maus" sah. Was ich manchmal sage ist, daß viele Menschen daran glauben, daß man noch mal wieder geboren wird. Das ich aber nicht weiß, ob das stimmt oder nicht. Ebenso kann ich nicht sagen, ob es einen Himmel gibt, oder Geister etc. Die einen glauben daran, andere nicht. Ich mag ihm da auch nichts aufzwängen.
(entschuldige, daß ich Deinen Beitrag so gekürzt habe
