Zahlen & Buchstaben

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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dreamweaver
Beiträge: 16
Registriert: Mo 5. Mär 2007, 01:39

Zahlen & Buchstaben

Beitrag von dreamweaver »

Ich habe hier ein wenig gestöbert, weil ich einmal wissen wollte, ob die Interessen meines Sohnes (gerade 2 geworden) nun ganz normal (also im Entwicklungsspielraum) oder doch etwas ungewöhnlich sind. Meine Einschätzung ist keine HB, sondern lediglich eine sehr aufmerksame Unterstützung und Bereitsstellung einer "vorbereiteten Umgebung" im Sinne von Montessori - also immer auf den momentanen Stand des Kindes abzielen und ihm zur Verfügung zu stellen, was es benötigt, um seinen momentanen Entwicklungsbedürfnissen nachzukommen etc. was natürlich das auch das individuelle persönliche Unterstützen seiner Leidenschaft, beantwortern von Fragen etc. einbezieht.

Also, mein Kleiner (25 Monate) ist sehr an Zahlen und Buchstaben interessiert, kann Zahlen von 1-20 optisch erkennen und benennen, das gleiche für das komplette Alphabet in Klein und Großbuchstaben (bis auf ein paar kleine Fehler), also auch mal in Buchstaben ansagen, was irgendwo steht (aber nicht verstehen natürlich). Fragt mich seit einigen Monaten an jeder Hausnummer und sonstwo, was da steht etc, möchte gern täglich an unser Laptop um Zahlen und Buchstaben einzugeben (ca. halbe Stunde). Das Alphabet hat er in ein paar Tagen gelernt letztlich, hatte dazu aber einen einfachen Lerncomputer, auf dem man die Buchstaben drücken kann und dann hört... Ansonsten sprachlich schon überdurchschnittlich aber im Rahmen, ca. 10 Farben unterscheiden, sozial kompetent, konzentriert, ruhig, motorisch immer weit gewesen, noch zu Hause.

Was mich eigentlich interessiert ist, ob das reine Interesse an diesen Dingen genügt, um so etwas aus eigenem Antrieb zu lernen in dem Alter von gerade 2 Jahren? Also ob sie das Lernpotential (sich eine nicht alzu große Menge von Symbolen zu merken) reicht, oder ob allein das Interesse schon ungewöhnlich ist. Ich habe eigentlich das Gefühl nein, aber letztlich beurteilen kann ich es nicht. Andere Eltern scheinen sehr erstaunt darüber zu sein. Ich könnte mir aber vorstellen, das viele kleine Kinder in dem Alter mit so einem Lerncomputer das mal eben lernen können.

Mein kleiner Konflikt ist, inwieweit ich soetwas unterstützen sollte im Hinblick auf die Schulzeit, in der soetwas doch eigentlich erst gelernt wird. Ist ja ein bekanntes Thema. Ich meine ja, ich unterstütze es ja sowieso, doch würde ich nicht an sein Alter denken, könnte das noch anders sein und mit etwas weniger komischen Gefühl im Bauch, dass es etwas durcheinanderbringt für seine Zukunft oder irgendwie "falsch" ist. Also habe ich z.B. fast ein wenig Schuldgefühle, dass ich ihm das Lernboard gegeben habe (aber er liebt es so!). Versteht jemand, was ich meine?
coflo
Beiträge: 8
Registriert: Mo 25. Jul 2005, 12:42

Re: Zahlen & Buchstaben

Beitrag von coflo »

Hallo dreamweaver

Ich denke, dass du das so schon richtig machst. Du kannst einem Kind, das sich für Zahlen, Zeichen interessiert, diese nicht verbieten.
Mein Sohn (nov.01) konnte auch mit 2 Jahren alle Zahlen und Buchstaben und es gab für ihn nichts schöneres als Zahlen "schauen". Stundenlang sass er vor Wecker, CD-Anlage, Mikrowellenuhr, etc. Er würfelte fürs Leben gerne, machte Leiterspiele mit mehreren Spielfiguren und war zufrieden. Hätte ich ihm diese Dinge weggenommen, wäre er sehr unglücklich und auch unzufrieden geworden.
Er hat am normalen Computer dann auch oft "geschrieben".
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er immer dann zufrieden und ausgefüllt war, es ihm gut geht, wenn er etwas neues machen kann. Es gab und gibt immer wieder Zeiten, in denen er wie auf der Suche nach etwas ist. Dann ist er viel strenger und fordert meine Aufmerksamkeit viel mehr.
Für die Schulzeit bin ich sehr gespannt. Er wird im Sommer die 1.Klasse besuchen. (1 Jahr früher)
Er liest aber in der Zwischenzeit und rechnet sehr sicher im Zahlenraum bis 1000. (mind.)

Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben und wünsche dir auch viel Freude am Interesse deines Sohnes.
Thecla
Beiträge: 5
Registriert: Do 29. Mär 2007, 23:11

Re: Zahlen & Buchstaben

Beitrag von Thecla »

Hallo,

mein Sohn (2J 7M) interessiert sich ungefähr seit 1 1/4 Jahren für Buchstaben und seit einem halben Jahr auch für Zahlen. Mittlerweile kennt er fast das ganze Alphabet und kann Wörter zu den Anfangsbuchstaben bilden. Zählen kann er bis 10 uns Zahlen bis 12 erkennen.

Für meine Familie ist das ganz normal, meine Schwestern und ich konnten auch schon sehr früh lesen und schreiben und im 10er Bereich rechnen, daher bin ich zunächst auch nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht "normal" ist.

Nachdem mich aber verschiedene Leute aus meinem Umfeld darauf angesprochen haben und auch wildfremde Menschen auf der Straße völlig perplex waren, wenn mein Sohn mit 18 Monaten rief: Mama, da ist ein S wie susanne!
habe ich angefangen mich mit dem Thema Hochbegabung auseinander zu setzen.

Im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern fällt mir jetzt auf, dass er vor allem im sprachlichen Bereich weit voraus ist (in etwa auf dem Stand eines 4-5jährigen).

Ich denke, man sollte diese Entwicklung nicht zu unterbinden versuchen, sondern fördern ohne zu überfordern.

Bei uns ist es so, dass mein Zwerg richtig unleidlich und aggressiv wird, sobald ich ihn "unterfordere".
Mittlerweile bin ich auch dazu übergegangen, ihn am PC im Schreibprogramm schreiben zu lassen.

ich denke nicht, dass zu mit einem Lerncomputer etwas falsch machst, du begünstigst die Entwicklung deines Sohnes doch.
Und sieh es von der anderen ´Seite:
Es ist doch besser, wenn er seinem Alter voraus ist und wissbegierig alles aufnimmt, als wenn er sehr zurück wäre.

bis er in die Schule kommt, kann sich an Entwicklung noch einiges tun und zum Glück gibt es ja heutzutage auch die Möglichkeit, eine Klasse zu überspringen, sollte es nötig sein.
Laska0808
Beiträge: 20
Registriert: Do 29. Mär 2007, 23:58

Re: Zahlen & Buchstaben

Beitrag von Laska0808 »

Hallo Dreamweaver

Biete Deinem Kind auf jeden Fall Sachen an, die seine Interessen abdecken.

Bei meinem Sohn habe ich lange nicht erkannt, dass er lieber Sachbücher, Zahlen und Buchstaben erforscht, als mit seinen Bauklötzen... zu spielen. Es war eine sehr anstrengende Zeit. Er war sehr oft total überdreht, fast schon Hyperaktiv, hatte Energie ohne Ende und sehr wenig geschlafen. Erst mit 5, als er angefangen hat sich selber englisch zu lernen, plötzlich bis 10'000 gezählt hat, habe ich angefangen mir ernsthaft Gedanken zu machen. Eine Mutter eines befreundeten Kindes, die selber 2 HB Mädchen hat, sowie einige Leiterinnen aus Kursen die er besucht haben mich immer häufiger auf meinen Sohn angesprochen und mir Bücher und CD's über HB gegeben. Seit er diverse Kurse besuchen darf, Zuhause Material zur Verfügung gestellt bekommt, die er machen möchte, ist er ein sehr ausgeglichenes Kind geworden.

Heute handhabe ich es so, dass er Kurse besuchen kann, die seinen Kognitiven Bereich abdecken, Englisch und Flöte, sowie Kurse, die seine Defizite in der Motorik verbessern, Zirkusschule, Karate, Flöte.
Zuhause steht ihm Lernmaterial zur Verfügung, welches er nach Bedarf selber holen kann. Wenn er aber mit seinen Freunden lieber draussen spielen möchte, dann ist das super und wird genau so unterstützt. Kinder spüren sehr oft gut, was sie brauchen.

Du kennst Dein Kind am besten, gib ihm war es braucht und lasse Dich nicht durch andere beeinflussen, die ständig meinen Du überforderst Dein Kind und zwingst es zu lernen.

Alles Gute, beste Grüsse

Dalia
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