alibaba hat geschrieben:Ob deine Tochter hochbegabt ist, das kann nur ein Test feststellen.
Ich vermute aber mal, das hier mehrere Baustellen vorliegen und vermisse ein wenig das eingreifen bereits in frühen Jahren - durch euch.
Ich tippe auf eine Matheschwäche (vielleicht eine Dyskalkulie)- die, verursacht durch Ignorieren, sich über Jahre hinweg als etwas Negatives festgesetzt hat. Ich tippe auf eine sehr hohe soziale Kompetenz (soziale Hochbegabung) welche nicht gefördert und akzeptiert wurde. Statt dessen hälst du mal lieber nichts von der "Waldhütte". Ich tippe auf eine überdurchschnittliche sprachliche Begabung - wobei ich mich frage, warum die nicht bereits in der GS auffiel.
Ich möchte dich auch korrigieren, nicht alle wollen Stars oder Modells werden.![]()
Was nun genau mit deiner Tochter ist, wird nur ein Experte heraus finden können. Wenn Ihr AD(H)S diagnostiziert bekommen hättet, also richtig, wäre ein IQ-Test dabei gewesen. Hier würde ich jetzt auch ansetzen. Ich würde auf AD(H)S/Matheschwäche schauen lassen. Allerdings bedarf es eines Kinderarztes der eine ÜW schreibt. Oder Ihr geht an ein privates Institut und bezahlt selber. Dann hättet Ihr zumindest mal den IQ. Problem allerdings: was nützt euch alleine dieser Wert? Der löst ja nicht die Schulprobleme.
Was würde ich machen. a) an den Kinderarzt wenden für eine ÜW an ein SPZ oder b) zu einem privaten Institut gehen und dort selber zahlen. Die Probleme ansprechen. Hat man dann da etwas in der Hand, wieder zum Kinderarzt gehen und auf die ÜW ins SPZ drängen.
Viel Erfolg.
Hey! In der Grundschulschulzeit war meine Tochter zumindest was die Schule betrifft unauffällig gewesen. Sie war so still, dass die Lehrer sich kein richtiges Bild von ihr machen konnten. In ihrer Klasse waren viele Mädchen sehr still gewesen und ich glaube, dass das alleine noch nicht
schlimm war. Sie hat sich nie über Langweile beschwert, weil sie immer alternative Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden hat. Das einzige was auffiel war, dass sie nie die Hausaufgaben machte, in der Klasse keinen Anschluss fand und sich bei Aussätzen sehr gut ausdrückte. Die Lehrer sahen da keinen Handlungsbedarf und schätzten sie einfach nur schüchtern ein. Ihre Aufsätze wurden nur vor der ganzen Klasse vorgelesen. Gegen ihr schlechtes Arbeitsverhalten wurde auch nichts getan und alles wurde auf Faulheit geschoben.
Gespräche mit Lehrern haben wir nicht geführt, weil immer nur dasselbe dabei rum kam.
Sie behaupten, dass sie faul wäre und sich einfach verbessern sollte. Wir haben uns früher ehrlichgesagt nicht so große Sorgen um unsere Tochter gemacht, weil wir ja nicht ahnen konnten, dass sie später so viele Probleme bekommt. Wir haben damals versucht, sie in Sportvereine etc. anzumelden aber ihr machte das ganze keinen Spaß. Deswegen haben wir auch nicht nach weiteren Fördermöglichkeiten gesucht, weil wir dachten sie wäre zufrieden. Uns war schon bewusst, dass sie möglicherweise unterfordert sein könnte, aber sie hat sich nie über den Unterricht beschwert und eine Klasse überspringen wäre auch nie in Frage gekommen. Sie ist in der Schule viel zu sensibel und ängstlich. Sie war für ihr Alter schon immer sehr klein und ich hatte Angst, dass sie von den anderen abgelehnt werden könnte. Da sie mit ihrer Situation scheinbar zufrieden war, dachte ich dass alles so klappen würde. Ich habe dabei nicht berücksichtigt, dass sie später Lernprobleme bekommen könnte. Ich habe einfach nicht gewusst, dass Unterforderung solche Folgen haben kann. Außerdem hielt ich das ganze anfangs auch nur für einen Entwicklungsfortschritt und nicht gleich für HB.
Meine Halbschwester hat selbst zwei Kinder, allerdings waren diese normal und nicht verhaltensauffällig. Der eine hatte jedoch ADHS. Meine Schwester behauptete, dass ich meine Tochter falsch erziehen würde, weil sie mit Erwachsenen diskutierte statt mit Kindern zu spielen. Außerdem fand sie, dass es krank ist seinen Kindern Bücher zu geben, weil sie sowieso nichts verstehen können. Sie hat auch nicht kapiert, dass es Kinder gibt die vor der Schulzeit lesen lernen wollen. Von Hochbegabung hielt sie auch nichts sondern schlug vor, meine Tochter auf ADHS testen zu lassen, weil sie so lebhaft war. Irgendwie habe ich mich von ihrer Meinung und den Berichten der Medien so beeinflussen lassen, dass ich Hochbegabung aus meinem Kopf gestrichen und den Rat meiner Schwester befolgt habe. Ich erzählte dem Kinderarzt kurz und knapp von meinem Anliegen und dem Verdacht auf ADHS. Er bezeichnete meine Tochter einfach nur als temperamentvoll und schloß ADHS aus, weil sie sich sehr gut konzentrieren konnte. Danach gab es nie wieder Gespräche darüber, was sie haben könnte.
In der Schule fiel sie dann überhaupt nicht mehr auf. Am Ende der 6. Klasse wurde ihre sprachliche
Begabung (wir sprachen nicht von HB) sichtbar und sie durfte an Wettbewerben teilnehmen. Darüber war sie auch sehr glücklich. In Englisch schrieb sie nur nich 1en, weil sie motiviert war. Das klappte alles auch sehr gut.
Danach sind wir in eine andere Stadt umgezogen und in der neuen Schule hatte sie richtig viele soziale Schwierigkeiten und verweigerte ihre Leistung. Sie schrieb sogar in ihren Lieblingsfächern 5en.
Da sowohl die Lehrer auch die Schüler sie nicht kannten, wurde sie einfach nur für dumm und psychisch krank gehalten. Jetzt will sie unter keinen Umständen mehr in die Schule und lässt sich auch von niemandem dazu überreden. Ich traue mich schon gar nicht mehr das Thema bei ihr anzusprechen, weil sie dann anfängt stundenlang zu diskutieren. Es kommt fast nichts bei rum.
Was mich am meisten stört ist, dass sie in der Schule gar nichts sagt und zu Hause ohne Pause redet. Das war schon immer so, aber bei ihr ist das eben besonders extrem. Es ist ziemlich verwirrend, wenn ein Kind zu Hause Theater macht und in der Schule kein einziges Wort sagt. Wie kann ein Mensch sich so anders verhalten? Warum verstellt man sich denn so? Mein Sohn benimmt sich überall gleich und andere erleben ihn so wie ich ihn auch erlebe. Das vereinfacht vieles, weil man sein Kind besser einschätzen kann. Ich glaube, dass meine Tochter sehr anpassungsfähig ist, aber gerne so sdin würde wie sie wirklich ist. Vielleicht ist sie ja unglücklich und würde lieber viel mehr reden? Schüchtern ist sie glaube ich nicht.
Ich glaube auch, dass sie Dyskalkulie hat. Wir werden sie aufjedenfall darauf testen lassen!