zugegeben: ich habe lange hier nichts mehr geschrieben. Aber immer wieder mal war ich hier und habe viele Beiträge gelesen.
Ich freue mich immer wieder, hier von anderen Müttern zu lesen, die auch so pfiffige Kinder haben. In meiner Umgebung finde ich leider nicht sehr viel Verständnis.
Mein junger Mann Luca - im Oktober vier geworden - sorgt auch bei uns immer wieder für Überraschungen. Seit er ein Baby war war er irgendwie "anders" als die meisten. Habe auch darüber hier schon mal geschrieben vor langer Zeit.
Schon mit gerade drei Jahren hat er alle (Groß-)Buchstaben benennen können. Aber seit einiger Zeit gehts erst richtig los... Schon seit langem schreibt er Buchstaben und Zahlen wo immer es geht. Jedes Fitzelchen Papier wird beschrieben und immer wieder müssen Mama und Papa ihm "diktieren" weil er wissen will, wie man bestimmte Worte schreibt.
Gestern aber hat er mich wirklich mal wiede rüberrascht: Er wollte wieder mal schreiben und plötzlich drehte er den Spieß um: Luca bat mich, ICH solle schreiben und er wollte dann lesen. Und er LAS!! Immer mehr Wörter musste ich mir einfallen lassen, bis mir fast nichts mehr einfiel: "einfache" Worte ohne "sch" oder "pf" und dergleichen: Rose, Lisa, Tim, rot, Wand, Nase, Esel, baden, etc... Und er hat sie ALLE gelesen, ganz alleine und ohne Hilfe. Stockend natürlich hat er sich die Buchstaben laut vorgesagt, manchmal zwei oder drei Mal bis er von alleine drauf kam. Als wir dann etwa 35 - 40 (!) gemacht hatten, habe ich gesagt:"jetzt ist aber für heute mal Schluss"
Luca war so unglaublich stolz und ist nach jedem Wort in Begeisterung ausgebrochen. Und ich natürlich auch.
Trotzdem... es macht mir auch ein wenig Angst diese rasante Entwicklung!! Was, wenn er erst in die Schule kommt!! Und bis dahin dauert es noch... (Sommer 09)
Er hat in vielen Dingen so einen Vorsprung: zählen ( bis mehrere hundert), rechnen im 10er Bereich, Puzzeln (100 Teile und mehr, alles andere ist "zu einfach"). Gezählt werden muss überhaupt alles: Beispiel: bei unserem allabendlichen Memory-Spiel werden anschließend die Karten auch immer gezählt ("wer hat gewonnen", auch wenn das Ergebnis eindeutig ist). Lieder kann er ruckzuck auswendig, er interessiert sich sehr für technische und biologische/natürliche Dinge (Mama, wie sieht es eigentlich im Körper drinne aus). Will alles ganz genau wissen und verstehen.
Dazu ist er ehrgeizig, ungeduldig (wenn mal was nicht klappt, bockt er) und ein kleiner Perfektionist. Er zeigt nur was er kann, wenn er sich sicher ist (Lieder singt er nur (vor), wenn er sie perfekt beherrscht). Mag auch beim üben nicht beobachtet werden.
Motorisch ist er Durchschnitt würde ich sagen. Beim Turnen und Klettern eher der vorsichtige Typ. Aber er liebt Bewegung sehr.
Ich "füttere" Luca, wenn er danach verlangt, aber ich stopfe ihn nicht. Will heißen: er verlangt sehr nach Input, und ich gebe ihm auch. Aber ich gehe nicht darüber hinaus. Unsere Kinderärztin unterstützt mich und sagt, dass er überdurchschnittlich weit ist und wir ihn keinesfalls bremsen sollen. Er ist sehr fordernd und oft auch anstrengend.
Von anderen Seiten höre ich oft:"Sei mal vorsichtig, was willst Du erst machen, wenn er in der Schule ist?!" Manchmal auch versteckt:"Wie hast Du das nur geschafft.. .das arme Kind" Das verunsichert mich manchmal. Aber wir können auch nur nach unserem Gefühl gehen. Lucas Verhalten zeigt uns, was er braucht und das wollen wir ihm nicht verweigern.
Im Kindergarten ist er der stille Typ. Zeigt nur selten offen, was er drauf hat - merkt wohl den Unterschied zu den anderen Kindern. Hat einen Freund dort, der ihm ähnlich ist und sie führen richtig sinnige Gespräche. Die anderen Kinder sind ihm oft (nicht immer) zu laut und wild. Sowas hat er noch nie gut ertragen können.
Wir sind oft in der Bibliothek. Aber auf diese Idee mit den Vorschulblöcken bin ich noch nicht gekommen. Werde die Idee demnächst mal aufgreifen

Entschuldigt bitte, dass es so lang geworden ist... Könnte noch ewig weiterschreiben, aber dieses hier musste erst mal raus.
Liebe Grüße
Elliken