Tja, auch bei meinem Sohn stellt sich die Frage nach der Hochbegabung, obwohl er, nach dem, was ich hier gelesen habe, im Vergleich zu einigen eurer Kinder richtig doof ist

Im ersten Jahr war er mototisch etwas langsam, war auch nicht weiter verwunderlich, er ist fast einen Monat vor Termin geboren. Er war ein sehr unruhiges Baby, hat nur im Tragetuch und an der Brust geschlafen und wollte vom Kinderwagen nichts wissen.
Fing auch relativ normal an zu sprechen, mit 14 Monaten. Im gleichen Alter fing er an, Melodien nachzusingen - hat bis heute keinen falschen Ton rausgebracht. Dann ging es allerdings ziemlich schnell. Mit 18 Monaten kamen Zweiwortsätze, mit 19 Monaten fing er plötzlich an, mir Os, Gs und Ds zu zeigen - in MEINEN Büchern. ("Guck mal, O das." und Finger drauf.) Mit 20 Monaten fing er mit ganzen Sätzen an ("Vogel unter Auto geflogt!"). Damals habe ich mal spaßeshalber seinen Wortschatz überschlagen und kam auf über 200 Wörter. Als er 23 Monate alt war, waren wir zu U7. Da sollte er Formen in einen Sortierkasten einordnen. Zuletzt bekam er das Dreieck mit den Worten "na, mal seheh, ob du das schwierige auch schon kannst. Daniel besah sich, was er in der Hand hatte, und dozierte: "Dreieck das. Muß Loch rein, da rein." Schwupp, war Dreieck verschwunden. Dann hat mich die Ärztin gefragt, ob ich schon über das Thema Hochbegabung nachgedacht hätte.
Mit 27 Monaten verwendete er "Ich" und "Du" fehlerlos. Jetzt ist er 2,5. Er bedient die Stereoanlage alleine (inklusive CD-wechseln und Lied suchen). Sein anderes Lieblingsspielzeug ist Microsoft Word. Er tippt Buchstaben und ich muß ihm vorlesen, was er getippt hat. Ansonsten singt er dutzendweise Lieder und hat ein irres Gedächtnis. Und die Ampel kann er auch.
Mein größtes Problem ist, daß es bei Daniel schwierig ist, einzuschätzen, wie viel er eigentlich kann, weil er Fragen, die ihm zu banal sind, nicht antwortet. Zum Beispiel hat er gestern eine Reihe Ös getippt. Ich frage, was er geschrieben hat. Keine Antwort. Nach einer Weile zeige ich auf die Ös und frage, was das ist. Keine Antwort. Etwas später frage ich ihn, ob er denn heute ein Ö schreiben will. Guckt mich entgeistert an: "Ich habe doch schon ein Ö geschrieben, da, siehst du?" Und zeigt auf die Ös.
Neulich habe ich ihm mal "Tischlein deck dich" vorgelesen. Hatte aber den eindruck, daß er nicht besonders interessiert war. Habe dann abgebrochen. Paar Tage später steht er beim Essen auf. Ich frage ihn, ob er den keinen Hunger hat. Antwort: "Ich bin so satt, ich mag kein Blatt."
Ganz oft haben wir folgendes: Ich "weche Farbe hat denn der (grüne) Ball. Daniel: rot! (und grinst). Ich: "Dann mache ich kille-kille!" Daniel: Nein, der Ball ist grün!
Zwischendurch hat er auch Phasen, wo er sich Tage oder sogar Wochenlang mit ganz normalem "Zweijährigenkram" beschäftigt, wie Malen, Duplo, Purzelbaum machen. Dann denke ich manchmal, ich habe mir das mit der Hochbegabung nur eingeredet. Und dann macht er plötzlich wieder etwas, was eindeutig nicht typisch für zweijährige ist. So, das war jetzt glaube ich genug.
LG,
Patricia