Mein Sohn macht sich auch viel Gedanken über Wahlen und Politik im weiteren Sinne. Wir in Österreich gehen ja bald zum 3. Mal Bundespräsident wählen. Einer der Kandidaten hat denselben Vornamen wie mein jüngerer Sohn. Und genau dieser Kandidat ist für meinen älteren Sohn der absolute Favorit. Wenn ich frage warum kommt prompt "Na, weil er so heißt wie mein Bruder!"
Ich selbst bin ja von der politischen Richtung meiner Heimatstadt durchaus überzeugt, trotzdem ist mir unser Bürgermeister nicht besonders sympathisch. Mein Sohn dagegen mag ihn sehr (kennt ihn nur vom fernsehen) und wünscht sich schon lange, mal am "Tag der offenen Tür" ins Rathaus zu gehen und dort mit dem Bürgermeister zu sprechen. Da will er ihn fragen ob er (also der Bürgermeister) in Wien einen Erfinder kennt und ihm (meinem Sohn) dessen Telefonnummer geben kann damit mein Sohn sich mal mit ihm (dem Erfinder) einen Termin ausmacht um zu erfahren, wie man Erfinder wird

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Wenn Wahlen sind oder sonst aktuelle politische Ereignisse erkläre ich meinem Sohn manchmal auch, dass wir in einer Demokratie leben und da die Mehrheit der Bevölkerung entscheidet, wer ein Land regiert. Und dass es für Menschen in einer Demokratie auch wichtig ist, Entscheidungen zu akzeptieren, die nicht den eigenen Ansichten entsprechen. Dass es durchaus Mittel und Wege gibt, sich mit Gleichgesinnten für die eigenen Vorstellungen stark zu machen, man aber nichts tun kann, wenn eben mal nicht der eigene Wunschkandidat die Wahl gewonnen hat.
Was Amerika betrifft bleibt ohnehin nichts übrig als abzuwarten. Es ist ja (leider) nicht das erste Mal dass jemand US-Präsident wird, der für den Job eigentlich nicht geeignet ist. Und am scheidenden US-Präsidenten sieht man ja, dass die Macht, etwas zu verändern (in dem Fall durchaus im positiven Sinn), doch beschränkter ist, als man aus europäischer Sicht meinen möchte...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)