
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 08314.html
Ich habe ja geschrieben dass es für Kinder, die im Schulalter einwanderen, NEBEN dem normalen Unterricht noch Deutschkurse gibt. Und ein Kindergartenjahr oder nicht macht sprachlich wirklich einen GEWALTIGEN Unterschied! Im Moment plant die Wiener Stadtregierung aber schon ein zweites, verpflichtendes Kindergartenjahr, vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund.Koschka hat geschrieben:Nur ein Kidnergartenjahr reicht nicht allen Kindern, um Sprache zu lernen. Außerdem gibt es welche, die schon im Schulalter einwandern.
Ich glaube gar nicht, dass der Großteil der Eltern der Migrantenkinder radikal sind. Sie sind eben geprägt durch ihre Erlebnisse und Erfahrungen, so wie das auch unsere Großeltern- und Urgroßeltern-Generation mit Kriegserfahrung war. Wo ich Dir 100%ig recht gebe: Es mußt einfach viel Geld in die Hand genommen werden um für ALLE Kinder gute Voraussetzungen zu schaffen. Sprachlich genauso wie sonst! Die sozialen Unterschiede wird man damit nie ganz aus der Welt schaffen können, aber sie werden kleiner werden.Koschka hat geschrieben: Meines Erachtens hat die Gesellschaft zwei Möglichkeiten. Entweder in die Bildung dieser Kidner zu investieren so lange sie noch jung und formbar sind. Oder sie sich selber zu überlassen und sie später finanzieren, begleiten und unterstützen zu müssen, womöglich lebenslang. Es wird viel gesprochen über die Konsequenzen der Einwanderung, über die Ängste und Sorgen, über die Bedrohung. Die Kinder sind sicherlich keine Bedrohung. Auch wenn ihre Eltern radikal sind, werden in den allen meisten Fällen ihre Kinder richtung stabileres, besseres Leben ausbüxen und ihre Werte revidieren, solange diesen Kinder die Türe zum besseren Leben offen stehen. Ich würde die Güte einer Schulsystem nicht an der Anzahl der Ganztagsschulen beurteilen, sondern anhand der Chancen, die das System den Kindern auf Dauer bietet.
Uneingeschränkte Zustimmung! Auch wenn ich ein möglichst breites Angebot an schulischen Möglichkeiten befürworte kann Ganztagsschule nicht die Universallösung für alle schulischen Probleme sein. Was mich vor allem skeptisch stimmt ist, dass Kinder im schulpflichtigen Alter in Ganztagsschulen den Großteil ihrer Zeit nur unter Aufsicht von pädagogischen Personal verbringen und die sozialen Kompetenzen, die man eben nur im unbeobachteten Kind-sein erlangen kann, nicht lernen (können). Außerdem sinkt der Einfluß der Eltern, was in manchen Situationen gut, in anderen aber sehr schlecht sein kann. Nicht jedes Kind "braucht" dasselbe!Koschka hat geschrieben:Ich würde die Güte einer Schulsystem nicht an der Anzahl der Ganztagsschulen beurteilen, sondern anhand der Chancen, die das System den Kindern auf Dauer bietet.
So eine Abneigung gegen Ganztagsschulen habe ich zwar nicht, es stört mich aber, wenn solche Schulen als "Allheilmittel" gesehen weden und die Diskussion um bessere Unterrichtsqualität immer in der Forderung nach mehr Ganztagsschulen endet. So, als hätte das eine mit dem anderen irgend etwas zu tun.Koschka hat geschrieben: Gegen Ganztagsschulen bin ich allergisch. Es mag Länder geben, in denen das Konzept aufgrund der jahrhunderterlanger Erfahrung und einer Menge Geld, dass in das System Privatschulen eingetrichtert wird, hervorragende Ganztagsschulen haben. Der Versuch in Deutschland erinnert mich an eine Aufbewahrungskammer.
Hier kommt es generell (wie auch bei den Ganztagsschulen) sehr auf die Qualität an. Nach Jahre Austausch in diversen Foren bin ich zu dem Schluss gekommen dass die Qualität der Kindergärten zumindest in Wien deutlich besser ist als in den österreichischen Bundesländern und im Großteil Deutschlands. So Sachen wie verpflichender Mittagsschlaf (weil die Pädagoginnen dann Pause haben) oder keine Abwechslung kenne ich hier absolut nicht. Wenn sich in Wien eine Mutter über den Kindergarten beschwert dann über Lapalien wie z.B. dass die Kinder nicht alle gemeinsam sondern hintereinander in Gruppen essen und die beste Freundin ihrer Tochter in einer anderen Gruppe ist, sich die Mädels also während des essens nicht unterhalten können...Koschka hat geschrieben: Genauso allergisch bin ich gegen den verpflichtenden Kindergarten. Ich will mein Kind in keinen mehr schicken und ich bin froh, dass ich das in Deutschland nicht machen muss.