meine Name ist Gaya und ich würde gern wissen, ob es Eltern mit ähnlichen "Problemen" gibt. Bei unserem Sohn (8 Jahre) besteht der Verdacht auf Hochbegabung. Die Vermutung wurde bereits innerhalb der Familie geäußert, im letzten Elterngespräch hat nun auch die Lehrerin diesen Verdacht ausgesprochen. Bis dato war ich mir nicht mal sicher, ob sie unseren Sohn überhaupt für clever hält, weil alle bisherigen Gespräche defizitorientiert waren.
Wir möchten ihn eigentlich auch nicht testen lassen, denn höchstwahrscheinlich würde das Ergebnis, sollte sich der Verdacht bestätigen, nichts ändern.
Er selbst sagt, er kann nun lesen, schreiben und rechnen. Die Schule kann ihm nun nichts mehr beibringen. Er geht nicht gern zur Schule, aber er geht. Ich möchte nicht wissen, wie es in ein paar Jahren aussieht.

Er hat schulisch im Schreiben große Probleme und hasst es auch dieses zu üben. Ansonsten ist er sehr gut in Mathe, hoch empathisch und sehr redegewandt. Er selbst hält sich allerdings für einen "Idioten und Versager", weil er in der Schule öfter Ärger bekommt oder Fehler auch in seinem starken Bereich macht, die höchstwahrscheinlich auf Konzentrationsprobleme schließen lassen. Er kommt zum Beispiel mit Zeitdruck nicht klar und erzählt auch selbst, dass er im Unterricht bspw. oft aus dem Fenster schaut, weil es da draußen interessanter ist.
Aber nun zum eigentlichen "Problem": Er ist zwar sehr klug, von klein auf vernünftig wie ein Erwachsener, aber:
Er kann sich beispielsweise noch immer keine Schleife binden und ist motorisch nicht sehr geschickt. Er ist in allem sehr sehr langsam, sieht nach dem Essen aus wie ein Zweijähriger und bekommt gefühlt keine einzige Routineaufgabe gebacken. Er vergisst und verliert ständig Dinge. Vergisst beispielsweise sich eine Unterhose anzuziehen oder zieht sie über seine Schlafanzughose. Pullover, T-Shirts, Unterhemden oder Unterhosen werden auch selten so getragen, wie sie bestimmt sind. Entweder sie sind auf links gedreht oder vorne ist hinten. Es stört ihn auch nicht. Da wo er war hinterlässt er meist Chaos und soll er dann aufräumen, scheint er total überfordert, weil er nicht weiß wie und wo er anfangen soll. Ich muss dazu sagen, dass sowohl sein Vater als auch ich keine Perfektionisten im Haushalt sind und auch mal was liegen bleibt, aber eine gewisse Grundordnung ist vorhanden.
Nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Sohn, er ist das wunderbarste und tollste Kind der Welt und seine verträumte Art ist ja auch irgendwie liebenswert, aber irgendwann muss er ja die normalsten Sachen der Welt gebacken bekommen. Ich weiß aktuell nicht, was ich noch machen kann, außer ihn ständig aufmerksam zu machen, dass er die Hygiene nicht vergisst, seine Sachen richtig anzieht, bei bestimmten Dingen auf die Zeit achtet, möglichst an sein Hausaufgabenheft und seine Postmappe denkt, damit ich weiß wann was ansteht oder mitgebracht werden muss usw...
Ist er einfach nur ein "schusseliger Professor" und wir und er müssen damit leben oder hat noch jemand einen Tipp, weil sein Kind ähnlich ist? Ich möchte doch nur, dass er es nicht mehr so schwer hat oder mehr Probleme bekommt, weil Kinder anfangen zu hänseln.
Liebe Grüße
Gaya