Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
reilo
Dauergast
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Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von reilo »

Hallo Ihr,

es ist wieder mal soweit: ich zermartere mir den Kopf! ;-(

Mein Sohn soll nächstes Jahr mit 5,5 Jahren eingeschult werden auf Empfehlung der Psychologin und des Kindergartens.
Auch ich finde das eigentlich eine logische Konsequenz.

Leider gibt es um mich herum nur Eltern, die gegen eine frühere Einschulung sind. Unter anderem eine Mutter, die auch ein HB Kind hat. Da wurde der Junge jetzt mit fast 6,5 Jahren eingeschult. Eine andere Mutter (die traf ich heute, daher wohl auch gerade wieder die Grübelei) hatte ihren Sohn letztes Jahr mit 5,5 eingeschult. Sie würde es nie wieder machen, da sie festgestellt hat, dass er mit 5 h Schule am Tag und Hausaufgaben am Mittag überfordert war.
Auf der anderen Seite bekommt der andere Junge jetzt schon nur Lob und Zusatzaufgaben. Ich denke mal, da wird bald das Thema Überspringen angesprochen.

Meine Argumente für das frühere Einschulen sind folgende:
Vom Intelektuellen schafft er das locker, ein Jahr länger im Kiga wäre zu langweilig, das Thema Überspringen finde ich speziell für ihn nicht gut, da er ein Typ ist, der ganz stark Beständigkeit und Gewohnheit braucht. Er wird eh eine Weile brauchen, bis er sich an die neue Situation gewöhnt. Das hat meiner Meinung nach nichts mit seinem Alter zu tun, sondern das ist eher eine Charaktersache. Genauso wie seine Zurückhaltung und die Tatsache, dass er nicht gerade durchsetzungsfähig ist (im Sinne von sich wehren). Kommt er mit Logik nicht weiter, zieht er sich lieber zurück. Das ist übrigens auch die Meinung der Erzieherin. Er will ja auch in die Schule, weil "man da ja auch was lernt" (die Illusion will ich ihm nicht nehmen).
Die meisten Kumpels wären dann weg, würde er ein Jahr später gehen, und sein bester Freund wäre das letze halbe Jahr auch weg.
Beim Sohn einer Freundin wurde in der ersten Klasse ein IQ von 146 festgestellt (nach den klassischen Problemen). Wie mein Sohn aber ein ganz normaler Junge. Die Eltern sind erst mal aus allen Wolken gefallen. SIE würde ihn, könnte sie noch mal entscheiden, ihn sicher früher einschulen.
Sein Vorteil wäre auch, dass er für sein Alter sehr groß ist (ca. 120 cm) und schon jetzt größer ist als mancher Erstklässler dieses Jahr. Das verschafft ihm vielleicht einen gewissen natürlichen Respekt.
Im Kiga hat er auch seinen Platz gefunden, macht mit, hat seine Freunde, ist wesentlich selbstständiger, als er sich zu Hause gibt. Das gibt mir die Hoffnung, dass es mit der Schule genauso wird.
Und ein Vorteil ist noch, dass es hier im Ort sehr kleine Klassen gibt (nur 10-12 Erstklässler pro Jahr)

Was mich halt unsicher macht, sind immer wieder solche Argumente der "Gegner" wie oben. Die Unterschiede zwischen einem 5,5 Jährigen und fast 7 Jährigen in einer ersten Klasse sind schon groß. Da ist entwicklungstechnisch und in Punkto Selbstständigkeit schon noch mal ein gewaltiger Sprung.

Sorry, ist etwas lang geworden, aber vielleicht könne schon einige von ihren Erfahrungen berichten, deren ältere Berichte ich weiter unten hier im Forum gelesen habe.

Liebe Grüße

Tina
srndm
Beiträge: 37
Registriert: Di 8. Mai 2007, 15:57

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von srndm »

Hallo Tina
Vorab:Ich bin auch gegen frühe Einschulungen. Einfach weil ein 5jähriger sich noch nicht so schnell und gut organisieren kann wie ein fast 7 jähriger-und dann die "Normal"eingeschulten Rücksicht nehmen sollen.Und 2 Jahre Unterschied sind viel!

Aber :ich habe dieses Jahr 2 Erstklässler-ein fast 7 jähriges Mädchen und einen 5,5jährigen Jungen.
Wir haben auch lange überlegt und uns vorab mit vielen Meinungen auseinandergesetzt.Ausschlaggebend für die Einschulung war ein 3tägiger Probeunterricht in der Grundschule.Wir haben einfach um Ostern herum bei der Schule angerufen und unsere Lage geschildert.Die Schulleitung hat unseren Kleinen dann 3 Tage beobachtet und uns die Einschulung für dieses Jahr empfohlen.
Wichtig war nicht nur"Was weiß er schon?" sonder auch
-Wie kommt er in der Gruppe zurecht?
-Wieviel Hilfe braucht er zum Umziehen(Sport)
-Kann er motorisch mithalten?
-Wie findet er sich zwischen den "Großen" zurecht?
Das war glücklicherweise kein Problem und die letzten 6 Wochen haben gezeigt,dass die Voreinschulung eine gute Lösung war!
Unsere Tochter dagegen(mit fast 7 eingeschult,weil alle ihre Freundinnen auch erst dieses Jahr eingeschult wurden) kommt oft genervt nach Hause,weil die anderen Kinder den Unterricht "bremsen" und sie gerne schneller arbeiten würde.
Beide Kinder sind extrovertiert,sehr anpassungsfähig,offen für Neues.

Unser Ältester ist so wie Du Deinen Sohn beschreibst:zurückhaltend,ruhig,braucht Beständigkeit und geht körperlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg. Er war mit 6J2Mon ein Regelschulkind, wurde dauernd verprügelt,hat nach der 2.Klasse die Grundschule gewechselt,ist nach der 3.Klasse auf's Gymnasium gekommen. Wehren kann er sich immer noch nicht,er ist motorisch eher langsam und unorganisiert.-Aber das ist tatsächlich Charaktersache,wie Du schreibst!
Wir haben also 3 Kinder mit völlig unterschiedlichem Einschulungsalter und bisher kommt unser Früheingeschulter am Besten zurecht-aber das hat nichts mit dem Alter zu tun sondern mit ganz vielen Dingen:Schulumfeld,Charakter,Glück...

Deswegen latet mein Tipp:Versucht ihn für ein paar Tage in der Grundschule schnuppern zu lassen und vertraut auf den Rat der Lehrer-die müssen später mit eurem Sohn arbeiten und werden ihn sicher einschätzen können.Es gibt Lehrer ,die besser mit extrovertierten Kindern umgehen können,weil sie da einfach mehr Rückmeldung bekommen.Es gibt aber auch Lehrer,die das Potenzial eines zurückhaltenden Kindes einschätzen können-und solch einen Lehrer wird Euer Sohn brauchen,egal ob er in diesem oder im nächsten Jahr zur Schule kommt.
Und ansonsten hört auf Euren Bauch,ihr müsst die Entscheidung für die nächsten Jahre tragen,nicht Eure Freunde oder Nachbarn!
Liebe Grüße Stefanie
reva
Beiträge: 3
Registriert: Mo 3. Mär 2008, 20:34

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die

Beitrag von reva »

hallo!Ich hätte eine frage: hast du eine psychologische begutachtung verlangt oder hat das der kiga von sich aus gemacht?
lg sandra
reilo
Dauergast
Beiträge: 63
Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von reilo »

Hi Sandra,

in Kurzfassung:
er wurde letzes Jahr mit gerade 3 Jahren von einer Psychologin getestet.
Ist jetzt schwer, so in der Kürze, aber obwohl ich immer gegen frühe Tests war, habe ich dann doch eingewilligt. Wir waren unverbindlich bei ihr u.a. wegen anfänglicher Probleme im Kiga und weil ICH es einfach wissen wollte. Ich war es leid mich immer wieder dafür rechtfertigen zu müssen, warum mein Kind weiter ist. Zumindest für mich wollte ich wissen, ob an diesem "Verdacht" HB überhaupt was dran ist. Und soweit man das beurteilen kann geht er schon stark in diese Richtung. Aber egal ob letztendlich HB oder (nur) überdurchschnittlich intelligent, die Auswirkungen sind für mich fast die gleichen.
Im Kiga auffällig war er schon allein durch seine Sprache und seine wissenschaftlichen Diskussionen mit den Erzieherinnen :-)
Mit der Erzieherin war aber von anfang an ein Vertrauen da und ein offenes Gespräch. Sie wusste von dem Test und dem Ergebnis. Wir sind aber schon damals überein gekommen, dass der Kiga nichts spezielles mit ihm macht. Wichtiger war mir der soziale Aspekt, denn da musste er viel lernen. Was er auch hat, in der Beziehung ist er kaum wieder zu erkennen.
Er wird dann nächstes Jahr um die gleiche Zeit, also Februar/ März noch mal getestet und beurteilt, damit man dann auch eine Grundlage mehr hat für die Entscheidung ob Schule oder nicht. Wobei die Psychologin letztes Jahr schon dafür war.
Im Endeffekt haben wir nächstes Jahr dann die Meinung der Psychologin, der Erzieherin, unsere und ev. die der Schule.
Liebe Grüße
Tina
reilo
Dauergast
Beiträge: 63
Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von reilo »

Hallo Stefanie,

danke für Deine Antwort. Im Prinzip lautet Dein Tenor auch, dass man das von Kind zu Kind entscheiden muss.
Wir wollen ihn eh in der Schule schnuppern lassen, sowohl hier im Ort als vielleicht auch in einer Montessori-Klasse. Das habe ich so gegen Ostern vor nächstes Jahr. Dann hat er einen Eindruck von Schule und die Lehrer kennen ihn auf. Eventuell lasse ich ihn auch mal mit den Vorschülern des Kigas hier im Ort (er geht in einen anderen Kiga) gemeinsam an deren Vorschulprogramm in der Grundschule mit machen. Dann kennt er auch die Kinder schon ein bischen, die mit ihm in die Schule kämen. Aber das wohl erst, wenn einigermaßen fest steht, ob wir dabei bleiben, dass er nächstes Jahr in die Schule kommt.

Liebe Grüße

Tina
reilo
Dauergast
Beiträge: 63
Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von reilo »

Hallo Löwe,

wie er sonst so drauf ist?
Nun ja, er ist eigentlich eher ein ruhiger. Bis zum Kiga wollte er gar nichts mit anderen Kindern zu tun haben, jetzt ist er im Kiga nicht wieder zu erkennen. Ich staune jeden Tag aufs Neue. Er hat Freunde, einen allerbesten Freund, spielt wie ein ganz normales Kind. Hätte ich vor dem Kiga nie geglaubt. Das zeigt mir aber, dass er es kann. Sie mögen ihn, gehen auf ihn zu. Ich bin auch meist eher zurückhaltend, bis ich richtig warm geworden bin. Bei ihm ist die Sympatie eine Sekundenentscheidung: entweder er mag jemanden, dann quasselt er ihm von der ersten Sekunde an das Ohr ab, oder er zeigt keinerlei Interesse. Er wird nie einer von der Sorte sein, der immer viele Freunde um sich hat. Er hat ein paar wenige, aber das genügt ihm auch.
Von Konflikten zieht er sich eher zurück, als dass er auf Konfrontation geht. Wird aber jemand beleidigt oder jemandem weh getan, steht er sofort auf der Matte. Auch das kenne ich von mir.
Die Erzieherin sagt auch, das sei eine Charaktersache. Aus ihm wird auch mit 7 noch kein Draufgänger werden.
Er ist auf der einen Seite sehr selbstbewusst, auf der anderen Seite traut er sich zum Beispiel nicht, eine Erzieherin im Hilfe zu fragen. DAS muss er unbedingt noch lernen.
Er hat ja aber auch noch ein Jahr, in dem die Erzieherinnen darauf achten. Von der Größe her ist er mit fast 1,20 cm eh sehr groß und von der Sprache her sowieso sehr viel weiter. Wenn jemand nicht weis, wie alt er ist, schätzt er ihn sowieso auf 6 Jahre. (unsere Akzeptanzprobleme fangen immer erst dann an, wenn die Leute wissen, wie alt er eigentlich ist ;-( )
Und ja, ER will in die Schule. Wobei ich befürchte, dass er sich da falsche Hoffnungen macht. ER will lernen. Im Kiga gefällt ihm der Stuhlkreis am Besten. Aber ich habe auch Angst, dass er zu viel von der Grundschule erwartet. Kennst Du die Sendung "Wissen macht ah" in KIKA? Solche Sendungen zieht er sich mit Hingabe rein und erwartet in der Schule den gleichen Input.
Aber in einem Punkt, den Du angesprochen hast, werden wir wohl Schwierigkeiten bekommen: dem Schreiben. Er malt nicht gerne und immer noch altersgerecht (außer er will wirklich etwas anderes malen). D.h. er hat in der Beziehung keine Übung und macht das auch nicht gerne. Er kann auf dem Computer schreiben, lesen wenn er mag, aber Schreiben mag er nicht. Großbuchstaben und groß geschrieben eben, aber Schönnschreiben, dafür hat er keinerlei Geduld.
Dafür baut er geniale Legofahrzeuge oder mit Fischertechnik Motoren und Getriebe.
Ich sehe die Gefahr, dass das eben wenig mit Schule im eigentlichen Sinn zu tun hat. Auf der anderen Seite liebt er diese Vorschul- und Grundschulhefte mit den diversen Aufgaben.
Du siehst, er ist in allem sowohl als auch. In einem Jahr kann sich aber noch so viel tun entwicklungstechnisch, dass ich glaube, für ihn ist das der richtige Weg. Auch wenn er im ersten Grundschuljahr noch nicht so selbstständig ist, wie ein 7 jähriger.
Danke für Deine Antwort und liebe Grüße
Tina
alibaba

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von alibaba »

Hallo,

auch wen etwas spät, aber auch ich will mal noch meinen Standpunkt zum Besten geben. Vielleicht liest du es ja sogar noch.

Ich habe einen getesteten Sohn (K-ABC) mit dem Ergebnis: überdurchschnittlich intelligent. Und trotzdem rät mir hier keiner zu einer frühzeitigen Einschulung. Er wurde auch noch von der Logopädin getestet, auch da eindeutige Signale, aber wiederrum keine Info auf eine Einschulng mit 5,1 Jahren.

Nach vielem Hin und Her, werden wir sicherlich die Variante des: Wie werden in einem Jahr sehen, wählen, aber die Argumente der Logopädin und der Psychologin sind sehr "erleuchtend" für mich gewesen.

Ein Argument war, das Buben in ihrer Entwicklung eher den Mädels hinterherhinken. Was in der Grundschulzeit vielleicht noch nicht so auffällt, wird sicherlich beim Schulwechsel auffallen. Es wäre schade, wenn dann ein Kind, was eh schon auffällt, noch dadurch zusätzlich zum Außenseiter wird. Wer will dann schon mit einem "Milchgesicht" spielen. Hier kann also der Schuß nach hinten losgehen. Es ist nicht immer nur der kognitive Entwicklungsstand zu betrachten, gerade Buben spielen sehr gerne und ich denke, man sollte diese Phase ihnen auch noch lassen. Wenn er glücklich in seiner Fischer-Lego-Sache ist, dann lass ihn. Laß ihn ein Musikinstrument als Ausgleich spielen, melde ihm beim Fußball, beim Schach spielen an.

Wir sehen immer nur uns und wir versuchen natürlich das Beste fürs Kind und pauschal kann man hier sicherlich auch keine Rat geben. Die Info unserer Psychologin war: Wenn das Kind keinen eindeutigen HB-Wert aufweist, dann rät sie nicht zu einer frühzeitigen Einschulung. Wenn dein Kind also noch nicht rechnen und schreiben und lesen wie ein 1.Klässler kann, dann laß ihn noch ein Jahr im Kiga.

Liebe Grüße
Lythande
Dauergast
Beiträge: 59
Registriert: So 29. Feb 2004, 22:58

Re: Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von Lythande »

[quote=alibaba,21.10.2008 , 08:28]
Wir sehen immer nur uns und wir versuchen natürlich das Beste fürs Kind und pauschal kann man hier sicherlich auch keine Rat geben. Die Info unserer Psychologin war: Wenn das Kind keinen eindeutigen HB-Wert aufweist, dann rät sie nicht zu einer frühzeitigen Einschulung. Wenn dein Kind also noch nicht rechnen und schreiben und lesen wie ein 1.Klässler kann, dann laß ihn noch ein Jahr im Kiga.
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Dass ein Kind schon früh lesen und schreiben kann, ist doch weder ein hinreichendes noch ein notwendiges Zeichen von HB. Es wird schon relativ oft zusammen auftreten, aber es gibt viele Kinder, die es schon können und trotzdem nicht HB sind, während es wiederum Kinder mit HB gibt, die es erst in der Schule lernen. Viel hängt ja auch von der Haltung der Eltern ab, ob sie ihrem Kind lieber andere Sachen näherbringen, weil sie das Lesen- und Schreiben-Lernen lieber der Schulzeit überlassen wollen, oder es intensiv in dieser Richtung fördern, dann schafft auch ein Kind, was nicht HB ist, schon vor der Schule zu lesen und zu schreiben.

Sabine
Dagm.
Beiträge: 9
Registriert: Sa 9. Feb 2008, 19:32

Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von Dagm. »

Hallo!

Unser Sohn ist im Sommer auch mit 5 1/2 Jahren eingeschult worden und nach den ersten 6 Wochen sind unsere Erfahrungen sehr positiv. Er konnte bereits vor der Einschulung nicht schnell aber flüssig lesen und auch rechnen, dafür hat er beim "Schönschreiben" mehr Schwierigkeiten. Ich denke, es ist vielleicht gar nicht mal schlecht für ihn, dass er auch einen Bereich hat, wo er sich anstrengen muss. Seine Lehrerin hat auch eine Kopie von seinem Testergebnis, da ich vor der Einschulung mit dem Schuldirektor gesprochen habe und er diese Kopie für seine Unterlagen bekommen sollte. Sie hat sehr nett reagiert und wir haben nach den Ferien ein Gespräch, um zu schauen, wie er am Besten gefördert werden kann. Der Kontakt zu anderen Kindern hat sich auch positiv entwickelt. Im Kindergarten hat er sich eher zurückgezogen, in der Schule habe ich schon häufig beobachten können, dass er dort "mitmischt". Wir haben eine offene Eingangsstufe (also 1. + 2. Klasse) und auch die 7jährigen fragen manchmal, ob er Lust hat mit ihnen zu spielen.
Ich hoffe, mein kleiner Erfahrungsbericht hilft Dir ein wenig weiter.

Liebe Grüße,
Dagmar
reilo
Dauergast
Beiträge: 63
Registriert: Di 25. Okt 2005, 20:17

Re: Re: Einschulung mit 5,5: ja oder nein und was bedeutet die "Schulreife"?

Beitrag von reilo »

[quote=alibaba,21.10.2008 , 08:28]
Hallo,

"auch wen etwas spät, aber auch ich will mal noch meinen Standpunkt zum Besten geben. Vielleicht liest du es ja sogar noch."

Danke trotzdem :-)


"Laß ihn ein Musikinstrument als Ausgleich spielen, melde ihm beim Fußball, beim Schach spielen an. "

Naja, das kann man auch so und so sehen. Zum einen sind 5h Kiga jeden Tag schon sehr lange, wenn man sich dort "langweilt". Zum anderen ist mein Sohn nicht der Typ, der Nachmittags gerne in einen Kurs geht. Er geht Donnerstag Mittag zur Oma, Freitag mit mir ins Kinderturnen. Generell ist er eher ein "Zuhause-Kind", was eine Charaktersache ist (weniger eine Entwicklungssache).

Und zur Entwicklung bei Jungs: Er ist zum einen mit 118cm sehr groß für sein Alter, zum anderen wirkt er allgemein älter, fällt also unter den älteren Kindern nicht auf (deshalb fangen unsere Probleme ja meist erst dann an, wenn die anderen Mütter erfahren, wie alt er "erst" ist)

"Wir sehen immer nur uns und wir versuchen natürlich das Beste fürs Kind und pauschal kann man hier sicherlich auch keine Rat geben. Die Info unserer Psychologin war: Wenn das Kind keinen eindeutigen HB-Wert aufweist, dann rät sie nicht zu einer frühzeitigen Einschulung. Wenn dein Kind also noch nicht rechnen und schreiben und lesen wie ein 1.Klässler kann, dann laß ihn noch ein Jahr im Kiga. "

Ich denke auch, dass Lesen und Schreiben nicht das Hauptargument ist. Wobei es schon ein wichtiges ist, denn wenn er das schon kann, langweilt er sich auch wieder und macht nur Quatsch.
Intelligenz ist erst mal eine Sache, die mit Schule nur bedingt zu tun hat. Es ist in unserem Fall zumindest eine ganz andere Art zu denken, zu lernen, Wissen zu erfahren und Probleme zu lösen.

Und das kann der Kiga irgendwann nicht mehr leisten, die Schule im Regelfall aber auch nicht.

Liebe Grüße

Tina
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