Mir fiel leider keine bessere Überschrift dazu ein. Unsere Tochter kann seit Sie 22 Monate ist Buchstaben erkennen und begann damals auch schon durch lautieren einzelne Buchstaben zusammenzuziehen. Sie kann mittlerweile mit 5,9 Jahren alles lesen, sinnerfassend wiedergeben und auch unbekannte Texte fast fließend erlesen. Auch mathematisch ist Sie sehr weit und das Schreiben fällt ihr auch leicht. Was mich immer wieder stutzig macht ist die Verwechslung der Buchstaben d/b als Kleinbuchstaben. Sie kann das p und das q auch und da wird nichts verwechselt. Als Lern- und Erziehungsberaterin gerate ich immer gleich in Panik und frage mich warum Sie permanent diese Buchstaben verwechselt. Habt ihr Tipps, wie man ihr da noch helfen kann. Beim Lesen hilft Sie sich oft selbst, indem Sie das dann ausprobiert. Also falls Sie die lesen soll und dann bie liest dann switcht Sie schnell um und sagt das richtige Wort. Trotzdem wäre ein Tipp dahingehend, wie man das noch verbessern könnte, hilfreich. Sie kann sonst im Grunde genommen alles, was man im ersten Schuljahr durchläuft und wird auch entsprechend eine Montessorischule mit klassenübergreifendem System besuchen. Aber wir würden ihr gerne helfen, diese blöden Buchstabenverwechsler nicht mehr zu machen.
Susann
d/b immer wieder verwechseln
Re: d/b immer wieder verwechseln
Danke heike, da beruhigst du mich doch ein wenig.. Ja, Sie kann auch schon mal spiegelverkehrt schreiben. Aber das eher selten. Na dann warten wir einfach ab, bis es sich dann in der Schule vielleicht von alleine gibt. Es ist eben sehr auffällig für mi8ch gewesen, weil alle anderen Buchstaben sitzen. Zahlen werden richtig geschrieben ect. Nur eben diese kleine Unsicherheit. Aber wenn es bei anderen auch so war, dann wird das vielleicht noch vergehen.
Susann
Susann
Re: d/b immer wieder verwechseln
Hallo Susann,
meinem Sohn hat ein kleiner Trick geholfen:
Puh - wie erklär ich das?? Ähm, wenn der Frühstückstisch richtig gedeckt ist, zeigt der Henkel der Tasse nach rechts. Die Tasse ist dann der Strich vom b und der Henkel der Bogen.
Also b = Bogen rechts wie beim Becher (=Tasse)
Alles klar??
Er kann übrigens auch sehr gut spiegelverkehrt (zB die Schrift auf der Rückseite von Glastüren ), rückwärts und auf dem Kopf lesen und liebt es, rückwärts zu sprechen.
Hab aber noch nie über diesen Zusammenhang nachgedacht, hört sich logisch an. (wenn er sich nicht konzentriert, schreibt er immer noch vieles spiegelbildlich).
meinem Sohn hat ein kleiner Trick geholfen:
Puh - wie erklär ich das?? Ähm, wenn der Frühstückstisch richtig gedeckt ist, zeigt der Henkel der Tasse nach rechts. Die Tasse ist dann der Strich vom b und der Henkel der Bogen.
Also b = Bogen rechts wie beim Becher (=Tasse)

Er kann übrigens auch sehr gut spiegelverkehrt (zB die Schrift auf der Rückseite von Glastüren ), rückwärts und auf dem Kopf lesen und liebt es, rückwärts zu sprechen.
Hab aber noch nie über diesen Zusammenhang nachgedacht, hört sich logisch an. (wenn er sich nicht konzentriert, schreibt er immer noch vieles spiegelbildlich).
Re: d/b immer wieder verwechseln
Liebe Susann!
Ich bin erst jetzt auf dieses Thema gestoßen, ich hoffe, du liest die Antwort noch!
Die Verwechslung von spiegelverkehrten Buchstaben ist in diesem Alter durchaus normal. Das hat mit der "Dingkonstanz" zu tun. Lass sie mich mal einfach erklären: Ein Kind begreift im Kleinkindalter, dass Dinge konstant sind, nämlich: eine Tasse ist eine Tasse - egal, auf welcher Seite der Griff ist. oder: ein Hund ist ein Hund, egal in welche richtung er schaut. usw. das ist eigentlich banal, aber nur auf den ersten Blick.
Diese Dingkonstanz müssen sie dann beim Lesenlernen relativieren lernen. Bis dahin war es egal, in welche richtung ein Ding geschaut hat, es wurde erkannt. Nun ist es aber ein völlig anderes Ding (bzw. Buchstaben), obwohl es eben nur spiegelverkehrt ist. Es dauert manchmal eine Weile, bis das Gehirn sich nicht nur merkt, dass es soetwas gibt, sondern auch gut mit dem Unterschied umgehen kann. Deshalb ist eine Verwechslung von d/b gar nicht ungewöhnlich, wenn gleichzeitig q/d schon gut unterschieden werden können (etwas, das auf dem Kopf steht ist ja schnell als "außergewöhnlich" registriert und kann schon früher als etwas Unterschiedliches erkannt werden - z.B: Lachmund und trauriger Mund). Wie heike auch schreibt, das verliert sich normalerweise mit der Leseerfahrung von selbst. Manchmal, wenn das Kind die Verwechslungen verbalisiert oder sich darüber ärgert, hilft auch die Vorstellung: "bei d rollt die Kugel drüber" (d.h. also Kugerl vor dem Strich, über den es gleich rollen wird, während bei b der Strich an die Kugel nur anbumst - klar, der strich kann ja auch nicht rollen.)
Bei Legasthenikern geht die Verwirrung meist in alle Richtungen d/b/q/p/g und hält lange an, meist finden die Kin der dann auch nicht ihren eigenen Fehler, wie deine, die ja "bie" gleich auf "die" umswitcht! Lass dich nicht verunsichern, zur Legasthenie gehört mehr als die Verwechslung von b/d!
Und selbst wenn deine Maus legasthenisch wäre: sie kann ja jetzt schon ihren Fehler durch den Sinnzusammenhang entdecken und richtigstellen - da ist sie schon sehr weit! HB-Kinder mit Legasthenie können diese oft nahezu gänzlich verstecken, weil sie ihre Probleme kennen und sich gute Strategien dagegen zurechtlegen können!
Also: gratuliere zu deiner klugen Tochter! Zerbrich dir nicht zu viel den Kopf über b/d und schau, dass sie die Freude am Lesen erhält und weiterentwickelt!
LG, 3mefree
PS: an Heike:
Toll dieser Hoyer, woher kennst du den? Meine Tochter wird begeistert sein, und ich ahne schon, was sie demnächst üben wird...
Ich bin erst jetzt auf dieses Thema gestoßen, ich hoffe, du liest die Antwort noch!
Die Verwechslung von spiegelverkehrten Buchstaben ist in diesem Alter durchaus normal. Das hat mit der "Dingkonstanz" zu tun. Lass sie mich mal einfach erklären: Ein Kind begreift im Kleinkindalter, dass Dinge konstant sind, nämlich: eine Tasse ist eine Tasse - egal, auf welcher Seite der Griff ist. oder: ein Hund ist ein Hund, egal in welche richtung er schaut. usw. das ist eigentlich banal, aber nur auf den ersten Blick.
Diese Dingkonstanz müssen sie dann beim Lesenlernen relativieren lernen. Bis dahin war es egal, in welche richtung ein Ding geschaut hat, es wurde erkannt. Nun ist es aber ein völlig anderes Ding (bzw. Buchstaben), obwohl es eben nur spiegelverkehrt ist. Es dauert manchmal eine Weile, bis das Gehirn sich nicht nur merkt, dass es soetwas gibt, sondern auch gut mit dem Unterschied umgehen kann. Deshalb ist eine Verwechslung von d/b gar nicht ungewöhnlich, wenn gleichzeitig q/d schon gut unterschieden werden können (etwas, das auf dem Kopf steht ist ja schnell als "außergewöhnlich" registriert und kann schon früher als etwas Unterschiedliches erkannt werden - z.B: Lachmund und trauriger Mund). Wie heike auch schreibt, das verliert sich normalerweise mit der Leseerfahrung von selbst. Manchmal, wenn das Kind die Verwechslungen verbalisiert oder sich darüber ärgert, hilft auch die Vorstellung: "bei d rollt die Kugel drüber" (d.h. also Kugerl vor dem Strich, über den es gleich rollen wird, während bei b der Strich an die Kugel nur anbumst - klar, der strich kann ja auch nicht rollen.)
Bei Legasthenikern geht die Verwirrung meist in alle Richtungen d/b/q/p/g und hält lange an, meist finden die Kin der dann auch nicht ihren eigenen Fehler, wie deine, die ja "bie" gleich auf "die" umswitcht! Lass dich nicht verunsichern, zur Legasthenie gehört mehr als die Verwechslung von b/d!
Und selbst wenn deine Maus legasthenisch wäre: sie kann ja jetzt schon ihren Fehler durch den Sinnzusammenhang entdecken und richtigstellen - da ist sie schon sehr weit! HB-Kinder mit Legasthenie können diese oft nahezu gänzlich verstecken, weil sie ihre Probleme kennen und sich gute Strategien dagegen zurechtlegen können!
Also: gratuliere zu deiner klugen Tochter! Zerbrich dir nicht zu viel den Kopf über b/d und schau, dass sie die Freude am Lesen erhält und weiterentwickelt!
LG, 3mefree
PS: an Heike:
Toll dieser Hoyer, woher kennst du den? Meine Tochter wird begeistert sein, und ich ahne schon, was sie demnächst üben wird...
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- Beiträge: 11
- Registriert: Do 4. Feb 2010, 23:13
Re: d/b immer wieder verwechseln
Noch ein bisschen Interpretation hinterher: Q und P sind möglicherweise darum kein Problem, weil das Q und das q beide den Knubbel links oben und den Zipfel rechts unten haben, und beim P und p ist es noch offensichtlicher.
Das b sieht leider dem D fatal ähnlich: gerader Strich links mit Knubbel rechts. Das d passt dagegen schlecht zum D - der Knubbel ist genau auf der falschen Seite! Ich kann darum sehr gut nachvollziehen, warum gerade diese Buchstaben verwechselt wurden und andere nicht.
Mit ein bisschen Übung legt sich das aber ganz bestimmt.
Das b sieht leider dem D fatal ähnlich: gerader Strich links mit Knubbel rechts. Das d passt dagegen schlecht zum D - der Knubbel ist genau auf der falschen Seite! Ich kann darum sehr gut nachvollziehen, warum gerade diese Buchstaben verwechselt wurden und andere nicht.
Mit ein bisschen Übung legt sich das aber ganz bestimmt.
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- Beiträge: 19
- Registriert: Do 5. Mär 2009, 11:43
Re: d/b immer wieder verwechseln
Hallo!
Eine Woche lang "b" auf den Rücken schreiben,
dann eine Woche lang Wörter mit dem "b" drin,
dann eine Woche lang "d" auf den Rücken schreiben,
danach eine Woche lang Wörter mit dem kleinen "d".
Wichtig: dann beide mal vorsichtig mischen, wenns klappt super (in der Regel), wenn nicht ,wiederholen!
Der Zeitraum kann auch länger oder kürzer sein!
Viel Erfolg!!
betty-eleonore
Eine Woche lang "b" auf den Rücken schreiben,
dann eine Woche lang Wörter mit dem "b" drin,
dann eine Woche lang "d" auf den Rücken schreiben,
danach eine Woche lang Wörter mit dem kleinen "d".
Wichtig: dann beide mal vorsichtig mischen, wenns klappt super (in der Regel), wenn nicht ,wiederholen!
Der Zeitraum kann auch länger oder kürzer sein!
Viel Erfolg!!
betty-eleonore
