erneuter Test und Ausschluss von ADHS

hochbegabt oder ADS oder beides?
Auguste
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Auguste »

Meine3 hat geschrieben:
Tja, ich verstehe dieses "System" auch nicht. Und da wird sich dann gewundert, dass er ewig rumtrödelt und sich zu Tode langweilt :? ... Die Lehrerin "meint" es nicht böse. Die ist engagiert und sehr lieb. Aber vom Lehrplan abweichen und das Kind eventuell einfach Wörter mit dem entsprechenden Buchstaben schreiben lassen, der grade gefragt ist? Nö... Da muss vorher dennoch (und sie weiß, dass er alle Buchstaben kennt!!), trotzdem erstmal reihenweise der einzelne Buchstaben geschrieben werden und dann, bitte der Reihe nach, leichte Wörter, und dann "darf" transferiert werden.

Sie sagte im Halbjahresgespräch:" da wo die anderen Kinder sich abmühen, nämlich beim freien Schreiben, wird ihr Sohn erst richtig wach. DA ist er voll motiviert!" Aha... Aber diese Beobachtung eventuell nutzen und kleine Änderungen vornehmen, so dass er öfter mal motiviert sein kann, das geht halt anscheinend nicht.

Das ist ja auch der Grund, warum ich für uns überwiegend nur Vorteile sehe zu wechseln. Null Flexibilität und das obwohl sie selbst das "Problem" erkannt hat. Ich befürchte einfach, ich würde da jahrelang gegen eine Wand reden. Das muss ich weder mir, noch der Lehrerin noch meinem Kind antun.

Die Mathelehrerin antwortete ja auf meinen vorsichtigen Einwand, ob mein Sohn nicht einfach die Aufgaben ohne das Mengengekringel absolvieren könnte:" ja, aber dann wollen das die anderen Kinder, die es noch BRAUCHEN, ja auch! Und das ist dann unfair" :roll: :roll:
Das "System" kenne ich zu gut. Er hat zu machen, was alle machen. Fertig. Auch die Begründung dafür, dass wenn mein Sohn jetzt ne Extrawurst bekäme, dann wollten ALLE anderen Kinder auch eine, ist mir nur zu bekannt :evil:

Ich weiß nicht, wie die Lehrer darauf kommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Kind, welches Mengenkringel malen braucht, um die Mengen zu "begreifen" ganz sicher nur ein Mal die Extra-Wurst vom klugen Kind verlangen würde. Wenn man diesem Kind dann nämlich ein Arbeitsblatt mit Aufgaben aus dem 100er und 1000er-Bereich zum Rechnen vorlegen würde "Bitteschön. Wenn Du fertig bist, darfst du mir das Blatt geben und besprechen die Ergebnisse!" würde das "Kringel-Kind" wohl ziemlich merkwürdig aus der Wäsche schauen und doch lieber die Kringel malen ;) Aber diese Lehrer versuchen es ja nicht mal. Das finde ich das schlimme daran.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Ich finde Ihr seht das alles viel zu "streng".

Mein Großer fand das Bauchstaben zeichnen auch immer doof. Also schrieb er eben solange Buchstaben bis ich sah, das klappt und den Rest füllte Kind mit Wörtern auf. Fertig. Klar "schimpfte" da die Lehrerin. Das hörte aber schnell auf ….. wir blieben da hartnäckig. Beim Elterngespräch hab ich Ihr dann den Vortrag zur Motivation gehalten. Das war dann letzten Endes auch okay.

Zahlenmengen einkreisen ….Yo ...ist halt so. Kind schrieb, ich kreiste. So What!

Mehr Mut hier die Damen! :mrgreen:
Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

alibaba hat geschrieben:Ich finde Ihr seht das alles viel zu "streng".

Mein Großer fand das Bauchstaben zeichnen auch immer doof. Also schrieb er eben solange Buchstaben bis ich sah, das klappt und den Rest füllte Kind mit Wörtern auf. Fertig. Klar "schimpfte" da die Lehrerin. Das hörte aber schnell auf ….. wir blieben da hartnäckig. Beim Elterngespräch hab ich Ihr dann den Vortrag zur Motivation gehalten. Das war dann letzten Endes auch okay.

Zahlenmengen einkreisen ….Yo ...ist halt so. Kind schrieb, ich kreiste. So What!

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Nun ja. Soll ich nun im Klassenzimmer nebendran sitzen und für ihn die Kringel malen? :gruebel: Klar hab ich ihm auch schon mal an nem schlechten Tag die blöden Pünktchen ausgemalt.

Aber, dass ich mich mit den Lehrern anlege und ihnen somit ständig suggeriere, dass ich ihre Pädagogik anzweifle?! Das ist mir ehrlich gesagt zu stressig und auch für das Kind im Endeffekt nicht schön, wenn die Lehrerin ständig unterschwellig "angekeckst" ist. Hat nicht viel mit Mut zu tun. Ich sehe da nur keinen großen Mehrgewinn fürs Kind. Die Wiederholungen bleiben ja dennoch. Die zu leichten Aufgaben auch. Hausaufgaben sind schließlich nur ein verschwindend kleiner Teil.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Auguste hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:
Tja, ich verstehe dieses "System" auch nicht. Und da wird sich dann gewundert, dass er ewig rumtrödelt und sich zu Tode langweilt :? ... Die Lehrerin "meint" es nicht böse. Die ist engagiert und sehr lieb. Aber vom Lehrplan abweichen und das Kind eventuell einfach Wörter mit dem entsprechenden Buchstaben schreiben lassen, der grade gefragt ist? Nö... Da muss vorher dennoch (und sie weiß, dass er alle Buchstaben kennt!!), trotzdem erstmal reihenweise der einzelne Buchstaben geschrieben werden und dann, bitte der Reihe nach, leichte Wörter, und dann "darf" transferiert werden.

Sie sagte im Halbjahresgespräch:" da wo die anderen Kinder sich abmühen, nämlich beim freien Schreiben, wird ihr Sohn erst richtig wach. DA ist er voll motiviert!" Aha... Aber diese Beobachtung eventuell nutzen und kleine Änderungen vornehmen, so dass er öfter mal motiviert sein kann, das geht halt anscheinend nicht.

Das ist ja auch der Grund, warum ich für uns überwiegend nur Vorteile sehe zu wechseln. Null Flexibilität und das obwohl sie selbst das "Problem" erkannt hat. Ich befürchte einfach, ich würde da jahrelang gegen eine Wand reden. Das muss ich weder mir, noch der Lehrerin noch meinem Kind antun.

Die Mathelehrerin antwortete ja auf meinen vorsichtigen Einwand, ob mein Sohn nicht einfach die Aufgaben ohne das Mengengekringel absolvieren könnte:" ja, aber dann wollen das die anderen Kinder, die es noch BRAUCHEN, ja auch! Und das ist dann unfair" :roll: :roll:
Das "System" kenne ich zu gut. Er hat zu machen, was alle machen. Fertig. Auch die Begründung dafür, dass wenn mein Sohn jetzt ne Extrawurst bekäme, dann wollten ALLE anderen Kinder auch eine, ist mir nur zu bekannt :evil:

Ich weiß nicht, wie die Lehrer darauf kommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Kind, welches Mengenkringel malen braucht, um die Mengen zu "begreifen" ganz sicher nur ein Mal die Extra-Wurst vom klugen Kind verlangen würde. Wenn man diesem Kind dann nämlich ein Arbeitsblatt mit Aufgaben aus dem 100er und 1000er-Bereich zum Rechnen vorlegen würde "Bitteschön. Wenn Du fertig bist, darfst du mir das Blatt geben und besprechen die Ergebnisse!" würde das "Kringel-Kind" wohl ziemlich merkwürdig aus der Wäsche schauen und doch lieber die Kringel malen ;) Aber diese Lehrer versuchen es ja nicht mal. Das finde ich das schlimme daran.

Was ich tatsächlich einfach blöd finde ist: die Schwachen bekommen reihenweise Extra-Würste, sogar offiziell beauftragte. Das ist auch okay. Die Durchschnittlichen und begabten "Braven" bekommen viel Lob, weil sie so fein mitmachen und die begabten Kinder, die sich mit Wiederholungen sehr schwer tun? Die bekommen weder Lob noch Extra-Wurst. :roll:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Auguste
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Auguste »

alibaba hat geschrieben:Ich finde Ihr seht das alles viel zu "streng".

Mein Großer fand das Bauchstaben zeichnen auch immer doof. Also schrieb er eben solange Buchstaben bis ich sah, das klappt und den Rest füllte Kind mit Wörtern auf. Fertig. Klar "schimpfte" da die Lehrerin. Das hörte aber schnell auf ….. wir blieben da hartnäckig. Beim Elterngespräch hab ich Ihr dann den Vortrag zur Motivation gehalten. Das war dann letzten Endes auch okay.

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Gespräche über Motivation hatten wir auch mit der Lehrerin unseres Sohnes - unzählige. Hat die Lehrerin nicht interessiert - kein einziges davon. Alle Gespräche endeten mit "Er hat zu machen, was alle machen. Extrawürste gibt es nicht."

Wir haben die Einträge über mangelnde Mitarbeit im Unterricht, "vergessene" Hausaufgaben usw. kommentarlos unterschrieben. Im Hausaufgabenheft des Sohnes standen zu der Zeit mehr Einträge in rot, als in blau ;) "Unser" Problem waren ja nicht die unerledigten Hausaufgaben (von denen wussten wir vor einem roten Eintrag eh nichts, weil der Sohn sie gar nicht erst eingeschrieben hat ;) Das Problem war, dass die Lehrerin vom Kind verlangte, in der Schule mitzuarbeiten. Das hätten wir eher schlecht für ihn erledigen können ;)
Auguste
Dauergast
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Auguste »

Meine3 hat geschrieben:
Auguste hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:
Tja, ich verstehe dieses "System" auch nicht. Und da wird sich dann gewundert, dass er ewig rumtrödelt und sich zu Tode langweilt :? ... Die Lehrerin "meint" es nicht böse. Die ist engagiert und sehr lieb. Aber vom Lehrplan abweichen und das Kind eventuell einfach Wörter mit dem entsprechenden Buchstaben schreiben lassen, der grade gefragt ist? Nö... Da muss vorher dennoch (und sie weiß, dass er alle Buchstaben kennt!!), trotzdem erstmal reihenweise der einzelne Buchstaben geschrieben werden und dann, bitte der Reihe nach, leichte Wörter, und dann "darf" transferiert werden.

Sie sagte im Halbjahresgespräch:" da wo die anderen Kinder sich abmühen, nämlich beim freien Schreiben, wird ihr Sohn erst richtig wach. DA ist er voll motiviert!" Aha... Aber diese Beobachtung eventuell nutzen und kleine Änderungen vornehmen, so dass er öfter mal motiviert sein kann, das geht halt anscheinend nicht.

Das ist ja auch der Grund, warum ich für uns überwiegend nur Vorteile sehe zu wechseln. Null Flexibilität und das obwohl sie selbst das "Problem" erkannt hat. Ich befürchte einfach, ich würde da jahrelang gegen eine Wand reden. Das muss ich weder mir, noch der Lehrerin noch meinem Kind antun.

Die Mathelehrerin antwortete ja auf meinen vorsichtigen Einwand, ob mein Sohn nicht einfach die Aufgaben ohne das Mengengekringel absolvieren könnte:" ja, aber dann wollen das die anderen Kinder, die es noch BRAUCHEN, ja auch! Und das ist dann unfair" :roll: :roll:
Das "System" kenne ich zu gut. Er hat zu machen, was alle machen. Fertig. Auch die Begründung dafür, dass wenn mein Sohn jetzt ne Extrawurst bekäme, dann wollten ALLE anderen Kinder auch eine, ist mir nur zu bekannt :evil:

Ich weiß nicht, wie die Lehrer darauf kommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Kind, welches Mengenkringel malen braucht, um die Mengen zu "begreifen" ganz sicher nur ein Mal die Extra-Wurst vom klugen Kind verlangen würde. Wenn man diesem Kind dann nämlich ein Arbeitsblatt mit Aufgaben aus dem 100er und 1000er-Bereich zum Rechnen vorlegen würde "Bitteschön. Wenn Du fertig bist, darfst du mir das Blatt geben und besprechen die Ergebnisse!" würde das "Kringel-Kind" wohl ziemlich merkwürdig aus der Wäsche schauen und doch lieber die Kringel malen ;) Aber diese Lehrer versuchen es ja nicht mal. Das finde ich das schlimme daran.

Was ich tatsächlich einfach blöd finde ist: die Schwachen bekommen reihenweise Extra-Würste, sogar offiziell beauftragte. Das ist auch okay. Die Durchschnittlichen und begabten "Braven" bekommen viel Lob, weil sie so fein mitmachen und die begabten Kinder, die sich mit Wiederholungen sehr schwer tun? Die bekommen weder Lob noch Extra-Wurst. :roll:
Das ist wieder das Grundproblem: Die Schwachen "können ja nicht anders, die brauchen die Extrawürste". Die Schlauen "wollen ja nur nicht. Die sollen sich gefälligst nicht so anstellen" ;) Dass die Schlauen mitunter auch nicht können, obwohl sie wollen, das will solchen Lehrern nicht in den Kopf. Mein Sohn hat auf die Frage, warum er im Unterricht so viel träumt mal geantwortet "Mama, manchmal schaltet sich einfach mein Kopf nicht an. Ich weiß auch nicht wieso." Das trifft die Sache ziemlich gut.

Wenn ein begabtes Kind ständig diesen "Babykram" ohne jegliche Herausforderung vorgesetzt bekommt, dann schaltet das Hirn auf "Sparflamme". Es lohnt sich einfach nicht, dafür Energie zu verschwenden und den "Motor" anzuwerfen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Die Schwachen bekommen nicht annähend die Hilfe die sie bräuchten und einen Schulbegleiter bekommt man bei uns nur wenn man derart stört, dass normaler Unterricht unmöglich ist.

Deinen Sohn kann ich ganz gut verstehen. Ich bin schon oft genug am Abend vorm Fernseh eingschalfen, während dort ein Film lief, den ich schon gesehen habe. Oder eine Doku amerikanischer Art, bei der alle 10 Minuten rekapituliert wird.
sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

alibaba hat geschrieben:Ich finde Ihr seht das alles viel zu "streng".

Mein Großer fand das Bauchstaben zeichnen auch immer doof. Also schrieb er eben solange Buchstaben bis ich sah, das klappt und den Rest füllte Kind mit Wörtern auf. Fertig. Klar "schimpfte" da die Lehrerin. Das hörte aber schnell auf ….. wir blieben da hartnäckig. Beim Elterngespräch hab ich Ihr dann den Vortrag zur Motivation gehalten. Das war dann letzten Endes auch okay.

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Mehr Mut hier die Damen! :mrgreen:
Das finde ich immer äußerst widersprüchlich deinerseits.
(Ist mir schonmal an anderer Stelle aufgefallen)

Einerseits tun andere Eltern in deinen Augen viel zu viel für ihre Kinder, was schulische Belange betrifft, gleichzeitig aber sagst du, du hast öfter mal die Hausaufgaben an Stelle deiner Kinder erledigt.
Sorry - aber das passt für mich nicht zusammen.

Ich möchte das Abnehmen der Hausaufgaben gar nicht kritisieren, soll jeder die Lösung für sich finden, die für seine Familie am besten passt.
Aber ich selbst würde das bspw nicht so lösen. Entweder muss das Kind dann halt ohne HA in die Schule und das selbst rechtfertigen bzw mit einem Schriebs von mir, wenn es dafür noch zu jung und schüchtern ist; oder es muss da durch und es halt trotzdem erledigen. HAs anstatt des Kindes erledigen - das ginge MIR eindeutig zu weit. Und das hat für mich ganz sicher nichts mit "mehr Mut" zu tun.
Zuletzt geändert von sinus am Do 30. Jan 2020, 18:11, insgesamt 3-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von sinus »

Zu den Schreibübungen:

Meiner Tochter hätte mehr Schreibübung und Kontrolle der Form sicher gut getan. Ich hab da auch nicht viel Wert drauf gelegt und mich darüber geärgert, dass die Lehrer an ihr herumkritisierten, dass sie manche Zahlen und Buchstaben "falsch" schreibt. (Sie beginnt Zahlen bspw oft von unten zu schreiben)
Ich fand das ziemlich kleinlich.
Im Nachhinein denke ich, dass es ihr JETZT zugute käme, wenn der Schreibfluss etwas besser wäre.
Ihr Problem ist vermutlich, dass der Kopf schneller denkt, als die Motorik es leisten kann.
Mit der richtigen Schreibtechnik und genug Übung am Anfang hätte sie es vermutlich jetzt leichter.
(Wobei ich das Schreiben von Zahlen von oben beginnend oder von unten beginnend immer noch für wurstegal halte)

Im Falle der Schreibübungen würde ich nicht sagen, dass die armen Kind davon unterfordert sind und es ihnen darum erlassen werden sollte. Schreibenüben ist für ALLE anfangs eine anstrengende Sache und da müssen alle durch.
Schreibübungen gehören für mich nicht zu den "Babyaufgaben", die begabten Kindern erlassen werden sollten.
Gerade nicht. Weil es ihnen nämlich später ggf viel Frust erspart, wenn sie mit der Handschrift dem schnellen Gedankenfluss nicht hinterherkommen.

Selbst bei Rechenaufgaben sehe ich es inzwischen so, dass eine gewisse Anzahl von Wiederholungen nützlich ist, bis gewisse Sachen automatisiert sind und nicht mehr jede Grund-Aufgabe nachgerechnet werden muss. Ich sehe das wie beim Lesen - irgendwann sollte es soweit sein, dass man die Worte nicht mehr wirklich liest, sondern auf einen Blick erkennt.
Allerdings sollten solche Aufgaben dann möglichst in einem passenden Kontext vorkommen, der eben AUCH noch eine gewisse Herausforderung bietet.
Auch beim Lesen Lernen wird ein kluges Kind schnell das Interesse verlieren, wenn es wochenlang Texte auf dem Niveau von "Mimi im Haus" und "Mama am Baum" lesen muss.
Und ich persönlich denke, dass es einem ausgebildeten, engagierten Lehrer doch an sich möglich sein sollte, da passende Aufgaben zu finden.
Im Zweifelsfall ginge doch da immerhin noch die Variante, dass das Kind sich selbst Hausaufgaben sucht/gut, die zum aktuell bearbeiteten Thema passt.
Zuletzt geändert von sinus am Do 30. Jan 2020, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

9. Klasse, HB-Zug. ALLE schreiben irgendwie, aber kein Mensch schreibt in Schreibschrift. Du versuchst Verbindungen herzustellen, die nicht da sind... Es ist keine Übungssache, es ist die Frage des inneren Gleichgewichts. Deine Tochter denkt schneller als ihre Motorik es umsetzen kann. Meinen Großen hat es auch ganz hart getroffen. Bei ihm war der Unterschied nicht einfach groß, das war einfach ein Marianengraben von der Spitze der Kilimanjaro gesehen. Es führte zu einigen Umsetzungsproblemen und selbst jetzt noch spürbar. Aber keine Übungen der Welt hätten diesen Unterschied in der 5-6. Klasse ausbügeln können. Und wenn ich ihn gegängelt hätte und ihm Zusatzschreibübungen auferlegt hätte, dann wären wir beide jetzt in irgendeiner Psychoanstalt gewesen.
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