G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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Susann
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Registriert: Mo 28. Jul 2008, 14:53

Re: G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Beitrag von Susann »

Ich bin ja nun nicht unbedingt ein Paradebeispiel für die herkömmlichen Schulen heike, berichte dir trotzdem. M. ging auf ein herkömmliches, altsprachliches Gymnasium
und es war schrecklich altmodisch und tierisch anstrengend. K. wechselte auf ein privates Gymnasium und ging gerne dahin und es war G 9. Sie hat nie Probleme gehabt und studiert mit gerade 22 im siebten Semester und bereitet gerade das erste Examen vor. N. ist gerade in der zwölften mit G8 und gerade 16 Jahren. Er ist froh, dass er so jung ist und sitzt sich die Schule seit Jahren mit seiner Begabung im privaten, ziemlich heftigen Gymnasium auf der linken Pobacke ab :schwitz: Jetzt langsam dämmert es ihm, dass er auch mal was tun muss. A. kommt im Sommer in die Schule und wir hoffen auch, dass Sie mit G 8 gut durchlaufen wird irgendwann. Was mich hier an den herkömmlichen Schulen nervt: Schlecht dtrukturierter Unterricht, hohe Fehlzeiten der Lehrer, G 8 nicht gut durchdacht und die Kinder wirklich überlastet zum Teil. Klassengröße 30 Kinder(bei uns am Privaten sind es höchstens 25).
Wenn alles gut durchdacht ist, dann bin ich ein G 8 Befürworter

Susann
Lythande
Dauergast
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Registriert: So 29. Feb 2004, 22:58

Re: G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Beitrag von Lythande »

Hallo Heike,
heikew hat geschrieben: An sich hört sich die straffere Vorgehensweise in der Stoffvermittlung für HBchen jetzt erstmal optimal an. Doch wo kommt denn der Druck her? Und warum ist das so? Da kommen sehr gut lernende und motivierte Grundschüler aufs Gymnasium und sind plötzlich mit Druck und ebenso plötzlich schlechten Noten konfrontiert? Die Schüler werden doch mit Eintritt ins Gymnasium nicht dümmer?! Warum muss man sie den derart demotivieren? Die Kleine von der ich spreche, sagt nach wenigen Wochen "Sch...schule". Da will ich nicht mehr hin!
Das mit dem scheinbar dümmer wird wohl mit dem anderen Maßstab zu tun haben, den ein Gymnasium anlegt.
Da nur die besseren Schüler auf dem Gymnasium sind, können natürlich auch die Anforderungen höher und die Benotung strenger sein, die Lehrer werden entsprechend nicht nur Einsen und Zweien vergeben wollen, sondern das ganze Spektrum an Noten, das ihnen zu Verfügung steht.
Das man diese Umstellung auch etwas sensibler Gestalten könnte, da stimme ich dir zu.
Aber gute Schüler sind halt auch etwas von der Grundschule verwöhnt worden, und erleben auf einmal genau das, was nicht so gute Kinder schon die ganze Zeit seit der 1. Klasse erleben, nur halt etwas später.

Bine
3mefree
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Registriert: Mo 6. Apr 2009, 00:21

Re: G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Beitrag von 3mefree »

Lythande hat geschrieben: Aber gute Schüler sind halt auch etwas von der Grundschule verwöhnt worden, und erleben auf einmal genau das, was nicht so gute Kinder schon die ganze Zeit seit der 1. Klasse erleben, nur halt etwas später.

Bine
Also ich finde Langeweile nicht gerade "Verwöhnung"!!!!!!!

Generell - find ich - happert das Schulsystem gewaltig, denn es geht viel zu wenig individuell auf die Kinder ein und ich verstehe auch nicht, weshalb man Kindern das Lernen so gestalten muss, dass die meisten die große Einstiegsfreude bereits im ersten Jahr verlieren! (Nicht nur HB-Kindern!) Da krankt es doch!!!!
Und für HB-Kinder speziell: weshalb stellt man sie in den ersten vier Jahren nicht vor Herausforderungen und macht ihnen Mut zum Forschen? Weshalb werden sie nach der Norm gemessen statt nach ihren eigenen Entwicklungen?

Grüße, 3mefree
JOJO

Re: G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Beitrag von JOJO »

Hallo,

Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis sagen, daß aus den Kindern in der 5. Klasse kleine Erwachsene werden müssen. Aber nur beim ersten Kind. Bei den zweiten und dritten Kindern sah man alles gelassener.

Hoffe auch auf Gelassenheit meinerseits. Denke in der 5. und 6. Klasse müssen sich die Kinder eingewöhnen. Evtl. auch in der 7. Klasse. Vielleicht dauerts auch noch länger.

Die Kinder, welche von guten, anspruchsvollen GS kommen sind klar im Vorteil. Dafür können aber die Kinder nichts. Meine z. B. würden gerne mehr gefördert oder gefordert werden. Aber da kommt trotz Nachfrage nichts.

Was da in der 5. Klasse passieren wird ist absehbar.

Gerade für HB ist das so vorhersehbar. In der GS gibts gute Noten für nichts. Im Gymnasium haben dann die Kinder den Vorteil, die gelernt haben zu lernen.
Aber was soll ein HB in der Grundschule lernen? Bei meinen Kindern (Klasse 1 und 2) kommt es mir eher wie ein KIGA vor.

Hoffentlich gibt es noch Lehrer, die in der 3. und 4. Klasse richtig vorbereiten.

Oder die "Auslese" erfolgt wirklich erst später.

JOJO
JOJO

Re: G8 und Co. Schulzeitverkürzung

Beitrag von JOJO »

Hallo,
heikew hat geschrieben:bezeichnen unsere Probleme als Luxusprobleme. Doch wer weiß denn, was daraus wird.
Wenn meine Kinder krank im Bett liegen, denke ich sicherlich auch an andere Sachen.

Aber ich sehe viele (meist chaotische Jungs) Kinder in der 3. Klasse oder höher, die eben nichts tun musten. Sie kannten den Stoff der ersten Klassen im Vorraus. Die fitten Mädchen die ich kenne, haben sich arrangiert und sind nun am studieren.

Das richtige Maß zu finden ist schwehr. Besonders für unsere Kinder. Ein wenig anstrengen kann meiner Meinung nach nicht falsch sein.

Wenn die Freude, welche bei der Einschulung sicherlich da ist, bis zum ABI hält, ist auch ein G8 ABi kein Problem. Aber nicht mit einer nur "absitzen" Mentalität.

JOJO
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