Sie spricht nicht ...

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
heinerprahm
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

urmelis hat geschrieben:
- Bei dir ist es ein bisschen anders gelagert, denn du machst dir Gedanken über einen Entwicklungsbereich - die Sprache - der nicht zum Rest passt (bzw. in dem sie Gleichaltrigen nicht mit 7-Meilen-Stiefeln davoneilt).

- Nun, ich habe drei Kinder - und am Anfang auch noch Entwicklungstabellen studiert und mein Kind einsortiert –

- Dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass du ein cleveres Kind hast, ist sehr hoch - aber freu dich doch einfach nur an dem Kind, ohne alles in eine Form zu pressen.

- altersgemäße Puzzles hätten sie seeeeehhhhrr unterfordert). Aber das machst du ja eh nicht.

- worauf du bei der Auswahl der Betreuungseinrichtung achten musst - und das ist viel wichter als Entwicklungstabellen ...
@ Urmelis

Vielen Dank, für Deine Anregungen. Wie Du schon schreibst ich mache mir Gedanken über das Sprechen, aber eigentlich nicht so sehr darüber, dass sie in dem Bereich anderen nicht vorauseilt oder ob sie hochbegabt ist, das ist mir ehrlich gesagt völlig egal, sondern darüber, dass sie fast gar keine Wörter spricht. Das war eigentlich der Grund, warum ich hier etwas dazu geschrieben habe und einmal wissen wollte, ob andere hier vielleicht ähnlich Erfahrungen gemacht haben, auch weil es dazu sogut wie keine Literatur gibt.

Ich denke das mit den "Entwicklungstabellen" ist (wie bei Dir ja auch) beim ersten Kind auch ziemlich normal für Eltern, auch wenn ich da dann natürlich tiefer in die Sache eingestiegen bin, als das vielleicht üblich ist, aber das mache ich eigentlich bei allen Themen, die mich interessieren, denn ich möchte den Dingen auf den Grund gehen, das hat aber weniger etwas mit dem Thema hier zutun, sondern betrifft alle Lebensbereiche.

Und das mit den altersgemäßen Spielsachen und Aktivitäten, das war in den letzten Monaten tatsächlich eine Herausforderung, denn für die Spieluhren, Rasseln, Babybüchern und den anderen Sachen, die zwangsläufig über die Verwandtschaft ihren Weg ins Kinderzimmer finden, hatte sie nie Interesse … es mussten immer gleich die "echten" Dinge sein, wobei das schwierig ist, du kannst ja nicht einem Kind das gerade sitzen kann mit 6 Monaten ein Messer in die Hand geben. So waren wir also im Grunde immer auf der Suche nach Alternativen. Das ist heute zum Glück vorbei, sie nimmt heute ganz normal an unserem Alltag teil, hat z.B. sehr viel Spass am Helfen im Haushalt, beim Einkaufen etc… und wir lassen ihr da auch weitestgehend freie Hand, weil sie vieles schon sehr gut kann, auch wenn wir natürlich immer ein wachsames Auge haben.

In das Thema Kindergarten und Schule habe ich mich auch schon eingelesen, aber da warten wir erstmal ihre Entwicklung ab und machen uns nicht schon vorher verrückt, denn ich denke wir können durch eine liebevolle und weitsichtige Erziehung heute, schon viel für Morgen tun.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: Und das mit den altersgemäßen Spielsachen und Aktivitäten, das war in den letzten Monaten tatsächlich eine Herausforderung, denn für die Spieluhren, Rasseln, Babybüchern und den anderen Sachen, die zwangsläufig über die Verwandtschaft ihren Weg ins Kinderzimmer finden, hatte sie nie Interesse … es mussten immer gleich die "echten" Dinge sein, wobei das schwierig ist, du kannst ja nicht einem Kind das gerade sitzen kann mit 6 Monaten ein Messer in die Hand geben. So waren wir also im Grunde immer auf der Suche nach Alternativen. Das ist heute zum Glück vorbei, sie nimmt heute ganz normal an unserem Alltag teil, hat z.B. sehr viel Spass am Helfen im Haushalt, beim Einkaufen etc… und wir lassen ihr da auch weitestgehend freie Hand, weil sie vieles schon sehr gut kann, auch wenn wir natürlich immer ein wachsames Auge haben.
Hallo Heiner,

du wirst es mir nicht glauben, aber es ist normal, das Kinder "echte" Dinge haben wollen. Spielzeugschlüssel, nein Danke. Die rassel nie so toll, wie die von Papa. Ein echtes Messer ist etwas ganz anderes (vor allem erzeugt es viel intensivere Reaktionen seitens der Eltern) als etwas aus Plastik. Aber IHR seit die Eltern und da gibt es Grenzen. Du wirst noch Tausend Mal in diese Situation kommen eben kindgerecht vorzusetzen. Das ist keine Einsperrung oder Einengung des Kindes, sondern verantwortungsvolles Handeln. Wenn dein Kind 20er Puzzel kann, musst du es ihm ein 45er geben. Aber wenn dein Kind mit 6 Monaten ein richtiges Messer haben will, würde ich da konsequent ihm ein Plastikmesser in die Hand drücken, bis es JA, tatsächlich alt genug ist. Meine zwei spielen gerne in meinem Auto. Der Große "fährt" sogar. Aber erst mit 18 darf er sich von seinem Geld selber eins kaufen.

Lies mal Thomas Werner. Der schreibt auch etwas über Kinder von Hochbegabten Eltern (betrifft es ihn ja selber). Dieser schreibt, das man aufpassen muss seine Kinder als Kinder zu sehen und nicht als begabt. Er schreibt "normale Eltern" hätten es da viel leichter. ;) Und wirf diese Tabelle weg. Die taugt überhaupt nicht um bei den Kindern einen Entwicklungsstand zu diagnostizieren. Die ist Schrott. Sieh es mal so. Im heutigen Laufradzeitalter, so finde ich, ist die Altersangabe das Kinder erst mit 5 Jahren Fahrradfahren erlernen, schlicht weg und einfach veraltet. :D

VLG
heinerprahm
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben: Und wirf diese Tabelle weg. Die taugt überhaupt nicht um bei den Kindern einen Entwicklungsstand zu diagnostizieren. Die ist Schrott. Sieh es mal so. Im heutigen Laufradzeitalter, so finde ich, ist die Altersangabe das Kinder erst mit 5 Jahren Fahrradfahren erlernen, schlicht weg und einfach veraltet. :D
@ alibaba

Wenn man sich alleine die Umfragewerte zur Entwicklung von Kleinkindern aus 1797 Datensätzen hier auf http://www.klugekinder.at anschaut:

Anzahl der bisher eingetragenen Datensätze: 1797

davon normal begabt: 995
davon überdurchschnittlich: 512
davon hochbegabt: 290

http://www.klugekinder.at/kluki.php?tag ... mfr&text=1

Motorik | normal | begabt überdurchschn.| hochbegabt
Fahrrad fahren ohne Stützräder | 51,18 Mon. | 49,31 Mon. | 53,44 Mon.

... dann sind das im Durchschnitt 4 Jahre und 4 Monate (egal wie "begabt") zum Thema Fahrrad fahren ...

Ich denke Du hast eventuell nicht genug Kontakt zu durchschnittlichen Kindern (das mag vielleicht an Deinem sehr gutem Umfeld liegen), aber auch wenn z.B. Kiphard mit seinem Entwicklungsgitter etwas hinterher hinkt, so sind die Abweichungen doch nur wenige Monate! Wenn dann z.B. meine Tochter mit 18 Monaten (das sind nur 1 ½ Jahre, das täuscht auch immer weil 18 Monate klingt wie 2 Jahre) Kriterien erfüllt die nach Kiphard 3-4 jährige Kindern zu eigen sind, dann mag das ein paar Monate oder auch ein Jahr abweichen zur heutigen Realität, dieses ist aber immer noch ein riesiger Entwicklungsvorsprung von einem 18 Monate altem Kind, den wir als Eltern zu berücksichtigen haben und auch dem entsprechend handeln müssen.

Ansonsten finde ich Deinen belehrenden Ton für so ein Forum irgendwie sehr unangemessen, ich bin erwachsen, habe studiert und bin darüber hinaus auch noch intelligent, ist aber auch nur meine persönliche Meinung.

Liebe Grüße

Heiner
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

Hallo Hienr,

schau mal hier, finde ich besser als "Checkliste" zum vergleichen. Und selbst hier schwanke ich noch.

http://www.tate.at/eltern/

Ich glaube nicht, das ich in einem besseren Umfeld wohne und so gar nicht merke, was die anderen nicht können. Ich glaube, die Zeit ändert sich. Mal davon abgesehen, das ich nicht in einem sozialen Brennpunkt wohne, fällt mir auf, das ich hier von doch recht vielen flotten Kindern umgeben bin. Und es kann ja nicht sein (zumindest rein statistisch gesehen) das die alle hb sind. Ich glaube "Bildung" ist ganz stark von der Umgebung abhängig. Zumindest mehr als zu 1/3. Was sich dann mal wie in der Schule entwickelt, das werden wir sehen.

Im Übrigen ist die Statistik von kluge Kinder keine wissenschaftlich belegte Studie. Es gibt bei der Beantwortung zu viele Störfaktoren, überprüft wurde diese sowieso nicht. Der Fragebogen für die Testung meiner kleinen Tochter umfasste 4 Seiten, eine Frage an der anderen, sehr detailliert, engere Zeiträume, welche dann mit den tatsächlichen Messergebnissen vor Ort in einen Zusammenhang gesetzt werden kann.

LG :fahne:
heinerprahm
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:Hallo Hienr,
schau mal hier, finde ich besser als "Checkliste" zum vergleichen. Und selbst hier schwanke ich noch.
http://www.tate.at/eltern/
Ich glaube nicht, das ich in einem besseren Umfeld wohne und so gar nicht merke, was die anderen nicht können. Ich glaube, die Zeit ändert sich. Mal davon abgesehen, das ich nicht in einem sozialen Brennpunkt wohne, fällt mir auf, das ich hier von doch recht vielen flotten Kindern umgeben bin. Und es kann ja nicht sein (zumindest rein statistisch gesehen) das die alle hb sind. Ich glaube "Bildung" ist ganz stark von der Umgebung abhängig. Zumindest mehr als zu 1/3. Was sich dann mal wie in der Schule entwickelt, das werden wir sehen.
Im Übrigen ist die Statistik von kluge Kinder keine wissenschaftlich belegte Studie. Es gibt bei der Beantwortung zu viele Störfaktoren, überprüft wurde diese sowieso nicht. Der Fragebogen für die Testung meiner kleinen Tochter umfasste 4 Seiten, eine Frage an der anderen, sehr detailliert, engere Zeiträume, welche dann mit den tatsächlichen Messergebnissen vor Ort in einen Zusammenhang gesetzt werden kann.
LG :fahne:
@ alibaba
Ich bin ja selbst per Definition hochgebegabt was nichts mit Bildung zu tun hat und wurde damals als es zu Problemen in der Schule kam, schon als Kind getestet. Ob meine Tochter nun hochbegabt ist oder nicht, ist mir völlig egal, aber was mir nicht egal ist, ist die Art und Weise wie mit hochbegabten Kindern umgegangen wird.

Ich kann mich z.B. noch gut an viele Vorfälle in meiner frühen Kindheit vor dem Schuleintritt erinnern, vor allem wie frustriert ich war, weil ich nicht die interessanten Bücher lesen durfte, weil ich angeblich noch zu klein gewesen sein sollte. Meine Eltern fanden es damals auch nicht wirklich bemerkenswert, dass ich mir mit 3 Jahren das Lesen und Rechnen und mit 4 das Schreiben selbst beigebracht habe, sie waren ganz einfach zu sehr mit sich selbst und ihren Jobs beschäftigt und Kindergärten waren damals in den 70er Jahren sicher nicht der beste Platz für intellektuell begabte Kleinkinder. Ich wurde dort zu Aktivitäten gezwungen, die ich schon Jahre hinter mir gelassen hatte und wenn ich so die heutigen Erfahrungsberichte von Eltern mit begabten Kindern lese, dann ist vielleicht heutzutage die Ausstattung der Einrichtungen besser, dies ändert aber nichts daran, dass sich in den allermeisten Fällen in den Köpfen und in der Ausbildung des Personals in Sachen Hochbegabung nicht verbessert hat und das gilt ebenfalls für die Schulen.

Darüber kann ich mich ärgern darüber kann ich streiten, aber was hilft das, ich bin nicht auf einem Kreuzzug mit der Gesellschaft, die ist so wie sie ist und daran wird sich auch nichts ändern, denn auch wenn es so aussieht, als ob sich in der Gesellschaft, in den Betreuungseinrichtung und den Schulen etwas verändert und eine Art Umdenken in Sachen Hochbegabung stattgefunden hat, so ist das letztlich doch nur ein Trugschluss, denn Hochbegabung ist schon per Definition so selten und dazu noch völlig unzureichend definiert, dass sich niemand ein wirkliches Bild machen kann, was es bedeutet mit einem solchen Intellekt in einer Welt zu leben, die nicht zu diesem passt.

Auch wird mir viel zu wenig differenziert, denn auch unter uns Hochbegabten selbst gibt es riesige qualitative Unterschiede, nicht nur was diese Geisel IQ betrifft (dieser ist ja letztlich nur eine Erfindung, um etwas was man nicht versteht auf eine Zahl zu reduzieren) sondern im ganzen Wesen und in diesem Wesen werden Hochbegabte von der Gesellschaft massiv behindert und das nicht mal aus Bosheit, sondern weil das einfach ein logische Konsequenz des Sachverhalts der Nichtpassung ist.

Mit solchen Diskussionen bewegt man sich als Hochbegabter in einem Gedankenraum, den nicht Hochbegabte einfach nicht verstehen können, denn sie können ihre eigenen persönlichen Erfahrungen und ihr Erleben nicht übertragen. Sie mögen vielleicht Einzelheiten verstehen, aber es wird ihnen nicht gelingen das Ganze zu sehen, also wird sich auch in der Gesellschaft nichts Grundlegendes verändern, selbst wenn der Wille vorhanden ist, weil letztlich immer nur Teilaspekte gesehen werden können, ohne wirklich Hochbegabung als Ganzes zu begreifen. Daher wird diese auch so reduziert dargestellt und wie in dem Fall Deiner Tochter auf 4 DINA4 Seiten reduziert, um sie irgendwie für nicht Hochbegabte verständlich zu machen, was leider so nicht funktioniert.

Letztlich ist es, solange ich die Verantwortung habe, meine Aufgabe als Vater dafür zu sorgen, dass meine Tochter ein glückliches Leben führen kann. Dafür ist es notwendig, dass wir als Eltern ihr Wesen kennen und ein wichtiger Teil ihres Wesens ist, neben ihrer Seele, ihr Intellekt, der in dem möglichen Fall einer Hochbegabung, weit stärker mit der Seele verbunden ist, als das beim Durchschnitt der Fall ist und das gilt von Geburt an.

Daher mache ich mir einfach ein möglichst umfassendes Bild von meiner Tochter und das gerade nicht um sie „hoch zu loben“, sondern genau umkehrt, um eine möglichst realistische Sichtweise als Elternteil zu bekommen, die auf Fakten beruht.

Du beschreibst das ja sehr schön, wohin man auch schaut, die wissenschaftliche Datenlage zu dem Meilensteinen in der Entwicklung von Kindern ist höchst widersprüchlich, je nachdem wo man liest gibt es oft erhebliche Unterschiede von Monaten oder bis zu einem Jahr. Aber was ändert das? Ob meine Tochter nun 2 ½ Jahre voraus ist oder nur 2 oder 1 1/2 , sie ist einfach in ihrer Entwicklung, im Vergleich zu anderen Kindern, weit voraus und alleine schon diese Information nutzt uns als Eltern mit ihr entsprechend umzugehen, wir brauchen sie also nicht zu behindern.

Das ist ja auch nur ein kleiner Teilaspekt, denn im Vordergrund steht unsere Liebe, die leider Eltern die handeln wie wir oft einfach abgesprochen wird. Sich dagegen zu verteidigen ist sinnlos, weil wer eine solche Vermutung in den Raum stellt, wird sich durch Argumente nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Ein weiterer Punkt ist die eigentlich immer unterstellte „Überförderung“, weil sich niemand der solche Kinder und deren Energie kennt und erlebt hat, nicht mal im Ansatz vorstellen kann, dass es das Kind selbst ist, welches den ganzen Input fordert und man als Eltern oft gar nicht hinterher kommt diesen zu geben und wie so ein kleiner Wurm zwei Erwachsene an den Rand der Erschöpfung bringen kann (und das ist keine Übertreibung!)

Leider lässt sich dies alles nicht vermitteln, denn wer diese Erfahrungen nicht gemacht hat, kann nur aus seinen eigenen Erfahrungen mit Kindern heraus argumentieren und selbst wenn man einen ganzen Kindergarten alleine leitet, dann ist es möglich, dass dort nicht ein einziges hochbegabtes Kind zu finden ist und selbst wenn, dann kann das durchaus auch ein introvertiertes Kind sein und dann hat man zwar mal ein hochbegabtes Kind erlebt, aber das hilft auch nicht, wenn man auf ein extrovertiertes Energiebündel trifft und auf dessen sehr spezielle Bedürfnisse eingehen muss.

Und um auf die Bedürfnisse meiner Tochter eingehen zu können ist eine breitangelegte Information und sachliche Beurteilung des eigenen Kindes ein gutes Hilfsmittel und das gilt für alle Bereiche.

Liebe Grüße
Heiner
phantasieelli
Dauergast
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Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von phantasieelli »

Hallo Heiner

heinerprahm hat geschrieben:Ja ich weiß es klingt auch wieder so "Von sich selbst auf die Kinder schließen" … ist es aber nicht, ich denke in diesem Fall rein rational
Ich denke als Eltern spürt man es. Klar ist es schwierig in einem Alter von 18 Monaten schon solche Schlüsse zu schliessen.

Als ich Seite 1 gelesen habe (Geburt), der Satz" Kein Baby geboren....." das hat mich an die Geburt meiner Kleinen erinnert.
Am 2. Tag sagte ich zu meinen Mann" schau mal bitte auf das Armband, welcher Name darauf steht, ich glaube wir haben ein älteres Kind hier stehen" Hört sich hart an, aber das war mein Gedanke.

Auch jetzt schon über Schule und Kindergarten nachdenken.
Viele finden es vlt. übertrieben, aber wenn man selber HB betroffen ist, denke ich, dass man genau weiss, dass es kein Zuckerschlecken ist.
Auch wenn heute vieles fortgeschritten ist.
Man möchte das beste für das Kind und hat auch Angst Fehler zu machen.
Ich bin auch so eine Kandidatin,die manchmal viel zu viel darüber nachdenkt.
Anstatt nach Bauchgefühl zu handeln.
Und zum Thema fehlende Wärme.
Ich denke es wurde falsch aufgenommen. Klar hört sich das alles kalt an. Aber es ging um die Fakten der Entwicklung und nicht um das Kind selbst.
Ich wünsche Euch eine "sichere" Zukunft und viel Freude an der Entwicklung .
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

Hallo Heiner,

Du bist tatsächlich in einer Zeit geboren, da gab es Hb eigentlich gar nicht. Das war dieser Zeit geschuldet und aus heutiger Sicht eher kontraproduktiv. Wie hat es die Lehrerin meines Sohnes mir erklärt: "Früher wäre ihr Sohn gebrochen worden". Ich denke daher, Du siehst die Dinge heute 30 Jahre später etwas zu negativ. Schule verändert sich und das Bewusstsein über Begabungen steigt. Auf der anderen Seite finde ich es dann wieder des Guten zu viel. Du glaubst es mir nicht, wieviel Kinder ich kenne die schon getestet wurden, (inkl. meiner Eigenen). Manchmal denke ich es ist gerade "in" das zu machen.

Du musst aber aufpassen, das Du deine doch schlechten Erfahrungen, nicht auf dein Kind überträgst. Wie schrieb Jan-Uwe Rogge über die Erziehung, das wir Menschen dazu neigen, Dinge massiv ins Gegenteil zu übertragen (oder es zu zu lassen, wie wir es kennengelernt haben). Also ein Kind was z.B. in seiner Kindheit mit Liebe massiv umgeben wurde, da kann es passieren, das sie das als eigene Eltern so extrem nicht machen wollen, aber aufpassen müssen das hieraus nicht fehlenden Liebe wird. Eigentlich handeln sie aus dem guten Vorsatz heraus, es besser zu machen, aber irgendwie gelingt es nicht so recht. Du (Ihr) musst also aufpassen, das du deine eigenen Erfahrungen nicht in zu viel des Guten (denn ich habe es nicht erfahren) auf dein Kind überträgst und es nicht alleine gewähren lässt.

Laß deinem Kind, was doch so gute Voraussetzungen hat, seinen eigenen Weg gehen. Wenn es Interesse nach Planeten hat, wird es fragen. Wenn es lesen lernen will auch. Aber halte es wie Maria Montessorie. Hilf Dir es selbst zu tun. Sei Unterstützung aber kein Vorgeber. Es wird sowieso die Zeit kommen, da kannst du deinem Kind nicht mehr so die Dinge vor die Nase setzen. Meine war keine 3 Jahre alt, da sagte sie mir ganz klar, was sie wollte. ;)

VLG
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

Da habe ich noch eine "Entwicklungstabelle" im Internet gefunden. Finde ich auch sehr gelungen.

Schade, das man seine alten Beiträge nicht zwischendurch ändern kann. So muss ich eben einen neuen anlegen.

http://www.knetfeder.de/kkp/entwuebersichtfenster.html

LG
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

@ phantasieelli & alibaba

Ja, es ist tatsächlich nicht ganz so einfach die eigenen Erfahrungen nicht mit ins Spiel zu bringen, die sitzen einfach auch tief, daher finde ich es nötig, dass ich (wir) gut informiert bin (sind), denn mein Bauchgefühl ist da kein guter Ratgeber.

Ich habe da aber ein wachsames Auge vor allem auch auf mich selbst und freue mich, dass ich mit meiner Frau eine Partnerin habe, die ähnlich tickt wie ich, aber doch ganz anders ist und wir eine sehr guten Austausch über wirklich alle Dinge des Lebens haben, ich denke das hilft sehr.

Liebe Grüße

Heiner

Ps.: Das Knetfelder Gitter (da wäre unsere Tochter außer beim Sprechen auch 2 Jahre voraus) finde ich nun wieder sehr "flach", also es fehlen einfach die vielen Details, welche ich täglich beobachte und auch die Zeitsprünge entsprechen nicht meinem Erleben, das geht hier alles erheblich schneller !
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

Hallo Heiner,

ich glaube es gibt keine perfekte Entwicklungstabelle, die wird es wohl auch nie geben. Meine eigene Erfahrung ist, das, wenn ich meine Kinder mal mit solchen Tabellen vergleiche ich immer "Superkinder" haben müsste. Ich habe bestimmt keine dummen, aber das ich behaupten könnte, sie seien um 3 Jahre voraus, Nein so weit würde ich nicht gehen wollen. Viel interessanter für mich ist der Vergleich meiner Kinder mit Kindern die auch so fit sind. Dann verändert sich die Sichtweise. :mrgreen: Puzzel mit 45 Teilen ist ab 3 Jahren, 54er ab 4 (Altersangabe des Herstellers). Warum steht in diesen Tabellen immer bei einem 4jährigen Puzzel mit 2 Teilen? Oder die Formen. Ab 18 Monaten können Kinder verschiedene Formen in die richtigen Löcher stecken. Wenn ich diese Form während des Spiels dann noch benenne, wird Kind mit 2 Jahren in der Lage sein das auch zu sagen. Meine unterscheiden, in Trapez, Route, Oval, Quadrat...Warum? Weil ich es ihnen so erklärt habe, ab Babyfüßen an. Das ist doch keine besondere Leistung, finde ich zumindest. Unser Tag beginnt mit lesen, unser Tag endet mit lesen. Das meine Kinder sich für Buchstaben interessieren und der Große (jetzt 6 geworden) lesen (langsam) kann, das war doch zu erwarten, ich finde es normal. 6 Jahre vorlesen, ist am Ende selber lesen können.

Euch alles Gute. VLG
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