Hallo alibaba,alibaba hat geschrieben:Heiner, wie alt ist deine Tochter? 18 Monate? Da war meine Erziehungswelt auch noch so rosa wie Deine und meine Gedanken voll mit Vorurteilen über die Erziehungskompetenz anderer.heinerprahm hat geschrieben:…"Das gehört nicht UNS"… und es ist wirklich kein Problem, alles wandert in das Regal zurück, vielleicht mit Bedauern, aber ohne Druck und ohne jeden Protest. Wir haben mit diesem kooperativem "Wir Gefühl" von Anfang an "gearbeitet", also ich kann deshalb nicht sagen, ob so eine "Strategie" (eigentlich ist es ein Lebensüberzeugung) auch später noch angewandt werden kann, aber wir gehen völlig stressfrei durch die Welt ohne Zwang und ohne Drohungen, auch wenn es vielleicht mal 2 Minuten (aber auch wirklich nicht mehr) länger dauert und dadurch kennt sie auch sonst im Leben "ihre" Grenzen genau, weil wir diese auch nicht übertreten.![]()
VLG
ich kenne diese Argumente nur zu gut und natürlich werden Dir die meisten zustimmen, weil sie es selbst nicht anderes kennen und leider geistern diese antiquierten Erziehungsmethoden auch noch in den abertausenden Erziehungsratgebern herum und selbst viele Erziehungswissenschaftler propagieren solchen Unsinn. Aber auch wenn Du denkst, dass Du auf Grund Deines Erziehungsstil von Deinen Kindern als Autorität angesehen wirst und Du Ihnen damit einen guten Dienst erweist, so ist jedoch genau das Gegenteil der Fall, denn das was im Gehirn der kleinen Menschen passiert ist etwas ganz anderes und das hat Auswirkungen auf ihr ganzes Leben und auf das aller Nachkommen, solange sich niemand die Mühe macht diesen Unsinn zu beenden:
Warum autoritäres Verhalten schadet
Du kannst auch mal bei Thomas Gordon lesen http://de.wikipedia.org/wiki/Familienkonferenz, denn eine Erziehung ohne Gewalt und Strafen ist (wie in vielen anderen Kulturen auch) möglich und sie fördert das Selbstbewusstsein der Kinder, während eine auf Strafen und Angst basierende Erziehung (neben vielen anderen schwerwiegenden psychologischen Auswirkungen) das Selbstbewusstsein der Kinder untergräbt, oder sogar zerstört.Zitat: "Und es kann noch etwas passieren, das der Erwachsene bestimmt nicht herbeiführen will: Je autoritärer er sich verhält, desto mehr schwindet seine Autorität. Autoritäres Verhalten schmälert die Autorität des Erwachsenen. Sein "maßgeblicher Einfluss" auf das Kind beruht dann irgendwann nur noch auf seinen Machtmitteln. So degeneriert Erziehung zu Dressur. Das Wort des Erwachsenen zählt nicht mehr, sein Wunsch interessiert nicht."
Auch wenn es natürlich nicht leicht ist konsequent einen kooperativen, auf Würde und Respekt basierenden Erziehungsstil zu pflegen, vor allem dann nicht, wenn man selbst nicht nach so einem Modell erzogen wurde, so kann man doch das Wissen und die Fertigkeiten dazu auch nachträglich erlangen und braucht sich nicht damit herausreden, dass es bei mehreren Kindern einfach nicht anderes geht.
Liebe Grüße
Heiner